Das Regiment der Strippenzieher: Wie viel Lobbyismus verträgt die Politik?

Wer regiert die Republik? Die offizielle Antwort lautet: die Große Koalition. Eine andere, provokante Lesart ist: Ein Heer von Lobbyisten regiert mit. Eine Herausforderung für die Demokratie.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Ein erschreckend informatives Hör-Stück auf Bayern2 (Audio-Podcast, ca. 52 min, ca. 37 MB) macht wieder Lust mehr Radio zu hören. Wunderbar zum Nebenher-Hören, wenn man gerade wieder mal seine Hände oder Beine unbeaufsichtigt lassen kann! Auch ein weiterer Beleg dafür, dass wir immer mehr auf eine ‚Bananenrepublik‘ zusteuern …

http://gffstream-3.vo.llnwd.net/e1/imperia/md/audio/podcast/import/2009_08/2009_08_05_17_18_38_podcastdossierpolitiklobbyiste_a.mp3

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Wofür alter Adel doch noch gut ist

Für den Soziologen Michael Hartmann ist der Hype um Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ein weiterer Beleg, wie stark unsere Gesellschaft noch immer von traditionellen Führungskreisen beherrscht wird. Und er sieht darin ein Problem.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Zwar geht es in dem Artikel um Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg – in weiten Teilen des Interviews fühle ich mich aber an die Situation vor Ort erinnert – sehr lesenswert und auf den Punkt gebracht:

Der Adel wurde in Deutschland 1918 politisch entmachtet. Wie kann es sein, dass es über ihn noch immer so viele positive Vorurteile in der Bevölkerung gibt?

Wie gesagt, es gibt beides: Positives und Negatives. Zum einen gilt der Adel als arrogant, abgehoben, elitär. Zum anderen schwingen, wenn man seinen Namen nennt, die Jahrhunderte mit. Es riecht nach Kultur und Bildung. Dahinter steckt der Wunsch nach etwas Authentischem, das über den schnöden Alltag, auch den schnöden politischen Alltag, hinausweist. Da knüpft zu Guttenberg an: Seht her, ich komme nicht über die Ochsentour. Ich steh schon seit eh und je über den Dingen. (…)

Und was ist das Problem daran?

Dass Sie in Ihrem Alltag nur noch eine Lebenswirklichkeit vor Augen haben, nämlich die Ihrer eigenen sozialen Schicht. Und es ist natürlich ein Problem, wenn die führenden Kräfte in Wirtschaft, Justiz und Verwaltung praktisch nur diese eine Lebenswirklichkeit kennen. In diesen Eliten kommen in Deutschland bis auf den heutigen Tag höchst selten Menschen aus kleinen Verhältnissen vor, und in der Politik nimmt ihr Anteil auch ständig ab. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber diese Ausnahmen weisen sich häufig eher durch größtmögliche Anpassung an die Norm aus, statt durch Versuche, diese zu erweitern.

Was ist der gesellschaftliche Preis dafür?

Die Wahrnehmung von Problemen ist geprägt durch die eigene Herkunft und die damit verbundenen Interessen. Das gilt nicht in jedem Einzelfall, aber es gilt im Durchschnitt. Nehmen Sie das Beispiel Studiengebühren und die Entscheidung der Verfassungsrichter dazu. Im Kern basiert diese auf dem Eindruck, dass eine Semestergebühr von 500 Euro zwar unangenehm sei, aber nicht grundsätzlich das ganze Studium infrage stelle. Das ist richtig für solche Menschen wie Bundesverfassungsrichter, Professoren oder viele Politiker. Schon für Familien aus der unteren Mittelschicht aber nicht.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2170155_0_5670_-wofuer-alter-adel-doch-noch-gut-ist.html

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Ein Praktikum in der Region? – Besser nicht bei MORITZ!

Die DGB-Jugend hat eine schöne Seite für die Bewertung von Praktika eingerichtet (http://www2.dgb-jugend.de/studium/praktika/auswertung/?filter=surv_bl&fvalue=Baden-Württemberg). In der Übersicht für Baden-Württemberg kommen auch vier Firmen aus der Region vor. Das Monats-Magazin MORITZ topt sie alle: schlechter geht es kaum!

Von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Das Urteil ist vernichtend: Im Moritz Verlag, mit Sitz in Heilbronn, waren Überstunden offensichtlich an der Tagesordnung. Kein Wunder bei einem Betrieb, bei dem die Anzahl der Festangestellten unter der, der Praktikanten lag. Die Bewertung: von drei Sternen gab es keinen.
Das Fazit: „Praktikanten und Volontäre ersetzen hier den Redakteur. Die Arbeit der Praktikanten wird nicht gewürdigt und der Praktikant übernimmt häufig fachfremde Aufgaben. Feedback gibt es selten und wenn nur auf Nachfrage. Redaktion leidet unter permanenter Überlastung für den Praktikanten bleibt da wenig Zeit.“

http://www2.dgb-jugend.de/studium/praktika/bewertung/2008/07/02/moritz_verlag/

Gut benotet wurden dagegen die Gerhard Schubert GmbH aus Crailsheim (Branche: Maschinenbau) mit drei Sternen.

http://www2.dgb-jugend.de/studium/praktika/bewertung/2008/06/12/gerhard_schubert_gmbh/

Sowie die Optima filling and packaging GmbH aus Schwäbisch Hall (Branche: Maschinenbau), ebenfalls mit drei Sternen.

http://www2.dgb-jugend.de/studium/praktika/bewertung/2007/05/23/optima_filling_and_packaging_gmb/

Auch die Hohenloher Zeitung, mit Sitz in Künzelsau, wurde mit sehr gut bewertet. „Bezahlung erfolgt nach veröffentlichten Zeilen und Bild, es wird viel Wert auf eigenes Engagement gelegt, von Anfang an auf die Straße gehen und Artikel schreiben, tolles Arbeitsklima.“

http://www2.dgb-jugend.de/studium/praktika/bewertung/2006/10/16/hohenloher_zeitung/

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