Wallfahrtsort für SS-Veteranen und Neonazis im Parkgelände von Burg Jagsthausen – Verherrlichung von SS-Divisionen

Zwei große Gedenksteine für die „17. Panzergrenadierdivision Götz von Berlichingen“ und die „Panzer-Division Wiking“ stehen etwa 100 Meter oberhalb der Burg Jagsthausen am Ortsausgang Richtung Berlichingen. Der Betrachter wird aber nicht darüber aufgeklärt, dass es sich bei diesen Divisionen um zwei SS-Einheiten handelt. Laut Wikipedia-Eintrag waren diese SS-Divisionen im Zweiten Weltkrieg aktiv an Kriegsverbrechen beteiligt.

Kommentar von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

SS-Einheiten mordeten auch in Hohenlohe

In Anbetracht der Morde, die durch SS-Einheiten auch in der Region Hohenlohe verübt wurden, ist es vollkommen unangebracht, im Parkgelände der Burg Jagsthausen einen öffentlich zugänglichen Wallfahrtsort für SS-Veteranen und Neonazis zu betreiben. Vor beiden Gedenksteinen der SS-Einheiten lagen am Freitag, 8. Januar 2010, relativ frische Kränze von ehemaligen „Kameraden“.

Bundespräsident a.D. Roman Herzog ist in der Pflicht

Was wohl Bundespräsident a.D. Roman Herzog zu der Verherrlichung des Militärs in unmittelbarer Nähe der Burg Jagsthausen meint? Roman Herzog ist seit 2001 in zweiter Ehe mit Alexandra Freifrau von Berlichingen, Geschäftsführerin der Burgfestspiele Jagsthausen verheiratet. „Roman Herzog war Mitglied und Vorsitzender im Freundeskreis der Burgfestspiele, später Schirmherr und ist auch heute noch ein treuer Besucher bei den Theateraufführugnen im Burghof“, wie es auf der Burgfestspiele-Internetseite heißt.

Schwer vorstellbar, dass Roman Herzog die beiden Gedenksteine für die SS-Divisionen befürwortet. In seiner Amtszeit als Bundespräsident führte er 1996 in Deutschland den 27. Januar als Opfergedenktag ein. Seither wird dieser Tag in Deutschland als „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ begangen. In seiner Rede führte Herzog damals aus: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“

Kontraproduktiv sind da sicher die Gedenksteine für die beiden SS-Divisionen in Jagsthausen, meint Hohenlohe-ungefiltert.

Der Eintrag im Internet-Lexikon Wikipedia zur 17. SS-Panzergrenadier-Division „Götz von Berlichingen“ unter der Rubrik Kriegsverbrechen lautet:

„Ebenso wie die SS-Division Totenkopf und 16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS“ war auch die 17. SS-Panzergrenadier-Division an Kriegsverbrechen aktiv beteiligt. In der Endphase des Krieges wird ihr Misshandlung von Zivilisten, die sich abwertend gegenüber Hitler geäußert hatten, und die Erschießung einiger ausländischer und deutscher Konzentrationslager-Häftlinge in Ellwangen zur Last gelegt. In der Gemeinde Burgthann ließ sie die Erschießung des Bürgermeisters anordnen, nachdem dieser weiße Fahnen als Zeichen der Kapitulation hissen ließ. Allerdings erfolgte diese Hinrichtung nach damals geltendem Recht (dem sogenannten Flaggenbefehl), weshalb der nachfolgende Prozess mit Freispruch endete (Anmerkung: Das Verfahren wurde eingestellt). Außerdem wird heute von wissenschaftlicher Seite die Meinung vertreten, das Massaker von Maillé sei durch das Feldersatz-Bataillon der 17. SS-Panzergrenadier-Division begangen worden.“

Unter http:/www1.jur.uva.nl/junsv/brd/files/brd466.htm findet sich folgender Interneteintrag zur Erschießung des Bürgermeisters von Burgthann (20 Kilometer südöstlich von Nürnberg)

Justiz und NS-Verbrechen

Verfahren Lfd.Nr.466
Tatkomplex: Verbrechen der Endphase
Angeklagte:
M., Heinz Verfahren eingestellt
Gerichtsentscheidungen:
LG Nürnberg-Fürth 581001
BGH 571022
Tatland: Deutschland
Tatort: Burgthann
Tatzeit: 450417
Opfer: Zivilisten
Nationalität: Deutsche
Dienststelle: Waffen-SS 17.SS-Panzergrenadier-Division ‚Götz von Berlichingen‘
Verfahrensgegenstand: Erschiessung des Bürgermeisters von Burgthann, der, aufgefordert von amerikanischen Truppen, weisse Fahnen hatte hissen lassen. Veröffentlicht in Justiz und NS-Verbrechen Band XV

Kriegsverbrechen der Panzer-Division „Wiking“ veröffentlicht im Internetlexikon Wikipedia:

Im Zuge des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 ermordeten Angehörige der Division mehrere Hundert Juden. So wird die Division unter anderem für das Massaker im zwischen Tarnopol und Lwow gelegenen Zborow am 11. Juli 1941 verantwortlich gemacht, bei dem 600 jüdische Einwohner als Vergeltung für „sowjetische Grausamkeiten“ ermordet wurden. Im Zuge der Todesmärsche der jüdischen Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner Außenlager im Frühjahr 1945 ermordeten Angehörige der Division zahlreiche geflüchtete oder nicht mehr marschfähige Häftlinge:
Am 28. März 1945 wurden 80 jüdische Häftlinge, die zu Schanzarbeiten eingesetzt worden waren, von drei Angehörigen der SS-Division Wiking sowie fünf Feldgendarmen ermordet.
Am 4. April 1945 versuchten 20 Häftlinge des Todesmarschs von Graz zu flüchten und wurden von Angehörigen der SS-Division Wiking aufgegriffen und sofort erschossen.
Zwischen dem 7. und 11. April 1945 wurden im Raum Prebensdorf 18 entflohene Häftlinge vom dortigen Volkssturm aufgegriffen und der SS-Division Wiking überstellt, die diese ermordete.

Weitere Informationen zur 17. SS-Panzergrenadier-Division „Götz von Berlichingen“:

http://de.wikipedia.org/wiki/17._SS-Panzergrenadier-Division_„Götz_von_Berlichingen“

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2004/0513/seite3/0001/index.html

Weitere Informationen zur SS-Panzer-Division „Wiking“:

http://www1.yadvashem.org/download/about_holocaust/studies/lappin_full.pdf

http://de.wikipedia.org/wiki/5._SS-Panzer-Division_„Wiking“

Rede von Bundespräsident Roman Herzog anläßlich des Gedenkens an den 50. Jahrestag des Warschauer Aufstandes am 1. August 1994 in Warschau:

http://www.hdg.de/lemo/html/dokumente/WegeInDieGegenwart_redeHerzogZumWarschauerAufstand/index.html

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Welche Rüstungsprojekte sich Deutschland leistet

Der A400M hebt später ab als geplant und kostet Milliarden mehr, der Schützenpanzer Puma soll kommen, ist aber noch nicht abgenommen. Auch andere milliardenschwere Projekte der Bundeswehr verzögern sich. Die Financial Times Deutschland zeigt die wichtigsten – und deren Probleme.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Airbus A400M: Die als Erstkunden auftretenden sieben europäischen Länder hatten mit Airbus für den Lieferumfang von 180 Maschinen einen Festpreis von 20 Mrd. Euro vereinbart. Doch die Kosten des Flugzeuges sind nach neuen Schätzungen auf über 30 Mrd. Euro gestiegen. Airbus fordert daher weitere Milliarden von den Bestellländern. Bis Ende Januar wollen die beteiligten Länder darüber entscheiden.

Der Puma, ein Gemeinschaftsprojekt von Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann, gilt als wichtigstes Projekt der Modernisierung der Heeresausrüstung der Bundeswehr. Insgesamt sollen 405 Exemplare im Wert von 3,1 Mrd. Euro beschafft werden.

Eurofighter: Dem Plan zufolge sollten von der von Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien entwickelten Gemeinschaftsproduktion 620 Flugzeuge gebaut werden. Experten taxieren den Preis pro Eurofighter – ohne Waffen und Wartung – auf gut 100 Mio. Euro, der Bundestag hat für die Einführung des Jets bislang insgesamt 14,6 Mrd. Euro bewilligt. Insgesamt sind für das komplette Eurofighter-Programm nach der Bundeswehrplanung 21,7 Mrd. Euro budgetiert.

Fregatte 125: Für das F-125-Programm bewilligte der Haushaltsausschuss des Bundestages trotz Kritik des Bundesrechnungshofes 2,7 Mrd. Euro – rund 656 Mio. Euro pro Schiff.

Hubschrauber NH-90: Das Beschaffungsprogramm für die 38 deutschen Exemplare der NH-90 wird auf 4,03 Mrd. Euro beziffert, allein die Entwicklung der Maschine kostete 2,5 Mrd. Euro.

U-Boote der Klasse 212A: In der Bundeswehrplanung 2009 waren für die Beschaffung von zwei weiteren U-Booten des Typs 212A insgesamt 929 Mio. Euro vorgesehen.

IT-Projekt Herkules: Für Herkules sollen binnen zehn Jahren insgesamt 7,1 Mrd. Euro ausgegeben werden, allein 2009 waren es 622 Mio Euro.

Unbemanntes Aufklärungsflugzeug Talarion: Das gesamte Talarion-Projekt – der Name leitet sich von den Flügeln an den Sandalen des griechischen Götterboten Hermes ab – würde für Entwicklung und Beschaffung 2,9 Mrd. Euro kosten.

Flugabwehrsystem Meads: Allein die Entwicklungskosten stiegen letzten Schätzungen von Mitte 2009 auf 1,25 Mrd. Euro. Einmal einsatzbereit, soll das die Beschaffung des Systems noch einmal 2,85 Mrd. Euro kosten.

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:bundeswehrvorhaben-welche-ruestungsprojekte-sich-deutschland-leistet/50057256.html

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Die Einflüsterer – Lobbying in der Bildungspolitik

In der Bildungspolitik vollzieht sich kontinuierlich ein Paradigmenwechsel: Gesellschaftliche AkteurInnen unterschiedlichster politischer Couleur wenden sich von der Vorstellung kostenlos verfügbarer Bildung ab und fordern die Einführung eines Bildungssystems mit privater Finanzierungsbeteiligung. Bemerkenswert ist die damit verbundene Überzeugung, dass mit einer privatwirtschaftlichen Beteiligung an der Leistungserbringung im Bildungssystem die Aufhebung sozialer Ungleichheit einhergehe. Mit dieser Verschiebung bildungspolitischer Argumentationsmuster setzt sich Oliver Schöller kritisch auseinander.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Ein lesenswerter Hintergrundtext zu den Themen Bildungsstreik und Bildungsreform.

http://www.studis-online.de/HoPo/Bildungsstreik/einfluesterer.php?seite=1

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Liechtenstein? – War da was?

Margrit Lichtinghagen, einst Deutschlands bekannteste Staatsanwältin, glaubt nicht, dass die deutsche Justiz der Wirtschaftskriminalität gewachsen ist – „weder personell, noch materiell, noch strukturell“. In einem Interview in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des stern sagte sie: „Den einen oder anderen werden wir überführen, die große Mehrheit nicht“. Auch die juristische Aufarbeitung der Finanzkrise werde scheitern.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Die 55-jährige Juristin regte im Gespräch mit dem stern an, die Staatsanwaltschaften umzustrukturieren und politisch unabhängig zu machen: „Wir sind das einzige Land in Europa, in dem Staatsanwälte weisungsgebunden sind.“

(Anmerkung A.W.: Das muss man sich immer wieder mal klar machen!)

http://www.stern.de/panorama/ex-staatsanwaeltin-lichtinghagen-wirtschaftskriminelle-in-die-suppenkueche-1533524.html

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„Move your money“: Kampagne ruft zum Boykott großer US-Banken auf

Eine von Journalisten gestartete Kampagne ruft die Amerikaner auf, ihr Geld von Investmentbanken abzuziehen. Ziel ist es, die Banker zu bestrafen und die nächste Krise zu verhindern. Das Video “Move your money” ist ein You-Tube-Hit.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Move your money“ heißt die Idee, mit der die Journalisten Arianna Huffington, Nick Penniman und Alexis McGill sowie der Filmemacher Eugene Jarecki den Wall-Street-Banken einen Denkzettel verpassen wollen. Eugene Jarecki bastelte dazu die US-Schnulze „Ist das Leben nicht schön?“ mit James Stewart in der Hauptrolle um. Die Handlung – der großherzige, idealistische Bausparkassenleiter George Bailey (Stewart) bietet dem raffgierigen und gnadenlosen Großkapitalisten Mr. Potter Paroli, natürlich mit Happy-End – soll jetzt dazu dienen, die Kampagne so anschaulich zu kommunizieren, dass am Ende möglichst viele Amerikaner ihr Geld von den großen, mit Staatsgeldern geretteten Investmentbanken abziehen und es kleineren, vernünftig wirtschaftenden Häusern zur Verfügung zu stellen.

Mehr Infos unter:

http://moveyourmoney.info/

http://www.welt.de/politik/ausland/article5786946/Kampagne-ruft-zum-Boykott-grosser-US-Banken-auf.html

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