„Kein Eintritt wird erhoben – Trotzdem mussten Besucher vier Euro bezahlen“ – Christian von Stetten (CDU) in Erklärungsnot

Beim Public Viewing zur Fußball-Weltmeisterschaft ist in der Arena Hohenlohe in Ilshofen ist es laut Hohenloher Tagblatt (HT) vom 12. Juli 2014 zu „Ungereimtheiten bezüglich des Eintrittspreises gekommen“. Das HT hat nach eigenen Angaben bei Veranstalter Christian von Stetten nachgefragt. Das Hohenloher Tagblatt und Haller Tagblatt haben das Public Viewing des CDU-Bundestagsabgeordneten aus Künzelsau-Schloss Stetten als „Präsentatoren“ gesponsert.

Informationen zusammengestellt von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Christian von Stetten Vorsitzender des Extremsportclubs Hohenlohe 1992

Christian von Stetten ist nach HT-Angaben Vorsitzender des Extremsportclubs Hohenlohe 1992, der Veranstalter des WM-Fandorfs in der Arena Hohenlohe in Ilshofen ist. Im HT-Bericht heißt es weiter: Der Verein habe die Arena gemietet, die Technik aufgebaut und eine Versicherung abgeschlossen sowie Gema gemeldet, teilt von Stetten auf HT-Anfrage per E-Mail mit. (…)

Link zum Artikel im Hohenloher Tagblatt:

http://www.swp.de/crailsheim/lokales/landkreis_schwaebisch_hall/Kein-Eintritt-wird-erhoben-Von-Stetten-beantwortet-Fragen-des-HT;art5722,2698794

Link zur Internetseite des WM-Fandorfs Ilshofen:

http://www.wm-fandorf.de/information_links/information_links.htm

Weitere Informationen über das WM-Fandorf in Ilshofen:

VR Bank WM-Fandorf 2014 in der Arena Hohenlohe in Ilshofen

Nach den großen Erfolgen während der Fußballweltmeisterschaften 2006 und 2010 wird es auch im Sommer 2014 während der WM-Endrunde ein WM-Fandorf in der Arena Hohenlohe in Ilshofen geben.

Veranstaltet wird das Event vom Extremsportclub Hohenlohe 1992 e.V., dessen Vorsitzender Christian von Stetten wieder gemeinsam mit bis zu 50 ehrenamtlichen Aufbauhelfern, Technikern, Feuerwehrleuten, Sanitätern und Security Mitarbeitern für die Fußballfans im Einsatz ist. Auch beim Catering können sich die Organisatoren auf ein erfahrenes Team aus den vergangenen Jahren verlassen.

Die stadionähnliche Stimmung in der 3.000 Zuschauer fassenden Rundarena ist legendär und hat in der Vergangenheit Tausende von Fußballfans der gesamten Region in Ilshofen zusammengeführt.
Die 40 Quadratmeter große Leinwand bietet beste Sichtqualität von allen Plätzen auf die vom „Hohenloher Tagblatt“ und „Haller Tagblatt“ präsentierten Fußball-Liveübertragungen zwischen dem 12. Juni und dem 13. Juli 2014.

Übertragen werden alle Spiele der deutschen Fußballnationalmannschaft und interessante Begegnungen anderer Mannschaften. Als erstes Spiel wird am Montag, den 16. Juni 2014 die Begegnung Deutschland gegen Portugal übertragen. Spielanpfiff ist um 18.00 Uhr.

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„Der NSU Prozess“ – Vortrag von Robert Andreasch in Schwäbisch Hall

Im Rahmen der Ausstellung „Die Opfer des NSU …“, die noch bis zum 1. August 2014 im Haus der Bildung (VHS) Schwäbisch Hall zu sehen ist, findet am Freitag, 18. Juli 2014, ein Vortrag über den Münchner NSU-Prozess statt. Beginn ist um 19 Uhr im Haus der Bildung/VHS. Es spricht Robert Andreasch von A.I.D.A./NSU-Watch, der als ständiger Beobachter den Münchner NSU-Prozess verfolgt. Veranstalter sind der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB-Kreis Schwäbisch hall ) und die Volkshochschule Schwäbisch Hall.

Von Siegfried Hubele, DGB-Kreisvorsitzender Schwäbisch Hall

Beobachtung des Strafprozesses gegen Beate Zschäpe

Robert Andreasch ist ein Kenner der „Rechten Szene“ und seit Beginn des Münchner NSU-Prozesses regelmäßiger Beobachter beim Oberlandesgericht München. Robert Andreasch arbeitet bei AIDA München (Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle) und für die unabhängige Prozessbeobachtungsstelle „NSU-watch“. Die Initiative „NSU-Watch“ wurde 2014 mit dem „Alternativen Medienpreis“ bedacht. Der Kern der Arbeit von NSU-watch ist die Beobachtung des Strafprozesses gegen Beate Zschäpe, Ralf Wohlleben Holger G., und Carsten Sch..

Verhandlungstage werden protokolliert und veröffentlicht

Die Verhandlungstage in München werden voll umfänglich protokolliert und stehen auch auf türkisch auf der Internet-Plattform von NSU-watch zur Verfügung. Ihr Wert ist die Detailliertheit und die Beschränkung auf Fakten. Das hört sich sehr „trocken“ an – aber die Texte haben es in sich.

Neonazi-Anwältin Nicole Schneiders aus  Hohenlohe

Andreasch berichtet in seinem Vortrag nicht nur über die „Erinnerungslücken“ der Angeklagten, sofern sie nicht schweigen wie Beate Zschäpe, sondern auch über Hintergründe von Zeugen aus dem rechten Umfeld oder von V-Leuten die sich in widersprüchliche Aussagen verstricken. Andreasch spricht auch über „Randerscheinungen“ beim Münchner NSU-Prozess – als Neonazis des so genannten“Freien Netz Süd“ zu Prozessauftakt ungehindert Flugblätter um das Gerichtsgebäude verteilten und „Freiheit“ für den Neonazi Ralf Wohlleben forderten. Von den Morden und Anschlägen des NSU distanzierten sie sich nicht. Einiges zu berichten gibt es auch über die Neonazi-Anwältin, Nicole Schneiders aus  Hohenlohe, die selbst eine braune Vergangenheit hat.

Über den NSU-Prozess diskutieren

Die Besucher erwartet ein spannender und sachkundiger Vortrag, mit der Möglichkeit mit dem Referenten über den NSU-Komplex zu diskutieren. Die Veranstaltung findet am Freitag, 18. Juli 2014, ab 19 Uhr, im Haus der Bildung/VHS Schwäbisch Hall statt. Veranstalter sind der DGB-Kreis Schwäbisch Hall und die VHS.

Weitere Informationen im Internet über Robert Andreasch und die Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München (A.I.D.A.) sowie die Plattform NSU-watch:

http://www.aida-archiv.de/

http://www.aida-archiv.de/index.php?option=com_content&view=article&id=4607:der-alternative-medienpreis-geht-an-nsu-watch&catid=50:aida-e-v&Itemid=1353

http://www.freie-radios.net/41934

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„Zensur durch den Bürgermeister nicht dulden“ – Ralf Garmatter verabschiedete sich nach 20 Jahren aus dem Ortschaftsrat in Kirchberg/Jagst-Hornberg

Eine Rede hat der Hornberger Ortschaftsrat Ralf Garmatter bei der Ortschaftsratssitzung in Hornberg am 14. Juli 2014 gehalten. Garmatter schied nach 20 Jahren aus dem Hornberger Ortschaftsrat aus. Hornberg ist ein Teilort der Stadt Kirchberg/Jagst. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht Garmatters Abschiedsrede in voller Länge.

Von Ralf Garmatter, Mitglied des Ortschaftsrats Kirchberg/Jagst-Hornberg

Bei keiner Sitzung gefehlt

20 Jahre Ortschaftsratstätigkeit gehen heute für mich zu Ende. Es waren 20 wechselvolle Jahre. Etwa 80 Sitzungen habe ich mitgemacht. Bei keiner einzigen habe ich gefehlt. Von 1994 bis 1999 war ich auch noch fraktionsloses Mitglied des Kirchberger Gemeinderats. Die kommunalpolitischen Ämter waren mir wichtig.

Harte, sachliche Diskussionen

Drei Ortsvorsteher habe ich in diesen 20 Jahren miterlebt. Fritz Endreß, Gerhard Kurz und nun Peter Krauß. Mit allen Ortsvorstehern habe ich jahrelang gerne und konstruktiv zusammengearbeitet. Bürgermeister Friedrich König erlebte ich als Bereicherung bei den Debatten um gute Lösungen für Hornberg – auch wenn die Diskussionen manchmal in der Sache hart waren.

Einige Beschlüsse, des Ortschaftsrats in meiner Amtszeit sind mir besonders in Erinnerung geblieben:

– Im Baugebiet Schalwiesen richteten wir eine Geschwindigkeitsbegrenzung ein.

– Das Baugebiet Schalwiesen erhielt im oberen (östlichen) Bereich einen Hochwasserschutz.

– Das Baugebiet Dorfwiesen wurde erschlossen.

– Der Spielplatz wurde saniert. Leider hat Wolfgang Bück aufgehört, die städtischen Grundstücke im Spielplatz und im Friedhof zu mähen.

– Am Spielplatz wurde eine Informationstafel über das Dorf und die Burg Hornberg aufgestellt.

– Für Anliegen der Feuerwehrabteilung Hornberg hatte der Ortschaftsrat immer ein offenes Ohr.

– Jedes Frühjahr machten wir eine „Feldwegeschau“ und versuchten im Anschluss die gröbsten Schäden an Straßen und Wegen beseitigen zu lassen.

– Für viel Diskussionsbedarf sorgte immer wieder die stinkende Abwasserleitung in der Baron-Kurt-Straße.

– Hart kämpfen mussten wir vor einigen Jahren für die „Unechte Teilortswahl“, die dem Ort Hornberg mindestens einen Sitz im Kirchberger Gemeinderat garantiert.

– In Erinnerung geblieben sind mir auch die Gedenkveranstaltungen und die Gedenkgottesdienste aus Anlass des Flugzeugabsturzes von 1983. Da arbeiteten wir eng mit der evangelischen Kirchengemeinde Hornberg zusammen. Diese gibt es nun leider nicht mehr. Sie fusionierte mit der Kirchengemeinde Kirchberg.

– Ein großer Erfolg für mich war die „Ortschaftsversammlung“ vor knapp zwei Jahren, die ich angeregt und mit vorbereitet hatte. Dabei ging es inhaltlich vor allem um den Bau der neuen Esbachbrücke im Tal. Viele Bürgerinnen und Bürger kamen, um sich zu informieren, Kritik zu üben und Fragen zu stellen. Solch eine Info- und Diskussionsveranstaltung sollte in Hornberg öfter stattfinden.

– Probleme bereitet immer wieder die mangelhafte Durchforstung des Schlossberges. Immer wieder drohen Bäume auf darunter stehende Häuser, Geländer oder Zäune zu fallen. Die Forstverwaltung der Crailsheimschen Familienstiftung mit Sitz in Morstein fällt gefährliche Bäume oft zu spät. Da müsste mehr getan und schneller gehandelt werden.

Selbstbewusst für Hornberg eingesetzt

1994 war ich im Ortschaftsrat, mit 29 Jahren der Jüngste. Karl Hanselmann war damals noch im Gremium. Die älteren Bürgerinnen und Bürger kennen ihn auch noch als Stadtrat und vor allem als kollegialen Feuerwehrkommandanten. Es war eine interessante Zeit mit den erfahrenen Männern im Ortschaftsrat. Sie haben sich mit der Ortschaft Hornberg identifiziert, kannten jedes Flurstück und fast jeden Stein auf der Gemarkung. Sie setzten sich selbstbewusst für ein gutes Gedeihen Hornbergs ein. Das hat mir imponiert.

Wasser für das Vieh aus dem Esbach geholt

Auch in den Nachsitzungen führten wir viele interessante Gespräche. Besonders erinnere ich mich an die Gespräche, in denen es darum ging, wie es früher in der „armen Ortschaft“ Hornberg gewesen war. Die „Oldies“ erzählten aus eigenem Erleben, wie es in Hornberg zuging, als es noch kein fließendes Wasser in den Häusern gab und viele Bürgerinnen und Bürger das Wasser für ihr Vieh noch im Esbach holen mussten; als es noch keine asphaltierten Straßen gab. Auch über die Zeit als Roman Spänle und danach Max Wendler noch Bürgermeister der selbstständigen Gemeinde Hornberg waren, wurde öfter gesprochen. Damals konnte man in Hornberg noch in der Dorfwirtschaft einkehren. Das waren auch für uns Hornberger Kinder schöne Zeiten. In der Wirtschaft kauften wir unser Eis. Sogar einen kleinen Krämerladen gab es noch.

Moralische Autorität

Als ich 1994 im Ortschaftsrat anfing, hieß der Ortsvorsteher noch Fritz Endreß, ein Mann, der sich für Hornberg jahrzehntelang verdient gemacht hat. Leider ist er nun an Demenz erkrankt und lebt im Kirchberger Altenheim. Fritz Endreß ist ein Mann, der als Ortsvorsteher auch moralische Autorität ausstrahlte. Sein Wort hatte Gewicht, die meisten Menschen in Hornberg hörten auf ihn und achteten ihn. Wenn es etwas zu sagen gab, ging er persönlich zu den Leuten hin und versuchte die Probleme im direkten Gespräch zu klären.

Gerhard Kurz nur wenige Jahre im Amt

Als Fritz Endreß nach Jahrzehnten als Ortsvorsteher aufhörte, wählten wir im Ortschaftsrat Gerhard Kurz aus dem Tal zum Ortsvorsteher. Er war aber nur wenige Jahre im Amt. Nun ist es schon einige Zeit her, dass er an einer heimtückischen Krebserkrankung gestorben ist.

Drei haben ein besseres Wahlergebnis

Nachfolger von Gerhard Kurz als Ortsvorsteher wurde Peter Krauß. Er ist noch heute im Amt. Ob seine Amtszeit verlängert wird, hängt von der heutigen Wahl durch den neu eingesetzten Ortschaftsrat ab. Nach der Wahl im Ortschaftsrat muss der vorgeschlagene Kandidat noch vom Gemeinderat in Kirchberg bestätigt werden. Vielleicht entscheiden sich die künftigen Ortschaftsräte auch für einen Neuen. Drei Kandidaten hatten bei der Ortschaftsratswahl bessere Wahlergebnisse als der Ortsvorsteher. Wir werden gleich sehen wie die Wahl ausgeht.

(Redaktionelle Ergänzung: Peter Krauß wurde von den Ortschaftsräten einstimmig als Ortsvorsteher vorgeschlagen, Rolf Baierlein bei einer Enthaltung (seiner eigenen) zum stellvertretenden Ortsvorsteher. Sie müssen nun noch vom Kirchberger Gemeinderat im Amt bestätigt werden.)

Nur noch wenig Spaß

Seit etwa drei Jahre hat mir die Arbeit im Ortschaftsrat nur noch sehr wenig Spaß. Ich bin aber trotzdem immer zu den Sitzungen gegangen und versuchte mich nach bestem Wissen und Gewissen einzubringen.

Bürgermeister Ohr wollte Sitzungen nach seinem Willen gestalten

Vor gut drei Jahren begann Bürgermeister Ohr sich verstärkt in die Diskussionen im Ortschaftsrat einzuschalten und die Diskussion nach seinem Willen zu gestalten. Der Bürgermeister ist aber nicht Sitzungsleiter im Ortschaftsrat – das ist allein der Ortsvorsteher. Der Bürgermeister hat sich zu Wort zu melden wie jedes Ortschaftsratsmitglied auch. Wiederholt wollte der Bürgermeister dafür sorgen, dass mir in der Diskussion das Wort entzogen wird, weil ihm meine Ansicht zu einem gemeindlichen Thema nicht passte.

Zensur darf nicht geduldet werden

Das habe ich zuvor in 17 Jahren Ortschaftsratstätigkeit, fünf Jahren im Gemeinderat und in meiner 21-jährigen Arbeit als Journalist noch nirgendwo in Hohenlohe und auch darüber hinaus noch nirgends erlebt. Dabei habe ich in den vergangenen 21 Jahren als Journalist schon über viele Sitzungen in verschiedenen Gemeinderäten und Ortschaftsräten in Hohenlohe und darüber hinaus Berichte geschrieben. Was in Hornberg mehrfach geschah, war Zensur durch den örtlichen Verwaltungsleiter und kann in einem demokratischen Gemeinwesen nicht geduldet werden. Das freie Wort ist das Wichtigste, für das sich ein Gremienmitglied einsetzen muss. Nur durch ein Abwägen von positiven und negativen Argumenten, von Pro und Contra, kann man zu guten Entscheidungen kommen. Wenn das nicht möglich ist, sind wir auf dem Weg in eine kleine Diktatur.

Zu wenige öffentliche Sitzungen

Eine ungute Entwicklung hat für mich in den vergangenen drei Jahren auch die Zusammenarbeit mit dem Ortsvorsteher genommen. Öffentliche Sitzungen des Ortschaftsrats finden viel zu selten statt. Die letzte öffentliche Sitzung gab es im November 2013. Heute ist eine Sitzung ohne Sachthemen. Die nächste Ortschaftsratssitzung mit Sachthemen wird also erst nach der Sommerpause im September, Oktober oder November 2014 stattfinden. Dann ist seit der letzten öffentlichen Sitzung fast ein Jahr vergangen. Dabei gäbe es schnellstens einige wichtige Dinge zu besprechen.

Braucht man noch einen Ortsvorsteher?

Wenn der Ortsvorsteher nur so wenige Sitzungen anberaumt, muss er sich fragen lassen, ob der Ortschaftsrat für ihn überhaupt noch notwendig ist. Wenn nur so wenige Sitzungen notwendig sind, muss sich der Ortsvorsteher aber auch fragen, ob man überhaupt noch einen Ortsvorsteher braucht. Falls die Antwort auf die letzte Frage „Nein“ ist, kann sich die Gemeinde Kirchberg auch die Aufwandsentschädigung für den Hornberger Ortsvorsteher in Höhe von rund 2500 Euro pro Jahr sparen.

Mauschelei zwischen Ortsvorsteher und Bürgermeister

Erfolgreiche Kommunalpolitik in Hornberg kann nicht gedeihen, wenn Ortsvorsteher und Bürgermeister öffentliche Angelegenheiten hinter verschlossenen Türen unter vier Augen „ausmauscheln“. Die Ortschaftsratsmitglieder und auch die Bürgerinnen und Bürger von Hornberg haben das Recht auf öffentliche Informationen und Diskussionen über wichtige Angelegenheiten des Ortes.

Arbeit zum Wohle der Menschen in Hornberg

Ich wünsche dem neuen Ortschaftsrat eine gute Arbeit zum Wohle der Hornberger Bürgerinnen und Bürger. Meinen Wählerinnen und Wählern in den vergangenen 20 Jahren möchte ich danken, auch denjenigen Menschen, die in den vergangenen 20 Jahren mit mir offen und konstruktiv zusammengearbeitet haben.

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„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden zehnter Teil

„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden zehnter Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

X Praktikum

… die Stunden vergingen wie im Schneckentempo, in ein paar Tagen würde er seinen Ausflug zu Anton machen. Carl freute sich auf die Abwechslung und war sich sicher, dass er auf Verständnis treffen würde. Was Anton wohl zu seiner Idee mit der Einladung sagen würde?

Erhebliche Widerstände

Carl Eugen Friedner hatte jetzt mehr Zeit zum Nachdenken. Sein Arzt hatte ihn nochmals eindringlich gewarnt, seinem seitherigen Lebensstil weiterhin zu folgen. Er müsse dringend zur Ruhe kommen und die schönen Dinge des Lebens genießen, sonst könne er sich bald ein Pflegebett im nächstgelegen Sanatorium reservieren lassen. Das waren harte Worte, aber sein Arzt kannte ihn, Carl Eugen würde ohne diese Vehemenz kaum ein Einsehen zeigen. Und von der Einsicht hin zu klugen Handlungen zu kommen, war für seinen regen Geist eigentlich ein Leichtes, aber wenn es um ihn selber ging, schienen sich plötzlich erhebliche Widerstände aufzutürmen.

Wenige Stunden im Büro

Daher ging Carl seit Kurzem nur noch an zwei Tagen ins Büro, verbrachte dort dann auch nur wenige Stunden und setzte sich eben länger als üblich in eines der vielen Straßencafés der Kreisstadt. Las gemütlich mehrere Zeitungen oder hing – wie jetzt gerade – bei einer heißen Schokolade, seinen Gedanken nach.

Feilschen

Hier in der Stadt gab es viele gut gehende Rechtsanwaltskanzleien und Steuerberatungsbüros. Der Bedarf war nicht verwunderlich, trug doch die ständig komplizierter werdende Gesetzgebung zu einer großen Unklarheit und das wachsende Rechtsbewusstsein jedes Einzelnen zum Anwachsen von unvermeidlichen Streitfällen bei. Seiner Meinung nach könnte man die mittlerweile völlig undurchschaubaren Steuererklärungspflichten abschaffen und nur für diejenigen, welche um jeden Cent feilschen wollten, eine freiwillige Möglichkeit der Erklärung einführen. Eine pauschale Besteuerung grundsätzlich für alle Einkommensarten und fertig.

Zusammenhänge

Seine Berufsstände würden dadurch weder aussterben noch ärmer werden. Aber die Lobbyisten sorgten schon dafür, dass in diesen Geschäftszweigen der reichhaltige Geldsegen nicht ausblieb und die Verwaltungen auch weiterhin sehr beschäftigt waren. Seine Zeiten im Ministerium und in den verschiedenen Ämtern wollte Carl nicht missen, in diesen wurden ihm wichtige Zusammenhänge zwischen Wirtschaft und Politik klar.

Potemkinsche Dörfer

Und Carl stellte dabei fest, dass manche Vernetzungen, die weit über den Rand der Legalität hinausreichten, oft mit seinen sogenannten Freunden aus den Zeiten der alten Verbindung und der liberalen Politik zu tun hatten. Dort wollte man ihn auch eine Zeitlang unbedingt für einen Posten haben, aber er lehnte ab. Genauso wie er kein Interesse an dem Angebot zeigte, sich als ideologischer Kopf zu betätigen, um endlich ein fundiertes und zukunftsweisendes Programm für eine Partei zu entwickeln. Er runzelte die Stirn und zog die Augenbrauen zusammen, hinter der scheinbar solide gezimmerten Fassade seiner Abfassung würden dann aber doch nur potemkinsche Dörfer zum Vorschein kommen. Und für solche Possen wollte Carl Eugen Friedner seine achtbaren Gedanken nicht verschwenden. Seine losen Verbindungen zu diesen Parteigängern waren im Laufe der letzten Jahre dann auch nur noch dünne Fäden gewesen und letztlich versiegt.

Possentheater

Zu dem hielt Carl die Beschäftigung mit zukunftsweisenden Visionen für sinnvoller. Es gefiel ihm, was die Grünen in Baden-Württemberg umtrieb, und diese konnten zudem noch durch echte Persönlichkeiten in ihren Reihen glänzen. Doch jetzt hatte er sowieso ganz andere Sorgen, als gerade das Possentheater der politischen Bühne zu bewerten.

Vornehmer Fundus

Trotzdem ließ Carl Eugen Friedner die beachtliche Anzahl an Kanzleien und Büros, in
denen er kurzweilige Praktika abgelegt hatte, noch einmal kurz Revue passieren. Ein richtiges Schatzkästchen hatte sich da vor ihm aufgetan, und aus diesem vornehmen Fundus der erkannten Zusammenhänge konnte Carl noch lange schöpfen. Und er wäre im Fall der Fälle gerüstet um mit diesem reichhaltigen Wissen, das er natürlich verschwiegen zu hüten hatte, eventuelle Angriffe auf seine Person mit Leichtigkeit abzuwehren. Das kam ihm nun als tätiger Freiberufler für sich und für seine Mandanten zugute.

Einen Brief schreiben?

Ob er eher einen Brief schreiben sollte oder ob es besser wäre, eine vorformulierte Karte zu kaufen, um seine Einladung an Paula vorzubringen? Aber auch damit würde er bis in der kommenden Woche warten. Zuerst musste er in Ruhe mit Anton reden. Carl bezahlte seine Schokolade und machte sich auf den Heimweg. Ob er wohl noch bei ihr am Geschäft vorbeigehen sollte? Ach, wenn es doch noch so wie früher wäre, dann könnte er einfach die Ladentüre öffnen und sich eine Weile gemütlich bei Paula niederlassen… Fortsetzung folgt.

Kontaktaufnahme zur Autorin:

E-Mail: b.haebich@web.de

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„Teilhabe 2.0 – Mehr politische Teilhabe durch neue Medien?“ – Vortrag in Schwäbisch Hall

„Teilhabe 2.0 –  Mehr Partizipation durch neue Medien“ lautet der Titel eines Vortrags am Dienstag 8. Junli 2014, um 19.30 Uhr im Haus der Bildung in Schwäbisch Hall (Volkshochschule). Der Eintritt ist frei. Referent ist Heino Apel aus Frankfurt.

Von Marcel Miara, Volkshochschule Schwäbisch Hall e.V.

Welche Zukunftspotentiale hat eine Ditigital Democracy?

Worin liegt das Innovationspotenzial neuer Medien? Inwiefern können die Neuen Medien demokratische Beteiligungsprozesse fördern? Und: Welche Zukunftspotentiale hat eine Ditigital Democracy? Wo liegen Chancen und Grenzen der politischen Teilhabe mit Neuen Medien?

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.vhs-sha.de/vhs-allgemein/presse.html

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„Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ – Ausstellung noch bis zum 1. August 2014 in Schwäbisch Hall

Die Ausstellung „Die Opfer des NSU“ wird im Haus der Bildung in Schwäbisch Hall noch bis zum 1. August 2014 gezeigt. Der DGB holte die Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ in die Volkshochschule Schwäbisch Hall.

Von Silvia Wagner, DGB-Region Nordwürttemberg

Informationen auf 22 Bildtafeln

Die bilderreiche Ausstellung setzt sich auf 22 Tafeln mit den Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) sowie der gesellschaftlichen Aufarbeitung nach dem Auffliegen des NSU im November 2011 auseinander.

Angehörige der Ermordeten kommen zu Wort

Im ersten Teil der Ausstellung werden die Biografien der Ermordeten dargestellt. Zu Wort kommen auch Angehörige der Mordopfer. Weitere Tafeln beschäftigen sich mit den Bombenanschlägen in Köln sowie den Banküberfällen, bei denen unschuldige Menschen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden.

Hilfe vom neonazistischen Netzwerk

Der zweite Teil beleuchtet die Neonaziszene der 1990er Jahre sowie die Hilfeleistungen an den NSU-Kern aus einem neonazistischen Netzwerk. Dargestellt werden auch die Gründe, warum die Mordserie nicht aufgedeckt wurde sowie der gesellschaftspolitische Umgang mit dem Themenkomplex nach dem Auffliegen der neonazistischen Terrorgruppe am 4. November 2011.

Robert Andreasch berichtet vom NSU-Prozess

Eröffnet wurde die Ausstellung am Donnerstag 3. Juli 2014, um 19 Uhr mit einer Einführung von Janka Kluge von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA). Die Ausstellung ist bis zum 1. August 2014 in der Volkshochschule, Salinenstraße 6 in Schwäbisch Hall, Montag bis Donnerstag von 9 Uhr bis 18 Uhr und Freitag von 9 Uhr bis 13 Uhr zu besichtigen. Am Freitag, 18. Juli 2014, um 19 Uhr findet zusätzlich eine Veranstaltung mit Robert Andreasch (AIDA, Beobachter des NSU-Prozesses) statt.

Aus rassistischen Gründen umgebracht

In den Jahren 2000 bis 2007 wurden in Deutschland zehn Menschen durch Neonazis des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) ermordet. Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Mehmet Turgut, Habil Kılıç, İsmail Yaşar, Mehmet Kubaşık, Theodoros Boulgarides, Halit Yozgat wurden aus rassistischen Gründen umgebracht. Die meisten von ihnen hatten seit mehr als fünfzehn Jahren in Deutschland gelebt und gearbeitet. Alle neun Migranten wurden mit derselben Waffe ermordet. Die deutsche Polizistin Michèle Kiesewetter war das letzte Mordopfer der NSU.

Weitere Informationen im Internet:

http://tablet.hz-online.de/schwaebisch_hall/lokales/schwaebisch_hall/art1188139,2688302

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„Peter Klink wird neuer Fachbereichsleiter Planen und Bauen in Hall“ – Nachfolger von Eberhard Neumann

Der Gemeinderat der Stadt Schwäbisch Hall hat Peter Klink am 2. Juli 2014 zum neuen Fachbereichsleiter Planen und Bauen und somit zum Nachfolger von Eberhard Neumann gewählt.

Von der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall

Klink ist Stadtplaner in Ravensburg

Klink setzte sich innerhalb eines starken Feldes gegen insgesamt 26 Bewerberinnen und Bewerber durch. Über den Beginn seiner Anstellung wird noch entschieden. Peter Klink ist 47 Jahre alt und leitet derzeit das Stadtplanungsamt in Ravensburg. Geboren wurde er 1967 in New Britain (USA), verbrachte aber einen Teil seiner Kindheit und Jugend in Schwäbisch Hall. Nachdem er 1990 sein Vordiplom in Architektur und Stadtplanung an der Universität Stuttgart erhielt, hat er Städtebau/Stadtplanung an der Technischen Universität Hamburg-Harburg studiert, mit zwei Auslandssemestern in Urban Planning an der Columbia University in New York City. Seinen Abschluss als Diplom-Ingenieur erhielt er 1998. Sein anschließendes Städtebau-Referendariat absolvierte er bei  der Bezirksregierung Düsseldorf und der Stadt Duisburg. Danach war er als Leiter der Fachgruppe Bau, Planung und Umwelt bei der Stadt Plön in Schleswig-Holstein tätig, bevor er im März 2010 bei der Stadt Ravensburg begann.

Artikel im Haller Tagblatt:

„Neumanns Nebengeschäfte“ http://www.swp.de/schwaebisch_hall/lokales/schwaebisch_hall/art1188139,2593915

„Stadtplaner: Pelgrim will Nebengeschäft Neumanns nachträglich genehmigen“ http://www.swp.de/schwaebisch_hall/lokales/schwaebisch_hall/art1188139,2603211

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„Die Pflege liegt am Boden“ – Flashmob am Samstag in Schwäbisch Hall

Die Beschäftigten in der Pflege, in Betreuungseinrichtungen und in anderen sozialen Berufen kämpfen täglich mit der steigenden Arbeitsbelastung, dem physischen und psychischen Druck und der immer weiter ansteigend Flut an Dokumentation, Aufgaben und Verantwortung.

Von Arne.Gailing, Ver.di-Gewerkschaftssekretär

Dünne Personaldecke

Überlastungsreaktionen und Krankheitsausfälle sind bei einer eh schon dünnen Personaldecke vorprogrammiert und an der Tagesordnung. Wir wollen als Gewerkschaft Ver.di ein Zeichen, so kann es nicht weitergehen. Die Pflege liegt am Boden.

Beim Flashmob mitmachen

Wir rufen alle Beschäftigten im Krankenhaus, Pflegeeinrichtungen und in sozialen Berufen auf zum Flashmob „Pflege am Boden“ am Samstag, 5. Juli 2014:

11.30 Uhr: Milchmarkt (Schwäbisch Hall)

12 Uhr: Grasmarkt (Schwäbisch Hall)

12.30 Uhr: Dietrich-Bonhoefferplatz (Schwäbisch Hall)

Für weitere Rückfragen:

Arne.Gailing, Gewerkschaftssekretär

E-Mail: Arne.Gailing@verdi.de

Handy: 0160-93602379

oder:

Jochen Dürr, Vorsitzender FB 3 im Ver.di-Bezirk Heilbronn-Neckar-Franken

E-Mail: jochenduerr66@gmx.de oder Jochen.Duerr@sonnenhof-sha.de

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„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: der Episoden neunter Teil

„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: der Episoden neunter Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig, und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

IX Gemäuer

… sollte er ihr spontan anläuten?  Nein, es war kein momentaner Einfall, kein blitzartiges Bedürfnis, es war mehr, Carls Herz war voll und er würde nur herumstottern. Eine Einladung, ja das war es, endlich kam ihm die rettende Idee, er würde Paula einladen, schriftlich, jawohl und mit einer formvollendeten Aufmachung. Das würde ihr sicherlich gefallen, warum war er nicht gleich darauf gekommen? Dann konnte sie in Ruhe überlegen und mit gutem Grund auf ihn zugehen, ja so müsste es funktionieren.

Ungute Folgen

Carl brauchte schon immer sehr lange, um sich über seine Gefühle klar zu werden. Das hatte bei Frauen, die eigentlich gar nicht zu ihm passten, jedoch ziemlich ungute Folgen. Viel zu spät nämlich ging er bei Gabriele auf Distanz. Damit kränkte er sie zum einen sehr, was ihm dann leid tat. Und zum anderen wurden damit gute Verbindungen unnötig strapaziert, was ihn ärgerte, wo es ihm sonst doch stets gelang einen sehr seriösen Eindruck zu hinterlassen.

Gewienerter BMW

Der Kanzleikollege von Gabriele Borst, der selbst absolut kein Kostverächter war, trug ihm sein Verhältnis mit der hübschen Juristin noch lange nach. Sobald Windele ihn in der Stadt sah, grüßte er zwar, aber sein Gesicht verfinsterte sich deutlich. Egon Windele war ein gefühlsbetonter Mann, er hatte das, was Carl fehlte, eine auffällige, tadellose Erscheinung und einen auf Anhieb gewinnenden Charme. Windele saß stolz hinter dem Steuer seines blitzblank gewienerten, auberginefarbenen BMW, was den einfühlsamen und harmoniebetonten Charakter des jovial erscheinenden Mannes nur noch mehr unterstrich.

Neidische Achtung

Paula kannte Windele auch, sie war eine Weile mit ihrem Geschäft Mieterin in seinem Stadthaus, welches in einem Hinterhof in der Nähe seines Büros lag. Damals wollte Carl selbst mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sein Beratungsbüro auf der anderen Seite des Kochers gut einführen und zweckdienliche neue Verbindungen in der Kreisstadt herstellen. Und er suchte nach einer Frau, die an seine Seite passen sollte und so bändelte mit der hübschen Gabriele an. Diese Liaison verschaffte ihm zwar die neidische Achtung anderer Männer, aber Gabriele passte überhaupt nicht zu ihm, was sich dann bald klar und deutlich herausstellte. Jedenfalls verhalf sie ihm zu der klugen Einsicht, dass er bei seiner Frauenwahl nicht mehr nur nach ersten Äußerlichkeiten vorgehen durfte.

Hilfe suchend

Und es dauerte nicht lange, bis Paula Engel dann eines Tages in sein Büro kam und Hilfe suchte. Frau Kirsch, seine Sekretärin, hatte ihr freundlich den Weg zu ihm gewiesen und schloss leise die Türe hinter ihr, nachdem sie bei ihm eingetreten war. Er blickte von der Zeitung auf, erhob sich, nahm rasch sein Jackett von der Lehne, schlüpfte hinein und reichte ihr die Hand zur Begrüßung.

Männlicher Ehrgeiz

Paula, die ihn immer wieder aufs Neue faszinierte, war keine Frau, die ihm sofort auf den ersten Blick gefallen hätte. Aber sie hatte Tiefe, war vielschichtig in ihrem seelischen Empfinden und hatte ähnliche Interessen wie er. Paula Engel verbarg ihre Qualitäten, die zu finden und herauszulocken seinen männlichen Ehrgeiz anspornte. Paula war die Herausforderung, die er brauchte. Und in ihm begann still eine große Liebe zu der offensichtlich unkonventionellen Künstlerin und Handwerkerin zu gedeihen.

Schwere Probe

Carl Eugen Friedner musste sich jedoch auf harten Gegenwind einstellen, denn selbst sein Freund Norbert Schneider machte sich zu Lebzeiten über sein stetig wachsendes Interesse an der unangepassten Geschäftsfrau lustig. Dass seine Zuneigung später auf so schwere Proben gestellt werden würde, ja, dass die Liebe darüber fast zerbrach, konnte er sich damals jedoch nicht vorstellen.

Versierter Immobilienberater

Schneider war schon lange schwer krank, seine Arbeit vernachlässigte er deswegen aber nicht. Erst als es gar nicht mehr anders möglich war, übergab er seine Position an seinen Nachfolger. Mehr widerwillig als kooperativ nahm er Dreist dann noch kurz vorher an seine Seite, um ihn in die doch sehr komplizierten Geschäfte des Grund und Bodenerwerbs einzuweihen. Schlau und gelehrig sog Dreist das angebotene Wissen in sich auf, und wurde dann, nach dem Tod von Schneider, recht schnell zum versierten Immobilienberater des wachsenden Kreditinstitutes eingesetzt.

Ehrwürdige Altstadt

Carl erinnerte sich wehmütig an die Zeit, als sein Freund Schneider noch gesund wirkte und ihm nichts von seiner Krankheit anzusehen war. Sein eigenes Leben verlief in geordneten Bahnen, er hatte allen Verwaltungsämtern den Rücken zugedreht. Der malerische Blick auf den in der Mittagssonne glitzernden Fluss hatte ihm gleich gefallen, als er die leerstehenden Büroräume zu ersten Mal besichtigte. Etwas abseits gelegen, aber trotzdem war man sofort in der Fußgängerzone, und wenn Carl in seinem neu angemieteten Büro von seinem Schreibtisch aufblickte, hatte er die historischen Fassaden der ehrwürdigen Altstadt im Blick…. Fortsetzung folgt.

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