„Es ist unmoralisch, Alleinstehende mit Kindern zu kündigen“ – Terex-Mitarbeiter in Rothenburg wehren sich

Die Terex-Beschäftigten des Betriebes in Rothenburg, der Betriebsrat und die IG Metall informierten am 1. Mai 2009 die „Mitbürgerinnen und Mitbürger“ in Rothenburg ob der Tauber in einem Flugblatt, was bei Terex zur Zeit los ist.

Die tarifliche Situation
In der Erlbacherstraße in Rothenburg sind zwei Terex-Betriebe angesiedelt: die Terex GmbH, eingetragen in Dortmund und die Terex Deutschland GmbH, eingetragen in Bad Schönborn. Die Terex GmbH, Geschäftsbereich Terex|Schaeff ist tarifgebunden. Es gilt für alle IG Metall-Mitglieder der Tarifvertrag der Metallindustrie Nordwürttemberg/Nordbaden. Besitzstand und Rechtssicherheit sind somit gegeben.
Bei der Terex Deutschland GmbH, Geschäftsbereich Ersatzteile, gibt es keine Tarifbindung. Durch eine Ausgliederung ist diese den Beschäftigten in den 1980er Jahren verloren gegangen. Schon damals wusste die Familie Schaeff, wie man am Lohn und Gehalt der lieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sparen kann. Im August 2008 fand eine Verschmelzung mit der Terex Deutschland GmbH in Bad Schönborn statt, die durch einen Haustarifvertrag tarifgebunden ist. Der Belegschaft des Geschäftsbereichs Ersatzteile verweigert Terex jedoch die tariflichen Leistungen nach diesem Haustarifvertrag. Zu Unrecht meinen wir und klagen deshalb mit Hilfe der IG Metall beim Arbeitsgericht auf die Einhaltung des Haustarifvertrages.

Keine Ausgliederungen!
Der Terex-Konzern hatte schon zu Beginn der Krise im Oktober 2008 trotz Kurzarbeit einen Personalabbau von 25 Prozent angeordnet. Dies galt auch für den Geschäftsbereich Ersatzteile, obwohl dort genügend Arbeit vorhanden ist. Dabei kommen die lokalen Chefs auf die Idee, zirka 38 von 86 Arbeitsplätzen an einen Dienstleister auszugliedern. Die Beschäftigten wehren sich vehement dagegen und vermuten, dass die sowieso schon schlechteren Bedingungen mangels Tarifbindung, nun durch den neuen Arbeitgeber weiter verschlechtert werden. Zahlreiche Beispiele aus anderen Unternehmen bestätigen dies.
Belegschaft und Betriebsrat befürchten nicht nur Nachteile für sich selbst, sondern auch für die Kunden und damit verbunden auch wirtschaftliche Verluste. Dass sich Ausgliederungen (Outsourcing) aus Kostengründen nicht lohnen, belegt eine neue Untersuchung des Fraunhofer-Instituts im Auftrag des VDI (Verein deutscher Ingenieure). Die Studie hat ergeben, dass weniger Outsourcing die Produktivität um bis zu zehn Prozent erhöhen kann. „Schlanker und schneller ist nicht automatisch besser“, sagte VDI-Präsident Bruno Braun auf der Hannover-Messe. Deshalb stehen wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Betriebsrat und die IG Metall heute hier, um die Bevölkerung zu informieren und versuchen, unseren Chefs bei Terex die Augen zu öffnen.

Personalabbau ist unmoralisch
Einen Personalabbau im Montagewerk hat der Betriebsrat nicht verhindern können. Mehr als 50 Kolleginnen und Kollegen haben durch Aufhebungsverträge, Vorruhestand oder betriebsbedingte Kündigungen ihren Arbeitsplatz verloren. Zuerst durfte gehen, wer wollte. Die Funktionsfähigkeit des Betriebes spielte dabei keine Rolle. Bei den späteren betriebsbedingten Kündigungen und der sozialen Auswahl wurden plötzlich insbesondere junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unverzichtbar erklärt. Sie wurden umbesetzt oder umgruppiert, um sie im Betrieb zu halten.
Dafür wurden ältere Beschäftigte bis 53 Jahre, Familienväter – darunter Alleinverdiener mit bis zu vier Kindern – und Alleinstehende mit Kindern gekündigt. Selbst, wenn das rechtlich zulässig wäre, was die Geschäftsleitung behauptet, ist dies unmoralisch!! Eine Großzahl der Belegschaft, die meinen, zu Unrecht gekündigt worden zu sein, wird beim Arbeitsgericht eine Überprüfung ihrer Entlassung beantragen.
Äußerst bedenklich ist nun, dass die angedachten Investitionen in Rothenburg vorerst gestoppt sind und dadurch die verbleibenden Kolleginnen und Kollegen unter fraglichen Bedingungen (Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz) die Arbeit verrichten müssen. Resignation macht sich breit und die wenigen Geräte die verkauft wurden, können nicht termingerecht ausgeliefert werden. Es drängt sich der Verdacht auf, dass sich das Unternehmen von innen heraus selbst zerstören soll.

Wir brauchen einen sicheren Arbeitsplatz und fairen Lohn!
Wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Betriebsrat und die IG Metall wollen das nicht. Wir brauchen einen Arbeitsplatz und fairen Lohn, um unsere Existenz zu sichern! Gerade in Krisenzeiten, in denen es keine Aussicht auf einen neuen Arbeitsplatz gibt, ist es wichtig, dass alle Instrumente zur Sicherung der Arbeitsplätze – wie Kurzarbeit oder ein Beschäftigungssicherungs-Tarifvertrag – genutzt werden, anstatt Kündigungen auszusprechen.

Rothenburg, den 1. Mai 2009
IG Metall Vertrauensleute und Betriebsrat
Terex Deutschland GmbH u. Terex GmbH
Heidi Scharf, 1. Bevollmächtigte
IG Metall Schwäbisch Hall

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Öhringer Maifest Open Air noch am Samstag, 2. Mai 2009, ab 14 Uhr vor und in der Havana-Bar

Öhringer Maifest in und um die Havana Bar.

Öhringer Maifest am Samstag, 2. Mai, in und um die Havana Bar.

Das Öhringer Maifest Open Air findet noch am Samstag, 2. Mai 2009, ab 14 Uhr, mit Grill-Spezialitäten und Bier vom Fass und zu fortgeschrittener Stunde  in der Havana Bar (inside) mit HOUSEMUSIC;  FUNK & SOUL in the MIX statt.

Von den Veranstaltern

Wer: DJ A.L. Mambo (Dream House, Latino House) und DJ Style (Funk&Soul)
Wo: Schillerstr. 55, 74613 Öhringen
Mehr Infos unter: www.havana-bar.de.tl und www.dj-al-mambo.de.ki

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Kindermusical „Ich bin bei euch“ mit begeisterndem Jubelgesang – 26 Kinder stellten Ostergeschichte in Ruppertshofen spannend dar

Mit weit ausladenden Armbewegungen untermalten die Kinder ihr „Hallelujah“. FOTO: Ralf Garmatter

Mit weit ausladenden Armbewegungen untermalten die Kinder ihr „Hallelujah“. FOTO: Garmatter

Wachsoldaten, ein versiegeltes Grab und ein riesiger Felsbrocken konnten in der biblischen Ostergeschichte nicht verhindern, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. 26 Kinder zwischen fünf und 13 Jahren stellten die Ostergeschichte am Ostermontag in einem Musical in der vollbesetzten Martinskirche in Ruppertshofen dar.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Kinder waren sich einig: „Es hat alles gut geklappt“

Der siebenjährige Felix spielte dabei einen der Wachsoldaten. „Ich war gar nicht aufgeregt“, erzählt der Knirps nach der gelungenen Vorstellung. Die 13 Jahre alte Evi sang im Chor mit und spielte auch noch ein Querflötensolo. „Es hat alles gut geklappt“, meint der Teenager hinterher. „Wir haben auch viel geprobt“, ergänzt der neunjährige Oskar. „Einmal haben wir bei den Proben sogar im Gemeindesaal übernachtet“, berichtet er weiter. „Das hat großen Spaß gemacht“, sagt der Junge mit Freude in den Augen.

Notenhüpfer und RuDüs mit Eifer bei der Sache

Das Musical mit dem Titel „Ich bin bei euch“ haben die beiden Kindergruppen der gemeinsamen Kirchengemeinde Dünsbach-Ruppertshofen, die Notenhüpfer und die RuDüs, mit großem Eifer einstudiert. Fachlich angeleitet wurden sie von der Musiklehrerin Monika Förnsler aus Dünsbach. Diese bekam tatkräftige Unterstützung von ihrem Mann Hans Förnsler sowie von Ellen Schaffert, Simone Schwab und Julian Pröger (Orgel). Alle Besucher des Ostermontagsgottesdienstes bekamen auf dem Ruppertshöfer Kirchplatz von den Kindern einen Stein mit der Aufschrift „Er ist auferstanden.“

Pfarrer Kraft: „Das Hallelujah hat mich richtig mitgerissen

Pfarrer Hansgeorg Kraft war nach der Aufführung der Kinder sichtlich begeistert. „Das Halleluja hat mich richtig mitgerissen“, erklärt der 73-jährige Seelsorger am Ende des Gottesdienstes zu der versammelten Kinderschar und ließ sie das Hallelujah gleich noch einmal singen. „Ich würde mich freuen, wenn ihr bei einem anderen festlichen Anlass wieder ein Musical einstudieren würdet“, so Kraft weiter. Damit er das auch noch persönlich miterleben kann, müssen sich die Kinder aber ranhalten. Denn der pensionierte Dekan von Bernhausen, der in Korntal wohnt, will in der Kirchengemeinde Dünsbach-Ruppertshofen nur noch bis zum Sommer als ehrenamtlicher Seelsorger weiterarbeiten. Fast drei Jahre lang hat der beliebte Theologe dann in der Kirchengemeinde Dünsbach-Ruppertshofen ausgeholfen.

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