Der Deutsche Presserat und seine Trägerorganisationen – der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) – weisen darauf hin, dass journalistische Recherchen gerade in der Corona-Krise dringend erforderlich sind und nicht behindert werden dürfen.
Informationen des Deutschen Presserats
Presseausweis ist gültiges Dokument
Der Presserat empfiehlt Journalistinnen und Journalisten, sich bei Recherchen vor Ort stets eindeutig als Berufsangehörige zu identifizieren. Der bundeseinheitliche Presseausweis gilt dafür auf jeden Fall als hinreichendes Dokument.
Keine generelle Ausgangssperre
Anlass sind Anfragen von Reporterinnen und Reportern seit der Verschärfung der Ausgangsbeschränkungen durch die Bundesregierung am vergangenen Wochenende. „Wir haben in Deutschland zwar keine generelle Ausgangssperre“, erklärt der designierte Sprecher des Presserats, Johannes Endres. „Aber in einigen Bundesländern kann es notwendig werden, dass Journalistinnen und Journalisten sich ausweisen“.
Sicherheitskräfte müssen journalistische Arbeit unterstützen
„Der bundeseinheitliche Presseausweis ist ein offizieller Nachweis journalistischer Tätigkeit, der von den Innenministern der Länder unterstützt wird“, betont Endres. „Wir erwarten von den Sicherheits- und Einsatzkräften, dass sie die Kolleginnen und Kollegen, die vor Ort recherchieren, unterstützen.“ Der bundeseinheitliche Presseausweis wird nur an hauptberuflich tätige Journalistinnen und Journalisten ausgestellt.
Bedürfnis nach verlässlichen Informationen
„Die enorm gestiegenen Zugriffe auf Nachrichtenportale von Zeitungen und Zeitschriften und die höheren Einschaltquoten des Rundfunks zeigen das große Bedürfnis der Menschen nach verlässlichen Informationen“, so Endres. „Diese Nachfrage müssen Journalistinnen und Journalisten ohne Einschränkungen befriedigen können.“
Informationen zum bundeseinheitlichen Presseausweis:
Pandemien passen nicht ins Profitmodell. Konzerne vernachlässigen die Forschung und Entwicklung in diesem Bereich.
Von Jan Pehrke, Mitglied des Vorstands der Coordination gegen Bayer-Gefahren e. V.
Investitionen gescheut
Wenn Konzerne sich selber loben, ist Vorsicht geboten: »Noch nie haben Pharmaunternehmen und Forschungseinrichtungen so schnell auf einen neuen Erreger reagiert wie auf das neue Coronavirus SARS-CoV-2, das die Krankheit Covid-19 hervorruft«, lobt sich jüngst der von der Bayer AG gegründete Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA). »Reagiert« – das trifft es. Proaktive Unternehmungen stehen nämlich nicht zu Buche. Dabei sah das nach dem Auftreten des ersten SARS-CoV-Erregers im Jahr 2002 noch anders aus. Damals brach in Labors ähnlich wie jetzt eine hektische Betriebsamkeit aus. 14 Firmen forschten an Gegenmitteln, wie die Fachzeitschrift Pharmaceutical & Diagnostic Innovation 2003 berichtete. Nur hielten sie nicht lange durch. Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte, stellten die meisten Produzenten ihre Bemühungen wieder ein. Spätestens als es galt, mit einem Wirkstoffkandidaten in die klinischen Prüfungen zu gehen, scheuten sie die fälligen Investitionen.
Aussicht auf Rendite
Mittel gegen Epidemien zu entwickeln, die vielleicht alle zehn, 15 Jahre einmal ausbrechen, vielleicht aber auch nicht, bieten Bayer und Co. kaum Aussicht auf verlässliche Renditen. Vasant Narasimhan, Chef des Schweizer Pharmariesen Novartis, räumte die Schwierigkeiten der Branche mit solchen Phänomenen wie »Corona« dann auch freimütig ein. »Epidemiologische Kontrolle« wäre das Gebot der Stunde, auf einen Impfstoff gelte es noch mindestens ein Jahr zu warten, sagte er in einem Interview mit CNBC am 29. Januar. Auf die Frage der Journalistin Julianna Tatelbaum, ob die Industrie angesichts der Seuchen der letzten Zeit wie SARS-CoV-1, der »Vogelgrippe« oder der »Schweinepest« nicht einmal etwas anderes tun sollte, als nur zu reagieren, nämlich zu versuchen, dem Virus zuvorzukommen, gab er eine klare Antwort. »Wenn diese Epidemien auftreten, gibt es sehr viel Interesse (…), aber danach verliert sich das Interesse wieder, und die Investoren ziehen sich zurück«, erklärte Narasimhan die Untätigkeit von Big Pharma auf diesem Sektor.
Medikamente müssen Rendite bringen
Über die Jahre haben sich immer mehr Firmen aus dem Geschäftsfeld »Infektionskrankheiten« zurückgezogen. Bayer hat das Forschungsgebiet bereits 2004 aufgegeben. Den Bereich »Atemwegserkrankungen« schlug der Leverkusener Multi noch früher los, und auch die Suche nach neuen Antibiotika beendete er. Der Konzern vollzog zu dieser Zeit einen Strategiewechsel. Er wollte sich fortan auf viel Gewinn versprechende »High priority«-Projekte wie etwa Krebstherapeutika konzentrieren und nicht länger ein umfassendes Arzneiangebot bereitstellen. »Wir müssen Geld verdienen mit unseren Produkten. Das führt dazu, dass nicht alle Medikamente entwickelt werden, die wir brauchen«, mit diesen Worten umriss der ehemalige Vorstandsvorsitzende (2010 bis 2016) Marijn Dekkers einmal die politische Ökonomie des Medikamentengeschäfts.
Eher skeptisch
Die Tropenmedizin hatte der Konzern schon lange vorher ad acta gelegt. Im Moment jedoch holt den Leverkusener Multi seine Vergangenheit wieder ein: Das Malariapräparat Resochin mit dem 1937 zum Patent angemeldeten Wirkstoff Chloroquin gehört nämlich zu den rund 80 derzeit getesteten Therapieansätzen gegen SARS-CoV-2. Auch wenn sich die Weltgesundheitsorganisation WHO und der Charité-Chefvirologe Christian Drosten angesichts der bisher vorliegenden Testergebnisse eher skeptisch zeigen, demonstriert die späte Karriere des Mittels doch, wie wichtig es gewesen wäre, die Abteilung nicht zu schließen.
»Das nächste Viagra«
Aber der Global Player betrieb Tropenmedizin nur noch, wenn er auf öffentliche Unterstützung bauen konnte. So forschte er mit Geldern der Bill & Melinda Gates Foundation (BMGF) an einem neuen Malariamedikament. Und Novartis-CEO Narasimhan weiß auf die Frage: »Wie sorgen Sie für ein ausreichendes Investment, wenn das Interesse an Pandemien (…) nachlässt?«, auch nur die eine Antwort: William Gates, Microsoft-Gründer und Multimilliardär mit seiner Stiftung und der von ihm mitgegründeten »Coalition for Epidemic Preparedness Innovations«(CEPI). Die BMGF versteht sich dabei gewiss nicht uneigennützig als »Brückenbauer« zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor, welche die Multis (oft jene, von denen sie selbst Aktienpakete im Depot hat; jW) mit Millionenzuschüssen dazu verleiten will, nicht nur »in das nächste Viagra« zu investieren. Sie übernimmt auf diese Weise faktisch die Funktion eines Ausputzers, der dafür sorgt, dass alles so bleiben kann, wie es ist.
Pharmaindustrie verstaatlichen?
Das kann es aber nicht. Sogar die Frankfurter Allgemeine Zeitung warf Anfang März 2020 (online aktualisiert am 12.3.) bereits jene Grundsatzfrage auf, die zuvor schon vom British Medical Journal gestellt worden war: »Ist es an der Zeit, die Pharmaindustrie zu verstaatlichen?« Die Autoren Jürgen Kaube und Joachim Müller-Jung beantworten sie angesichts des offensichtlichen Marktversagens zumindest teilweise positiv. »Wenn das, was sich als entscheidend erweist, um die Freiheit des öffentlichen und privaten Lebens zu schützen, von Firmen allein nicht bereitgestellt wird, sind – mit einem freundlichen Ausdruck – ›Public Private Partnerships‹ ohne Alternative«, schreiben sie. Unfreundlichere Ausdrücke verwenden und von »Verstaatlichung« sprechen, wollen die beiden nicht. Das Bündnis »Coordination gegen Bayer-Gefahren« muss diese Vorsicht nicht walten lassen: Die Coronaviruskrise habe einmal mehr demonstriert, dass Bayer und Co. unter gesellschaftliche Kontrolle gestellt werden müssen.
Link zum Originalartikel in der Tageszeitung „junge welt“:
In Kooperation mit der WFG Schwäbisch Hall, der Wirtschaftsförderung der Stadt Schwäbisch Hall sowie dem Digital Hub hat die Stadtverwaltung Crailsheim eine kostenfreie Finanzsprechstunde für Unternehmen aus der Region eingerichtet. Der Service ist auch per Videokonferenz oder Telefon möglich.
Von der Stadtverwaltung Crailsheim
Beratung von Christopher Käser-Ströbel
Die aktuelle Situation rund um das Coronavirus birgt für viele Unternehmen große Unsicherheiten. Aufgrund der hohen Nachfrage hat die Stadtverwaltung Crailsheim zusammen mit der WFG Schwäbisch Hall (Landkreis) und der Wirtschaftsförderung der Stadt Schwäbisch Hall eine kostenlose Finanzsprechstunde für Unternehmen der Region aufgebaut. Zur Organisation und Koordination haben sich die beteiligten Wirtschaftsförderer der Kommunen und des Landkreises Unterstützung beim Digital Hub Heilbronn-Franken hinzugeholt. Die Beratung macht Christopher Käser-Ströbel von der Firma KÄSER-STRÖBEL Consulting.
Fragen zu Finanzierungs- und Liquiditätsthemen
Ziel ist es, die individuellen Fragen zu Finanzierungs- und Liquiditätsthemen schnell und unbürokratisch zu beantworten, sodass finanzielle Probleme entschärft oder im Optimalfall vorgebeugt werden. Damit wird Unternehmen und Betrieben erstmalig in der Region eine konkrete Beratung mit einem direkten Ansprechpartner zum Thema Covid- 19 zur Verfügung gestellt.
Pro Firma eine Stunde Zeit
Die Beratung ist kostenfrei, dauert je Unternehmen eine Stunde und kann per Videokonferenz, per Telefon oder auch in den Firmenräumen des Digital Hubs in Künzelsau erfolgen. Termine sind ganztägig bereits ab dem 26. März 2020 und dann jeweils dienstags und donnerstags bis zum 30. April 2020 verfügbar.
Terminvereinbarung erforderlich
Eine Terminvereinbarung ist vorher zwingend entweder per Telefon 07940/98 98 212, per E-Mail hanselmann@hfcon.de oder auf dem Onlineportal: https://www.terminland.de/finanzsprechstunde/ erforderlich.
Deutschland lehnt als bislang einziges Land Europas chinesische Hilfsangebote im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie ab.
Kommentar von Paul Michel, Schwäbisch Hall
China zur Hilfe bereit
Nach einem Bericht der Webseite „German Foreign Policy“ vom 23. März 2020 nimmt die Bundesrepublik Deutschland als bislang einziges Land Europas ein chinesisches Hilfsangebot im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie nicht an. Wie Chinas Präsident Xi Jinping sagt, habe er Bundeskanzlerin Angela Merkel mitgeteilt, die Volksrepublik sei bereit, „im Rahmen unserer Fähigkeiten Hilfe zu leisten“, sollte es „Bedarf“ geben. Peking hat in den vergangenen Tagen mehreren Staaten Europas, darunter Italien, Spanien und Frankreich, Hilfslieferungen zukommen lassen und teilweise auch Ärzteteams zu praktischer Unterstützung vor Ort entsandt.
Hilfslieferungen auch an Spanien, Frankreich und Griechenland
Nach einem ersten Transport von 31 Tonnen Hilfsgütern – darunter Atemschutzmasken und andere medizinische Schutzausrüstung – der am 12. März 2020 auf dem Flughafen Rom-Fiumicino eintraf, sind in den vergangenen Tagen weitere Lieferungen in Spanien, in Frankreich und in Griechenland angekommen. Auch Serbien, das von einem EU-Exportverbot betroffen ist, genießt Unterstützung aus der Volksrepublik. Der serbische Präsident Aleksandar Vučić hat Peking außerdem um die Entsendung eines Teams von Medizinern gebeten, die mit den chinesischen Erfahrungen aus dem Kampf gegen die Pandemie vertraut sind; solche Teams sind inzwischen etwa in Italien eingetroffen, zuletzt in der besonders hart von Covid-19 betroffenen Lombardei. Laut Berichten sind weitere EU-Mitgliedstaaten an chinesischer Unterstützung interessiert, darunter Bulgarien, Slowenien und Litauen. Zusätzlich zu praktischer Unterstützung vor Ort tauschen sich Experten aus China mit europäischen Kollegen über ihre Erfahrungen aus. Teilweise wird die chinesische Unterstützung von Nicht-Regierungsorganisationen wie der Alibaba Foundation sowie der Jack Ma Foundation organisiert. Mit Blick auf die zunehmende Dichte der Aktivitäten ist inzwischen von einer „Seidenstraße der Gesundheit“ die Rede.
Kein Mangel an Schutzkleidung?
Nun, „Bedarf“ gibt es in der BRD zur Genüge. In der Bundesrepublik herrscht ein eklatanter Mangel an wichtigen Materialien und an Schutzausrüstung. Berlin ignoriert das Hilfsangebot, obgleich in der Bundesrepublik ein eklatanter Mangel etwa an Atemschutzmasken herrscht; so beklagen mehr als 80 Prozent aller niedergelassenen Ärzte, nicht genügend Schutzkleidung beschaffen zu können. Da der Weltmarkt wie leergefegt sei, habe seine Organisation sich schon vor Wochen mit der Bitte um Unterstützung an die Bundesregierung gewandt, berichtete kürzlich der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, Walter Plassmann: „Da ist nichts gekommen. Nicht eine einzige Maske haben wir gekriegt.“ Ähnlich verhält es sich in Krankenhäusern, wo ebenfalls Atemschutzmasken und Schutzanzüge fehlen. Zwar habe der Gesundheitsminister Nordrhein-Westfalens, Karl-Josef Laumann, vor kurzem eine Million Atemschutzmasken bestellt; davon seien allerdings erst 20.000 eingetroffen, hieß es Ende vergangener Woche. Nordrhein-Westfalen ist das von der Pandemie am härtesten getroffene Bundesland; allein in Heinsberg, dem Epizentrum der dortigen Covid-19-Erkrankungen, werden laut Berichten täglich 7.500 Mund-Nasen-Schutzmasken sowie 2.200 FFP2-Masken benötigt. Mangel herrscht zudem an spezieller Ausrüstung wie etwa Beatmungsgeräten, darüber hinaus aber auch an einfachen Materialien wie Desinfektionsmitteln. Für diese gehen inzwischen den Herstellern die Grundstoffe aus.
„Wir haben gemahnt, und keiner hat uns gehört“
Achim Theiler, Geschäftsführer des Buchloer Unternehmens Franz Mensch, das Hygienebekleidung, Mundschutz und Atemschutzmasken für Krankenhäuser und Ärzte herstellt und vertreibt, erhebt ebenfalls Vorwürfe gegen die Bundesregierung. Bereits am 5. Februar 2020 hatte sich Theiler per E-Mail an den Bundesgesundheitsminister gewandt und darauf hingewiesen, dass es in Kürze zu bedenklichen Engpässen bei der Versorgung mit Schutzmasken für Krankenhäuser kommen werde und dazu aufgerufen, die Versorgung der Kliniken voranzutreiben. „Wir haben gemahnt, und keiner hat uns gehört“, sagt Theiler. Dennoch seien die Behörden seit Wochen untätig geblieben.
Ein unkonventioneller Landrat
Angesichts der Untätigkeit der Bundesregierung hat sich der Landrat des Kreises Heinsberg, CDU Mitglied, zu einer ungewöhnlichen Initiative entschlossen. Heinsberg ist jener Fleck im äußersten Westen von NRW, den die Corona-Epidemie besonders hart getroffen hat. Inzwischen sind über 800 Menschen infiziert, einige auch schon an Covid-19 gestorben. Pusch bekommt Lob von allen Seiten für sein Krisenmanagement. Sein größtes Problem, sagt er, sei der Mangel an Atemschutzmasken und Schutzanzügen in den Kliniken. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldete, hat der Landrat von Heinsberg, Stephan Pusch (CDU), in seiner Verzweiflung mittlerweile einen offenen Brief an den Präsidenten der Volksrepublik China, Xi Jinping, verfasst. In seinem Brief, den er an die Botschaft der Volksrepublik in Berlin adressierte, appelliert der konservative Kommunalpolitiker an den ostasiatischen Staat, Heinsberg mit dringend benötigten medizinischen Gütern zu beliefern. Der Bestand an Masken und Schutzkitteln im Kreis drohe innerhalb weniger Tage aufgebraucht zu sein, so Pusch. Diese ungewöhnliche Maßnahme eines konservativen Landrats ist eine schallende Ohrfeige für die Bundesregierung,
„Lang beschattete Täler“ – Eine Fortsetzungsgeschichte zu „Irgendwo in Hohenlohe“ von Birgit Häbich: Der Episoden erster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig, und sind weder gewollt noch beabsichtigt.
Von Birgit Häbich
I Voodo
… Carl Eugen Friedner sah aus den Augenwinkeln, wie sein Freund zu einer Salzsäule erstarrte und erbleichte. Was war so schrecklich anzusehen, dass es Paul derart aus der Fassung brachte? Carl hatte gerade die Schuhe ausgezogen, versuchte sein blaues Mäntelchen irgendwo an dem völlig überfüllten Kleiderhaken aufzuhängen und war auf dem Weg aus der kleinen Diele ins Wohnzimmer. Da stand sein Freund und schaute mit geweiteten Augen in die Küche. Pauls zweiter Sohn Yann saß am Esstisch und richtete seinen Blick ebenfalls gebannt in dieselbe Richtung. Die Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn war im Profil unverkennbar. Gern hätte er diese, schon länger geplante, Männerrunde jetzt genossen, aber irgendetwas schien da vor sich zu gehen, etwas, das die gute Stimmung und das abendliche Vorhaben einer gemütlichen Zusammenkunft in Nullkommanichts zunichte zu machen drohte. Yann schien konzentriert interessiert; fast schon belustigt zogen sich seine Mundwinkel leicht nach oben, während er, wie sein Vater, die Augen keine Sekunde von dem Schauspiel abwendete, das da in der Küche stattfand.
Imaginärer Rhythmus
Als Carl näher trat und dabei besorgt den verzerrten Gesichtsausdruck seines Freundes Paul studierte, hörte er ihre Stimme. Sie sang und wiegte ihre schmalen Hüften zu einem imaginären Rhythmus. Ihre kleinen Brüste zeichneten sich unter dem engen und ziemlich knapp sitzenden Oberteil ab. Die Brustwarzen traten deutlich groß und erregt hervor. Ihr Bauch war frei, die ebenfalls engen, modernen schwarzen Hosen betonten ihre wohlgeformten langen schlanken Beine. Pauls Tochter Gisléne nahm nichts und niemanden wahr außer sich selbst. Sie tanzte ihrem Bruder, wie in Trance, zur Untermalung ihrer Worte vor: „Vodoo, hörst du, Yann! Ich kann Vodoo! Ich, ich habe ihn angeschaut, tief in die Augen habe ich ihm geschaut, so von unten herauf, Vodoo.“, wobei sie den Kopf, der auf der linken Schulter lag, leicht nach rechts oben schraubte und dabei ihre Brüste ausdrücklich nach vorne und ihren kleinen Hintern zurück schob. „Vodoo, das mag der Papa, hat die Oma gesagt, tanzend, mit den Augen soll ich es machen.“ „Und die Arme soll ich dabei hilflos hängen lassen, Vodoo.“ Das hochaufgeschossene Mädchen war kein Kind mehr – deutlich zeigte sie die betörende Weiblichkeit einer heranwachsenden Frau und setzte nochmals nach: „Vodoo! Ich kann Vodoo! Ich habe sie vertrieben, tief in die Augen habe ich ihm geschaut, damit er sie vergisst.“ Und setzte abfällig ein „Pah!“ und den aus tiefster Seele kommenden zufriedenen Schluss „Die ist weg!“ hinzu. Gisléne drehte sich nochmals wirbelnd im Kreis, wobei ihre langen, krausen, roten Haare wogten, hob ihre Arme und ließ die Hände fließend in einer eleganten Drehung nachfolgen, um dann, mit wiegenden Hüften und einem sich monoton wiederholenden „Vodoo, Vodoo“ ins Bad zu verschwinden.
Scham
Paul war fahl im Gesicht, er schien plötzlich um Jahre gealtert. Er wollte sich an einer Stuhllehne festhalten und griff ins Leere. Carl packte geistesgegenwärtig den Arm des Freundes und verhinderte, dass er stürzte. Paul ließ sich die Hilfe gefallen, sah aber schweigend mit gesenktem Kopf zu Boden. Er konnte vor Scham nicht aufblicken, nahm am Tisch Platz und verbarg das Gesicht in beiden Händen. Carl setzte sich neben Paul und bemerkte, dass Yann nun unruhig auf seinem Stuhl herumrutschte und ihm ebenfalls nicht in die Augen schauen konnte. Der zweitgeborene Sohn hatte vor lauter Faszination über das Schauspiel, welches seine kleine Schwester aufgeführt hatte, das Kommen seines Vaters nicht bemerkt und war jetzt nicht minder peinlich berührt. Abrupt stand er auf und stürmte aus dem Zimmer, kurz hörte man ein Geraschel aus der Diele, dann das laute Krachen der Wohnungstüre und Yanns leiser werdende Schritte, mit denen er hastig die Treppen hinunter stürzte.
Zurechtgemacht
Dann verließ Gisléne das Badezimmer und kam in aller Ruhe durch die Küche ins Wohnzimmer. Sie hatte sich zurechtgemacht, die Lippen dezent geschminkt und ihre roten krauseligen Haare unter einem hohen Turban aus buntem Tuch verschwinden lassen, sie trug nun einen langen, dunkelgrünen, gestrickten Rollkragenpullover zu ihren Leggins, der ihren milchkaffeebraunen Teint auf angenehme Art betonte. Hocherhobenen Hauptes und mit ausdruckslosem Gesicht stolzierte sie rasch und grußlos an ihrem Vater und an dem Gast vorbei und verschwand ebenfalls durch die kleine Diele in ihr Zimmer.
Männerrunde
Carl überlegte kurz, wie er dem Freund nun am besten aus der unmöglichen Lage helfen könnte. Er ging in die Küche und schaute sich um, fand das Gesuchte bald. Es war alles für die geplante Männerrunde vorbereitet. Auf dem Boden stand ein Kasten mit Tannenzäpfle* und ein paar Tüten salziges Gebäck lagen auf dem Fenstersims parat. Er holte einen Öffner aus der Schublade unter dem Ablauf der Spüle und setzte sich mit zwei Flaschen Bier gegenüber von Paul an den Esstisch. Dann drehte er sich um, holte aus der Anrichte zwei Gläser und stellte sie vorsichtig auf den Tisch. Paul nahm die Hände immer noch nicht von seinem Gesicht. Carl Eugen beobachtete ihn besorgt und öffnete nebenbei die erste Flasche Bier.
„Karinakrise“
Der arme Mann, dachte Carl und war in dem Moment unsagbar froh darüber, keine Kinder in diese Welt gesetzt zu haben. Reicht es nicht aus, jetzt ganz besondere Sorgen wegen der neu aufgezogenen „Karinakrise“ zu haben? Nein – diese kindischen Heranwachsenden malträtierten* ihre Eltern mit den neu zu entdeckenden sexuellen Reizen – egal was sich da draußen in der Welt sonst noch abspielte. Er schenkte ein, prostete dem Freund danach still zu und trank das Glas in einem Zug leer. Ah, das tat gut. Carl Eugen Friedner spürte die feinherbe Flüssigkeit durch seine Gurgel den Hals hinunter in seinen Magen rinnen und freute sich auf die Wirkung des erfrischenden Gerstensaftes. Seit er vor sieben Jahren begonnen hatte sein Leben nochmals gründlich zu ändern, waren die Magenschmerzen verschwunden und er konnte sich wieder sorglos das eine oder andere Flaschenbier oder auch zwei kleine Gläser Wein gönnen… Fortsetzung folgt.
Erläuterungen:
*Tannenzäpfle: Eine Sorte Flaschenbier der Brauerei Rothaus, Internet: www.rothaus.de
*malträtieren: Jemandem böse mitspielen bzw. das Leben schwer, bzw. zur Hölle machen
Kontaktaufnahme zur Autorin ist möglich unter folgender E-Mail-Adresse:
Die Aussage von Minister Spahn, unser Gesundheitssystem sei auf die neuen Herausforderungen gut vorbereitet, ist eine krasse Fehldiagnose. Auch wenn Panikmache vollkommen unangebracht ist, hält diese uneingeschränkte Einschätzung einem Faktencheck nicht stand.
Von Dr. Nadja Rakowitz, Pressesprecherin von Bündnis Krankenhaus statt Fabrik
Für Katastrophenfall nicht gerüstet
• Unsere Krankenhäuser sind auf ökonomische Effizienz getrimmt. Und da das Finanzierungssystem über Fallpauschalen nur erbrachte Leistungen bezahlt, für das Vorhalten von Betten und Therapiekapazitäten für den Not- oder Katastrophenfall aber keine Mittel bereitstellt, werden solche Situationen in der Planung der Klinikab- läufe auch nicht ausreichend berücksichtigt.
Nicht genügend Pflegekräfte
• Landauf landab werden in zunehmenden Ausmaß in vielen Krankenhäusern Betten – auch auf Intensivstationen – gesperrt, weil – schon ohne den Andrang von zusätzlichen Covid-19-Erkrankten – nicht genügend Pflegekräfte zur Verfügung stehen, um die Patienten bei den vorhandenen Bettenkapazitäten angemessen zu ver-sorgen. Für die Versorgung schwer kranker Covid-19-PatientInnen stehen also in Wirklichkeit weniger Betten zur Verfügung als dies aus den Krankenhausstatistiken herauszulesen ist.
Unterversorgung vor allem in ländlichen Gebieten
• Im Zeitalter der DRG-Finanzierung ersetzt zunehmend die betriebswirtschaftliche Bilanz der Krankenhäuser die eigentlich auf Landesebene erforderliche Planung der Krankenhausstruktur nach Versorgungsgesichtspunkten. Daher werden Krankenhäuser ganz willkürlich geschlossen, wenn sie über mehrere Jahre ein Defizit erwirtschaftet haben. So ist schon heute die Versorgung der ländlichen Bevölkerung mit Kinderkliniken und Geburtshilfeabteilungen nicht mehr ausreichend gewährleistet. Zusätzliche Anforderungen durch die Corona-Pandemie werden diese Unterversorgung in ländlichen Regionen dramatisch verschärfen.
Mangel an Fachpersonal: Bettenkapazitäten werden gesperrt
Die aktuelle Entscheidung des Gesundheitsministers, die gerade erst eingeführten und eigentlich viel zu niedrigen Pflegepersonaluntergrenzen anlässlich der Zusatzbelastung unseres Gesundheitssystems durch die Corona-Pandemie vorübergehend außer Kraft zu setzen, demonstriert diesen Widerspruch: Da wir in den Krankenhäusern zu wenig Fachpersonal haben, müssen Bettenkapazitäten gesperrt werden. Wenn die Patientenzahlen aber in einer Notsituation zusätzlich steigen, werden diese Missstände nicht nur wieder geduldet, sondern weiter verschärft, um noch mehr PatientInnen als bisher durch die Klinikbetten zu schleusen.
Krankenhäuser wieder funktionsfähig machen
Die Aussage von Minister Spahn, unser Gesundheitssystem sei auf die neuen Herausforderungen gut vorbereitet, ist also eine krasse Fehldiagnose. Wir vom Bündnis Krankenhaus statt Fabrik fordern daher, endlich unsere Krankenhäuser wieder funktionsfähig zu machen für eine Daseinsvorsorge ohne jede Einschränkung:
• Die Ausrichtung der stationären Versorgung auf betriebswirtschaftlichen Gewinn muss beendet werden. Krankenhäuser dürfen keine Gewinne machen, Verluste sind auszugleichen, wenn die Klinik für die Versorgung einer Region benötigt wird.
• Die Finanzierung darf nicht nur die medizinischen Leistungen im Normalbetrieb berücksichtigen, sondern muss auch alle Vorhaltekosten für außergewöhnliche Notfallsituationen sicherstellen.
• Die medizinische Behandlung im Krankenhaus ist Daseinsvorsorge. Daher müssen Krankenhäuser da demokratisch geplant und betrieben werden, wo sie für die qualitativ gleichwertige Versorgung gebraucht werden, nicht da wo der Träger mit ihnen Gewinne erwirtschaften kann.
• Die angemessene Personalausstattung im Krankenhaus ist eine elementare Voraussetzung für gute Behandlung der PatientInnen und keine Schönwettermaßnahme, die bei jedem drohenden Sturm wieder kassiert werden kann.
Weitere Informationen und Kontakt:
Bündnis Krankenhaus statt Fabrik, Dr. Nadja Rakowitz
Die Kinderbuchautorin Kirsten Boie fordert mit ihrer Petition „Hamburger Erklärung“ eine Veränderung der Bildungspolitik: mehr und frühere Leseförderung, fachlich ausgebildete Lehrkräfte und niedrigschwelliger Zugang zu Büchern. Hier schreibt sie über die Relevanz des Vorlesens, den Sinn von Förderungsprojekten und die Grenzen des Bildungssystems.
Ein Beitrag von Kirsten Boie aus der Kundenzeitschrift der Büchergilde Gutenberg
Ich bin Autorin, ich schreibe für Kinder, und ich möchte Ihnen von Situationen erzählen, wie ich sie bei Lesungen regelmäßig erlebe.
Eine vierte Klasse in einem sogenannten benachteiligten Stadtteil, Kinder, die von ihrer Lehrerin auf die Lesung vorbereitet wurden und die gleich tapfer ruhig und ohne zu stören die folgende Stunde durchhalten werden. Ich beginne damit, dass ich ein Buch hochhalte. „Daraus möchte ich vorlesen!“, sage ich. „Kann mir denn irgendwer sagen, wie das Buch heißt?“ Konzentrierte Blicke, Lippen bewegen sich, z. T. leises Gemurmel. Dann gehen zwei, drei Finger zögerlich hoch. Sehr stockend wird der kurze Titel vorgelesen. Ich rede von Zehnjährigen. Ich rede von Zehnjährigen, die ganz sicher nicht dümmer sind als die Kinder in bildungsorientierten Stadtteilen, wo sich sofort fast alle melden, ohne vorheriges Buchstabieren, ohne Gemurmel. Das sind meine regelmäßigen Erfahrungen bei Lesungen.
18,9 Prozent der Zehnjährigen in Deutschland können nicht so lesen, dass sie auch verstehen, was sie lesen
Vielleicht mögen Sie ja schon gar nichts mehr davon hören: Schon seit zwei Jahren wissen wir, dass 18,9 Prozent der Zehnjährigen in Deutschland nicht so lesen können, dass sie auch verstehen, was sie lesen. Diese Zahlen sind das Ergebnis der Internationalen Grundschul-Lese-Studie (kurz IGLU) in 53 OECD-Ländern und werden von niemandem angezweifelt.
Die Kinder kennen die Buchstaben, sie können sie langsam und stockend zusammenziehen: Aber was in einem Text steht, können sie trotzdem nicht verstehen. Ihr Lesetempo ist so gering, dass das erste Wort eines Satzes längst aus ihrem Kurzzeitspeicher verschwunden ist, wenn sie das letzte Wort endlich entziffern – ähnlich wie bei einem der Info-Bänder, die bei Nachrichtensendern unter dem Bild entlanglaufen.
Für Kinder, die ständig Misserfolgserlebnisse haben und kaum eine qualifizierte Ausbildung durchlaufen können, sieht die Zukunft düster aus
Seit 2011 ist Deutschland bei IGLU von Platz 5 auf Platz 21 abgerutscht. Nun ist die Studie keine Olympiade, und solange für die betroffenen Menschen selbst und die Gesellschaft das Ergebnis ausreichend ist, müsste uns die Position im Ranking vielleicht nicht kümmern. Aber so ist es natürlich nicht. Dass für diese Kinder, die schon in der Sekundarstufe ständig Misserfolgserlebnisse haben und ein entsprechend negatives Selbstkonzept entwickeln werden, außerdem kaum eine qualifizierte Ausbildung durchlaufen können, die Zukunft düster aussieht, ist klar. Und auch für eine Gesellschaft, die jeden Herbst wieder händeringend nach ausbildungsfähigen Jugendlichen sucht und deren Export abhängt von innovativer Ingenieurkunst, ist es sicher nicht günstig, wenn ein Fünftel ihrer Menschen ihr schon mit zehn Jahren verloren geht. Anstatt in die Sozialversicherungssysteme einzuzahlen, werden sie, egal wie fleißig sie sind, Mittel daraus entnehmen müssen: Vernünftig bezahlte unqualifizierte Arbeit gibt es in Deutschland einfach nicht genug. Und auch für die Demokratie, das muss ich sicher nicht erklären, kann es fatal sein, wenn so viele Menschen sich abgehängt fühlen – und es de facto auch sind.
Was ist da also schiefgelaufen?
Wir können natürlich zuallererst auf die Bildungspolitik gucken, die in den letzten Jahren, trotz massiv steigender Geburtenzahlen, geradezu konsequent Studienplätze für Grundschullehrer abgebaut hat. In vielen Bundesländern übersteigt inzwischen bei den Neueinstellungen die Zahl der sogenannten „Quereinsteiger“ die der Lehrer, und nun bringen, neben Menschen mit abgebrochenem oder fachfremdem Studium, auch Bäcker, Klempner, Friseurinnen den Kindern das Lesen bei. An den Schulen wird sicher zum Teil noch mit Methoden unterrichtet, die, vorsichtig formuliert, nicht dem neuesten Stand der Forschung entsprechen.
Kinder aus benachteiligten Familien liegen in der Lesefähigkeit um zwei Jahre zurück
Entscheidend ist die Sprachkompetenz beim Schuleintritt
Aber die eigentlichen Ursachen liegen noch sehr viel tiefer und werden auch mit der überzeugendsten Schulpolitik allein kaum bewältigt werden können. In Deutschland hängt nämlich mehr als in jedem anderen bei IGLU untersuchten OECD-Land der Schulerfolg ganz entscheidend, fast möchte man sagen: so gut wie ausschließlich! – vom sozialen Hintergrund der Kinder ab. Zwischen Kindern aus benachteiligten Familien und denen, deren Eltern Akademiker, Techniker, Handwerksmeister sind, liegen tatsächlich zwei Jahre Abstand in der Lesefähigkeit. (Und nein, das betrifft nicht nur Migranten.) Ganz entscheidend ist hierbei die Sprachkompetenz beim Schuleintritt. Verfügt ein Kind nämlich nur über einen begrenzten Wortschatz und eine eingeschränkte Syntax, wird es jedes Wort buchstabieren müssen und kann es nicht, wie wir alle es tun, einfach aus einer Kombination von Kontext, Anfangsbuchstaben und Syntax in Hundertstelsekunden erschließen. Nur dadurch erreichen wir aber unsere Lesegeschwindigkeit – beobachten Sie sich einfach einmal selbst, wenn Sie jetzt diesen Text lesen.
Beim Vorlesen begegnen Kindern Begriffe und Satzstrukturen, auf die sie im Familienalltag kaum stoßen würden
Was können wir dagegen tun?
Ein ganz wichtiges Mittel, vielfach evaluiert, ist das regelmäßige Vorlesen. Beim Vorlesen begegnen Kindern Begriffe, auf die sie im Familienalltag kaum stoßen würden. Und auch die Satzstrukturen können um ein Vielfaches komplizierter sein als alles, was wir in der Alltagssprache verwenden. Außerdem gehört zum Vorlesen immer auch das gemeinsame Gespräch über die Geschichte – und auch da profitieren Vorlesekinder nicht nur sprachlich. Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wurde, kommen daher mit sehr viel besseren Voraussetzungen in die Schule als solche, denen ihr erstes Buch in der ersten Klasse begegnet. Dass das tägliche Vorlesen außerdem eine Situation besonderer Nähe schafft, muss ich nun nicht auch noch erklären.
Schönes Vorlesebuch
Im aktuellen Programm der Büchergilde finden Sie ein besonders schönes Vorlesebuch – mit Geschichten bekannter, aber auch weniger bekannter Autorinnen und Autoren, witzigen, spannenden, nachdenklichen Geschichten, dazu wunderschön illustriert. Für einige Vorleseabende gibt es da also ganz sicher genügend Stoff! Aber wenn es auch sicher sinnvoll ist, mit kurzen Texten anzufangen – bei den ganz Kleinen beim Bilderbuchgucken sogar noch mit Büchern ganz ohne Worte! –, so sollte das Vorlesen doch irgendwann auch darüber hinausgehen.
Was passiert da eigentlich in unserem Kopf?
Sie alle sind Leser, sonst hielten Sie dieses Magazin nicht in den Händen. Aber was ist es, das Sie zu Lesern macht? Was ist es, wenn wir einmal von Sachtexten und dem Wunsch nach Information absehen, das den Reiz am Lesen ausmacht? Warum lesen Sie, lesen wir, lesen Kinder Romane? Wir alle haben schon einmal diese doch eigentlich verrückte Erfahrung gemacht: Wir lesen ein Buch und hören nicht, dass wir gerufen werden, verpassen es, rechtzeitig den Herd auszuschalten, kämpfen mit den Tränen oder lachen laut auf. Und all das beim Blick auf eine Seite mit nichts als kleinen schwarzen Zeichen. Was passiert da eigentlich in unserem Kopf?
Ein Text rührt uns an und nimmt uns gefangen, weil wir – anders als beim Film – beim Lesen auf unseren eigenen Speicher zurückgreifen müssen
„Hier wacht Bosse aus Bullerbü auf!“
Dass ein Text uns emotional so anrühren, gefangen nehmen kann, hat einfach damit zu tun, dass wir – anders als beim Film, der uns ja immer schon die Bilder mitliefert – beim Lesen auf unsere eigenen Speicher zurückgreifen müssen, um uns etwas vorstellen zu können. Auf unsere Gefühlsspeicher, Erinnerungen an Landschaften, Menschen, Ereignisse. Wenn wir einen Text lesen, lesen wir darum eigentlich auch immer uns selbst. Und wir tauchen ein in die Welt der Geschichte, leben in ihr, wir identifizieren uns und schlagen uns deshalb die Nacht um die Ohren. Wir möchten nicht aufhören, bevor das Buch zu Ende ist und wir wissen, wie alles ausgeht. Genau das macht die Faszination des Lesens aus: dass wir für eine Weile in der Welt eines Buches leben. Deshalb sind gerade lange, dicke „Schmöker“ so beliebt. Und wenn der vierjährige Sohn einer Freundin aufwacht mit den Worten: „Hier wacht Bosse aus Bullerbü auf!“, dann zeigt das genau dieses Glück. Und dafür braucht es dann eben auch längere Texte, die uns dieses Eintauchen über Tage, manchmal Wochen, gestatten. „Jim Knopf“, „Die kleine Hexe“, „Die Mumins“ – ich selbst habe aus diesem Grund die „Ritter Trenk“- und die „Seeräuber-Moses“-Vorlese-Romane geschrieben oder „Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte“. Es gibt zum Glück eine riesengroße Zahl spannender Bücher für Kinder.
Entgegenfiebern
Ganz sicher macht es also Sinn, bei jüngeren Kindern zunächst mit einzelnen Vorlesegeschichten zu beginnen, bei denen sie noch am selben Abend mit dem befriedigenden Gefühl einschlafen können: Alles ist gut ausgegangen. Irgendwann aber sollten auch Kinder die Erfahrung machen dürfen, über Tage dem weiteren Geschehen entgegenzufiebern.
Und das abendliche Drängen: „Bitte, bitte noch ein Kapitel! Nur noch eins!“, müssen die Eltern dann eben aushalten!
Kirsten Boie, geboren 1950 in Hamburg, studierte in Hamburg und Southampton und arbeitete lange Zeit als Lehrerin, bis sie ihr erstes Kinderbuch verfasste. Inzwischen sind rund 100 Kinder- und Jugendbücher von ihr erschienen und in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. Neben Geschichten schreibt Kirsten Boie auch Vorträge und Aufsätze zu verschiedenen Aspekten der Kinder- und Jugendliteratur und der Leseförderung.
Das Coronavirus hält die Welt in einem Schockzustand gefangen. Ein Gespräch mit dem Evolutionsbiologe Rob Wallace über die Gefahren von Covid-19, die Verantwortung der Agrarindustrie und nachhaltige Lösungen zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten.
Interview von Yaak Pabst mit Rob Wallace in der Zeitschrift „marx21“
Evolutionsbiologe und PhylogeografRob Wallace
Yaak Pabst von der Zeitschrift „marx21“ hat ein Interview mit Rob Wallace geführt. Rob Wallace ist Evolutionsbiologe und Phylogeograf für das öffentliche Gesundheitswesen in den USA. Er arbeitet seit fünfundzwanzig Jahren an verschiedenen Aspekten neuer Pandemien und ist Autor des Buches »Big Farms Make Big Flu«.
Es folgen Auszüge aus diesem Interview. Es handelt sich um den Teil des Interviews, der sich mit den Ursachen des Corona-Virus befasst. Das gesamte Interview kann im Internet auf folgender Seite nachgelesen werden:
Yaak Pabst:In vielen Medien wird behauptet, der Ursprung des Coronavirus sei ein »exotischer Lebensmittelmarkt« in Wuhan gewesen. Stimmt diese Beschreibung?
Rob Wallace: Ja und nein. Es gibt räumliche Anhaltspunkte, die dafür sprechen. Die Rückverfolgung von Kontakten, die mit Infektionen in Verbindung stehen, führt zum Hunan-Großmarkt für Meeresfrüchte in Wuhan, wo auch Wildtiere verkauft werden. Stichproben haben offenbar das westliche Ende des Marktes, in dem die Wildtiere gehalten wurden, identifiziert. Aber wie weit zurück und wie weit sollten wir nachforschen? Wann genau hat der Ernstfall wirklich begonnen? Die Fokussierung auf den Markt übersieht die Ursprünge bei der Wildlandwirtschaft im Hinterland und ihre zunehmende Kommerzialisierung. Weltweit, und auch in China, wird Wildnahrung zunehmend zu einem formellen Wirtschaftssektor. Aber die Beziehung zur industriellen Landwirtschaft geht über das bloße Teilen desselben Geldbeutels hinaus. Da sich die industrielle Produktion – von Schwein, Geflügel und Ähnlichem – auf den Urwald ausdehnt, übt sie Druck auf die Erzeuger von Wildnahrungsmitteln aus, die weiter in die Wälder vordringen, um dort nach den Ursprungspopulationen zu suchen, wodurch sich die Schnittstelle zu neuen Krankheitserregern, einschließlich Covid-19, vergrößert und deren Ausbreitung verstärkt wird.
Covid-19 ist nicht das erste Virus, das sich in China entwickelt hat und das die Regierung zu vertuschen versuchte.
Ja, aber das ist kein chinesischer Sonderfall. Die USA und Europa haben auch als »Nullpunkte« für neue Vireninfektionen gedient, zuletzt H5N2 und H5Nx, und ihre multinationalen und neokolonialen Vertreter haben die Entstehung von Ebola in Westafrika und Zika in Brasilien angefacht. Und während der Ausbruch der Schweinegrippe (H1N1) im Jahr 2009 und der Geflügelpest (H5N2) schützten US-Gesundheitsbeamte die gesamte Agrarindustrie.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat jetzt einen »gesundheitlichen Notstand von internationaler Bedeutung« ausgerufen. Ist dieser Schritt richtig?
Ja. Die Gefahr eines solchen Erregers besteht darin, dass die Gesundheitsbehörden die statistische Risikoverteilung nicht in den Griff bekommen. Wir haben keine Ahnung, wie der Erreger reagieren könnte. Wir sind von einem Ausbruch auf einem Markt zu Infektionen gekommen, die sich innerhalb weniger Wochen über die ganze Welt verteilten. Der Erreger könnte einfach absterben. Das wäre großartig. Aber wir wissen es nicht. Eine bessere Vorbereitung würde die Chancen verbessern, die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Erregers zu unterbieten. Die Erklärung der WHO ist gleichzeitig ein Teil dessen, was ich als Pandemie-Theater bezeichne. Internationale Organisationen sind angesichts ihrer Untätigkeit zu Grunde gegangen. Da fällt mir der Völkerbund ein. Die Gruppe der UNO-Organisationen ist immer besorgt über ihre Bedeutung, ihre Macht und ihre Finanzierung. Aber ein solcher Aktionismus kann sich auch der tatsächlichen Vorbereitungen und der Prävention annähern, die die Welt braucht, um die Übertragungsketten von Covid-19 zu unterbrechen.
Die neoliberale Umstrukturierung des Gesundheitssystems hat sowohl die Forschung als auch die allgemeine Versorgung der Patientinnen und Patienten, zum Beispiel in Krankenhäusern, verschlechtert. Welchen Unterschied könnte ein besser finanziertes Gesundheitssystem zur Bekämpfung des Virus machen?
Da ist die schreckliche, aber aufschlussreiche Geschichte des Mitarbeiters der Miami Medical Device Company, der nach seiner Rückkehr aus China mit grippeähnlichen Symptomen das Richtige für seine Familie und seine Gemeinde tat und von einem örtlichen Krankenhaus verlangte, ihn auf Covid-19 zu testen. Er fürchtete, dass seine magere Krankenversicherung von Obama Care die Kosten für die Tests nicht abdecken würde. Er hatte Recht. Er hatte plötzlich eine Rechnung über 3.270 US-Dollar am Hals. Für die USA könnte eine Forderung lauten, eine Notverordnung zu verabschieden, wonach während des Ausbruchs einer Pandemie alle ärztlichen Rechnungen im Zusammenhang mit den Tests auf Infektion und für die Behandlung nach einem positiven Test von der Bundesregierung bezahlt werden müssen. Wir wollen die Menschen ermutigen, Hilfe zu suchen, anstatt sich zu verstecken – und andere anzustecken –, weil sie sich keine Behandlung leisten können. Die offensichtliche Lösung ist ein staatlicher Gesundheitsdienst, der für solche Notfälle personell und materiell ausreichend ausgestattet ist.
Sobald das Virus in einem Land entdeckt wird, reagieren die Regierungen überall mit autoritären Strafmaßnahmen, wie einer Quarantäne für ganze Landstriche und Städte. Sind solche drastischen Maßnahmen gerechtfertigt?
Die Nutzung der Coronakrise, um die neuesten autokratischen Kontrollmöglichkeiten zu testen, ist ein Kennzeichen des aus den Fugen geratenen Katastrophenkapitalismus. Im Hinblick auf die öffentliche Gesundheit halte ich mich lieber an Vertrauen und Mitgefühl, die wichtige Variablen bei einer Epidemie sind. Ohne beides verlieren die Regierungen die Unterstützung der Bevölkerung. Wir brauchen ein Gefühl der Solidarität und des gegenseitigen Respekts, um solche Bedrohungen gemeinsam zu überstehen. Selbstquarantäne mit geeigneter Unterstützung, ausgebildete Nachbarschaftshilfe, Lebensmittelwagen, die von Tür zu Tür fahren, Arbeitsbefreiung und Arbeitslosenversicherung – damit kann diese Art von Zusammengehörigkeitsgefühl erzeugt werden, das wir benötigen.
Was wären nachhaltige Lösungen zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten?
Um das Ausbrechen neuer Virusinfektionen einzuschränken, muss die Nahrungsmittelproduktion radikal verändert werden. Die Unabhängigkeit der Landwirte und ein starker öffentlicher Sektor können den umweltbedingten Sperrklinkeneffekt und unkontrollierte Infektionen eindämmen. Dazu gehört auch die Förderung der Artenvielfalt bei Tieren und Pflanzen und einer strategischen Wiederaufforstung, sowohl auf der Ebene der landwirtschaftlichen Betriebe, als auch regional. Tiere müssen sich vor Ort fortpflanzen dürfen, um Immunitätsmechanismen weiterzugeben. Es geht darum, eine gerechte Produktion mit einem gerechten Warenkreislauf zu verbinden. Dazu gehört auch die Subventionierung der ökologischen Landwirtschaft und der Verkaufspreise sowie Programme für Verbraucher. Diese Projekte müssen vor den Zwängen, die die neoliberale Wirtschaft Einzelpersonen und Gemeinschaften gleichermaßen auferlegt, geschützt und gegen die Bedrohung durch die vom Kapital geleitete staatliche Unterdrückung verteidigt werden.
Was sollten Linke angesichts der zunehmenden Dynamik, die ein Krankheitsausbruch annehmen kann, fordern?
Die Agrarindustrie als Form der sozialen Reproduktion muss für immer abgeschafft werden, schon allein aus Gründen der allgemeinen Gesundheit. Die hoch industrialisierte Produktion von Nahrungsmitteln hängt von Praktiken ab, die die gesamte Menschheit gefährden und in diesem Fall dazu beitragen, eine neue tödliche Pandemie auszulösen. Wir sollten fordern, dass die Nahrungsmittelsysteme so verstaatlicht werden, dass solche gefährlichen Krankheitserreger erst gar nicht entstehen können. Dazu muss die Nahrungsmittelproduktion zunächst wieder in die Bedürfnisse der ländlichen Gemeinden integriert werden. Das wird agroökologische Praktiken erfordern, die die Umwelt und die Bäuerinnen und Bauern beim Anbau der Nahrungsmittel schützen. Der große Rahmen ist: Wir müssen den metabolischen Riss heilen, der unsere Ökologie von unserer Wirtschaft trennt. Kurz gesagt: Wir haben eine Welt zu gewinnen.
Link zum ganzen Artikel auf der Internetseite der Zeitschrift „marx21“:
Die Stadtverwaltung hat am heutigen Mittwoch (18. März 2020) sämtliche Spiel-, Bolz- sowie Sportplätze abgesperrt. Alle Verwaltungsmitarbeiter wechseln in den Schichtbetrieb oder in das Home-Office. Der Koordinierungsstab hat strengere Regelungen für standesamtliche Hochzeiten sowie Bestattungen beschlossen. Zudem wurde der Definitionsbereich der systemrelevanten Berufe noch einmal erweitert.
Von der Stadtverwaltung Crailsheim
Versammlungsverbot verschärft
Am Mittwoch (18.03.2020) ist eine neue Rechtsverordnung „CoronaVO“ in Baden-Württemberg in Kraft getreten. In dieser wird unter anderem die Schließung von zahlreichen Geschäften des Einzelhandels, die nicht für den täglichen Bedarf notwendig sind, sowie eine Verschärfung des Versammlungsverbotes angeordnet. Die Stadtverwaltung hat bereits in den Morgenstunden begonnen, diese Verordnung umzusetzen. Mitarbeiter des Baubetriebshofes haben sämtliche der mehr als 100 öffentlichen Spiel- und Bolzplätze sowie frei zugängliche Sportstätten abgesperrt und verriegelt.
Öffentliche Toiletten geschlossen
Auch Öffentliche Toilettenanlagen sind seit Mittwoch geschlossen. Der Gemeindevollzugsdienst überprüft stichprobenartig die Einhaltung der Untersagung des Einzelhandels und weist bei möglichen Verstößen auf die neue Rechtsgrundlage hin. Die Mitarbeiter stießen dabei überwiegend auf Verständnis bei den betroffenen Geschäftstreibenden.
Auch kritische Infrastruktur: Regierung und Verwaltung
Die neue Rechtsverordnung listet zudem weitere Berufe auf beziehungsweise konkretisiert einzelne Berufsfelder, die zur kritischen Infrastruktur gezählt werden, und bei denen dort tätige Eltern einen Anspruch auf eine Notbetreuung haben. Zu den bereits bekannten werden demnach ab sofort auch Beschäftigte der Betreiber bzw. Unternehmen für den ÖPNV und den Schienenpersonenverkehr sowie Beschäftigte der lokalen Busunternehmen, sofern sie im Linienverkehr eingesetzt werden, das Personal der Straßenmeistereien und Straßenbetriebe, Regierung und Verwaltung, Parlament, Justiz-Abschiebungshaftvollzugseinrichtungen sowie Bestatter gezählt.
Eltern müssen Bescheinigungen vorlegen
Unverändert bleiben die Grundvoraussetzungen für die Inanspruchnahme der Notbetreuung. Demnach müssen beide Erziehungsberechtigte, im Fall von Alleinerziehenden der oder die Alleinerziehende, in Bereichen der kritischen Infrastruktur tätig sein. Arbeitet ein Erziehungsberechtigter im Bereich der kritischen Infrastruktur und ist der andere Erziehungsberichtigte aus zwingenden Gründen (z.B. schwere Erkrankung) nicht in der Lage die Betreuung zu übernehmen, kann nun ebenfalls die Notbetreuung durch die Stadt beansprucht werden. In diesem Fall ist eine Bescheinigung des behandelnden Arztes notwendig. Um die Betreuung in Anspruch nehmen zu können, müssen die Eltern einen entsprechenden Nachweis ihrer beruflichen oder ehrenamtlichen Tätigkeit im kritischen Infrastrukturbereich durch eine Arbeitgeberbescheinigung oder Bestätigung ihres Bereitschaftsleiters vorlegen.
Hochzeit nur noch im engsten Familienkreis
Ferner hat der Koordinierungsstab der Stadtverwaltung entschieden, dass standesamtliche Hochzeiten weiterhin stattfinden. Allerdings gelten hierfür nun strengere Regelungen. Demnach darf nur noch der engste Familienkreis teilnehmen, d.h. Verwandtschaft in gerader Linie. Die gleichen Vorgaben gelten für Beerdigungen, die bis auf weiteres nur noch im Freien durchgeführt werden dürfen.
Veranstaltungen bis 15. Juni 2020 untersagt
Veranstaltungen und Versammlungen sind grundsätzlich, egal in welcher Form oder Größe, bis zum 15. Juni 2020 untersagt. Davon betroffen sind sowohl die Gemeinderatssitzung in Crailsheim, als auch sämtlichen Ortschaftsratsitzungen, zu denen bereits eingeladen wurde. Zudem hat der Koordinierungsstab beschlossen, dass die gesamte Stadtverwaltung ab dem kommenden Montag in den Schichtbetrieb, beziehungsweise ins Home-Office, wechselt. Dafür wurden die Arbeitszeitvorschriften entsprechend gelockert. Hierfür wird das Ziel, den Dienstbetrieb aufrechtzuerhalten und das Risiko einer Infizierung der Belegschaft zu minimieren, weiter konsequent verfolgt.
Längere Wartezeiten
Für die Bevölkerung haben diese Änderungen keine Auswirkungen. Es bleibt weiterhin gewährleistet, dass während der regulären Öffnungszeiten die Stadtverwaltung erreichbar ist. Aufgrund des erhöhten Telefonaufkommens kann es jedoch zu längeren Wartezeiten kommen.
Weitere Informationen und Kontakt:
Alle wichtigen Informationen sowie die komplette Rechtsverordnung im Wortlaut finden Interessierte auf der Internetseite der Stadtverwaltung Crailsheim: www.crailsheim.de