„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden elfter Teil

„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden elfter Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig, und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

XI Immobilien

… tröstlich und beruhigend empfand Carl Paulas Nähe, wenn er sich auch nie sicher sein konnte, dass nicht irgendetwas geschah, das die Ruhe urplötzlich in ein chaotisches Geschehen verwandelte. Genauso hatte sie sich damals in seinem Büro niedergelassen, als er
sie bat, Platz zu nehmen. Ein wenig elegisch anmutend, aber doch wohlgefällig saß Paula ihm
gegenüber auf dem kleinen altmodischen roten Sofa, streifte die Schuhe von den Füssen und
legte wie selbstverständlich ihre Beine hoch.

Kühler Luftzug

Carl mochte ihre schlichte charmante Art, und noch nie hatte er eine Frau gesehen, die sich
so natürlich, so anmutig bewegte wie Paula. Im Lauf der Zeit musste Carl Eugen Friedner aber erkennen, dass sowohl sein alter Freund Schneider und dessen Kollege Landolin Dreist, an den er später seine Aufgabe beim Kreditinstitut abgeben sollte, als auch andere aus den alten Verbindungen sich recht seltsam aufführten, sobald Paula Engel ins Spiel kam. Allein bei der Erwähnung ihres Namens verflog die sonst so übliche Sachlichkeit, und man glaubte plötzlich einen kühlen Luftzug zu spüren. Schneider wurde verschlossen und ihm gegenüber ziemlich wortkarg. Und wenn er dann doch den Mund aufmachte, wurden seine Bemerkungen zunehmend bissiger.

Immobiliengeschäfte

Carl dachte am Anfang, dass es wohl am Fortschreiten der Krankheit des Freundes lag. Und
auch sonst fehlte ihm eine plausible Erklärung dafür, warum zum Beispiel Dreist immer einen roten Kopf bekam, sobald im Zusammenhang mit Paula die Rede auf bestimmte Anwesen in der Kernstadt kam. Wenn nach Versammlungen der städtischen Liberalen das Gespräch in trauter Runde auf Immobiliengeschäfte kam, fragten sich viele, wie man die äußerlich heruntergekommenen Anwesen in der Innenstadt wieder aufmöbeln, beziehungsweise wie man günstig in deren Besitz gelangen könne. Für Carl waren das weniger wichtige Gesprächsthemen, er hatte genug materielle Güter und daheim ein Anwesen für dessen Sanierung er schon lange konkrete Pläne hegte.

Rührige Familie

Damals in seinem Büro, trübte jedenfalls noch kein unangenehmer Vorfall seine neue berufliche Existenz. Paula kam nun öfter in sein Büro. Die Sache, in welcher Carl sie vertreten sollte, war mit aufwendigen Recherchen verbunden und er musste sie oft zu ihren
verwandtschaftlichen Verhältnissen befragen. Um, sobald er etwas in Erfahrung gebracht
hatte, mit ihr die weiteren Schritte abzustimmen. Alles was er vorher schon über Paula, ihre Familie und ihre finanziellen Verhältnisse in Erfahrung gebracht hatte, wurde nun durch die Bearbeitung des Falles untermauert. Sie stammte väterlicherseits aus einer weit verzweigten und ziemlich rührigen Familie und kümmerte sich seit geraumer Zeit um ihre betagte Großtante aus dieser Linie.

Vermögensverhältnisse klären

Hilda Wagner hatte sich entschlossen, mit der tatkräftigen Unterstützung ihrer Großnichte, das alte und ehrwürdige Haus mitten in der Stadt nun endlich aus dem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf zu erwecken. Frau Wagner wollte sich bei allem völlig zurückhalten und daher oblag es der Großnichte Paula zuerst die Vermögensverhältnisse zu klären. Denn es galt, herauszufinden, welche finanziellen Mittel genau zur Verfügung standen, bevor man den Umfang der Sanierung dann näher bestimmen konnte.

Umfangreiches Anliegen

Es freute ihn damals sehr, dass sie zu ihm gekommen war, nicht nur weil es eine längerfristige Mandantschaft werden würde, sondern auch weil ihm die kreative Künstlerin ja schon lange aufgefallen war. Carl hätte sich nie vorstellen können, dass sie jemals mit einem so umfangreichen Anliegen zu ihm kommen würde. In seinen kühnsten Träumen hatte er nicht daran gedacht, dass es auf einmal so einfach sein würde, sich in ihrer Nähe aufzuhalten. Er war glücklich über diese Wendung und nahm sich vor, alles für Paula Engel zu tun, für ihre Anliegen würde er nur das Beste erreichen wollen.

Haken an der Sache?

Warum musste Carl gerade jetzt so viel an das längst Vergangene denken?  Das hatte doch alles nichts mit dem guten persönlichen Verhältnis, das sich zu ihr entwickelt hatte zu tun, oder doch? Ihm war, als wäre irgendwo ein Haken an der Sache und nur er allein wusste nicht wo?  Auch darüber müsste er unbedingt mit Anton reden. Vielleicht leuchteten ihm dann die Zusammenhänge ein, die ihm bisher verborgen geblieben waren. Mit Frauen kannte sich Anton eindeutig besser aus als er, der noch nicht ein einziges Mal verheiratet gewesen war.

Städtische Gartenanlage

Ein tiefer Seufzer entwich seiner Brust, wenn es doch schon Freitag wäre. Carl hatte nicht bemerkt, dass es bereits anfing, dunkel zu werden und er immer noch auf der Sitzbank in der
städtischen Gartenanlage saß. Jetzt blickte er sich um, zog fröstelnd die Schultern hoch, seinen Mantel hatte er im Wagen gelassen, es war nachmittags noch sommerlich warm gewesen. Er stand auf und wandte sich den steinernen Staffeln zu, um zu seinem Auto zu gelangen und seinen Heimweg fortzusetzen…. Fortsetzung folgt.

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„DIE LINKE: 100 Prozent sozial, auch nach der Wahl“ – Mitgliederversammlung in Niedernhall

Der Kreisverband Schwäbisch Hall-Hohenlohe der Partei DIE LINKE hat vor kurzem ihre Mitgliederversammlung in Niedernhall abgehalten. Das Motto lautete „100 Prozent sozial  –  auch nach der Wahl“. Nach Angaben der Partei war es ein „informationsreicher Vorfußballabend“.

Von Kai Bock, Sprecher des Kreisvorstands, DIE LINKE Schwäbisch Hall/Hohenlohe

Starke Zuwächse nationalistischer und europafeindlicher Parteien

Trotz Fußballabend kamen zahlreiche Mitglieder in die Niedernhaller Stadthalle. Zunächst bekamen sie eine Analyse der Europawahl sowie eine Einschätzung der Kommunalwahl von unserer Landessprecherin Heidi Scharf zu hören. Sie wies auf starke Zuwächse nationalistischer und europafeindlicher Parteien hin, die zum Glück nicht in Fraktionsstärke
ins Europaparlament einzogen. Auf kommunaler Ebene konnte DIE LINKE die Anzahl der Mandate in Baden-Württemberg verdoppeln, es sei aber noch einiges zu tun, um bei der nächsten Landtagswahl erfolgreich zu sein.

Kreistagsabgeordneter Ernst Kern soll gut unterstützt werden

Nach anschließender Diskussion erläuterte der hohenloher Kreistagsabgeordnete Ernst Kern die Beweggründe der Änderungen im Kreisvorstand, wonach Kai Bock und Silvia Ofori neue Kreissprecher sind. Er hob die gute und freundschaftliche Atmosphäre im Kreisvorstand hervor. Außerdem wurde Ernst Kern von allen Anwesenden zu seinem Mandatsgewinn in den Kreistag von Hohenlohe, beglückwünscht. Der Kreisvorstand bekräftigte, dass er Ernst Kern mit allen Mitteln bei seiner Arbeit im Kreistag unterstützen wird.

Zusammenarbeit der regionalen Kommunalmandatsträger vereinbart

Viele nützliche Informationen über das Sozialticket sowie über die praktische Arbeit im Kreistag, brachte Johannes Müllerschön, Kreistagsabgeordneter in Heilbronn, mit. Er informierte über den Stand des Sozialtickets in Heilbronn und gab einige Tipps für eine gute Kreistagsarbeit in Hohenlohe. Es gab eine rege Diskussion über Verkehrs- und Gesundheitspolitik in der Region. Außerdem wurde eine Zusammenarbeit der regionalen Kommunalmandatsträger vereinbart.

Romano Peterhansel und David Jäger im Kreisvorstand

Überraschend war die Wahl von Frank Heller in den Kreisvorstand nicht, da sie ja angekündigt war. Allerdings überraschten Romano Peterhansel und David Jäger mit ihrer Kandidatur in den Kreisvorstand. Somit sind drei neue Kreisvorstandsmitglieder gewählt worden. Kai Bock zeigte sich erfreut und sagte: „Es ist schön, dass wir den Kreisvorstand auf eine breitere Basis stellen und in allen Regionen verankern können. Je mehr Mitglieder aktiv mitarbeiten, umso größer sind unsere Möglichkeiten, wirklich etwas zu bewegen.“

Mindestlohn, Kampfdrohnenpläne, Spionage beim NSA-Untersuchungsausschuss

Auch über die aktuelle politische Situation in der Region und in der Welt informierte Kai Bock. Angefangen bei innenpolitischen Themen wie Mindestlohn, Kampfdrohnenpläne der Bundesregierung, und Spionage beim NSA-Untersuchungsausschuss über den nicht vorhandenen NSU-Untersuchungsausschuss in Baden-Württemberg, bis hin zur Außenpolitik, wie die Situation in der Ukraine und im Irak. Er erinnerte auch an den 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkriegs und zitierte den Text des Liedes „Der Krieg“ von Liedermacher und Songschreiber Rio Reiser. Rechtzeitig vor Beginn des deutsch-brasilianischen Fußballweltmeisterschaftshalbfinales wurde die Versammlung beendet.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://die-linke-sha.de/

 

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„Kein Eintritt wird erhoben – Trotzdem mussten Besucher vier Euro bezahlen“ – Christian von Stetten (CDU) in Erklärungsnot

Beim Public Viewing zur Fußball-Weltmeisterschaft ist in der Arena Hohenlohe in Ilshofen ist es laut Hohenloher Tagblatt (HT) vom 12. Juli 2014 zu „Ungereimtheiten bezüglich des Eintrittspreises gekommen“. Das HT hat nach eigenen Angaben bei Veranstalter Christian von Stetten nachgefragt. Das Hohenloher Tagblatt und Haller Tagblatt haben das Public Viewing des CDU-Bundestagsabgeordneten aus Künzelsau-Schloss Stetten als „Präsentatoren“ gesponsert.

Informationen zusammengestellt von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Christian von Stetten Vorsitzender des Extremsportclubs Hohenlohe 1992

Christian von Stetten ist nach HT-Angaben Vorsitzender des Extremsportclubs Hohenlohe 1992, der Veranstalter des WM-Fandorfs in der Arena Hohenlohe in Ilshofen ist. Im HT-Bericht heißt es weiter: Der Verein habe die Arena gemietet, die Technik aufgebaut und eine Versicherung abgeschlossen sowie Gema gemeldet, teilt von Stetten auf HT-Anfrage per E-Mail mit. (…)

Link zum Artikel im Hohenloher Tagblatt:

http://www.swp.de/crailsheim/lokales/landkreis_schwaebisch_hall/Kein-Eintritt-wird-erhoben-Von-Stetten-beantwortet-Fragen-des-HT;art5722,2698794

Link zur Internetseite des WM-Fandorfs Ilshofen:

http://www.wm-fandorf.de/information_links/information_links.htm

Weitere Informationen über das WM-Fandorf in Ilshofen:

VR Bank WM-Fandorf 2014 in der Arena Hohenlohe in Ilshofen

Nach den großen Erfolgen während der Fußballweltmeisterschaften 2006 und 2010 wird es auch im Sommer 2014 während der WM-Endrunde ein WM-Fandorf in der Arena Hohenlohe in Ilshofen geben.

Veranstaltet wird das Event vom Extremsportclub Hohenlohe 1992 e.V., dessen Vorsitzender Christian von Stetten wieder gemeinsam mit bis zu 50 ehrenamtlichen Aufbauhelfern, Technikern, Feuerwehrleuten, Sanitätern und Security Mitarbeitern für die Fußballfans im Einsatz ist. Auch beim Catering können sich die Organisatoren auf ein erfahrenes Team aus den vergangenen Jahren verlassen.

Die stadionähnliche Stimmung in der 3.000 Zuschauer fassenden Rundarena ist legendär und hat in der Vergangenheit Tausende von Fußballfans der gesamten Region in Ilshofen zusammengeführt.
Die 40 Quadratmeter große Leinwand bietet beste Sichtqualität von allen Plätzen auf die vom „Hohenloher Tagblatt“ und „Haller Tagblatt“ präsentierten Fußball-Liveübertragungen zwischen dem 12. Juni und dem 13. Juli 2014.

Übertragen werden alle Spiele der deutschen Fußballnationalmannschaft und interessante Begegnungen anderer Mannschaften. Als erstes Spiel wird am Montag, den 16. Juni 2014 die Begegnung Deutschland gegen Portugal übertragen. Spielanpfiff ist um 18.00 Uhr.

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„Zensur durch den Bürgermeister nicht dulden“ – Ralf Garmatter verabschiedete sich nach 20 Jahren aus dem Ortschaftsrat in Kirchberg/Jagst-Hornberg

Eine Rede hat der Hornberger Ortschaftsrat Ralf Garmatter bei der Ortschaftsratssitzung in Hornberg am 14. Juli 2014 gehalten. Garmatter schied nach 20 Jahren aus dem Hornberger Ortschaftsrat aus. Hornberg ist ein Teilort der Stadt Kirchberg/Jagst. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht Garmatters Abschiedsrede in voller Länge.

Von Ralf Garmatter, Mitglied des Ortschaftsrats Kirchberg/Jagst-Hornberg

Bei keiner Sitzung gefehlt

20 Jahre Ortschaftsratstätigkeit gehen heute für mich zu Ende. Es waren 20 wechselvolle Jahre. Etwa 80 Sitzungen habe ich mitgemacht. Bei keiner einzigen habe ich gefehlt. Von 1994 bis 1999 war ich auch noch fraktionsloses Mitglied des Kirchberger Gemeinderats. Die kommunalpolitischen Ämter waren mir wichtig.

Harte, sachliche Diskussionen

Drei Ortsvorsteher habe ich in diesen 20 Jahren miterlebt. Fritz Endreß, Gerhard Kurz und nun Peter Krauß. Mit allen Ortsvorstehern habe ich jahrelang gerne und konstruktiv zusammengearbeitet. Bürgermeister Friedrich König erlebte ich als Bereicherung bei den Debatten um gute Lösungen für Hornberg – auch wenn die Diskussionen manchmal in der Sache hart waren.

Einige Beschlüsse, des Ortschaftsrats in meiner Amtszeit sind mir besonders in Erinnerung geblieben:

– Im Baugebiet Schalwiesen richteten wir eine Geschwindigkeitsbegrenzung ein.

– Das Baugebiet Schalwiesen erhielt im oberen (östlichen) Bereich einen Hochwasserschutz.

– Das Baugebiet Dorfwiesen wurde erschlossen.

– Der Spielplatz wurde saniert. Leider hat Wolfgang Bück aufgehört, die städtischen Grundstücke im Spielplatz und im Friedhof zu mähen.

– Am Spielplatz wurde eine Informationstafel über das Dorf und die Burg Hornberg aufgestellt.

– Für Anliegen der Feuerwehrabteilung Hornberg hatte der Ortschaftsrat immer ein offenes Ohr.

– Jedes Frühjahr machten wir eine „Feldwegeschau“ und versuchten im Anschluss die gröbsten Schäden an Straßen und Wegen beseitigen zu lassen.

– Für viel Diskussionsbedarf sorgte immer wieder die stinkende Abwasserleitung in der Baron-Kurt-Straße.

– Hart kämpfen mussten wir vor einigen Jahren für die „Unechte Teilortswahl“, die dem Ort Hornberg mindestens einen Sitz im Kirchberger Gemeinderat garantiert.

– In Erinnerung geblieben sind mir auch die Gedenkveranstaltungen und die Gedenkgottesdienste aus Anlass des Flugzeugabsturzes von 1983. Da arbeiteten wir eng mit der evangelischen Kirchengemeinde Hornberg zusammen. Diese gibt es nun leider nicht mehr. Sie fusionierte mit der Kirchengemeinde Kirchberg.

– Ein großer Erfolg für mich war die „Ortschaftsversammlung“ vor knapp zwei Jahren, die ich angeregt und mit vorbereitet hatte. Dabei ging es inhaltlich vor allem um den Bau der neuen Esbachbrücke im Tal. Viele Bürgerinnen und Bürger kamen, um sich zu informieren, Kritik zu üben und Fragen zu stellen. Solch eine Info- und Diskussionsveranstaltung sollte in Hornberg öfter stattfinden.

– Probleme bereitet immer wieder die mangelhafte Durchforstung des Schlossberges. Immer wieder drohen Bäume auf darunter stehende Häuser, Geländer oder Zäune zu fallen. Die Forstverwaltung der Crailsheimschen Familienstiftung mit Sitz in Morstein fällt gefährliche Bäume oft zu spät. Da müsste mehr getan und schneller gehandelt werden.

Selbstbewusst für Hornberg eingesetzt

1994 war ich im Ortschaftsrat, mit 29 Jahren der Jüngste. Karl Hanselmann war damals noch im Gremium. Die älteren Bürgerinnen und Bürger kennen ihn auch noch als Stadtrat und vor allem als kollegialen Feuerwehrkommandanten. Es war eine interessante Zeit mit den erfahrenen Männern im Ortschaftsrat. Sie haben sich mit der Ortschaft Hornberg identifiziert, kannten jedes Flurstück und fast jeden Stein auf der Gemarkung. Sie setzten sich selbstbewusst für ein gutes Gedeihen Hornbergs ein. Das hat mir imponiert.

Wasser für das Vieh aus dem Esbach geholt

Auch in den Nachsitzungen führten wir viele interessante Gespräche. Besonders erinnere ich mich an die Gespräche, in denen es darum ging, wie es früher in der „armen Ortschaft“ Hornberg gewesen war. Die „Oldies“ erzählten aus eigenem Erleben, wie es in Hornberg zuging, als es noch kein fließendes Wasser in den Häusern gab und viele Bürgerinnen und Bürger das Wasser für ihr Vieh noch im Esbach holen mussten; als es noch keine asphaltierten Straßen gab. Auch über die Zeit als Roman Spänle und danach Max Wendler noch Bürgermeister der selbstständigen Gemeinde Hornberg waren, wurde öfter gesprochen. Damals konnte man in Hornberg noch in der Dorfwirtschaft einkehren. Das waren auch für uns Hornberger Kinder schöne Zeiten. In der Wirtschaft kauften wir unser Eis. Sogar einen kleinen Krämerladen gab es noch.

Moralische Autorität

Als ich 1994 im Ortschaftsrat anfing, hieß der Ortsvorsteher noch Fritz Endreß, ein Mann, der sich für Hornberg jahrzehntelang verdient gemacht hat. Leider ist er nun an Demenz erkrankt und lebt im Kirchberger Altenheim. Fritz Endreß ist ein Mann, der als Ortsvorsteher auch moralische Autorität ausstrahlte. Sein Wort hatte Gewicht, die meisten Menschen in Hornberg hörten auf ihn und achteten ihn. Wenn es etwas zu sagen gab, ging er persönlich zu den Leuten hin und versuchte die Probleme im direkten Gespräch zu klären.

Gerhard Kurz nur wenige Jahre im Amt

Als Fritz Endreß nach Jahrzehnten als Ortsvorsteher aufhörte, wählten wir im Ortschaftsrat Gerhard Kurz aus dem Tal zum Ortsvorsteher. Er war aber nur wenige Jahre im Amt. Nun ist es schon einige Zeit her, dass er an einer heimtückischen Krebserkrankung gestorben ist.

Drei haben ein besseres Wahlergebnis

Nachfolger von Gerhard Kurz als Ortsvorsteher wurde Peter Krauß. Er ist noch heute im Amt. Ob seine Amtszeit verlängert wird, hängt von der heutigen Wahl durch den neu eingesetzten Ortschaftsrat ab. Nach der Wahl im Ortschaftsrat muss der vorgeschlagene Kandidat noch vom Gemeinderat in Kirchberg bestätigt werden. Vielleicht entscheiden sich die künftigen Ortschaftsräte auch für einen Neuen. Drei Kandidaten hatten bei der Ortschaftsratswahl bessere Wahlergebnisse als der Ortsvorsteher. Wir werden gleich sehen wie die Wahl ausgeht.

(Redaktionelle Ergänzung: Peter Krauß wurde von den Ortschaftsräten einstimmig als Ortsvorsteher vorgeschlagen, Rolf Baierlein bei einer Enthaltung (seiner eigenen) zum stellvertretenden Ortsvorsteher. Sie müssen nun noch vom Kirchberger Gemeinderat im Amt bestätigt werden.)

Nur noch wenig Spaß

Seit etwa drei Jahre hat mir die Arbeit im Ortschaftsrat nur noch sehr wenig Spaß. Ich bin aber trotzdem immer zu den Sitzungen gegangen und versuchte mich nach bestem Wissen und Gewissen einzubringen.

Bürgermeister Ohr wollte Sitzungen nach seinem Willen gestalten

Vor gut drei Jahren begann Bürgermeister Ohr sich verstärkt in die Diskussionen im Ortschaftsrat einzuschalten und die Diskussion nach seinem Willen zu gestalten. Der Bürgermeister ist aber nicht Sitzungsleiter im Ortschaftsrat – das ist allein der Ortsvorsteher. Der Bürgermeister hat sich zu Wort zu melden wie jedes Ortschaftsratsmitglied auch. Wiederholt wollte der Bürgermeister dafür sorgen, dass mir in der Diskussion das Wort entzogen wird, weil ihm meine Ansicht zu einem gemeindlichen Thema nicht passte.

Zensur darf nicht geduldet werden

Das habe ich zuvor in 17 Jahren Ortschaftsratstätigkeit, fünf Jahren im Gemeinderat und in meiner 21-jährigen Arbeit als Journalist noch nirgendwo in Hohenlohe und auch darüber hinaus noch nirgends erlebt. Dabei habe ich in den vergangenen 21 Jahren als Journalist schon über viele Sitzungen in verschiedenen Gemeinderäten und Ortschaftsräten in Hohenlohe und darüber hinaus Berichte geschrieben. Was in Hornberg mehrfach geschah, war Zensur durch den örtlichen Verwaltungsleiter und kann in einem demokratischen Gemeinwesen nicht geduldet werden. Das freie Wort ist das Wichtigste, für das sich ein Gremienmitglied einsetzen muss. Nur durch ein Abwägen von positiven und negativen Argumenten, von Pro und Contra, kann man zu guten Entscheidungen kommen. Wenn das nicht möglich ist, sind wir auf dem Weg in eine kleine Diktatur.

Zu wenige öffentliche Sitzungen

Eine ungute Entwicklung hat für mich in den vergangenen drei Jahren auch die Zusammenarbeit mit dem Ortsvorsteher genommen. Öffentliche Sitzungen des Ortschaftsrats finden viel zu selten statt. Die letzte öffentliche Sitzung gab es im November 2013. Heute ist eine Sitzung ohne Sachthemen. Die nächste Ortschaftsratssitzung mit Sachthemen wird also erst nach der Sommerpause im September, Oktober oder November 2014 stattfinden. Dann ist seit der letzten öffentlichen Sitzung fast ein Jahr vergangen. Dabei gäbe es schnellstens einige wichtige Dinge zu besprechen.

Braucht man noch einen Ortsvorsteher?

Wenn der Ortsvorsteher nur so wenige Sitzungen anberaumt, muss er sich fragen lassen, ob der Ortschaftsrat für ihn überhaupt noch notwendig ist. Wenn nur so wenige Sitzungen notwendig sind, muss sich der Ortsvorsteher aber auch fragen, ob man überhaupt noch einen Ortsvorsteher braucht. Falls die Antwort auf die letzte Frage „Nein“ ist, kann sich die Gemeinde Kirchberg auch die Aufwandsentschädigung für den Hornberger Ortsvorsteher in Höhe von rund 2500 Euro pro Jahr sparen.

Mauschelei zwischen Ortsvorsteher und Bürgermeister

Erfolgreiche Kommunalpolitik in Hornberg kann nicht gedeihen, wenn Ortsvorsteher und Bürgermeister öffentliche Angelegenheiten hinter verschlossenen Türen unter vier Augen „ausmauscheln“. Die Ortschaftsratsmitglieder und auch die Bürgerinnen und Bürger von Hornberg haben das Recht auf öffentliche Informationen und Diskussionen über wichtige Angelegenheiten des Ortes.

Arbeit zum Wohle der Menschen in Hornberg

Ich wünsche dem neuen Ortschaftsrat eine gute Arbeit zum Wohle der Hornberger Bürgerinnen und Bürger. Meinen Wählerinnen und Wählern in den vergangenen 20 Jahren möchte ich danken, auch denjenigen Menschen, die in den vergangenen 20 Jahren mit mir offen und konstruktiv zusammengearbeitet haben.

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„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden zehnter Teil

„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden zehnter Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

X Praktikum

… die Stunden vergingen wie im Schneckentempo, in ein paar Tagen würde er seinen Ausflug zu Anton machen. Carl freute sich auf die Abwechslung und war sich sicher, dass er auf Verständnis treffen würde. Was Anton wohl zu seiner Idee mit der Einladung sagen würde?

Erhebliche Widerstände

Carl Eugen Friedner hatte jetzt mehr Zeit zum Nachdenken. Sein Arzt hatte ihn nochmals eindringlich gewarnt, seinem seitherigen Lebensstil weiterhin zu folgen. Er müsse dringend zur Ruhe kommen und die schönen Dinge des Lebens genießen, sonst könne er sich bald ein Pflegebett im nächstgelegen Sanatorium reservieren lassen. Das waren harte Worte, aber sein Arzt kannte ihn, Carl Eugen würde ohne diese Vehemenz kaum ein Einsehen zeigen. Und von der Einsicht hin zu klugen Handlungen zu kommen, war für seinen regen Geist eigentlich ein Leichtes, aber wenn es um ihn selber ging, schienen sich plötzlich erhebliche Widerstände aufzutürmen.

Wenige Stunden im Büro

Daher ging Carl seit Kurzem nur noch an zwei Tagen ins Büro, verbrachte dort dann auch nur wenige Stunden und setzte sich eben länger als üblich in eines der vielen Straßencafés der Kreisstadt. Las gemütlich mehrere Zeitungen oder hing – wie jetzt gerade – bei einer heißen Schokolade, seinen Gedanken nach.

Feilschen

Hier in der Stadt gab es viele gut gehende Rechtsanwaltskanzleien und Steuerberatungsbüros. Der Bedarf war nicht verwunderlich, trug doch die ständig komplizierter werdende Gesetzgebung zu einer großen Unklarheit und das wachsende Rechtsbewusstsein jedes Einzelnen zum Anwachsen von unvermeidlichen Streitfällen bei. Seiner Meinung nach könnte man die mittlerweile völlig undurchschaubaren Steuererklärungspflichten abschaffen und nur für diejenigen, welche um jeden Cent feilschen wollten, eine freiwillige Möglichkeit der Erklärung einführen. Eine pauschale Besteuerung grundsätzlich für alle Einkommensarten und fertig.

Zusammenhänge

Seine Berufsstände würden dadurch weder aussterben noch ärmer werden. Aber die Lobbyisten sorgten schon dafür, dass in diesen Geschäftszweigen der reichhaltige Geldsegen nicht ausblieb und die Verwaltungen auch weiterhin sehr beschäftigt waren. Seine Zeiten im Ministerium und in den verschiedenen Ämtern wollte Carl nicht missen, in diesen wurden ihm wichtige Zusammenhänge zwischen Wirtschaft und Politik klar.

Potemkinsche Dörfer

Und Carl stellte dabei fest, dass manche Vernetzungen, die weit über den Rand der Legalität hinausreichten, oft mit seinen sogenannten Freunden aus den Zeiten der alten Verbindung und der liberalen Politik zu tun hatten. Dort wollte man ihn auch eine Zeitlang unbedingt für einen Posten haben, aber er lehnte ab. Genauso wie er kein Interesse an dem Angebot zeigte, sich als ideologischer Kopf zu betätigen, um endlich ein fundiertes und zukunftsweisendes Programm für eine Partei zu entwickeln. Er runzelte die Stirn und zog die Augenbrauen zusammen, hinter der scheinbar solide gezimmerten Fassade seiner Abfassung würden dann aber doch nur potemkinsche Dörfer zum Vorschein kommen. Und für solche Possen wollte Carl Eugen Friedner seine achtbaren Gedanken nicht verschwenden. Seine losen Verbindungen zu diesen Parteigängern waren im Laufe der letzten Jahre dann auch nur noch dünne Fäden gewesen und letztlich versiegt.

Possentheater

Zu dem hielt Carl die Beschäftigung mit zukunftsweisenden Visionen für sinnvoller. Es gefiel ihm, was die Grünen in Baden-Württemberg umtrieb, und diese konnten zudem noch durch echte Persönlichkeiten in ihren Reihen glänzen. Doch jetzt hatte er sowieso ganz andere Sorgen, als gerade das Possentheater der politischen Bühne zu bewerten.

Vornehmer Fundus

Trotzdem ließ Carl Eugen Friedner die beachtliche Anzahl an Kanzleien und Büros, in
denen er kurzweilige Praktika abgelegt hatte, noch einmal kurz Revue passieren. Ein richtiges Schatzkästchen hatte sich da vor ihm aufgetan, und aus diesem vornehmen Fundus der erkannten Zusammenhänge konnte Carl noch lange schöpfen. Und er wäre im Fall der Fälle gerüstet um mit diesem reichhaltigen Wissen, das er natürlich verschwiegen zu hüten hatte, eventuelle Angriffe auf seine Person mit Leichtigkeit abzuwehren. Das kam ihm nun als tätiger Freiberufler für sich und für seine Mandanten zugute.

Einen Brief schreiben?

Ob er eher einen Brief schreiben sollte oder ob es besser wäre, eine vorformulierte Karte zu kaufen, um seine Einladung an Paula vorzubringen? Aber auch damit würde er bis in der kommenden Woche warten. Zuerst musste er in Ruhe mit Anton reden. Carl bezahlte seine Schokolade und machte sich auf den Heimweg. Ob er wohl noch bei ihr am Geschäft vorbeigehen sollte? Ach, wenn es doch noch so wie früher wäre, dann könnte er einfach die Ladentüre öffnen und sich eine Weile gemütlich bei Paula niederlassen… Fortsetzung folgt.

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E-Mail: b.haebich@web.de

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„Peter Klink wird neuer Fachbereichsleiter Planen und Bauen in Hall“ – Nachfolger von Eberhard Neumann

Der Gemeinderat der Stadt Schwäbisch Hall hat Peter Klink am 2. Juli 2014 zum neuen Fachbereichsleiter Planen und Bauen und somit zum Nachfolger von Eberhard Neumann gewählt.

Von der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall

Klink ist Stadtplaner in Ravensburg

Klink setzte sich innerhalb eines starken Feldes gegen insgesamt 26 Bewerberinnen und Bewerber durch. Über den Beginn seiner Anstellung wird noch entschieden. Peter Klink ist 47 Jahre alt und leitet derzeit das Stadtplanungsamt in Ravensburg. Geboren wurde er 1967 in New Britain (USA), verbrachte aber einen Teil seiner Kindheit und Jugend in Schwäbisch Hall. Nachdem er 1990 sein Vordiplom in Architektur und Stadtplanung an der Universität Stuttgart erhielt, hat er Städtebau/Stadtplanung an der Technischen Universität Hamburg-Harburg studiert, mit zwei Auslandssemestern in Urban Planning an der Columbia University in New York City. Seinen Abschluss als Diplom-Ingenieur erhielt er 1998. Sein anschließendes Städtebau-Referendariat absolvierte er bei  der Bezirksregierung Düsseldorf und der Stadt Duisburg. Danach war er als Leiter der Fachgruppe Bau, Planung und Umwelt bei der Stadt Plön in Schleswig-Holstein tätig, bevor er im März 2010 bei der Stadt Ravensburg begann.

Artikel im Haller Tagblatt:

„Neumanns Nebengeschäfte“ http://www.swp.de/schwaebisch_hall/lokales/schwaebisch_hall/art1188139,2593915

„Stadtplaner: Pelgrim will Nebengeschäft Neumanns nachträglich genehmigen“ http://www.swp.de/schwaebisch_hall/lokales/schwaebisch_hall/art1188139,2603211

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„Die Pflege liegt am Boden“ – Flashmob am Samstag in Schwäbisch Hall

Die Beschäftigten in der Pflege, in Betreuungseinrichtungen und in anderen sozialen Berufen kämpfen täglich mit der steigenden Arbeitsbelastung, dem physischen und psychischen Druck und der immer weiter ansteigend Flut an Dokumentation, Aufgaben und Verantwortung.

Von Arne.Gailing, Ver.di-Gewerkschaftssekretär

Dünne Personaldecke

Überlastungsreaktionen und Krankheitsausfälle sind bei einer eh schon dünnen Personaldecke vorprogrammiert und an der Tagesordnung. Wir wollen als Gewerkschaft Ver.di ein Zeichen, so kann es nicht weitergehen. Die Pflege liegt am Boden.

Beim Flashmob mitmachen

Wir rufen alle Beschäftigten im Krankenhaus, Pflegeeinrichtungen und in sozialen Berufen auf zum Flashmob „Pflege am Boden“ am Samstag, 5. Juli 2014:

11.30 Uhr: Milchmarkt (Schwäbisch Hall)

12 Uhr: Grasmarkt (Schwäbisch Hall)

12.30 Uhr: Dietrich-Bonhoefferplatz (Schwäbisch Hall)

Für weitere Rückfragen:

Arne.Gailing, Gewerkschaftssekretär

E-Mail: Arne.Gailing@verdi.de

Handy: 0160-93602379

oder:

Jochen Dürr, Vorsitzender FB 3 im Ver.di-Bezirk Heilbronn-Neckar-Franken

E-Mail: jochenduerr66@gmx.de oder Jochen.Duerr@sonnenhof-sha.de

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„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: der Episoden neunter Teil

„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: der Episoden neunter Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig, und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

IX Gemäuer

… sollte er ihr spontan anläuten?  Nein, es war kein momentaner Einfall, kein blitzartiges Bedürfnis, es war mehr, Carls Herz war voll und er würde nur herumstottern. Eine Einladung, ja das war es, endlich kam ihm die rettende Idee, er würde Paula einladen, schriftlich, jawohl und mit einer formvollendeten Aufmachung. Das würde ihr sicherlich gefallen, warum war er nicht gleich darauf gekommen? Dann konnte sie in Ruhe überlegen und mit gutem Grund auf ihn zugehen, ja so müsste es funktionieren.

Ungute Folgen

Carl brauchte schon immer sehr lange, um sich über seine Gefühle klar zu werden. Das hatte bei Frauen, die eigentlich gar nicht zu ihm passten, jedoch ziemlich ungute Folgen. Viel zu spät nämlich ging er bei Gabriele auf Distanz. Damit kränkte er sie zum einen sehr, was ihm dann leid tat. Und zum anderen wurden damit gute Verbindungen unnötig strapaziert, was ihn ärgerte, wo es ihm sonst doch stets gelang einen sehr seriösen Eindruck zu hinterlassen.

Gewienerter BMW

Der Kanzleikollege von Gabriele Borst, der selbst absolut kein Kostverächter war, trug ihm sein Verhältnis mit der hübschen Juristin noch lange nach. Sobald Windele ihn in der Stadt sah, grüßte er zwar, aber sein Gesicht verfinsterte sich deutlich. Egon Windele war ein gefühlsbetonter Mann, er hatte das, was Carl fehlte, eine auffällige, tadellose Erscheinung und einen auf Anhieb gewinnenden Charme. Windele saß stolz hinter dem Steuer seines blitzblank gewienerten, auberginefarbenen BMW, was den einfühlsamen und harmoniebetonten Charakter des jovial erscheinenden Mannes nur noch mehr unterstrich.

Neidische Achtung

Paula kannte Windele auch, sie war eine Weile mit ihrem Geschäft Mieterin in seinem Stadthaus, welches in einem Hinterhof in der Nähe seines Büros lag. Damals wollte Carl selbst mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sein Beratungsbüro auf der anderen Seite des Kochers gut einführen und zweckdienliche neue Verbindungen in der Kreisstadt herstellen. Und er suchte nach einer Frau, die an seine Seite passen sollte und so bändelte mit der hübschen Gabriele an. Diese Liaison verschaffte ihm zwar die neidische Achtung anderer Männer, aber Gabriele passte überhaupt nicht zu ihm, was sich dann bald klar und deutlich herausstellte. Jedenfalls verhalf sie ihm zu der klugen Einsicht, dass er bei seiner Frauenwahl nicht mehr nur nach ersten Äußerlichkeiten vorgehen durfte.

Hilfe suchend

Und es dauerte nicht lange, bis Paula Engel dann eines Tages in sein Büro kam und Hilfe suchte. Frau Kirsch, seine Sekretärin, hatte ihr freundlich den Weg zu ihm gewiesen und schloss leise die Türe hinter ihr, nachdem sie bei ihm eingetreten war. Er blickte von der Zeitung auf, erhob sich, nahm rasch sein Jackett von der Lehne, schlüpfte hinein und reichte ihr die Hand zur Begrüßung.

Männlicher Ehrgeiz

Paula, die ihn immer wieder aufs Neue faszinierte, war keine Frau, die ihm sofort auf den ersten Blick gefallen hätte. Aber sie hatte Tiefe, war vielschichtig in ihrem seelischen Empfinden und hatte ähnliche Interessen wie er. Paula Engel verbarg ihre Qualitäten, die zu finden und herauszulocken seinen männlichen Ehrgeiz anspornte. Paula war die Herausforderung, die er brauchte. Und in ihm begann still eine große Liebe zu der offensichtlich unkonventionellen Künstlerin und Handwerkerin zu gedeihen.

Schwere Probe

Carl Eugen Friedner musste sich jedoch auf harten Gegenwind einstellen, denn selbst sein Freund Norbert Schneider machte sich zu Lebzeiten über sein stetig wachsendes Interesse an der unangepassten Geschäftsfrau lustig. Dass seine Zuneigung später auf so schwere Proben gestellt werden würde, ja, dass die Liebe darüber fast zerbrach, konnte er sich damals jedoch nicht vorstellen.

Versierter Immobilienberater

Schneider war schon lange schwer krank, seine Arbeit vernachlässigte er deswegen aber nicht. Erst als es gar nicht mehr anders möglich war, übergab er seine Position an seinen Nachfolger. Mehr widerwillig als kooperativ nahm er Dreist dann noch kurz vorher an seine Seite, um ihn in die doch sehr komplizierten Geschäfte des Grund und Bodenerwerbs einzuweihen. Schlau und gelehrig sog Dreist das angebotene Wissen in sich auf, und wurde dann, nach dem Tod von Schneider, recht schnell zum versierten Immobilienberater des wachsenden Kreditinstitutes eingesetzt.

Ehrwürdige Altstadt

Carl erinnerte sich wehmütig an die Zeit, als sein Freund Schneider noch gesund wirkte und ihm nichts von seiner Krankheit anzusehen war. Sein eigenes Leben verlief in geordneten Bahnen, er hatte allen Verwaltungsämtern den Rücken zugedreht. Der malerische Blick auf den in der Mittagssonne glitzernden Fluss hatte ihm gleich gefallen, als er die leerstehenden Büroräume zu ersten Mal besichtigte. Etwas abseits gelegen, aber trotzdem war man sofort in der Fußgängerzone, und wenn Carl in seinem neu angemieteten Büro von seinem Schreibtisch aufblickte, hatte er die historischen Fassaden der ehrwürdigen Altstadt im Blick…. Fortsetzung folgt.

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E-Mail: b.haebich@web.de

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„Ziel: Welternährung ohne Gentechnik“ – Kommentar der Grünen-Politiker Harald Ebner und Uwe Kekeritz

Zur Eröffnung der Konferenz „Politik gegen Hunger“ geben Harald Ebner, Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik und Uwe Kekeritz, Sprecher für Entwicklungspolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen eine Erklärung ab. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht die Erklärung in voller Länge.

Vom Bundestagsbüro des Grünen-Abgeordneten Harald Ebner, Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe

Klimakatastrophe und Spekulation mit Nahrungsmitteln

Der Kampf gegen die Klimakatastrophe und Spekulation mit Nahrungsmitteln und Böden muss wieder ganz oben auf die politische Agenda gesetzt werden. Die Kritik von Minister Schmidt an verantwortungslosen Investitionen im Bereich der Landwirtschaft und Ernährung ist daher richtig. Auch die Auffassung, dass die Risiken der Gentechnik nicht abschätzbar sind, teilen wir. Die Schlussfolgerung darf jedoch nicht sein, dass wir diese Technologie nur „in Deutschland nicht brauchen“. Gentechnik hat weltweit auf den Äckern nichts zu suchen. Es ist zynisch, eine Technologie mit ungeklärtem und unklärbarem Risiko als Lösung für die ärmsten Länder der Welt zu propagieren. Gentechnikfreiheit ist kein Luxus für das wohlhabende Europa, sondern eine unverzichtbare Grundlage einer nachhaltigen globalen Landwirtschaft.

Patentiertes Saatgut führt vor allem zu Abhängigkeiten der BäuerInnen

Denn Gentechnik ist keine Lösung für die Welternährung. Im Gegenteil: Das teure, pestizidintensive und oftmals patentierte Saatgut führt vor allem zu Abhängigkeiten der BäuerInnen. Die Großkonzernefahren auf Kosten der Ärmsten der Armen Profite ein. Gewaltige Monokulturen, und die Entwicklung resistenter „Super-Unkräuter“ und „Super-Schädlinge“ sind weitere dramatische negative Auswirkungen. Auf Superpflanzen mit höherem Ertrag oder großer Widerstandskraft gegen Trockenheit warten wir dagegen bis heute vergebens. Die konventionelle Züchtung ist hier eindeutig erfolgreicher. Das Saatgut von Monsanto und Konsorten befeuert hingegen vor allem die Konkurrenz zwischen Teller, Trog und Tank.

KleinbäuerInnen, KleinfischerInnen und ViehhirtInnen unterstützen

Es braucht eine globale Agrarwende. KleinbäuerInnen, KleinfischerInnen und ViehhirtInnen müssen darin unterstützt werden, auf ökologisch nachhaltige Weise gesunde Nahrungsmittel zu produzieren. Dazu gehört auch der Auf- und Ausbau von Wertschöpfungsketten und sozialen Sicherungssystemen in den vom Hunger betroffenen Ländern.

Weitere Informationen und Kontakt:

Büro Harald Ebner, MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Platz der Republik 1, 11011 Berlin

Telefon: 030 / 227-730 28

Fax 030 / 227-760 25

E-Mail: harald.ebner.ma11@bundestag.de

Internet: www.harald-ebner.de

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