„Jedes Atomkraftwerk ist eine Zeitbombe“ – Aufruf zur Castor-Demo in Berg/Pfalz und zur Blockade in Gorleben

Eine Demonstration gegen den Castor-Transport findet am Samstag, 6. November 2010, in der Ortschaft Berg in der Pfalz statt. Beginn ist eine Auftakt-Kundgebung um 9.30 Uhr auf dem Parkplatz vor der Gemeinschaftshalle in der Waldstraße. Im Anschluss führt eine Demonstration durch den Ort zur Wiese beim „Bootshaus“, wo die Fortsetzung der Versammlung bis zur Durchfahrt der Castoren über die Bühne geht.

Von den Organisatoren

Gute Möglichkeit für Menschen, die nicht an der Blockade teilnehmen wollen oder können

Die DJs von Party and Activism werden uns mit Musik in Bewegung und warm halten. Eine Samba-Band bringt weiteren Schwung. Redebeiträge kommen von Ulrich Mohr (BUND Rheinland-Pfalz, Wolfgang Raufelder (Fraktion Grüne/Metropolregion Rhein-Neckar-Pfalz, Stefan Mende-Lechler (IPPNW). Die Demo „Endlich abschalten! ist auch eine gute Möglichkeit für Menschen, die nicht an der Blockade teilnehmen wollen oder können, ihren Protest aktiv kund zu tun.

Weitere Informationen zur Castor-Süd-Demo:

http://www.castor-suedblockade.de/home/aktuelles-uebersicht/516-berg-qendlich-abschaltenq-demo-statt-kundgebung.html

http://castor.blogsport.de/

Informationen zur Castor-Blockade in Gorleben:

http://www.campact.de/atom2/castor10_info

https://www.x-tausendmalquer.de/

http://www.castor2010.de/

Rote Karte für Atomkraft!

Statt endlich abzuschalten wollen die Energiekonzerne RWE, EON, Vattenfall und EnBW ihre Atomkraftwerke noch jahre- und jahrzehntelang weiter betreiben und täglich eine Million Euro für jedes Atomkraftwerk extra kassieren. Der Regierung und den Konzernen geht es nur um eins: Profite auf Kosten der Sicherheit. Doch jedes Atomkraftwerk ist eine Zeitbombe, und jedes Quäntchen Atommüll, das beim Weiterbetrieb anfällt, ist ein Gramm zu viel. Wir stehen am energiepolitischen Scheideweg: Wird weiter auf Dinosauriertechnologien gesetzt – oder umgehend und konsequent auf Erneuerbare Energien umgestiegen?

Die Alternativen sind längst da, man muss sie nur durchsetzen. Die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien – im Gleichklang mit Energiesparen und Steigerung der Energieeffizienz!

Atommüll ohne Ende – Märchen vom sicheren Endlager

Weltweit gibt es kein Endlager für hochradioaktive Abfälle. Das hat einen einfachen Grund: das Teufelszeug ist hochgiftig und muss für eine Million Jahre sicher von der Biosphäre abgeschlossen werden. Ein Ding der Unmöglichkeit. Wie schnell die Endlagerpläne platzen, zeigen die havarierten Atommülllager Asse II und Morsleben. Die Asse säuft ab, und Morsleben stürzt ein. Nicht 30 000 Generationen Sicherheit, nur eine Generation Unsicherheit reichte, um das Märchen vom sicheren Endlager zu entlarven. Wir fordern Konsequenzen: hört sofort damit auf, Atommüll zu produzieren, ihr könnt mit dem vorhandenen schon jetzt nicht umgehen!
Mit Gorleben kommen sie nicht durch!

Demokratie endet, wo es um Atommüll geht

In Gorleben wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne Beteiligungsrechte der Allgemeinheit ab dem 1. Oktober 2010 die „untertägige Erkundung“ wieder aufgenommen, das heißt, dass der Schwarzbau Gorleben so vollendet werden soll. Der Salzstock in Gorleben, das wissen wir, ist wegen seines Grundwasserkontakts und der nahen Gasfelder als Endlager völlig ungeeignet. Die Standortentscheidung in den Siebzigerjahren war nie geologisch begründet, Gorleben wurde alternativlos und willkürlich politisch ausgewählt. „Erkundung“ bis zur Fertigstellung? Nicht mit uns!

Atomtransporte kreuz & quer

Wenn im November der nächste Castorkonvoi aus La Hague nach Gorleben rollt, dann wird nur vorgetäuscht, in der Atommüllentsorgung bewege sich etwas. Denn der Atommüll wird nur von A nach B gekarrt und in luftigen Hallen abgestellt. Ob Ahaus, Greifswald, Gorleben: Atomtransporte sind ein Risiko, das wir nicht hinnehmen können.

Auf ins Wendland!

Stimmen wir ab, mit Händen und Füßen, wenn der nächste Castor ins Wendland rollt: Der Atomkraft die Rote Karte. Leistet Widerstand gegen die Atomkraft im Land. Mit Gorleben kommen sie nicht durch. Castor stopp, Atomausstieg sofort!

Das Bündnis:

Zur Demo am Samstag, 6. November 2010, in Dannenberg rufen auf: Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Bäuerliche Notgemeinschaft, ContrAtom, .ausgestrahlt, BUND, Campact, Robin Wood, AG Schacht Konrad und viele andere.

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„Mobilfunk: Ein Freilandversuch am Menschen“ – Bücher, DVDs und weitere Infos bei der Stadtbücherei Gaildorf

Einen besonderen Service bietet die Stadtbücherei Gaildorf. Zu aktuellen Themen wie Mobilfunk und Atomkraft stellt sie im Internet Bücher und DVDs aus ihrem Bestand vor, die dort ausgeliehen werden können. Zudem gibt es auf der Internetseite der Stadtbücherei Gaildorf interessante Internetlinks, um sich weiter zu den Themen zu informieren.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Informationen zum Thema Mobilfunk gibt es auf der Internetseite http://www.gaildorf.de/data/aktuelles.php?id=183503

Zum selbst Informieren und Recherchieren in Internet:

Umfassende Informationen zum Thema Elektromagnetische Felder

www.kompetenzinitiative.net
www.diagnose-funk.ch

Antennenstandorte:

http://emf.bundesnetzagentur.de
Postleitzahl eingeben> Orte suchen lassen> Straße auswählen> Karte laden.

Baubiologie:

www.maes.de

Ämter und Bürgerinitiativen:

www.bfs.de
Bundesamt für Strahlenschutz

www.buergerwelle.de
Dachverband der Bürgerinitiativen

Zum Thema Kernenergie – Atomkraft:

http://www.gaildorf.de/data/aktuelles.php?id=184731

Standorte von AKWs in Deutschland
http://www.bfs.de/kerntechnik/ereignisse/standorte/karte_kw.html

Endlagerung
http://www.endlagerung.de/

Bundesamt für Strahlenschutz
http://www.bfs.de

BUND
http://www.bund.net/bundnet/themen_und_projekte/atomkraft/

contrAtomein unabhängiges Informationsnetzwerk gegen Atomenergie
http://www.contratom.de/2.0/

BBMN e.V.
Zusammenschluss verschiedener Vereine, Bürgerinitiativen und Gruppierungen im Raum mittlerer Neckar zwischen Heilbronn und Stuttgart
http://www.bbmn.de/

ElektrizitätsWerke Schönau
https://100-gute-gruende.de/index.xhtml

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„Die Entwicklung unserer Kinder aus ganzheitlich-medizinischer Sicht“ – Gesundheitstag in Rot am See

„Die Entwicklung unserer Kinder aus ganzheitlich-medizinischer Sicht“ heißt das Thema des 1. Hohenloher Gesundheitstags am Samstag, 6. November 2010, ab 13 Uhr im Forum Rot am See, Hauptstraße 1, 74585 Rot am See. Veranstalter ist der Verein für Homöopathie und Lebenspflege Rot am See.

Von Britta Langsam aus Rot am See

Es gibt Referate zu folgenden Themen:

– Erfahrungen einer homöopathisch arbeitenden Hebamme

– Schreikinder – ein Phänomen unserer Zeit

– Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsströung (ADS/ADHS) aus ganzheitlich medizinischer Sicht

– Impfen wir uns gesund?

Die Referent/innen:

– Nanna Bödewadt (Hebamme)

– Christiane Mehlis (Schrei-Ambulanz SHA; Körpertherapeutin)

– Dr. med. Georg Kneißl

– Rolf Kron (Prakt. Arzt)

Kostenlose Kinderbetreuung wird angeboten. Dazu ist eine Anmeldung erforderlich.

Anmeldung: E-Mail an britta.langsam@t-online.de

Veranstalter: Verein für Homöopathie und Lebenspflege Rot am See

Ausführliche Informationen als Download der HAHNEMANNIA auf www.hahnemannia.de unter „Veranstaltungen des Dachverbands“

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„Deutschland in Schieflage: Kurswechsel für mehr Gerechtigkeit“ – Busse aus der Region Hohenlohe fahren zur Großkundgebung in Stuttgart

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Gewerkschaften protestieren am Samstag, 13. November 2010, ab 12 Uhr in Stuttgart gegen „Deutschland in Schieflage“. Aus der Region Hohenlohe fahren Sonderbusse zur Kundgebung und Demonstration in Stuttgart. Wer mitfahren will, muss sich vorher anmelden (siehe unten).

Vom DGB-Nordwürttemberg

Gerecht ist etwas anderes – wir brauchen einen Kurswechsel

Für Samstag, 13. November 2010 rufen der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Gewerkschaften zu einer Großkundgebung nach Stuttgart auf. Unter dem Motto „Gerecht ist etwas anderes – wir brauchen einen Kurswechsel“ machen sie sich für eine andere Krisenbewältigung stark. Die Gewerkschaften fordern gute Arbeit statt Niedriglohn und Leiharbeit, ein gutes Auskommen im Alter statt Rente mit 67, eine solide Finanzierung der Kommunen und ein zukunftsfähiges Bildungssystem. Alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, sich zu beteiligen. Aus den Landkreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohe fahren am 13. November 2010 Busse nach Stuttgart.

Zustiegsmöglichkeiten bestehen an folgenden Stellen:

Schwäbisch Hall, Bahnhofsvorplatz: Abfahrt 08:50 Uhr
Crailheim, Volksfestplatz: Abfahrt 08:50 Uhr
Öhringen, Kultura: Abfahrt 10:00 Uhr
Künzelsau Bahnhof: Abfahrt 09:15 Uhr
Gaildorf, Limpurghalle: Abfahrt 09:00 Uhr
Schrozberg, Firma Acument: Abfahrt 09:10 Uhr

Die Rückfahrt erfolgt nach Ende der Kundgebung. Eine Anmeldung (E-Mail: anne.neuberger@dgb.de oder Telefon 07131/88880-10) ist unbedingt erforderlich. Dort erhalten Interessierte auch Informationen zu weiteren Busrouten, Haltestellen und Abfahrtszeiten.

Weitere Informationen im Internet: www.nordwuerttemberg.dgb.de

Kurzinformation:

„Deutschland in Schieflage“ – Kurswechsel für mehr Gerechtigkeit
Kundgebung am Samstag, 13. November 2010, ab 12 Uhr, Schlossplatz Stuttgart
Weitere Informationen im Internet: www.nordwuerttemberg.dgb.de

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„Denglers Welt“ – Krimiautor Wolfgang Schorlau liest in Gaildorf

Eine Krimilesung mit Wolfgang Schorlau findet am Donnerstag, 11. November 2010, um 20 Uhr in der Kulturkneipe Häberlen in Gaildorf statt.

Von der Stadtbücherei Gaildorf

Mit Deutschem Krimipreis ausgezeichnet

Wolfgang Schorlau lebt und arbeitet als freier Autor in Stuttgart und macht die Bücherfans mit „Denglers Welt“ bekannt – spannend, unterhaltsam und kurzweilig. Er hat bisher fünf Krimis geschrieben und wurde 2006 mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. Bei der Veranstaltung arbeiten die Buchhandlung Schagemann, Stadtbücherei und Kulturschmiede Gaildorf zusammen.

Weitere Informationen:

Stadtbücherei Gaildorf
Schloss-Straße 6
74405 Gaildorf
07971/253-680
stadt@buecherei.gaildorf.de

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„Geld muss an die Kommunen und Bürger fließen, nicht an die Strommonopolisten“ – Kritik und Fragen zum NEV-Beteiligungsmodell im Landkreis Heilbronn

Kritik und Fragen gibt es zum NEV-Beteiligungsmodell (Neckar-Elektrizitätsverband Stuttgart) im Kreistag des Landkreises Heilbronn. Landrat Detlef Piepenburg beantwortete kritische Fragen nicht.

Von Johannes Müllerschön, (DIE LINKE), Mitglied des Kreistags im Landkreis Heilbronn

Kreisverwaltung legte keine Alternativen vor

Der Heilbronner Kreistag befasste sich in seiner letzten Sitzung in Jagsthausen mit dem  Neckar-Elektrizitätsverband Stuttgart (NEV). Die Verwaltung legte Vorlagen vor für eine Satzungsänderung des Verbandes und für eine gemeinsame Stromnetzbeteiligung von NEV und EdF/EnBW. Bereits im Vorfeld der Kreistagssitzung forderten die Grünen in einer Pressemitteilung „Stromnetze in Kommunale Hand“. Sie nannten als Positivbeispiele die Kooperation von Wüstenrot und Mainhardt mit den Stadtwerken Schwäbisch Hall oder Eppingen. Kreisrat Paul Gräßle (Grüne) zeigte auf, dass in der neuen Stromnetzgesellschaft EnBW und Süwag die Geschäftsführung das Sagen haben. Er kritisierte, dass in der Vorlage keine Alternativen zum NEV-Beteiligungsmodell aufgezeigt würden, und kündigte an, dass sich die Fraktion deshalb bei der Abstimmung enthalten würde. Kreisrat Klaus Ries-Müller (ödp) kritisierte das NEV-Beteiligungsmodell ebenso als „Versuch, die bisherigen Monopole zu erhalten, statt dass das Geld an die Kommunen und Bürger fließt“.

Kreisrat Johannes Müllerschön stellte dazu kritische Fragen, die nicht beantwortet wurden:

– „…Die 24 seitigen Sitzungsvorlagen zu den zwei Tagesordnungspunkten sind zwar umfangreich, lassen aber für uns eine Reihe von Fragen offen. Eine Kernfrage scheint mir zu sein, ob die Zukunft des Energiemarktes weiterhin durch unkontrollierbare Energieriesen wie EdF/EnBW u.a. beherrscht wird. Oder ob es gelingt in diesem wichtigen Bereich der Daseinsvorsorge wieder mehr öffentliche Transparenz zu erzwingen durch dezentrale, kommunal bestimmte Strukturen. Welche Rolle in diesem Prozess können die anstehenden Verhandlungen über die Konzessionsabgaben dabei spielen?

– Der NEV wurde von Kommunen gegründet als Interessensverband gegen die Energieversorger im Zusammenhang mit den Konzessionsabgaben. Dieser Bezug zur Konzessionsabgabe soll jetzt mit der Satzungsänderung komplett beseitigt werden. Warum dieser Bezug in Zukunft wegfallen soll, geht aus der Vorlage nicht hervor.

Soll da der tatsächliche Interessensgegensatz Kommune – Energieverteiler negiert werden? Sollen da die profitorientierten Großkonzerne mit ins Boot geholt werden, in der Hoffnung, dass da vielleicht etwas für die Kommunen abfällt? Sollen da die stark unter öffentlichen Druck geratenen Konzerne sich mit einem kommunalen erneuerbaren Mäntelchen schützen können? Solange mir niemand erklären kann, warum die Konzessionsabgaben beim NEV keine Rolle mehr spielen soll, solange ist mir diese Satzungsänderung suspekt, das heißt, sie ist für mich nicht zustimmungsfähig.

– Die Frage der Netzgesellschaften und speziell das NEV- Beteiligungsmodell scheint mir sehr komplex. …Ist das NEV Beteiligungsmodell die einzige finanzierbare Möglichkeit die Stromnetze zurückzuholen in die Kommunale Hand (wenn auch nur zu 51 Prozent) oder ist das ein verzweifelter Versuch der Atomlobby die zunehmenden selbstbewussten und konzernunabhängigen Aktivitäten von Kommunen in Sachen Netzzurückgewinnung zu unterlaufen?

Sehr geehrter Herr Piepenburg, (Anmerkung der Redaktion: Detlef Piepenburg ist seit 2005 Landrat des Landkreises Heilbronn)
ich vermute dass sie mir meine Fragen heute nicht beantworten können, deshalb möchte ich sie auch beim Thema Beteiligung an Netzgesellschaften nicht ermächtigen. Stattdessen beantrage ich eine Vertagung der Beschlussfassungen zu den beiden Tagesordnungspunkten. Zur Beantwortung dieser und anderer spannender Fragen oder auch zur Faktenklärung, wie dies Heiner Geisler in anderem Zusammenhang nannte, beantrage ich hiermit eine öffentliche Anhörung im Landratsamt zum NEV-Beteiligungsmodell, zu dem neben NEV und EdF/EnBW Vertreter auch Vertreter des Aktionsbündnisses Energiewende Heilbronn auf gleicher Augenhöhe beteiligt werden.“

Landrat Detlef Piepenburg versuchte erst gar nicht die aufgeworfenen Fragen zu beantworten, sondern ließ gleich über den Vertagungsantrag abstimmen. Bei 7 Ja-Stimmen und 3 Enthaltungen wurde die Vertagung mit großer Mehrheit abgelehnt. Bei der beantragten Anhörung stimmten 6 dafür und 4 enthielten sich, auch die Anhörung wurde mit großer Mehrheit abgelehnt.

Weitere Informationen der Partei Die Linke, Kreisverband Heilbronn als PDF-DAtei zum Herunterladen: Linksblick-2010-02

Rede von Johannes Müllerschön (DIE LINKE) auf der Kreistagssitzung am 25. Oktober 2010 in Jagsthausen (Landkreis Heilbronn) zum Neckar-Elektrizitätsverband

Sehr geehrte Damen und Herren, werter Herr Piepenburg,

die Tagesordnungspunkte 4 und 5 zum Neckar-Elektrizitätsverband Stuttgart ermöglichen mir einige generelle Aussagen zur Energieversorgung in der Region vorneweg. Am Samstag haben zirka 500 Einwohnerinnen und Einwohner aus dem Stadt- und Landkreis in Heilbronn demonstriert. Nicht nur, gegen die vermutlich durch die Region geplanten Castor-Transporte, sondern auch für einen Umbau der Energieversorgung. Weg vom Atomstrom und seinen Konzernen – hin zu den Erneuerbaren und ihren eher dezentralen Strukturen!

Lebendiges und kompetentes Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn

Das lebendige und kompetente Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn hat da tolle Ideen. Ich habe mich am Samstag gefreut, dass ich dort auf der Demonstration nicht als einziger Heilbronner Kreisrat war, sondern Mitstreiter von Grünen und SPD vorfand. Die 24-seitigen Sitzungsvorlagen zu den zwei Tagesordnungspunkten sind zwar umfangreich, lassen aber für uns eine Reihe von Fragen offen. Eine Kernfrage scheint mir zu sein, ob die Zukunft des Energiemarktes weiterhin durch unkontrollierbare Energieriesen wie EdF/EnBW u.a. beherrscht wird. Oder ob es gelingt in diesem wichtigen Bereich der Daseinsvorsorge wieder mehr öffentliche Transparenz zu erzwingen durch dezentrale, kommunal bestimmte Strukturen. Welche Rolle in diesem Prozess können die anstehenden Verhandlungen über die Konzessionsabgaben dabei spielen?

Soll da der tatsächliche Interessensgegensatz Kommune – Energieverteiler negiert werden?

Der NEV wurde von Kommunen gegründet als Interessensverband gegen die Energieversorger im Zusammenhang mit den Konzessionsabgaben. Dieser Bezug zur Konzessionsabgabe soll jetzt mit der Satzungsänderung komplett beseitigt werden. Warum dieser Bezug in Zukunft wegfallen soll, geht aus der Vorlage nicht hervor.
Soll da der tatsächliche Interessensgegensatz Kommune – Energieverteiler negiert werden? Sollen da die profitorientierten Großkonzerne mit ins Boot geholt werden in der Hoffnung dass da vielleicht was für die Kommunen abfällt? Sollen da die stark unter öffentlichen Druck geratenen Konzerne sich mit einem kommunalen erneuerbaren Mäntelchen schützen können? Solange mir niemand erklären kann, warum die Konzessionsabgaben beim NEV keine Rolle mehr spielen soll, solange ist mir diese Satzungsänderung suspekt, das heißt, sie ist für mich nicht zustimmungsfähig.

„Müssen die Städte und Gemeinden auf ihre Gestaltungsmöglichkeiten in der Energieversorgung verzichten, wenn sie mit Stromnetzen Geld verdienen möchten?“

Die Frage der Netzgesellschaften und speziell das NEV-Beteiligungsmodell scheint mir sehr komplex. Eine Informations- und Diskussionsveranstaltung am 8. November 2010 (Montag), zu der ich mich angemeldet habe, stellt die spannende Frage: „Müssen die Städte und Gemeinden auf ihre Gestaltungsmöglichkeiten in der Energieversorgung verzichten, wenn sie mit Stromnetzen Geld verdienen möchten?“. Offenbar gibt es auch Alternativen zum NEV-Beteiligungsmodell. Ist das NEV Beteiligungsmodell die einzige finanzierbare Möglichkeit die Stromnetze zurückzuholen in die Kommunale Hand (wenn auch nur zu 51 Prozent) oder ist das ein verzweifelter Versuch der Atomlobby die zunehmenden selbstbewussten und konzernunabhängigen Aktivitäten von Kommunen in Sachen Netzzurückgewinnung zu unterlaufen?

Nicht der Kreistag wird über die Konzessionsverträge entscheiden, sondern die Kommunen vor Ort

An dieser Stelle Herr Piepenburg will ich noch eingehen auf ihre clevere Klarstellung in Punkt 3 der Vorlage. Dort heißt es, dass mit der gemeinsamen Netzgesellschaft keine Präjudizierung in Sachen Konzessionsverträge mit EdF/EnBW geschehen soll. Das mag für unsere Entscheidung als Kreisräte richtig sein. Ich will Sie hier daran erinnern, dass nicht der Kreistag über die Konzessionsverträge entscheiden wird, sondern das ist das Recht der Kommunen vor Ort. Natürlich wird die Entscheidung des Bürgermeistergremiums Kreistag heute die Entscheidungen in den Kommunen beeinflussen von oben herab, zu Gunsten von EdF/EnBW. Seit Sie meine Damen und Herren Bürgermeister und Oberbügermeister in Sachen Mobilität und Immobiliengeschäfte relativ unkritisch davon reden, sich Dividenden nicht entgehen zu lassen, haben Sie an Hochachtung bei mir verloren. In der Kommunalpolitik sollte es nicht um Dividende, sondern um sinnvolle und bezahlbare Daseinsvorsorge gehen, nicht nur beim Thema Stuttgart 21, sondern auch in der Energieversorgung.

Sehr geehrter Herr Piepenburg,
ich vermute dass sie mir meine Fragen heute nicht beantworten können, deshalb möchte ich sie auch beim Thema Beteiligung an Netzgesellschaften nicht ermächtigen. Stattdessen beantrage ich eine Vertagung der Beschlussfassungen zu den beiden Tagesordnungspunkten. Zur Beantwortung dieser und anderer spannender Fragen oder auch zur Faktenklärung, wie dies Heiner Geisler in anderem Zusammenhang nannte, beantrage ich hiermit eine öffentliche Anhörung im Landratsamt zum NEV-Beteiligungsmodell, zu dem neben NEV- und EdF/EnBW-Vertretern auch Vertreter des Aktionsbündnisses Energiewende Heilbronn auf gleicher Augenhöhe beteiligt werden.

Soweit meine Rede. Herr Piepenburg versuchte erst gar nicht die aufgeworfenen Fragen zu beantworten, sondern ließ gleich über den Vertagungsantrag abstimmen. Bei 7 Ja-Stimmen und 3 Enthaltungen wurde die Vertagung mit großer Mehrheit abgelehnt. Bei der beantragten Anhörung stimmten 6 dafür und 4 enthielten sich, auch die Anhörung wurde mit großer Mehrheit abgelehnt.

Die Rede von Johannes Müllerschön (DIE LINKE) gibt es auch auf der Internetseite www.kreistag.die-linke-heilbronn.de

Anmerkungen der ÖDP im Kreistag des Landkreises Heilbronn zur Kreistagssitzung am 25. Oktober 2010 in Jagsthausen:

Pkt. 2: Hochschule Heilbronn

Zunächst ein Zitat: „In der Wirtschaftsregion Heilbronn ist der Anteil der Beschäftigten in Forschung und Entwicklung sehr gering. Im Landesdurchschnitt gibt es zum Beispiel fünfmal soviel Studierende wie bei uns. Diese Zahl ist alarmierend, wenn man bedenkt, dass neue Jobs vornehmlich im hochqualifizierten Dienstleistungsbereich, bei Ingenieuren und Informatikern entstehen. Ein Ausbau der Fachhochschule sollte selbstverständlich sein, genauso wie die Einrichtung einer Berufsakademie.“

Das Zitat stammt aus der ÖDP – Haushaltsrede im Jahre 1998, also vor zwölf Jahren. Trotzdem ist der Inhalt immer noch brandaktuell, wobei sich der Anteil der Beschäftigten in Forschung und Entwicklung in den letzten Jahren erheblich verbessert hat. Trotzdem, es bleibt noch viel zu tun. Wir von der ÖDP sind daher bereit, die Umschichtung von 70.000 Euro Mietzuschuss in einen Investitionszuschuss über 700.000 Euro mit zu tragen. Dabei halten wir aber die Faust in der Tasche, denn es ist wieder mal ein Beispiel, bei dem die Landesregierung Landesaufgaben an die Kommunen weiter schiebt.

Und noch was hat für Verstimmung gesorgt:

Für Schnellrechner entsteht der Eindruck als ob 700 000.- Euro sofort genauso viel Ausgaben darstellen, wie 70 000.- Euro pro Jahr über 10 Jahre verteilt. Dem ist bei weitem nicht so! Bei einer Kapitalverzinsung von 4% erstehen durch die Umschichtung – also durch 700 000.- Euro sofort – 126 000.- Euro am Mehrausgaben. Diese Mehrausgaben wurden in der Vorlage einfach vergessen!

Pkt. 4, 5: Neckar-Elektrizitätsverband Stuttgart

Das Auslaufen der Strom-Konzessionsverträge 2012 bietet für viele Kommunen die Möglichkeit, ihre Stromnetze und auch die Stromversorgung in die eigenen Hände zu nehmen. Diese Rekommunalisierung der Stromnetze bietet die Chance einer dezentralen und regenerativen Energieversorgung – weg von den bisherigen Monopolen. Dabei ist uns von der ÖDP wichtig, dass die Kommunen vor Ort über die zukünftige Stromversorgung bestimmen und dass die Erträge den Einwohnern der Kommunen oder Landkreise direkt selbst zugute kommen. Dafür gibt es bereits viele Beispiel, wie Schwäbisch Hall, Geislingen oder Schönau im Schwarzwald.

Bei diese Umstrukturierung der Energieversorgung wünschen wir uns eine aktive, koordinierende Rolle des Landkreises – durch Information der Gemeinden bzgl. Der Gründung von Stadtwerken und/oder Regionalwerken, Anregung von Kooperationen benachbarter Gemeinden, …. usw.

Die Stromnetze in rein kommunaler Hand wollen die großen Energieversorger natürlich verhindern.

Die Beteiligung der EnBW und Süwag an der neuen Netzgesellschaft verfolgt genau dieses Ziel. Wie in der Vergangenheit wurde der Markt zwischen Süwag und EnBW aufgeteilt. Die kommunale Mehrheit von 51 Prozent ist eine Augenwischerei, die großen Energiekonzerne haben bei 49 Prozent gegenüber der Vielzahl der Gemeinden weiterhin das Sagen. Durch die neue Netzgesellschaft wird versucht, die bisherigen Monopole zu erhalten. Die neue Netzgesellschaft ist für uns von der ÖDP ein Trojanisches Pferd. Sie untergräbt eine eigenständige Stromversorgung, auch ohne Süwag und ohne EnBW.

Wir von der ÖDP werden deshalb die Vorlage 5 ablehnen.

Punkt 9: Verschiedenes:

Beitritt des Landkreises zur Arbeitsgemeinschaft AG „Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg“

Im Mai dieses Jahres wurde die AG „Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg“ gegründet. Hauptzweck der AG ist, die Kompetenzen im Radverkehr zu fördern und für eine Kooperation der Kommunen untereinander und mit dem Land zu sorgen. Gründungsmitglieder sind zum Beispiel die Stadt Heilbronn und der Landkreis Karlsruhe. Durch einen Beitritt des Landkreises zur AG bietet sich die Chance, die bereits gute Radinfrastruktur weiter auszubauen.

Stadtbahnverschiebung ist ein Trauerspiel

Es ist ein Trauerspiel: 1993 wurde das Stadtbahnkonzept inklusive der Stadtbahn Nord nach Bad Rappenau vom Heilbronner Kreistag und Heilbronner Stadtrat gemeinsam beschlossen. Nun fast 20 Jahre später steht das gesamte Konzept auf der Kippe, da im Heilbronner Gemeinderat keine Mehrheit für eine längst beschlossene Trasse (über die Paulinenstrasse) mehr vorhanden ist. Wir bitten Sie Herr Landrat Piepenburg zusammen mit den Gemeinden weiterhin alle Hebel in Bewegung zu setzen, dass das Projekt endlich bis 2012/13 umgesetzt wird. Weiterhin sollte geprüft werden, ob die Stadt Heilbronn nicht auf Schadenersatz verklagt werden kann, falls das Projekt wegen der Trassenverlegung komplett scheitert. Haben wir doch bereits erhebliche Mittel in die Planungen investiert, die sich sicher auf weit über 1 Million Euro belaufen dürften.

Weitere Informationen über die ÖDP im Kreistag des Landkreises Heilbronn im Internet:

http://www.oedp-heilbronn.de/category/themen/oedp-im-kreistag-heilbronn

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„Behörden mauern noch häufig“ – Netzwerk Recherche fordert schnellere und umfangreichere Akteneinsicht

Ausbau eines Akteneinsichtsrechts, eine schnellere Bearbeitung von journalistischen Anfragen und die Abschaffung des „fliegenden Gerichtsstands“ – mit diesen Forderungen schloss am Sonntag, 31. Oktober 2010, die Presserechts-Konferenz der Journalistenvereinigung netzwerk recherche e.V. (nr) beim Erich-Brost-Institut in Dortmund.

Vom Verein netzwerk recherche

Auskunftspflichten staatlicher und quasi-staatlicher Einrichtungen

Auf der Konferenz tauschten sich Journalistinnen und Journalisten aus der gesamten Bundesrepublik über die Auskunftspflichten staatlicher und quasi-staatlicher Einrichtungen und über die Bedrohungen der Pressefreiheit durch die Behinderung der journalistischen Arbeit aus. Dabei wurde deutlich, dass sich viele Behörden nach wie vor verweigern, den rechtlich garantierten Auskunftsansprüchen zu genügen. „Behörden konzentrieren sich gern auf Informationen, die sie in einem guten Licht erscheinen lassen“, so nr-Vorstandsmitglied David Schraven. „Deshalb fordern wir ein Akteneinsichtsrecht für Journalisten, damit die von einer Behörde gegebenen Auskünfte überprüft werden können.“

Sanktionsmöglichkeiten schaffen

Ein Akteneinsichtsrecht gibt es gegenwärtig bereits bei Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) und dem Umweltinformationsgesetz (UIG). Doch auch hier versuchen Ministerien und Behörden immer wieder, Antworten auf legitime Anfragen von Journalisten in der Tradition des „Amtsgeheimnisses“ abzulehnen oder hinauszuzögern. Wie Teilnehmer der Konferenz berichteten, engagieren Ministerien oftmals hochbezahlte Anwaltskanzleien, um sich der Anfragen nach IFG oder UIG zu entledigen. „Offensichtlich soll der oft jahrelange Rechtsstreit die Journalisten zermürben“, so David Schraven. Deshalb fordere netzwerk recherche, dass Anfragen in der gesetzlich vorgesehenen Zeit bearbeitet werden. Um eine unsachgemäß lange Bearbeitung zu verhindern, müssten Sanktionsmöglichkeiten geschaffen werden.

„Gerichte-Hopping“ verhindern

Die Teilnehmer der Konferenz begrüßten die Pläne der Bundesregierung, wonach Journalisten in ihrer Arbeit künftig nicht mehr wegen der „Beihilfe zum Geheimnisverrat“ strafrechtlich verfolgt werden können. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesjustizministerium, Dr. Max Stadler, hatte die Pläne auf der Konferenz vorgestellt. Er sagte den Teilnehmern der Konferenz zu, auch die weiteren Anliegen der Journalisten zur Änderung des Medienrechts zu prüfen. Zentral war hier die Forderung nach Abschaffung des „fliegenden Gerichtsstands“. Betroffene sollten künftig nur noch die Wahl zwischen zwei Gerichtsständen haben, so David Schraven. Für Unterlassungsansprüche gegen Medien sollte neben dem Gericht, in dessen Bezirk das Medienunternehmen seinen Sitz hat, nur das Gericht zuständig sein, in dessen Bezirk der Antragsteller seinen (Wohn-)Sitz hat. Die heutige Praxis des „fliegenden Gerichtsstands“ führe hingegen zu einem regelrechten „Gerichte-Hopping“, so Schraven. „Waren Anwälte von Betroffenen bei einem Gericht erfolglos, stellen sie ihren Antrag in leicht abgewandelter Form beim nächsten Gericht – bis sie eine Kammer finden, die die Verfügung erlässt.“

Unterlassungsverfügung: Betroffene Medien müssen faire Chance bekommen

Außerdem müsse das Eilverfahren zur Verhinderung von Medienberichten so gestaltet werden, dass das betroffene Medium eine faire Chance erhält, sich gegen den Unterlassungsantrag zur Wehr zu setzen. Dazu gehöre, dass das Gericht bei seiner Entscheidung in jedem Falle den Vortrag beider Parteien berücksichtigt. Einer gerichtlichen Unterlassungsverfügung müsse daher immer eine mündliche Verhandlung vorgeschaltet sein.

Die Konferenz fand in Kooperation mit dem Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus und dem Westdeutschen Rundfunk sowie mit Unterstützung des Bundesministeriums der Justiz statt.

Der Entwurf des Gesetzes zur Stärkung der Pressefreiheit im Straf- und Strafprozessrecht kann unter http://www.bmj.bund.de/files/-/4673/RegE_Pressefreiheit.pdf eingesehen werden.

Weitere Informationen über das netzwerk recherche im Internet:

http://www.netzwerkrecherche.de/

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„Viel zu teuer und zu doof ist der Hauptstadt-U-Bahnhof“ – Ein Lied zu Stuttgart 21 nach der Melodie von „Auf de schwäbsche Eisebahne“

Zum umstrittenen Bahnprojekt Stuttgart 21 gibt es eine neue Version des Liedes „Auf de schwäbsche Eisebahne…“. Hohenlohe-ungefiltert dokumentiert dieses Lied nicht nur für alle Freunde der Volksmusik.

Zugesandt von Jochen Dürr, Schwäbisch Hall

Der Liedtext zum Mitsingen:

Auf de schwäbsche Eisebahne
gibt´s gar viele Haltstatione,
Stuttgart, Ulm und Biberach,
Meckenbeuren, Durlesbach – Trulla, …

An manchen dieser Haltstationen
bräuchten wir ein paar Millionen
und dann hätte – ach juchhee! –
Markdorf bald auch ein W.C. – Trulla,…

Auf gar vielen schwäb´schen Strecken
trödeln Züge wie die Schnecken.
Droht die Bahn auch zu verrecken,
Geld fehlt hier an allen Ecken. – Trulla,…

Woll`n wir das Klima nicht riskieren,
müssen wir schlau investieren,
Nahverkehr gut ausgestalten
und in Durlesbach auch halten. – Trulla,…

Mit neuen Oberleitungstrassen
würd´ man den Anschluss nicht verpassen.
In Lindau, Ulm und auch in Singen
würd´ kein Diesel mehr erklingen. – Trulla,…

In Stuttgart wird viel Geld vergraben,
Nutzen wird das keinen haben,
höchstens für die Bauwirtschaft,
der Denkmalschutz wird abgeschafft. – Trulla,…

Milliarden wollen sie versenken,
den Schwaben gibt das schwer zu denken.
Hier bei uns bringt´s doch viel mehr
für den Eisenbahnverkehr. – Trulla,…

Ein Hauptbahnhof im Untergrund
ist alles and´re als gesund:
Acht Gleise nur noch an der Zahl
sind für die Zukunft echt fatal! – Trulla,…

“Es einundzwanzig” wird´s genannt,
doch wir finden´s hirnverbrannt,
viel zu teuer und zu doof
ist der Hauptstadt-U-Bahnhof. – Trulla,…

Neuerdings gilt generell
ein Kopfbahnhof als provinziell.
München, Rom und auch Paris
beweisen, dass das Schwachsinn is´! – Trulla,…

Der Widerstand wird plattgebügelt,
weggespritzt und weggeprügelt.
Tränengas und Pfefferspray
findet Mappus auch okay. – Trulla,…

Zum Schluss des Liedes die Moral:
Denkt dran, bei der nächsten Wahl
schieben wir mit Schwabenfleiß
den Mappus auf ein Abstellgleis! – Trulla,…

(Verfasser unbekannt, Weiterverbreitung erwünscht)

Die Melodie von „Auf de schwäbsche Eisebahne“ zum Mitsingen:

http://www.youtube.com/watch?v=BA6ZAVkhbMA

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„Gegen Entlohnung wie Leiharbeiter“ – Protest bei Jubilarehrung von Recaro Schwäbisch Hall

20 Beschäftigte des Dienstleisters Elsen haben die Gelegenheit genutzt und bei der Jubilarehrung ihres Einsatzbetriebes Recaro Aircraft Seating am vergangenen Freitag im Hotel Hohenlohe gegen ihre Arbeitsbedingungen protestiert.

Von der IG Metall Schwäbisch Hall

Mitarbeiter vermissen soziale Verantwortung, Dank und Respekt

Die Schwäbisch Haller Firma Recaro Aircarft Seating ehrte am Freitag im Hotel Hohenlohe in Schwäbisch Hall seine langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Soziale Verantwortung, Dank und Respekt sind die Leitlinien einer solchen Veranstaltung. Diese Grundsätze vermissen im Moment die Beschäftigten der Firma Elsen, einem Subunternehmen, das seit 2009 das Lager und die Logistik bei Recaro betreibt. Ihre Arbeit wurde zuvor von Beschäftigten der Firma Recaro unter den Bedingungen des Tarifvertrages der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg ausgeführt. Die Mitarbeiter von Elsen erhalten nur den Lohn von Leiharbeitern.

Elsen-Mitarbeiter fordern eine Einkommenserhöhung

Nun fordern die Elsen-Mitarbeiter eine Einkommenserhöhung, statt jedoch mit der IG Metall über einen Tarifvertrag zu verhandeln, ist die Situation eskaliert. Die Firma Elsen hat befristet Beschäftigte vor die Tür gesetzt und gleichzeitig neue Mitarbeiter eingestellt. Und das nur, weil sich die Entlassenen an einem kurzen Warnstreik der IG Metall beteiligt haben. Gegen dieses Vorgehen protestierten die Kollegen von Elsen. Sie fordern die Firma Recaro auf, für alle Beschäftigten im Hause Recaro soziale Verantwortung zu zeigen und die Weiterbeschäftigung der befristet Beschäftigten.

Weitere Informationen:

IG Metall Schwäbisch Hall
Haller Straße 37
74523 Schwäbisch Hall

Internet: www.schwaebisch-hall.igm.de

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