„Alte Menschen wollen keine Alten-Ghettos“ – Henning Scherf berichtet über ein erfülltes, kreatives, selbstbestimmtes Leben im Alter

Zu einer Lesung, die sich vielmehr als ein lebendiger Vortag entpuppte, war Bremens langjähriger Senator und Bürgermeister Dr. Henning Scherf (SPD) vergangene Woche auf Einladung des Kirchenbezirks Blaufelden, des Evangelischen Kreisbildungswerks Schwäbisch Hall und des „Netzwerk Diakonie“ im Dekanat Blaufelden ins Spektrum nach Blaufelden gekommen. Scherf referierte zu seinem Buch: „Grau ist bunt“ über Lebensgestaltung und ein erfülltes, kreatives, selbstbestimmtes Leben im Alter.

Von Walter Leyh, Schrozberg

Jeden der 140 Besucher mit Handschlag begrüßt

Der offiziellen Begrüßung durch Bezirks-Diakoniepfarrer und stellvertretenden Dekan Bernhard Ritter (Wallhausen) und die Geschäftsführerin des Kreisbildungswerkes Birgit Schatz (Schwäbisch Hall) war Scherf bereits aufs herzlichste zuvor gekommen, indem er beim Reinkommen durch die Reihen ging und alle zirka 140 Besucher per Handschlag und mit ein paar persönlichen Worten begrüßte, er hat damit nicht nur die gespannte Aufmerksamkeit, sondern auch die Herzen der HohenloherInnen im Saal uneingeschränkt gewonnen. Er traf dabei auch auf alte Bekannte, so den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Hermann Bachmaier, mit dem er in früheren Jahren politisch eng zusammen gearbeitet hatte – sind doch beide von Haus aus Juristen und Politiker durch und durch gewesen und das bleibt man irgendwie zeit seines Lebens.

Berühmteste Wohngemeinschaft Deutschland

Henning Scherf lebt seit 22 Jahren in der wohl „berühmtesten Wohngemeinschaft Deutschlands“, wie er selbst eingangs die Presse zitiert. Scherf und „seine Luise“, wie er seine Frau immer wieder liebe- und respektvoll erwähnt“, hatten sich nach dem Auszug der drei Kinder, als sie beide gerade mal Mitte vierzig waren, mit Freunden zusammen überlegt wie sie künftig – durchaus bis zum Alter und dem Tod – leben wollten. Schließlich wurde mit Freunden und Gleichgesinnten ein großes Haus mitten in Bremen gekauft, in dem seither gemeinschaftlich und generationenübergreifend gelebt wird. Scherf  war 2005, nachdem er seit 1971 Abgeordneter im Bremer Senat, von 1978 bis 1995 Senator für verschiedene Ressorts und schließlich ab 1995 Bürgermeister war, von sich aus zurückgetreten, um Jüngeren Platz zu machen. Er wolle nicht „mit den Füßen voraus“ aus dem Rathaus getragen werden, teilte er damals mit und es gebe für ihn ein Leben nach und außerhalb der Politik.

Gibt es einen Krieg der Generationen?

Die als Lesung angekündigte Veranstaltung gestaltete Scherf als eine lebendige Erzählung. Er ging im Raum umher und sprach frei, dabei immer wieder auf Fragen aus dem Publikum eingehend.
Scherf bewegt die sich immer schneller und stärker verändernde Gesellschaft, der demografische  Wandel: überall werden alle immer älter und wir werden immer mehr, in den Industrieländern herrscht zwar eine niedrige Geburtenrate vor, durch Zuwanderung nimmt aber auch hier die Bevölkerung zu. Ist das nun eine Katastrophe oder birgt diese Entwicklung Chancen? Frank Schirrmacher, einer der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) beschreibt das erstere in seinem Buch „Methusalem-Komplott“, darin befürchtet er den Ausbruch eines militanten Krieges der Generationen und erreichte mit diesem Buch eine hohe Auflage.

Bild-Chefredakteur hat destruktive Absichten

Daneben erwähnt er Kai Dieckmann, Chefreaktuer der Bild-Zeitung. Dieser beschreibt in seinem Buch „Der große Selbstbetrug“, dass alles im Umbruch (eher zum negativen) sei und die Alten die schlimmsten Schmarotzer der Gesellschaft seien. Diese Autoren bringen keine Aufklärung und Erklärung der eigentlichen Probleme und bieten keinerlei Lösungsvorschläge, sie hätten somit eher böse und destruktive Absichten, meint Scherf. Da möchte er mit seinem Schreiben und Tun dagegen halten. Niemand müsse sich entschuldigen dafür, dass er alt wird oder behindert ist, stellt Scherf klar.

Kinder brauchen auch männliche Bezugspersonen

Es müssen Lösungen auf die Fragen und Probleme gefunden werden die eine solche sich rapide verändernde Gesellschaft mit sich bringt. Scherf richtet den Blickwinkel rasch auf den Arbeitsmarkt und das Renteneintrittsalter. Damals als JUSO wollte auch er möglichst früh erreichen, raus aus dem Maloche-System zu kommen. Klar ist, dass ein Bergarbeiter oder Maurer nicht bis 67 arbeiten könne, unter anderen Ärzte aber durchaus. Das sei sogar wichtig und sinnvoll, denn es könne sehr hilfreich sein, wenn ein Arzt eine Familie über Generationen kenne und über Familienzusammenhänge Bescheid wisse. Auch Lehrer müssten nicht früher in Pension gehen, wenn es ihre Gesundheit zulässt. Auf den Wandel vom Lehrerüberschuss zum Lehrermangel in den letzten Jahren müsse schneller und effektiver reagiert werden, betont er. Das Angebot von Sabbattikals und Umstiegsmöglichkeiten zwischen den Schularten müsse ausgebaut werden. So könne erreicht werden, dass mehr Männer für die Grundschule und Berufe in der Elementarbildung gewonnen werden können. Kinder finden und haben heute oft keine männlichen Bezugspersonen und Vorbilder mehr, diese müssen aber im Interesse einer gesunden und ganzheitlich gelingenden Erziehung und Entwicklung unserer Kinder und damit unserer Gesellschaft organisiert werden.

In die Menschen investieren, sonst fehlen bald Fachkräfte

Senioren können in Schulen gehen. Scherf schildert lebhaft und begeistert wie er seine wöchentliche Lesestunden in der Schule erlebt, die er regelmäßig wahrnimmt und nicht missen möchte. So habe auch die Bremer Jakobs-Universität einen hohen Geldbetrag zur Verfügung gestellt, um der Frage nach zu gehen, wie dafür gesorgt werden kann, dass Menschen sich lebenslang qualifizieren können. Er fordert Investitionen von Betrieben in die lebenslange Fortbildung und die Schaffung altersgerechter Arbeitsplätze. So sein erstes von drei großen Themen des Vortragsabends. In Deutschland wurden in den vergangenen zwei Jahren trotz Krise die Mitarbeiter von den Betrieben weitgehend gehalten. Die Gewerkschaften, Konzernführungen und die Regierung arbeiteten – zumindest in Deutschland – eng zusammen, um die Krise zu bewältigen und zu mildern. Man muss in die Menschen investieren, fordert Scherf, sonst fehlen in Kürze Fachkräfte.
Die Gesellschaft lebt nicht nur von tariflich organisierter Arbeit sondern auch von freiwilliger Arbeit, so Scherfs zweites Thema. Als Kontrapunkt nennt er die Zustände in den postsozialistischen Staaten. Hier in Deutschland arbeiten Millionen ehrenamtlich aus Überzeugung für eine Sache und bestimmte Ziele. Selbstbetätigung sei multifunktional und für Körper und Geist sowie die gesamte Gesellschaft gut, zum Beispiel das Chorsingen.

Drohende Einsamkeit alter oder behinderter Menschen nicht nur den Profis überlassen

Scherf berichtet von der Freiwilligenagentur in Bremen, die es dort seit 1985 gibt und in der er mitarbeitet. Diese ging hervor aus den Sozialen Friedensdiensten, die 1980 zusammen mit Bremer Kirchengemeinden gegründet worden war. Es wurde dort rasch festgestellt, dass es ein Riesenfeld der sozialen Dienstleistungen und Hilfebedarfe gibt, vom Baby-Sitting bis zur Seniorenbetreuung. Gegenseitige Hilfestellungen können angeboten werden. Die drohende Einsamkeit alter oder behinderter Menschen soll nicht nur den Profis überlassen werden, es gilt auch eigene, persönliche und private Kompetenzen und Potentiale zu nutzen. So machen heute auch viele Sportvereine bereits ein umfassendes Angebot für Senioren.

Es gibt immer mehr Singles

„Wie wollen wir das Zusammenleben beim Älter-werden organisieren?“, fragt Scherf in seinem dritten thematischen Schwerpunkt. In der Regel sind Ältere, vor allem Frauen, irgendwann allein in ihrem Häuschen oder auf ihrem Hof, das geht nicht lange gut, irgendwann wird jemand zum Nachschauen und Helfen gebraucht. Bezeichnend ist, dass die Bevölkerungszahl schrumpft, die Zahl der Haushalte aber zunimmt. Es gibt immer mehr Singles. Es werden immer mehr Senioren-Wohnheime auf der grünen Wiese gebaut, nur manche sind integriert und gut. Manche sind aber regelrechte Pflegeindustriebetriebe mit weit über 500 Plätzen, die von Investoren als Gewinnbetrieb erstellt und geführt werden. In diesen Großbetrieben sterben oft die Hälfte der Neuzugänge innerhalb der ersten drei Wochen, weil sie beschließen zu sterben, anstatt in einem industriealisierten Betrieb täglich und nächtlich abgefertigt zu werden. Scherf hat eine Gesellschaft mitgegründet, um sich für eine wohnortnahe und integrierte Versorgung für ältere Menschen einzusetzen und diesen Industriebetrieben entgegen zu arbeiten. Es sollen keine neuen Heime mehr gebaut werden, die Pflegearbeit solle ambulant geleistet werden. Die zur Zeit viel zitierten generationenverbindenden Wohnformen seien keine Idee von Ursula von der Leyen, betont Scherf, diese haben vielmehr eine lange Geschichte.

Alte Menschen wollen keine Alten-Ghettos

Die Alten wollen nicht in Ruhe gelassen werden und für sich leben, sondern mitten im Leben bleiben mit Kindergarten und anderem in der Nachbarschaft, sie wollen keine Alten-Ghettos wie es sie beispielsweise in den USA gibt. Scherf kommt zurück auf seine ganz eigene Wohnform: Es wurden in den 22 Jahren des Bestehens dieser Wohngemeinschaft alle Probleme gemeinsam gelöst. Auch schwierige Dinge, wie zwei Sterbebegleitungen waren darunter, auch das wurde von der Gemeinschaft in einer guten Weise erlebt und bewältigt. Bei Gründung der WG sahen sich die Scherfs noch Vorwürfen der eigenen Kinder ausgesetzt und wurden als „postpubertäre Romantiker“ bezeichnet. Inzwischen suchen die Kinder nach ähnlichen Wohnformen, berichtet Scherf und sieht sich auf dem richtigen Weg, den er jederzeit wieder so gehen würde. Kaum ein Zuhörer wird wohl daran gezweifelt haben. Scherfs WG hat inzwischen Kontakt zu 9000 ähnlichen Projekten und manchmal kommen bis zu 1000 Anfragen pro Tag in Bremen an. Ein Erfolg, der sich auch in seinen Büchern niederschlägt und wiederspiegelt. Seine Werke fanden nach Ende des Vortrages reißenden Absatz und er musste noch viele Bücher signieren.

Schwungvoller musikalischer Abschluss

Würdig und schwungvoll wurde der Abend von der Bezirkskantorei und dem Kirchenchor Langenburg unter der Leitung von Stefanie Pfender umrahmt. Auch Scherf zeigte sich als leidenschaftlicher und erfahrener Chorsänger und Dirigent. Abgeschlossen wurde der Abend deshalb mit dem von ihm dirigierten Kanon „Dona nobis Pacem“.

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„Tod, Krankheit, Berufsunfähigkeit, Stellenwechsel“ – Redakteure des Haller Tagblatts leben ungesund und gefährlich

„In einem stetigen inhaltlichen, gestalterischen und kaufmännischen Modernisierungsprozess“ befindet sich die Lokalzeitung Haller Tagblatt seit der Übernahme im Jahr 2002 durch den Verleger Claus Detjen. So heißt es im „Marketing-Sprech“ im Internetlexikon Wikipedia unter dem Stichwort Haller Tagblatt. Tatsache ist aber auch, dass seit der Übernahme des Haller Tagblatts durch Claus Detjen eine große Anzahl der damaligen Lokalredakteure nicht mehr im Beruf tätig ist. Zwei Todesfälle, stress- und krankheitsbedingte Berufsunfähigkeiten, krankheitsbedingter Vorruhestand sind wesentliche Ursachen für den ungewöhnlich starken Wechsel in der Lokalredaktion des Haller Tagblatts.

Kommentar von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Das Haller Tagblatt – kein gutes Pflaster für Gesundheitsbewusste

An einem Schlaganfall gestorben ist im Januar 2010 der erst 48-jährige Redaktionsleiter. An einem Herzinfarkt starb 2004 der damals erst 50-jährige Chef vom Dienst und Wirtschaftsredakteur. Überlastungs-Depressionen oder Herz- und Kreislaufprobleme führten bei Haller-Tagblatt-Redakteuren nach Insiderangaben seit 2002 in drei Fällen zur Berufsaufgabe, in einem Fall zum Vorruhestand. Zwei ehemalige Redakteure wechselten wegen unerträglicher Arbeitsbedingungen in der Lokalredaktion des Haller Tagblatt in andere Zeitungsredaktionen, auch um gesundheitlichen Schäden vorzubeugen. Insgesamt mussten nach Angaben von HaTa-Insidern seit 2002 acht von zwölf Redakteuren ersetzt werden – sechs davon aus gesundheitlichen Gründen. „Arbeitszeiten von 60- bis 80-Stunden pro Woche waren in der Redaktion keine Seltenheit – ohne Freizeitausgleich und ohne zusätzliche Vergütung“, berichten Firmen-Insider gegenüber Hohenlohe-ungefiltert. Zudem solle eine ehemalige Chefsekretärin „rausgemobbt“ worden sein. Auch der erst vor etwa zwei Jahren beim Haller Tagblatt eingestiegene Wirtschaftsredakteur ist dem Vernehmen nach bereits teilweise wieder dabei, sich aus der Redaktionsarbeit zurückzuziehen. Der nebenberufliche Multi-Unternehmer und bislang hauptberufliche HaTa-Wirtschaftsredakteur soll sich bei der Stuttgarter Zeitung als Korrespondent für die Region Heilbronn-Franken ins Gespräch gebracht haben.

Hohenlohe-ungefiltert hat bei Verleger und Geschäftsführer Claus Detjen wegen der Todesfälle und Krankheitsfälle nachgefragt. Seine Antwort im Wortlaut:

„Sehr geehrter Herr Garmatter, bei der Rückkehr von einer Auslandsreise fand ich diese Woche Ihre Fragen vom 1. April 2010 vor. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich darauf verzichte, auf die Unterstellungen, die Sie Ihren Fragen zugrunde legen, im einzelnen einzugehen. Ich bedauere, dass Sie versuchen, zwei tragische Todesfälle für eine Verleumdung unseres Hauses und seiner Mitarbeiter/innen zu instrumentalisieren. Mit freundlichen Grüßen Claus Detjen“.

Die Fragen an Claus Detjen vom 18. April 2010 lauteten:

In den vergangenen Jahren ist die Redaktion des Haller Tagblatts personell zwangsweise stark verändert worden. Dies hat unter anderem gesundheitliche Gründe. Es gab in der Redaktion mehrere Todesfälle, einige Mitarbeiter wurden krankheitsbedingt berufsunfähig (meist psychische Ursachen) oder gingen krankheitsbedingt in den Vorruhestand.

1. Worauf führen Sie als Geschäftsführer die weit überdurchschnittliche Zahl an Todesfällen und krankheitsbedingter Berufsunfähigkeit in der Redaktion des Haller Tagblatts zurück?
1.1. Wieviele Redakteure, die derzeit noch aktiv sind, haben bereits 2002 oder früher beim Haller Tagblatt gearbeitet?
1.2. Wieviele Todesfälle und krankheitsbedingte Berufsunfähigkeiten hat es in der Redaktion gegeben, seit Sie (Claus Detjen) das Haller Tagblatt gekauft haben?
2. Was wurde im Betrieb Haller Tagblatt umstrukturiert, nachdem Sie (Claus Detjen) das Haller Tagblatt übernommen haben?
3. Hat die Arbeitsbelastung für die einzelnen Redaktionsmitglieder durch Ihre Umstrukturierungsmaßnahmen zugenommen?
4. Wie hoch ist die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeitbelastung eines Redakteurs des Haller Tagblatts? Wird die tarifliche Arbeitszeit eingehalten? Werden alle in der Redaktion arbeitenden Journalisten nach dem Tarifvertrag bezahlt ?
4.1. Gibt es auch schlechter gestellte Pauschalisten oder Freie Mitarbeiter, die in der Redaktion arbeiten – wenn ja, wieviele?
5. Wie schätzen Sie das Betriebsklima innerhalb des Haller Tagblatts (Gesamtbetrieb und Redaktion) ein? Ein gesunder und zufriedener Mitarbeiter erbringt erfahrungsgemäß bessere Leistungen.
6. Welche Faktoren in der Redaktionsarbeit begünstigen Ihrer Ansicht nach die Zunahme gesundheitsbedingter Krankheits- und Todesfälle beim Haller Tagblatt?
7. Was hat der Betriebsrat bisher gegen die gesundheitlichen Belastungen der Redaktionsmitglieder und Freien Mitarbeiter durch die Redaktionsarbeit unternommen? Wie ist in diesem Punkt die Unterstützung des Betriebsrats durch die Geschäftsleitung?
8. Waren Aktionen und Inititativen des Betriebsrats zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen erfolgreich? Was konnte geändert und verbessert werden? Wenn nein, warum nicht?
9. Wird die Arbeitsbelastung für die Redakteure und die anderen Verlagsbeschäftigten besser, wenn es der Südwestpresse gelingt, das Haller Tagblatt zu übernehmen?
10. Gibt es Untersuchungen der Berufsgenossenschaft und/oder anderer Versicherungsträger beim Haller Tagblatt, um herauszufinden, warum es in der dortigen Redaktion in den vergangenen Jahren so überdurchschnittlich viele Todesfälle und krankheitsbedingte Berufsunfähigkeiten von Redakteuren gegeben hat?
11. Ihr Sohn Stephan Detjen ist Chefredakteur des Deutschlandfunks – ein journalistischer Fachmann also bei einem renommierten Radiosender. Was sagt ihr Sohn über die journalistische Qualität Ihrer Lokalzeitung Haller Tagblatt?

Auf mehrmalige Nachfragen bei den Betriebsratsmitgliedern Jochen Korte und Holger Ströbel erhielt Hohenlohe-ungefiltert vom Redakteur Jochen Korte folgende Antwort:

„Sehr geehrter Herr Garmatter, Sie stellen in ihrem suggestiven Fragenkatalog eine meiner Meinung nach völlig unzulässige Verbindung her zwischen den höchst bedauerlichen Todesfällen und den Erkrankungen einiger Kollegen. Diese Fälle mit den Arbeitsbelastungen in Verbindung zu bringen, verbietet sich meiner Meinung nach. Dass es in einer Redaktion mitunter stressig zugeht, dürfte Ihnen aus Ihrer Zeit als Mitarbeiter beim Hohenloher Tagblatt bekannt sein. Es gibt aber keinen ursächlichen Zusammenhang zu den Todesfällen und Erkrankungen. Zudem bin ich nicht gewillt öffentlich auszubreiten, was der Betriebsrat unternimmt, um die Arbeitsbelastung im üblichen Rahmen zu halten. Mit freundlichen Grüßen Jochen Korte, Redaktion“

Die Fragen von Hohenlohe-ungefiltert an die Betriebsratsmitglieder Jochen Korte und Holger Ströbel lauteten:

In den vergangenen Jahren ist die Redaktion des Haller Tagblatts personell zwangsweise stark verändert worden. Dies hat unter anderem gesundheitliche Gründe. Es gab in der Redaktion mehrere Todesfälle, einige Mitarbeiter wurden krankheitsbedingt berufsunfähig (meist psychische Ursachen) oder gingen in den Vorruhestand.

1. Worauf führen Sie als Betriebsräte die weit überdurchschnittliche Zahl an Todesfällen und krankheitsbedingter Berufsunfähigkeit in der Redaktion des Haller Tagblatts zurück? Wieviel Todesfälle und krankheitsbedingte Berufsunfähigkeiten hat es in der Redaktion gegeben, seit Claus Detjen das Haller Tagblatt gekauft hat?
2. Was wurde im Betrieb Haller Tagblatt umstrukturiert, nachdem der Verleger Claus Detjen das Haller Tagblatt übernommen hat?
3. Hat die Arbeitsbelastung für die einzelnen Redaktionsmitglieder durch diese Maßnahmen von Claus Detjen zugenommen?
4. Wie hoch ist die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeitbelastung eines Redakteurs des Haller Tagblatts? Wird die tarifliche Arbeitszeit eingehalten? Werden alle in der Redaktion arbeitenden Journalisten auch nach dem Tarifvertrag bezahlt?
5. Wie schätzen Sie das Betriebsklima innerhalb des Haller Tagblatts (Gesamtbetrieb und Redaktion) ein?
6. Welche Faktoren in der Redaktionsarbeit begünstigen Ihrer Ansicht nach die Zunahme gesundheitsbedingter Krankheits- und Todesfälle beim Haller Tagblatt?
7. Was hat der Betriebsrat bisher gegen die gesundheitlichen Belastungen der Redaktionsmitglieder und Freien Mitarbeiter durch die Redaktionsarbeit unternommen? Wie ist in diesem Punkt die Unterstützung durch und die Zusammenarbeit des Betriebsrats mit der Geschäftsleitung?
8. Waren diese Aktionen und Inititativen des Betriebsrats erfolgreich? Was konnte geändert und verbessert werden? Wenn nein, warum nicht?
9. Wird die Arbeitsbelastung für die Redakteure und die anderen Verlagsbeschäftigten besser, wenn es der Südwestpresse gelingt, das Haller Tagblatt zu übernehmen?
10. Gibt es Untersuchungen der Berufsgenossenschaft und/oder anderer Versicherungsträger beim Haller Tagblatt, um herauszufinden, warum es in der dortigen Redaktion in den vergangenen Jahren so überdurchschnittlich viele Todesfälle und krankheitsbedingte Berufsunfähigkeiten von Redakteuren gegeben hat?

Journalistengewerkschaften und Rentenversicherung (BfA) antworten trotz mehrfacher Nachfragen nicht

Keine Antwort auf Fragen zu den Todesfällen, den Krankheitsfällen, der Arbeitsbelastung beim Haller Tagblatt und was die Journalistengewerkschaften tun, um die Arbeitsbelastung für die dortigen Mitarbeiter zu verringern, hat Hohenlohe-ungefiltert trotz mehrfacher Nachfragen vom Deutschen Journalistenverband, Landesverband Baden-Württemberg (DJV) sowie von der Deutschen Journalistenunion in Stuttgart (dju in ver.di) erhalten. Ebenfalls keine Antwort auf entsprechende Nachfragen hat es von der Deutschen Rentenversicherung Bund in Berlin (früher Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA)) gegeben.

Dokumentation I:

Antwort der Krankenkasse AOK auf Nachfragen von Hohenlohe-ungefiltert im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr …,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Gerne möchte ich auf einige Ihrer Fragen eingehen. Bitte haben Sie aber auch Verständnis dafür, dass wir aus Datenschutzgründen nicht zu allen Punkten Stellung nehmen dürfen.

Der von Ihnen geschilderte Sachverhalt, dass in der Redaktion des Haller Tagblatts in der Vergangenheit eine überdurchschnittliche Zahl an Todesfällen vorgekommen sind, ist uns aus der Tagespresse bekannt. Über Krankheits- und Berufunfähigkeitsraten dürfen wir keine Auskünfte erteilen. Diese Daten sind geschützt.

Auf Ihre Frage, ob es Untersuchungen der Berufgenossenschaft zu Berufsunfähigkeitsdaten bei Redakteuren gibt, können wir keine Aussage treffen. Hier sind die Berufsgenossenschaften  Ansprechpartner.

Auf Ihre Frage, ob es präventive Programme für Betriebe gibt, auch speziell auf die Belastungen an Bildschirmarbeitsplätzen zugeschnitten, kann ich mit einem eindeutigem JA antworten. Die AOK-Gesundheitskasse unterstützt seit 1995 Unternehmen bei der Einführung und Umsetzung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements. Unsere Produktpalette reicht von der Arbeitsplatzanalyse bis hin zur Umsetzung von praktischen Maßnahmen in den Bereichen Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung und Suchtprävention.

In den vergangenen Jahren wurde dem Haller Tagblatt mehrmals das Angebot zur Betrieblichen Gesundheitsförderung unterbreitet, weiterhin begleitete uns das Haller Tagblatt redaktionell auch bei verschiedenen großen Gesundheitsaktivitäten und Gesundheitsforen.

Schauen Sie doch mal auf unsere Internetseite www.aok-gesunde-unternehmen.de, hier erfahren Sie mehr zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement.

Ich stehe Ihnen auch gerne für weitere Fragen zur Verfügung.

Freundliche Grüße

Liane Pöhlmann, AOK – Die Gesundheitskasse Heilbronn-Franken, Koordinatorin für Betriebliches Gesundheitsmanagement
Telefon 0791 757-216
Telefax 0791 757-222

mailto: Liane.Poehlmann@bw.aok.de
http://www.aok-bw.de

Dokumentation II:

Antwort der Berufsgenossenschaft Berufsgenossenschaft, Handel und Warendistribution (BGHW) auf Nachfragen von Hohenlohe-ungefiltert:

Sehr geehrter Herr…,

Zu Ihrer Anfrage vom 23.03. zum Thema Haller Tagblatt: Wie bereits gesagt, fallen die meisten Ihrer Fragen, beispielsweise nach redaktionsinternen Vorgängen und verlagspolitischen Entscheidungen, nicht in den Zuständigkeitsbereich der BG.

Ansonsten können wir Ihnen nur mitteilen, dass uns im Zusammenhang mit dem Zeitungsverlag Schwäbisch Hall keine Auffälligkeiten bekannt sind. Für weitere Auskünfte benötigen wir die schriftliche Einwilligungserklärung der betroffenen Personen sowie des Mitgliedsunternehmens zur Weitergabe personen- sowie betriebs- und geschäftsbezogener Daten.

Mit freundlichen Grüßen, Siegrid Becker, Referat Kommunikation, Berufsgenossenschaft, Handel und Warendistribution (BGHW)
Hausanschrift: M 5, 7, D-68161 Mannheim,  Postanschrift: D-68145 Mannheim

Wie sich das Haller Tagblatt sieht – eine Selbstdarstellung auf der Internetseite der Lokalzeitung:

http://www.hallertagblatt.de/region/hallertagblatt/Wir_ueber_uns/

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„Menschen mit Handicap einbinden“ – Netzwerk Selbstaktiv Regionalgruppe Hohenlohe gegründet

In der Region gibt es einen neuen „Akteur“, der sich für die Belange von Menschen mit Behinderung einsetzt. Die Regionalgruppe Hohenlohe des Netzwerk „Selbstaktiv“ wurde vor wenigen Tagen in Gaildorf gegründet.

Von Andreas Lanio, stellvertretender Landessprecher des Netzwerk Selbstaktiv Baden-Württemberg

Betroffene sind Experten in ihrer eigenen Sache

Menschen mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen wird es oft schwer oder gar unmöglich gemacht, ausreichend am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen – Stichwort „Barrierefreiheit“.
Im Jahr 2002 haben deshalb überwiegend Sozialdemokraten das Netzwerk „Selbstaktiv“ gegründet. Zwar unterstützt die SPD als Partei das Netzwerk, mitmachen kann aber jeder und jede, mit oder ohne Handicap sowie auch Angehörige und Menschen aus den sozialen und medizinischen Berufen. Eine SPD-Mitgliedschaft wird nicht vorausgesetzt, eine Konkurrenz zu anderen Sozialverbänden besteht nicht, vielmehr wird eine Zusammenarbeit angestrebt, um die Interessen von Menschen mit Behinderung zu vertreten und Verbesserungen für sie zu erreichen. Die Betroffenen selbst sind Experten in ihrer eigenen Sache, Entscheidungen zu Lebensumfeld und -gestaltung sollen nicht mehr fremdbestimmt fallen. Landesgruppen von „Selbstaktiv“ gibt es seit 2002 in den meisten nördlichen Bundesländern sowie in Bayern und Rheinland-Pfalz.

Menschen mit Einschränkungen nicht ausgrenzen

Im Herbst 2009 gründete Walter F. Leyh aus Schrozberg die „Selbstaktiv-Landesgruppe Baden-Württemberg“. Vor einigen Tagen rief er in Gaildorf im Kaffeehaus am Schloss die Regionalgruppe Hohenlohe-Schwäbisch Hall-Ostalb ins Leben. Stellvertretend für die geographische Bandbreite waren bei der konstituierenden Sitzung neben dem Hohenloher Walter F. Leyh die Ex-Stadträtin Karin Chmiel vom SPD-Ortsverein Gaildorf-Limpurger Land, Danny Multani vom JUSO-Kreisverband Schwäbisch Hall-Hohenlohe, Bewohner und Mitarbeiter des Sonnenhofs, Uwe Menschl von der Beschützenden Werkstätte Hall und die Lehrerin, Rektorin und Vorsitzende des Gmünder SPD-Ortsvereins Daniela Maschka-Dengler vertreten. Wichtiges Ziel von „Selbstaktiv“ ist die Inklusion und der Ausbau der Mitbestimmung, also die Einbindung und nicht die Ausgrenzung von Menschen mit Einschränkungen.

Wichtige Termine zum Vormerken:

Konkrete Einblicke wird das nächste Treffen der Regionalgruppe „Selbstaktiv“ am Freitag, 23. Juli 2010, um 14 Uhr in der Beschützenden Werkstätte in Schwäbisch Hall geben. Zuvor, am Samstag, 5. Juni 2010, findet im DGB-Haus in Heilbronn die erste Jahrestagung 2010 des Netzwerks Selbstaktiv statt. Noch vor dem Sommer ist auch ein Besuch der Beschützenden Werkstätte Ingelfingen und des Hotels Anne Sophie in Künzelsau geplant.

Internet: www.selbstaktiv.de/Vor Ort/Baden-Württemberg

Kontakt:

Andreas Lanio
-Stellv. Landessprecher Netzwerk Selbstaktiv Baden-Württemberg-
Kelterberg 7
75050 Gemmingen-Steppach
mail: lanjo@online.de    (tatsächlich ein „j“)
Telefon: 07267.708855
mobil:0172.6258837

Rückfragen außerdem gerne auch an:

Walter F. Leyh
– Landessprecher Netzwerk Selbstaktiv Baden-Württemberg –
Äspelesweg 2
74575 Schrozberg
mail: leyh@selbstaktiv.de
Telefon: 07935.722458
mobil: 0172.8416401

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„Die Bundesregierung verkauft unseren Luftraum“ – Bürgerinitiativen Gaildorf, Rosengarten und Hall wehren sich gegen Mobilfunkstrahlung

Die mobilfunkkritischen Bürgerinitiativen in Gaildorf, Rosengarten und Schwäbisch Hall warnen in einer gemeinsamen Stellungnahme vor den zusätzlichen Gesundheitsrisiken der LTE-Technologie. Auch der BUND erneuert seine Warnungen vor den Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung und fordert einen sofortigen Ausbaustopp. Die Bevölkerung sollte sich zu ihrem eigenen Schutz dieser Technologie verweigern – warum?

Von den mobilfunkkritischen Bürgerinitiativen in Gaildorf, Rosengarten und Schwäbisch Hall

Funkbelastung wird noch einmal um ein Vielfaches höher werden

LTE (Long Term Evolution = langfristige Entwicklung) ist die Nachfolgetechnologie von UMTS. Was UMTS nicht geschafft hat, soll LTE leisten, nämlich unabhängig vom Stecker überall schnellsten Internetzugang ermöglichen, 100x schneller als über Breitbandkabel. Als kalkulierter Nebeneffekt soll LTE langfristig auch den kabelgebundenen Internetverkehr ablösen. So könnten in wenigen Jahren kabelgebundene Breitbandzugänge vom Markt komplett verdrängt werden. Dieser „Fortschritt“ hat jedoch einen hohen Preis: die Funkbelastung wird noch einmal um ein Vielfaches höher werden. Für die flächendeckende Versorgung mit LTE werden nach Schätzung des BUND mindestens 260.000 zusätzliche Antennen benötigt. Dieser weitere Mobilfunkausbau steht in krassem Gegensatz zu den Warnungen des EU-Parlaments, der Bundesärztekammer und verschiedenster anderer Organisationen. Mit dem Ausbau widerspricht das bundeseigene Amt für Strahlenschutz seinen eigenen Vorsorgeempfehlungen. Dennoch: die Bundesregierung baut weiter aus und brüstet sich damit, dass Deutschland das erste Land sein wird, das LTE einführt.

Was kommt auf uns zu?

Nach Abschluss der Versteigerungen  werden die Mobilfunkbetreiber laut Lizenzvereinbarung mit dem Ausbau auf dem Land beginnen müssen. Die vorrangige Versorgung des ländlichen Raums ist Teil der Lizenzverträge. Bis 2016 müssen die Lizenznehmer mindestens 90 Prozent der ländlichen Bevölkerung mit LTE versorgt haben. Damit werden die letzten Lücken und Funklöcher geschlossen. Unser gesamter Lebensraum wird ohne Unterbrechung von gepulster Hochfrequenz und den damit bekannten Gefahren  durchdrungen – ähnlich einem Lärmteppich, der nicht nur alle Wände, sondern auch alles was lebt durchdringt – Tag und Nacht bis ins Schlafzimmer. Lebewesen, eingeschlossen der Mensch, haben sich mit und durch die natürliche Hintergrundstrahlung entwickelt. Organismen funktionieren und kommunizieren über elektrische Reize. In dieses sensible System greift der künstlich erzeugte Strahlensalat ein und führt zu vielfältigen Irritationen und Entgleisungen, die je nach Konstitution und Belastung (Dauer und Dosis) besser oder schlechter repariert werden können – oder gar nicht.

Sofortigen Ausbaustopp fordern

Nach einer Erhebung unseres Bundesamtes für Strahlenschutz sind zirka sechs Prozent der Bevölkerung elektrosensibel, Tendenz steigend. Neun Prozent fühlen sich spürbar gesundheitlich beeinträchtigt, das sind mehr als sieben Millionen Menschen. Weitere 20 Prozent (16 Millionen Menschen) befürchten Gesundheitsschäden, 25.000 Menschen sind aufgrund schwerwiegenster Beeinträchtigungen auf der Flucht vor Mobilfunkstrahlung. Diese offiziellen Zahlen müssten verantwortliche Politikerinnen und Politiker aufrütteln und zumindest einen sofortigen Ausbaustopp zur Folge haben – aber unsere Regierung baut weiter aus.

Elektrosensibilität ist eine Krankheit

Andere Länder haben bereits auf die internationalen Warnungen reagiert: Taiwan hat 1500 Sender abgebaut. Großbritannien, Österreich, Schweden und die USA erkennen Elektrosensibilität als Krankheit an. In den allermeisten europäischen Ländern sind die Grenzwerte deutlich niedriger als in Deutschland, auch in Russland und China. Frankreich hat ein mobilfunkfreies Schutzgebiet ausgewiesen und verabschiedet ein Handyverbot an Schulen, darüber hinaus mussten einzelne Sender im Land abgebaut werden. Der Mastabbau erfolgt in allen Ländern aus Gesundheitsgründen – und Deutschland baut aus. Ein italienisches Gericht hat vergangenes Jahr den Gehirntumor eines Mannes, der über Jahre beruflich viel mobil telefonieren musste, als Berufskrankheit anerkannt. Russische Forscher befürchten, dass Kinder und Heranwachsende zunehmend schon in mittlerem Alter an Parkinson oder Alzheimer erkranken werden. Die Bundesregierung räumt ein, dass nicht abgeschätzt werden kann wie sich die Mobilfunkbelastung langfristig auswirkt, schon gar nicht auf Kinder – aber sie baut weiter aus.

Warum treibt die Bundesregierung die Einführung von LTE voran?

Mit den 50 Milliarden Euro aus der Versteigerung der UMTS-Lizenzen hat die damalige Bundesregierung einen Teil ihres Haushaltsloches gestopft. Auch von der aktuellen Versteigerung erhofft sich die Regierung einen erklecklichen Betrag, zusätzlich eine Milliarde Euro Steuereinnahmen pro Jahr. Ist das der Grund? Die Gesundheitskosten in unbezifferter Höhe durch erhöhte Krebsraten, Herzrhythmus-Störungen, Tinnitus, Depressionen, etc. werden nicht berücksichtigt.

Was ist die Alternative zu LTE?

Die Alternative ist eine flächendeckende Versorgung mit Breitbandkabel. Denn selbstverständlich haben alle Gemeinden, Weiler und Einzelgehöfte ein Recht auf schnelles Internet, das gehört heute zur Infrastruktur – wie einst das Recht auf eine geteerte Straße – und ist inzwischen ein wichtiger Standortfaktor. Unsere Gesellschaft muss sich darauf verständigen, diesen Ausbau schnellstmöglich zu leisten, aber nicht über lebensfeindliche Funktechnik, sondern über leistungsfähige kabelgebundene Breitbandtechnik. Es kann nicht hingenommen werden, dass die Deutsche Telekom in Städten mit Breitbandkabel Milliarden verdient, aber in weniger lukrative Gebiete nicht investieren will. Bundeskanzlerin Merkel hat versprochen, dass jeder Haushalt bis Ende 2010 mit einem Internetzugang von mindestens 1 Mbit/Sekunde versorgt werden soll. Die Bürgerinitiativen rufen die Bevölkerung auf, in unserem Landkreis für ihr Recht zu kämpfen, dass dieser Ausbau per Breitbandkabel und Glasfaser vonstatten geht.

Welche Möglichkeiten gibt es, die Einführung von LTE zu verhindern?

1. LTE-basierte Angebote nicht nachfragen und nicht nutzen. Die Sendeanlagen werden nur gebaut, wenn damit genügend Geld verdient wird.
2. Massiv gegen neue Sendeanlagen protestieren und gleichzeitig kabelgebundene Varianten einfordern. Dabei sind auch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Landkreis gefragt. Strahlungsarme Gebiete sind zunehmend ein positiver Standortfaktor.
3. Die Bundesregierung öffentlichkeitswirksam dazu aufzufordern die Versteigerung der neuen Frequenzen sofort zu stoppen.

Für die Bürgeinitiativen Rosengarten, Gaildorf und Schwäbisch Hall:
B. Braun, U. Hölzel, J. Härtig
E-Mail: risiko-mobilfunk@web.de

Offener Brief zur geplanten Einführung der LTE-Technologie

Sehr geehrte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Landkreis,

die Bürgerinitiativen Gaildorf, Rosengarten und Schwäbisch Hall haben eine ausführliche Presseerklärung zur geplanten Einführung der LTE-Technologie herausgegeben, die wir Ihnen zur Information anhängen. Daraus können Sie entnehmen, dass unser Landkreis, vor allem die ländlichen Regionen, massiv vom geplanten Ausbau und den damit verbundenen Gesundheitsgefährdungen betroffen sein werden. Manche von Ihnen haben noch große Schätze in Ihren Gemeinden, nämlich Wohn- und Erholungsgebiete, die strahlungsarm bzw. sogar strahlungsfrei sind. Das ist ein besonders hohes Gut, das Sie schützen sollten. Denn Elektrosensibilität nimmt mit dem weiteren Mobilfunkausbau immer weiter zu. Rechnet man die offiziellen Zahlen unseres Bundesamtes für Strahlenschutz herunter, sind in unserem Landkreis zirka 12.000 Menschen elektrosensibel (etwa zweimal die Einwohnerzahl von Ilshofen) – Tendenz steigend.

Funkfreie bzw. funkarme Gebiete werden immer mehr nachgefragt. Sie können diese Gebiete nur erhalten, wenn Sie sich gemarkungsübergreifend solidarisch verhalten. Darum bitten wie Sie.
• Informieren Sie Ihre Bürgerinnen und Bürger über die Folgen, die LTE- oder andere neue Sender mit sich bringen.
• Vermieten Sie keine kommunalen  Grundstücke oder Immobilien für Mobilfunkantennen
• Rufen Sie Ihre Bürgerinnen und Bürger dazu auf, dies ebenfalls zu lassen.

Wenn Sie noch Informationsbedarf oder Fragen haben, können Sie sich selbstverständlich jederzeit an uns wenden. Wir kommen gerne mit Ihnen ins Gespräch. E-Mail: risiko-mobilfunk@web.de

Mit freundlichen Grüßen

Beate Braun
(im Namen der Bürgerinitiativen Gaildorf, Rosengarten und Schwäbisch Hall)

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Jazz in der Koppenmühle Obersontheim: Jeden Donnerstag, um 20.30 Uhr

Der Jazz-Gitarrist Stefan Beyer aus Crailsheim spielt mit seinem Partner Rick von Bracken jeden Donnerstag, um 20.30 Uhr in der Koppenmühle in Obersontheim Jazz im Duo, meist mit zusätzlichen geladenen Musikern. Veranstaltungort: Koppenmühle, 74423 Obersontheim, Haller Straße 14.

Weitere Informationen:

Stefan Beyer
Brunnenwiesenstrasse 12
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»Wir wollen nicht kopflos raus. Sie sind kopflos rein«

Gregor Gysi in der Debatte über die Regierungserklärung durch die Bundeskanzlerin zum Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Lesenswert – mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen!

http://linksfraktion.de/rede.php?artikel=1310122181

Siehe dazu auch Georg Schramm über die Situation in Afghanistan:

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