Schwäbisch Haller Kriminaltango über gierige Spekulanten jetzt auf Youtube zu sehen und zu hören

Als Youtube-Konserve nachhören können alle Fans der Schwäbisch Haller Schalmeienkapelle nun das Lied „Kriminaltango“, das von gierigen, schmierigen Spekulanten handelt auf der Internetseie www.youtube.com/watch?v=hRlmZtHEmEs. Das Lied (und andere) war schon bei der DGB-Kundgebung am 1. Mai 2009 in Schwäbisch Hall zu hören (Bericht auf Hohenlohe-ungefiltert unter www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=1749). Für die Bild- und Tonaufnahmen gingen Sänger Siegfried Hubele und sein Team in eine Tiefgarage und tauchten tief in den Finanzmüll ein.

Zusammengestellt von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Siegfried Hubele und seine Kolleginnen und Kollegen schreiben selbst über ihr neues Werk: „Aus der Oper … Gewinn bleibt privato –  dieses Mal ohne die Sopranistin Frau v. Schaeffler – aber mit dem stimmgewaltigen Volkskammersänger – Sefredo Huberrotti – nachstehende Einspielung aus der Tiefgarage der Mailänder Skala. saluti“

Bild und Ton des improvisierten Kriminaltango auf www.youtube.com/watch?v=hRlmZtHEmEs

Der Text des Kriminaltango zum Mitsingen:

Kriminaltango – in Banken und Börsen
Dunkle Gestalten – dem Profit auf den Fersen
Tagein, tagaus lodert die Lunte –
Steigende Spannung: und dann der Crash!

Und sie kriegen jetzt Milliarden (ahuahuah)
Das Kapital mischt neu die Karten (ahuahuah)
Und sie schrei’n immer noch mehr her (ahuahuah)
Sonst verlieren wir den Mehrwert (ahuahuah)
Und die oberen Zehntausend (ahuahuah) – suchen Schutz für ihren faulen,
Kreditwechsel nun beim Staat, denn der kann nicht Pleite gehen.

Kriminaltango – nicht nur bei Hypo
Gewinn bleibt privato – Verlust definito,
den trägt das Fußvolk, mit allen Folgen –
der Reiche wird reicher: für den Looser – Hartz 4

Und sie schüttelten die Köpfe (ahuahuah)
Jacky Brown und Baby Miller (ahuahuah)
Und die Kripo, die gerufen, (ahuahuah)
Findet nichts Verdächt’ges dran (ahuahuah)
So sei halt der Kapitalismus, (ahuahuah) wär’n sie nicht reich, wärst du nicht arm,
und das gibt ihnen zu denken, Baby Miller schlägt Alarm.

Kriminaltango – man kann nicht mehr zusehen?
Wie jetzt die Jobs nun – vernichtet werden?
Abend für Abend – dramatische Meldung
Und nach der Tagesschau – da fällt mein Entschluss!

Wir enteignen ihre Banken (ahuahuah)
Dann die Multis und die Konzerne (ahuahuah)
Regeln alles an der Basis, (ahuahuah)
Weil es besser gar nicht geht (ahuahuah)
Eine andere Welt ist möglich, (ahuahuah) ohne Knecht und ohne Herrn,
darauf nun einen Manhattan – denn das ist des Pudels Kern!

Kriminaltango – Sie tanzen ihn weiter
Die dunklen Gestalten – spekulier’n munter weiter
Da hilft auch kein „Führer“ – der Bart ist ab!
Es kommt nur auf uns an: dass wir mal aufsteh’n!, …dass wir mal aufsteh’n!

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Steuerabsenkung bei Agrardiesel hilft Milchbauern nicht weiter – Kostendeckender Milchpreis muss her

Dieses Großplakat ist auf einer Wiese zwischen Roßfeld und Maulach zu sehen. FOTO: Ralf Garmatter

Dieses Großplakat des "Bund Deutscher Milchviehhalter" (BDM) ist auf einer Viehweide zwischen Roßfeld und Maulach zu sehen. "Zu niedrige Milchpreise sind mein Ende – und das meines Bauern. Faire Milchpreise sichern Arbeitsplätze in der Region", heißt es in dem Plakattext. FOTO: Ralf Garmatter

Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel verlautbaren lässt, dass die beschlossene Steuerabsenkung bei Agrardiesel in der Krise genau das sei, was die Bauern bräuchten, ist das nach Ansicht des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM) nur zum Teil richtig. In der Tat ist die aktuelle Situation der Milchbauern und auch anderer landwirtschaftlicher Betriebszweige derzeit so desolat, dass jede finanzielle Hilfe willkommen ist. Zu einer Lösung der Probleme der Bauern trägt die beschlossene Steuerabsenkung aber nicht bei.

Pressemitteilung des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter – weitergeleitet von der Landwirtin Anja Fuchs aus Oberrot-Scheuerhalden

Bauern brauchen kostendeckenden Milchpreis

Die Mehrheit der Milchviehbetriebe kommt ohnehin nicht an die bisherige Deckelungsgrenze von 10.000 Liter heran. So wird zum Beispiel ein Milchbauernhof mit 60 Kühen und einer Fläche von 50 bis 60 Hektar nach der beschlossenen Steuerabsenkung lediglich 350 Euro Selbstbehalt rückerstattet bekommen. Dem stehen in diesem Beispiel aber 63.000 Euro Verlust gegenüber, den dieser Beispielsbetrieb durch den nicht kostendeckenden Milchpreis erleidet (60 Kühe mit einer Milchleistung von jeweils 7.000 Liter/Jahr = 420.000 Liter x 0,15 Euro Verlust/kg Milch). Die aktuellen Verluste der Milcherzeuger lassen sich – selbst bei bestem Willen der Politik – nicht durch Subventionen ausgleichen. Es hilft nur das, was die Politik überhaupt nicht will: Eine schnelle marktwirtschaftliche Anpassung der Angebotsmenge an die Nachfrage. Nur durch ein so erreichtes Marktgleichgewicht kann sich ein kostendeckender Preis für die Milcherzeuger bilden.

Bauern wollen nicht als ewige Subventionsempfänger verunglimpft werden

Solange man sich dagegen aber so vehement wehrt und die Milchbauern ihr Einkommen nicht über ihr Produkt erwirtschaften können, werden die Bauern weiterhin auf jede staatliche Finanzierungshilfe angewiesen sein und sei sie auch noch so klein. Das aber ist nicht das, was die Milchbauern wollen: Die Problemlösung, die sie so eindringlich fordern, wird ihnen verwehrt und gleichzeitig müssen sie sich als „ewige Subventionsempfänger“ verunglimpfen lassen.

Kontakt:
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM e.V.:
Geschäftsstelle Freising: Gutenbergstr. 7-9, 85354 Freising, Tel.: 08161-538473-0, Fax: -50
Geschäftsstelle Wittenburg: Steintor 2a, 19243 Wittenburg, Tel.: 038852-9063-0, Fax: -22

Weitere Infos im Internet: www.bdm-verband.de

Milch wird zur Chefsache
Bundeskanzlerin Angela Merkel besuchte am 23. Mai in Niedersachsen einen Milchbauernhof  – BDM-Vertreter nach Protest doch noch dabei

Ein Kurzprotokoll der Ereignisse:

Leitung der Veranstaltung durch Agrarminister Ehlen, anwesend auf dem Hof von Landwirt Johann Heumann, Ritterhude: Bundeskanzlerin Angela Merkel, Ministerpräsident Christian Wulff, Niedersachsens Agrarminister Hans-Heinrich Ehlen, Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke, Aufsichtsratsvors. Nordmilch Otto Lattwesen, Vorsitzende der Landfrauen Brigitte Scherb, Vorsitzender des Milchausschuss Niedersachsens Heinz Korte, Edeka-Chef Markus Mosa, DBV-Präsident Gerd Sonnleitner, BDM-Vorstandsmitglied Jürgen Meenken.

Ablauf:
Den vielen Aktionen der BDM-Milcherzeuger und nicht zuletzt den Bäuerinnen, die in Berlin demonstriert haben, ist es zu verdanken, dass Bundeskanzlerin Merkel sich kurzfristig zu einer Kontaktaufnahme mit Milchbauern entschlossen hatte.

Der BDM ist hierzu ursprünglich nicht eingeladen worden. Die Verärgerung unter den Mitgliedern ist entsprechend groß. Spontan machten sich daher trotz Feiertag zirka 100 Milchviehhalter auf, um in Ritterhude die Teilnahme an der Runde zu verlangen. Ministerpräsident Christian Wulff, der sich zusammen mit Staatssekretär Ripke, der Diskussion mit den BDM-Bauern und -Bäuerinnen stellte, stimmte auf Nachfrage, warum der BDM nicht eingeladen worden sei, spontan der Teilnahme eines BDM-Vertreters zu.  BDM-Vorstandsmitglied Jürgen Meenken betrat infolgedessen zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Ministerpräsident Wulff und Staatssekretär Ripke den Raum, in dem schon die oben aufgeführten Teilnehmer sowie weitere 30 ausgesuchte Landwirte warteten.

Nach der Einführungsrede durch Minister Ehlen kam Bundeskanzlerin Merkel zu Wort:
Sie erläuterte, dass
– es schwer ist, zu erkennen, was in der Milchwirtschaft mit der Finanzkrise zusammenhängt und was nicht.
– mehr diskutiert werden soll, damit Bauernverband (BV) und BDM wieder näher zusammenkommen.
– Problem der Marktmacht in einer Frage an den Edeka-Chef Mosa: Hat Aldi tatsächlich diese marktbeherrschende Position? Die Antwort von Mosa ist ein eindeutiges Ja.
– Bundesministerin Aigner umgehend damit beauftragt wird, ein Gespräch mit den Bäuerinnen zu führen, welches gefordert wurde.

Zum Schluss ihrer Ausführungen erklärte Angela Merkel, wie groß ihre Verbundenheit zur Landwirtschaft sei, da sie selbst vom Lande komme. Sie ging kurz auf die Stellung der Landwirtschaft in der Gesellschaft ein und hob deren Traditionen hervor.

Otto Lattwesen, Aufsichtsratsvorsitzender der Nordmilch, erklärte das Unternehmen und die Vorzüge des Nordkontors, dem noch mehr Molkereien beitreten müssten, ohne dass es weiterer Molkereifusionen bedürfe. Er betonte, dass das Nordkontor die Verhandlungsposition der Molkereien gegenüber dem LEH stärken würde.
Markus Mosa, Chef von Edeka, stellte fest, dass die mittelständig organisierten Filialen nicht in der Lage wären bei austauschbarer Ware Preiszugeständnisse zu machen. Mosa bestätigte, dass die Molkereiwirtschaft ihnen preisgünstige Ware offerieren würde, ohne dass sie die Molkereien gegeneinander „ausspielen“ würden. Die Molkereien würden sich in ihren Angeboten ständig gegenseitig unterbieten.
Jürgen Meenken bedankte sich bei Bundeskanzlerin Merkel dafür, dass die Bundesregierung die Milch zur Chefsache erklärt hat, so wie es der BDM durch seine Aktionen seit geraumer Zeit fordert. Die von der Kanzlerin beschriebenen emotionsgeladenen Kundgebungen der Milchviehhalter seien der aussichtslosen Entwicklung des Milchmarktes geschuldet, denen immer mehr Milchviehhalter zum Opfer fallen. Dass eine Fusionswelle in der Molkereiwirtschaft nicht zwangsläufig eine bessere Preisfindung zur Folge habe, erklärte Meenken an Beispielen wie Dänemark, Großbritannien, Neuseeland und auch der deutschen Nordmilch. Alle bislang umgesetzten Maßnahmen, wie Exportbeihilfe, Intervention und vieles mehr hätten ihr Ziel, einen höheren Milchpreis, bislang verfehlt. Wenn nicht kurzfristig die Milchproduktion um europaweit mindestens 5 Prozent eingeschränkt werde, werde es zum Strukturbruch kommen. Eine der schnellsten Möglichkeiten, die Milchmenge zu reduzieren, sei die umgehende Einschränkung der Saldierungsmöglichkeiten und die Änderung des Umrechnungsfaktors. Diese Möglichkeiten könne Deutschland ohne Brüssel umsetzen und es sei auch kein deutscher Alleingang, da die Länder, die in Europa maßgeblich Milch produzieren, dieses schon umgesetzt hätten. Meenken riet Merkel sich dazu mit dem französischen Minister Michel Barnier auszutauschen, denn in Frankreich seien die Probleme die gleichen und mit gemeinsamen 40 Prozent der EU-Produktion seien Entscheidungen dieser „Milchländer“ ein Vorbild für Brüssel.
Heinz Korte, Gerd Sonnleitner sowie Minister Ehlen setzten weiterhin alleine auf Steuerbegünstigungen (Agrardiesel, steuerliche Rücklagen und ähnliches), Ausbau Exportbeihilfe, Förderung von Absatz  stimulierenden Maßnahmen im In- und Ausland, Schulmilchprogramme und allen sonst schon bekannten Absatzförderungen. Weiterhin sprachen sich der Deutsche Bauernverband und das Landvolk Niedersachsen gegen jede Maßnahme zur Milchmengenreduzierung aus. Ein deutscher Alleingang werde abgelehnt.

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NPD Stuttgart stellt Strafanzeige gegen fünf Antifaschisten – Vertrauensleute der Firma Festo protestieren

In der jüngsten Vergangenheit gab es vermehrt Schmierereien an Gewerkschaftshäusern und Überfälle auf DGB-Gewerkschaftskundgebungen durch Neonazis wie zum Beispiel in Dortmund (aber nicht nur dort) am 1. Mai. Die Angriffe durch Neonazis auf Demokraten und Antifaschisten, die wir als Gewerkschafter ja sind, werden dreister und direkter. In der Region Stuttgart agitiert die NPD mit Strafanzeigen gegen fünf Antifaschisten.

Von Lydia Trueten (www.trueten.de/authors/9-Lydia-Trueten)

Die NPD Stuttgart hatte kürzlich fünf Antifaschisten, die als Erstunterzeichner für den Demonstrationsaufruf der Bündnisdemonstration im vergangenen Jahr zeichneten, auf ihrer Webseite
(htxp://www.npd-stuttgart.de/?p=564) mit Namen und –  inzwischen entfernten – Adressen genannt. Einer der wegen angeblicher „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ angezeigten ist
Leiter der gewerkschaftlichen Vertrauensleute bei der Firma Festo in Esslingen.

Die Vertrauensleute der IG Metall bei Festo in Esslingen, mit 3500 Beschäftigten der größte Betrieb der dortigen Verwaltungsstelle, haben sich solidarisch mit den Antifaschisten erklärt. Unter anderem soll die Belegschaft über den Vorfall informiert werden:

Solidaritätserklärung der Vertrauensleute der IG Metall bei Festo Berkheim, einstimmig beschlossen am 28.Mai 2009:

Mit Empörung haben wir zur Kenntnis genommen, dass der Landesverband der
NPD Strafanzeige gegen Erstunterzeichner der Kampagne „Nazis keine Basis
bieten“ gestellt hat, unter denen sich auch mehrere Gewerkschafter
befinden, unter anderem einer unserer Vertrauenskörper-Leiter.
Die Kampagne „Nazis keine Basis bieten“ entstand im Vorfeld der
diesjährigen Gemeinderats- und Regionalparlamentswahlen, um möglichst
viele Leute für vielfältigen Widerstand gegen die Nazi-Kandidatur zu
mobilisieren. Die Erfahrung zeigt, dass sich in Gegenden, in denen
breiter gesellschaftlicher Widerstand, Aufklärungsarbeit und Engagement
gegen das braune Gedankengut verankert sind, Faschisten kaum Fuß fassen
können.
Die Nazis fühlen sich offensichtlich getroffen. Wohl deshalb werden die
Angeklagten mit vollem Namen und Wohnort auf der Website der NPD
Stuttgart genannt; zu Beginn war die vollständige Adresse angegeben.
Die Anzeige lautet auf Volksverhetzung und Bildung/ Beteiligung an einer
kriminellen Vereinigung, die Angezeigten werden als „Rotfaschisten“ und
„sogenannte Antifaschisten“ beschimpft.
Der Dieb ruft „Haltet den Dieb“, das ist keine neue Methode.
Wir weisen diese Unverschämtheit entschieden zurück und erklären uns
solidarisch mit den angezeigten KollegInnen.
Als Gewerkschafter wissen wir wohin es führen kann, wenn man dem braunen
Spuk nichts entgegensetzt.
– Sofortige Rücknahme der Anzeige gegen die Antifaschisten!
– Durchsetzung des längst überfälligen Verbotes der NPD!
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Mehr Informationen unter:
www.nazis-keine-basis.tk/

Linkhinweise:
www.linksunten.indymedia.org/de/node/7519

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