Dank der Ausrichtung auf den Export kann Deutschland überdurchschnittlich von der Erholung der Weltwirtschaft profitieren – aber die Risiken sind erheblich. Wenn der Euro weiter steigt oder der Welthandel einen neuerlichen Schwächeanfall erlebt, droht uns Ungemach.
Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert
„Über eine Verbesserung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit wollen wir dafür Sorge tragen, dass unsere Exporte kräftig steigen und dadurch steigende Einkommen geschaffen werden. Dazu werden die Unternehmen weiter von Steuern und Abgaben entlastet. Dagegen nehmen sich die Entlastungen der Bürger eher bescheiden aus.
Die bedingungslose und alleinige Ausrichtung auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit bringt für Deutschland ein Risiko mit sich. Wenn der Welthandel nochmals einen Schwächeanfall erleben sollte oder wenn eine weitere Aufwertung des Euros die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit wieder zunichte machen sollte, dann wird die deutsche Wirtschaft wieder zu den Hauptleidtragenden gehören.
Was wäre die Alternative: Der Euro-Raum spielt mit seiner Wirtschaftsleistung und seinen über 300 Millionen Einwohnern in einer Liga mit den USA. Als Währungsraum betrachtet, ist das im ökonomischen Sinne unzweifelhaft ein großes Land. Ein solches sollte aber dem Lehrbuch nach sein Wachstum nicht aus dem Außenhandel beziehen, sondern von innen heraus, durch gleichgewichtige Verbesserung der Produktionsmethoden und Erhöhung der heimischen Nachfrage.“
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/export-deutschland-verlaesst-sich-auf-seine-alte-staerke;2505165