IG-Metall-Bevollmächtigte Heidi Scharf meint: Acument-Geschäftsführung sagt wegen der Insolvenz die Unwahrheit

Die Firma Acument – unter anderem mit einem Zweigwerk in Schrozberg – hat für alle deutschen Standorte Insolvenz angemeldet. Heidi Scharf, die IG-Metall-Bevollmächtigte aus Schwäbisch Hall kritisiert dieses Vorgehen der Unternehmensleitung.

Eingesandt von der IG-Metall Schwäbisch Hall

Unternehmensleitung überrascht mit schneller Insolvenzeröffnung

Heidi Scharf: Mit der Aussage „Dem Antrag auf Insolvenz gingen ausführliche Gespräche mit den wichtigsten Kunden in Deutschland, dem Gesamtbetriebsrat und Gewerkschaften voraus…., sagt die Acument-Geschäftsführung nicht die Wahrheit. Mit dem Gesamtbetriebsrat und auch mit der Gewerkschaft wurde keinesfalls über solche Möglichkeiten gesprochen und wir sind von der schnellen Insolvenzeröffnung überrascht worden“, so Heidi Scharf.  Am 4. August 2009 habe es ein Gespräch mit dem Gesamtbetriebsrat gegeben. Von einer möglichen Insolvenz sei dabei kein Ton zu hören gewesen. „Zu diesem Zeitpunkt muss jedoch der Antrag schon länger gelaufen sein“, meint die IG-Metall-Bevollmächtigte.

Betriebsrat und Mitarbeiter hinters Licht geführt

„Damit wurde die Interessenvertretung und die Belegschaft hinters Licht geführt. Noch am 6. August 2009 hatten sich der Gesamtbetriebsrat zusammen mit den Gewerkschaftsvertretern aus allen Standorten und Vertreterinnen und Vertretern der Vorstandsverwaltung der IG Metall in Frankfurt zur Beratung über das weitere Vorgehen getroffen. Auf der Rückfahrt von Frankfurt wurde per Telefon den Mitgliedern des Gesamtbetriebsrates am 6. August 2009 die Insolvenzeröffnung mitgeteilt. Bereits am Freitag wurden einzelne Belegschaften durch den vorläufigen Insolvenzverwalter informiert. In Schrozberg findet diese Betriebsversammlung am Mittwoch, 12. August 2009, um 13 Uhr statt. Die Belegschaft ist einfach vor vollendete Tatsachen gestellt worden“, erklärt Heidi Scharf.

Zwei Artikel der Rhein-Zeitung über die Acument-Insolvenz als PDF-Datei:

RZ-Acument-Sa

RZ-Acument-Journal

Pressemitteilung von Acument-Sprecher Timothy G. Weir, APR, (248) 229-6746 (mobile),tweir@acument.com:

Acument Global Technologies beantragt Insolvenz für seine Standorte in Deutschland

Starker Rückgang bei der Automobilproduktion macht Restrukturierung erforderlich Produktion und Lieferung laufen ohne Unterbrechung weiter. Die Acument-Niederlassungen außerhalb Deutschlands sind nicht betroffen. Es wird ein Insolvenzplanverfahren sowie die Eigenverwaltung angestrebt

Troy, Michigan, USA. (6. August 2009) – Acument Global Technologies, Inc. (“Acument”), ein weltweit führender Lieferant von mechanischen Verbindungssystemen, hat heute für die Acument GmbH & Co. OHG („Acument Deutschland“) mit Zentrale in Neuss ein Insolvenzeröffnungsverfahren nach deutschem Insolvenzrecht beantragt. Das angestrebte Insolvenzplanverfahren ist mit einer Beantragung in den USA („Chapter 11“) vergleichbar. Das Insolvenzgericht hat Herrn Dr. Wolf von der Fecht von der Kanzlei Metzeler – von der Fecht zum vorläufigen Insolvenz­verwalter ernannt. Acument Deutschland hat den Insolvenzexperten Carsten Koch von Leonhardt Westhelle & Partner zum Chief Restructuring Officer (CRO) ernannt.

Kunden sollen weiter beliefert werden

“Wir sind zuversichtlich, dass diese Vorgehensweise und die nachfolgende zügige Umstrukturierung Acument Deutschland ermöglichen wird, unseren Kunden wieder ein starker Partner mit neuem Leben zu sein“, sagte Robin Kendrick, Vice President and General Manager von Acument Europa. “Das Insolvenzplanverfahren und die Eigenverwaltung wird uns ermöglichen, eine wettbewerbsfähigere Kostenstruktur zu schaffen, unsere Einrichtungen in Deutschland zu erhalten und so viele Arbeitsplätze wie möglich zu sichern“, sagte Kendrick.  „Wir werden den gesamten Prozess in enger Abstimmung mit unseren Kunden, Lieferanten, Gläubigern, dem Betriebsrat sowie den Behörden und anderen Partnern gestalten. So werden wir sicherstellen, dass unsere Kunden ohne Unterbrechung mit unseren Produkten beliefert werden.“

Insolvenzverfahren auch für das Werk in Schrozberg

Einbezogen in das Insolvenzverfahren sind die Acument-Standorte in Beckingen, Dürbheim, Neuss, Neuwied und Schrozberg sowie auch das Logistikzentrum in Köln – insgesamt mehr als 1700 Mitarbeiter. Die Acument-Standorte ausserhalb von Deutschland sind von diesem Verfahren nicht betroffen. Dem Antrag auf Insolvenz gingen ausführliche Gespräche mit den wichtigsten Kunden in Deutschland, dem Gesamtbetriebsrat und Gewerkschaften voraus. Darin wurden mögliche Strategische Alternativen diskutiert und außergerichtliche Möglichkeiten zur Umstrukturierung erörtert. „Das Insolvenzplanverfahren in Eigenverwaltung wird helfen, die Geschäfte von Acument in Deutschland weiterzuführen und gleichzeitig ein höchstgradiges Maß an Sicherheit für unsere Kunden, Lieferanten, Arbeitnehmer, Gläubiger und andere Partner gewährleisten“, sagte Rick Dauch, President und CEO  von Acument.
„Die anderen Acument-Einheiten in der Welt sind dank einer Reihe von tiefgreifenden Einschnitten auf solidem finanziellem Boden. Sie werden auch weiterhin in all unseren Geschäftsbereichen tätig sein und eine Antwort auf die weltweite Wirtschaftskrise finden und so Acument erfolgreich machen. Wir haben mit großem Nachdruck im Zuge des Umsatzrück­ganges Kosten reduziert und kürzlich eine Vereinbarung mit unseren Kreditgebern gefunden, die unsere Liquidität sicherstellt. Unsere operativen und finanziellen Pläne stimmen und wir sind sicher, damit durch die Krise zu steuern und die globale Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens zu behaupten“, sagte Dauch.

Über Acument Global Technologies, Inc.:
Unternehmenszentrale in Troy, Michigan, USA. Acument Global Technologies, Inc., ist einer der weltweit führenden Hersteller mechanischer Verbindungselemente und Systemlösungen. Mit mehr als 7.000 Mitarbeitern in 17 Ländern beliefert Acument Kunden mit Produkten, Systemen und Dienstleistungen in 150 Ländern. Mehr Informationen über Acument Global Technologies erhalten Sie hier: www.acument.com

Weitere Infos:

IG-Metall Schwäbisch Hall

Heidi Scharf
1. Bevollmächtigte der IG Metall
Haller Str. 37
74523 Schwäbisch Hall –
Tel.Nr.:  0791/95028-25
Mobil-Tel.Nr.: 0160/5330009

Firma Acument:

www.acument.com

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Schafft das ZDF ab

Wir leisten uns, neben der ARD, zusätzlich für 1,73 Milliarden Euro das ZDF: um die Meinungsvielfalt, den unabhängigen Journalismus zu sichern, die Demokratie zu stärken? Warum eigentlich zweimal? Ein Plädoyer für die Abschaffung des Zweiten Deutschen Fernsehens. – Eine teils treffende, teils polemisierende Würdigung des ZDF von Alexander Kissler auf CICERO. Trotzdem lesenswert.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Die Bundesrepublik Deutschland zahlte 2007 netto 7,42 Milliarden Euro an die Europäische Union – ein enormer Betrag, der politisch umstritten ist und für Debatten sorgt. Fast genauso hoch, aber politisch völlig unumstritten ist die Summe, die das öffentlich-rechtliche Gebührenfernsehen einstreicht. Anno 2008 flossen 7,26 Milliarden Euro an die alimentierten Sender. Das größte Stück vom Kuchen sicherte sich das Zweite Deutsche Fernsehen, nämlich 1,73 Milliarden. Warum eigentlich?

http://www.cicero.de/97.php?ress_id=10&item=4049

Noch einmal erinnert sei an dieser Stelle an das Sommerinterview mit Oskar Lafontaine auf dem selbigen ZDF: https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=2889

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