„Murrbahn: Der Ball liegt beim Bundesverkehrsminister“ – Kommentar des Bundestagsabgeordneten Harald Ebner (Grüne)

Zur Äußerung von Staatssekretär Norbert Barthle in der Waiblinger Zeitung vom 28. Februar 2017 (siehe http://www.zvw.de/inhalt.backnang-norbert-barthle-das-land-ist-jetzt-am-zug.15433b8c-a273-4324-9c45-bdbbc5b8d17b.html), wonach ein Ausbau der Murrbahn von Aktivitäten der Deutschen Bahn abhänge, geben Harald Ebner, stellvertretendes Mitglied im Bundestags-Verkehrsausschuss und Betreuungsabgeordneter für den Rems-Murr-Kreis und Matthias Gastel, bahnpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion und Mitglied im Verkehrsausschuss eine Erklärung ab. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht die Erklärung in voller Länge.

Kommentar der Bundestagsabgeordneten Harald Ebner und Matthias Gastel (Bündnis90/Die Grünen)

Eingleisige Murrbahnabschnitte ausbauen

„Dass Staatssekretär Barthle nun so tut, als ob die Entscheidung eines Ausbaus an der Deutschen Bahn (DB) liege, ist schäbig. Weshalb hat er sich nicht für die Murrbahn und ihre Fahrgäste eingesetzt? Die Vernachlässigung des Ausbaus der Schieneninfrastruktur bei uns in der Region haben allein der Bundesverkehrsminister und seine Staatssekretäre zu verantworten. Es ist dringend geboten, dass die größtenteils eingleisige Murrbahn ausgebaut wird. Nur so kann das Bahnangebot für die Fahrgäste stabilisiert werden. Ehe die Bahn hier allerdings am Zug ist, muss das Bundesverkehrsministerium endlich seine Hausaufgaben erledigen.

Derzeit im „potenziellen Bedarf“

Die Bundesregierung hat es – wie bei 45 anderen Schienenprojekten – leider versäumt, den Ausbau der Murrbahn rechtzeitig bewerten zu lassen. Derzeit wird es im „potenziellen Bedarf“ des Schienenwegeausbaugesetzes geparkt. Selbst im Falle einer positiven Untersuchung ist eine Umsetzung bis zum Jahr 2030 alles andere als sicher. Denn die begrenzten Mittel des Bundes sind in hohem Maße für den Straßenbau vorgesehen. Noch dazu ist bis heute unklar, ob der Murrbahnausbau überhaupt von den Gutachtern als wirtschaftlich erachtet wird und vom Bund somit weiter verfolgt wird. Bei der Straße hingegen wurden sämtliche Projekte bewertet. Dies gilt auch für viele kleinteilige und nur lokal wirksame Ortsumfahrungen. Die Murrbahn hingegen hat eindeutig eine überregionale Bedeutung. Umso ärgerlicher ist, dass die Bundesregierung bis heute nicht weiß, ob sie diese Bahnstrecke ausbauen möchte oder nicht. So kann eine Verkehrswende mit Stärkung der Schiene und Verlagerungen von Verkehren von der Straße auf die Schiene nicht gelingen!“

CDU/CSU und SPD lehnten „Vordringlichen Bedarf“ ab

Matthias Gastel und Harald Ebner verweisen darauf, dass ihre Fraktion im Bundestag die Einstufung der Murrbahn in den „Vordringlichen Bedarf“ des Schienenwegeausbaugesetzes beantragt hat und der Antrag von den beiden Regierungsfraktionen CDU/CSU und SPD abgelehnt worden war:

Begründung schuldig geblieben

„Unseren Antrag (im Anhang), die Murrbahn wegen ihrer großen Bedeutung für den Verkehr auf der Achse Stuttgart-Nürnberg in den vordringlichen Bedarf einzustufen, haben CDU und SPD abgelehnt. Eine Begründung dafür sind sie dem Parlament und der Öffentlichkeit schuldig geblieben.“

Hintergrund:

178 Änderungsanträge gestellt

Am 3. August 2016 wurde der Bundesverkehrswegeplan von der Bundesregierung beschlossen. Auf seiner Grundlage wurden im Bundestag die Ausbaugesetze für die einzelnen Verkehrsträger beraten. In Ihnen wird der grundsätzliche Bedarf für die einzelnen Projekte gesetzlich festgestellt. Zusammen mit ihrer Fraktion drängten Matthias Gastel und Harald Ebner darauf, dass der Bundestag die größten Fehler bei der Aufstellung des Bundesverkehrswegeplans nicht in die für die Umsetzung entscheidenden Ausbaugesetze übernimmt. Hierzu hatten die Grünen 178 Änderungsanträge zu weit mehr Projekten gestellt. Die Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD haben die Anträge ohne Begründung abgelehnt.

Weit mehr Verkehrsprojekte als Haushaltsmittel

Noch immer befinden sich in den Bedarfsplänen der Schienenprojekte 46 Projekte im „Potenziellen Bedarf“. Hier laufen noch die Untersuchungen, ob diese Projekte überhaupt in den „Vordringlichen Bedarf“ aufsteigen können oder gestrichen werden. Allerdings muss hinzugefügt werden, dass die Kosten der bereits in den Vordringlichen Bedarfen der drei Ausbaugesetze (Straße, Schiene und Wasserwege) enthaltenen Verkehrsprojekten die voraussichtlich zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel weit übersteigen.

Weitere Informationen und Kontakt:

Büro Harald Ebner, MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Platz der Republik 1, 11011 Berlin

Telefon: 030 / 227-730 28

Fax: 030 / 227-760 25

E-Mail: harald.ebner.ma11@bundestag.de

Internet: www.harald-ebner.de

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„Reichtum Umverteilen – ein gerechtes Land für alle“ – Neues Bündnis will Druck für mehr soziale Gerechtigkeit machen

Anfang des Jahres 2017 wurde das Bündnis „Reichtum umverteilen – ein gerechtes Land für alle“ gegründet. Das Bündnis setzt frühere Aktivitäten von „Umfairteilen – Reichtum besteuern“ und der Initiative „Vermögensteuer jetzt!“ fort.

Informationen zugesandt von Ralf Krämer vom Arbeitsausschuss des Bündnisses „Reichtum Umverteilen – ein gerechtes Land für alle“

Ein besseres und gerechtes Land für alle schaffen

Das Bündnis setzt sich aus mittlerweile über 30 Organisationen und vielen weiteren Unterstützern zusammen: Gewerkschaften, Verbände und Selbstorganisationen aus dem sozialen Bereich, Jugendverbände, kirchliche und politische Vereinigungen, migrantische Organisationen und andere. Gemeinsam wollen wir im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 und darüber hinaus gemeinsam Öffentlichkeitsarbeit und Druck für mehr soziale Gerechtigkeit machen. Wir sagen: Wir können ein besseres und gerechtes Land für alle schaffen, die hier leben. In Deutschland gibt es so viel Reichtum wie nie zuvor, wir müssen ihn endlich vernünftig verteilen und gerecht einsetzen.

Kalender selbst mit Terminen füllen

Auf unserer Internetseite www.reichtum-umverteilen.de stellen wir unser Bündnis vor und bitten um Unterstützung für unseren gemeinsamen Aufruf. Also am besten sofort unterschreiben und teilen! Im Umverteilen-Blog und auf unserer Hintergrundseite informieren wir über aktuelle Themen und stellen Positionen der Bündnismitglieder dar. Der Kalender informiert über anstehende Termine und kann von allen Besucherinnen und Besuchern der Webseite mit Terminen gefüllt werden.

Sich einem regionalen Bündnis anschließen

In einer Reihe von Städten und Regionen gibt es bereits aktive lokale Bündnisse. Wir freuen uns, wenn es noch mehr werden. Menschen, Organisationen, Initiativen, die sich bestehenden regionalen Bündnissen anschließen wollen oder Interesse daran haben, selbst Aktionen vor Ort zu planen oder regionale Strukturen aufzubauen, können sich gerne direkt bei den regionalen Bündnisvertreter/inn/en melden: https://www.reichtum-umverteilen.de/umverteilenbloganzeige/ak/regionale-buendnisse/.

Unterstützer auf Bundesebene ansprechen

Wenn in einer Region noch keine Bündnisse bestehen und Sie selbst ein neues initiieren wollen, wenden Sie sich bitte per Mail an regional@reichtum-umverteilen.de. Mögliche Mitstreiterinnen und Mitstreiter vor Ort finden Sie unter anderem, wenn Sie die lokalen Gliederungen unserer Träger und Unterstützer auf Bundesebene ansprechen (siehe Webseite).

Bisher sind folgende Aktivitäten geplant:

Comic im A6-Format

→ Wir erstellen einen Comic im A6-Format, der in populärer Form die Probleme und mögliche Lösungen anspricht und in sehr hoher Auflage überall in der Republik verteilt werden soll. Er soll im April 2017 zur Verfügung stehen.

Flyer mit dem Bündnisaufruf

→ Als weiteres Material stellen wir auf der Website Flyer mit dem Bündnisaufruf zur Verfügung (liegt bereits vor), Faktenblätter zu Problemfeldern und Alternativen sowie Antworten auf häufige Fragen, außerdem Aktionshilfen und Vorschläge. Gerne unterstützen wir Sie bei der Erarbeitung weiterer Veranstaltungsformate – sprechen Sie uns hierfür einfach an: info@reichtum-umverteilen.de

Dezentraler Aktionstag in NRW

→ Am Samstag, 6. Mai 2017, werden im Rahmen eines dezentralen Aktionstages unter anderem in Nordrhein-Westfalen (NRW) in verschiedenen Städten Aktionen und Veranstaltungen stattfinden, um für die Forderungen des Bündnisses zu werben. Alle lokalen Gruppen und Bündnispartner sind herzlich dazu eingeladen, sich mit eigenen Aktionen an diesem Aktionstag zu beteiligen. Weitere Aktionstage sollen folgen. Bereits am 6. April 2017 wird das NRW-Bündnis eine Aktion vor dem Landtag in Düsseldorf durchführen, wer dazu mehr wissen will wende sich per E-Mail an Ingmeyer@web.de

Wichtige Rolle am 1. Mai 2017

→ Auf den DGB-Veranstaltungen zum 1. Mai 2017 werden unsere Anliegen eine wichtige Rolle spielen.

Armutskongress in Berlin

→ Am 27. und 28. Juni 2017 findet in Berlin der zweite Armutskongress statt, auf dem das Bündnis stark präsent sein wird. www.armutskongress.de

Stellungnahmen im Internet veröffentlichen

→ Wir wollen die Kandidatinnen und Kandidaten für die Bundestagswahl am 24. September 2017 mit unseren Forderungen ansprechen, in Gesprächen, auf Veranstaltungen und schriftlich. Ihre Stellungnahmen werden wir auf unserer Internetseite www.reichtum-umverteilen.de veröffentlichen.

Weitere Ideen erwünscht

→ Weitere Ideen, wie ein Pressebild und eine Pressekonferenz sind noch in der Diskussion, weitere Ideen nehmen wir gerne entgegen unter info@reichtum-umverteilen.de

Mit einer weiteren E-Mail-Information werden wir uns melden, wenn der Comic zur Verteilung bestellt werden kann, und mit weiteren Informationen zu den geplanten Aktionen.

Mit freundlichen Grüßen

Der Arbeitsausschuss des Bündnisses „Reichtum Umverteilen – ein gerechtes Land für alle“
Ellen Ehmke, Michael Fischer, Ralf Krämer, Ingo Meyer, Kerstin Sack, Sophie Schwab, Gwendolyn Stilling, Janina Trebing, Robert Trettin

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„Protestbewegung gegen die komplette Festeinzäunung der Alten Sulz“ – Bürger in Kirchberg/Jagst pflegen den „Hausberg“ der Talbewohner

Die „Alte Sulz“ ist Hausberg der „Doolemer“, wie die Bewohner des Tals in Kirchberg/Jagst genannt werden. „Hier haben wir als Kinder immer den Schatz gesucht“, erzählt einer der Anwohner und auch heute noch spielen Kirchberger Kinder im hügeligen Gelände direkt hinter den Häusern.

Vom Bürgerprojekt Alte Sulz, Kirchberg/Jagst

Bereich der Burgruine bleibt frei zugänglich

Das „Bürgerprojekt Alte Sulz“ formierte sich als Protestbewegung gegen die komplette Festeinzäunung des Talkessels inklusive der „Alten Sulz“. Immerhin konnte erreicht werden, dass der Teil des Gebietes, auf dem sich die Reste der Burgruine befinden, für alle frei zugänglich bleibt. Diesen nur zu Fuß erreichbaren und in den letzten Jahren kaum gepflegten Bereich der Alten Sulz haben Anwohner nun in ihre Obhut genommen. Gemeinsam wollen sie die Natur an ihrem Hausberg erhalten und gemeinsam werden alle Pflegemaßnahmen besprochen und durchgeführt.

Im Sommer grasen Ziegen

Im Rahmen des „Bürgerprojektes Alte Sulz“ fand am 18. Februar 2017 der erste Arbeitseinsatz statt. Zunächst galt es, die Hanglagen von Ästen und Zweigen zu befreien. Ein Team aus elf Erwachsenen sowie sechs Kindern und Jugendlichen packte einen Nachmittag lang kräftig an und schichtete das Sammelgut zu Reisighäufen, die unter anderem Wildtieren als Unterschlupf dienen können. In den Sommermonaten wird eine kleine Ziegenherde das Gebiet beweiden, bevor im Herbst die zukünftig alljährliche Mahd erfolgen soll.

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„Wie soll es mit den Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler weiter gehen?“ – Fragen von Hohenlohe-ungefiltert an die Verantwortlichen der Einrichtung und die Heimaufsicht des Landratsamts

Die Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler befinden sich schon seit einiger Zeit in einer schweren Krise. Viele Bewohner, Betreute in den Werkstätten und sonstige Mitarbeiter sind verunsichert. Sie alle stellen sich die Frage „Wie soll es mit den Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler weiter gehen?“ Hohenlohe-ungefiltert hat bei der Einrichtung und bei der Heimaufsicht des Landratsamts Schwäbisch Hall nachgefragt.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Stellungnahme war für 20. Februar 2017 angekündigt

Stephan Jaletzke, Mitglied im Vorstand des Trägervereins Sozialtherapeutische Gemeinschaften Weckelweiler e.V., wollte zu den Fragen am Montag, 20. Februar 2017, Stellung nehmen.

Bis heute, Mittwoch, 1. März 2017, um 12 Uhr ist bei Hohenlohe-ungefiltert noch keine Stellungnahme der Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler eingegangen. Auch mehrmalige telefonische Versuche der Redaktion bei der Einrichtung blieben erfolglos.

Schriftliche Anfrage der Redaktion in voller Länge

Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht die schriftliche Anfrage der Redaktion an die Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler vom 10. Februar 2017 in voller Länge:

Sehr geehrte Damen und Herren,
schon seit längerer Zeit gibt es bei den Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler eine existenzielle Krise. Die Einrichtungsleitung hat sich meines Wissens bisher dazu öffentlich nicht geäußert. Mitarbeiter und Betreute sind stark verunsichert.
Zur Zukunft der Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler habe ich als Redakteur der Internetzeitung Hohenlohe-ungefiltert einige Fragen. Bitte teilen Sie mir vorab mit, ob Sie bereit sind, die Fragen zu beantworten und bis wann ich mit einer Antwort rechnen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Ralf Garmatter

Die Fragen:

1. Stimmt es, dass die Heimaufsicht drei weitere Standorte schließen will, weil dort der Pflegebedarf nicht abgedeckt werden kann?

2. Handelt es sich dabei um die Standorte Kirchberg, Gerabronn und Forellenhof?

3. Welche Standorte sind von einer Schließung bedroht oder werden tatsächlich geschlossen?

4. Welche Standorte oder Häuser wurden bereits geschlossen?

5. Stimmt es, dass die Einrichtungsleitung Weckelweiler der Heimaufsicht anbieten will, die Brettachhöhe zu schließen?

6. Stimmt es, dass Werkstätten geschlossen werden sollen? Wenn ja, welche und wann?

7. Stimmt es, dass dringend Nachtwachen fehlen?

8. Stimmt es, dass unter anderem wegen der geringen Entlohnung keine geeigneten Mitarbeiter gefunden werden?

9. Stimmt es, dass Nachtwachen eigene Dienstwagen erhalten sollen?

10. Stimmt es, dass die Weckelweiler Gemeinschaften laut Heimaufsicht mit dem vorhandenen Personal nur 125 Menschen betreuen können?

11. Stimmt es, dass die Weckelweiler Gemeinschaften derzeit 230 Menschen betreuen?

12. Stimmt es, dass die Weckelweiler Gemeinschaften, um weiter existieren zu können, 175 Menschen betreuen müssten?

13. Wie viele Mitarbeiter (gemessen an Vollzeitstellen) sind in den Weckelweiler Gemeinschaften insgesamt als Betreuungspersonal beschäftigt?

14. Wie viele Betreute gibt es im Heimbereich?

15. Wie viele Betreute gibt es in den Werkstätten und in der Schule?

16. Ist davon auszugehen, dass die Weckelweiler Gemeinschaften nicht mehr existieren können, wenn die Heimaufsicht ihre Forderungen durchsetzt?

17. Ist von der Einrichtungsleitung daran gedacht, die Lohnstruktur zu verbessern, um erfahrene Mitarbeiter zu halten und um neue geeignete Mitarbeiter zu bekommen?

18. Stimmt es, dass die Weckelweiler Gemeinschaften in Ilshofen eine Fabrik zur Gummibären-Produktion betreiben wollen? – Warum?

19. Stimmt es, dass die Heimaufsicht mitgeteilt hat, dass in verschiedenen Büros bereits Pläne für die Zukunft vorliegen, falls es Weckelweiler nicht gelingt, die nötigen Standards zu erreichen?

20. Droht den Weckelweiler Gemeinschaften die Schließung?

21. Droht den Weckelweiler Gemeinschaften der Konkurs?

Mit der Bitte um zeitnahe Beantwortung der Fragen verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Ralf Garmatter, Internetzeitung Hohenlohe-ungefiltert

Landratsamt Schwäbisch Hall hält sich bedeckt

Am 10. Februar 2017 schickte die Redaktion Hohenlohe-ungefiltert auch Fragen an die Heimaufsicht im Schwäbisch Haller Landratsamt. Von der Pressestelle des Landratsamts wurden am 14. Februar 2017 zwei allgemeine Fragen mit Hinweisen auf Gesetzestexte beantwortet.

Die Antworten des Landratsamts Schwäbisch Hall vom 14. Februar 2017:

Für welche Bereiche der Weckelweiler Gemeinschaften ist die Heimaufsicht zuständig?
Welche Bereiche der Weckelweiler Gemeinschaften in den Zuständigkeitsbereich des Landratsamtes als Heimaufsichtsbehörde fallen, ergibt sich aus dem Gesetz für unterstützende Wohnformen, Teilhabe und Pflege (WTPG).

Was sind die Aufgaben der Heimaufsicht in diesen Bereichen?
Die Aufgaben und Befugnisse der Heimaufsicht ergeben sich aus §§ 17 ff WTPG. Die dort aufgeführten Prüfungen werden i.d.R. von einer Mitarbeiterin des Ordnungs- und Straßenverkehrsamtes, einer Ärztin des Gesundheitsamtes und einer Pflegefachkraft durchgeführt.

Die von der Heimaufsichtsbehörde durchgeführten Überprüfungen orientieren sich an dem Prüfleitfaden „Einheitliche Prüfkriterien für die Heimaufsicht des Landen Baden-Württemberg“ des Sozialministeriums Baden-Württemberg. Für die Einrichtungen der Eingliederungshilfe existiert ein spezieller Leitfaden. Diese Prüfleitfäden enthalten das gesamte Spektrum der Überprüfungen durch die Heimaufsichtsbehörde, aufgeteilt nach unterschiedlichen Prüfbereichen wie z.B. Strukturdaten/Personal, Qualitäts-, Beschwerdemanagement, Organisation, Unterkunft / Wohnen, Pflege, Betreuung / Aktivierung, Hygiene, Medikamente, hauswirtschaftliche Versorgung und Mitwirkung.

Zu den weiteren Fragen dürfen wir aus datenschutzrechtlicher Sicht keine Antworten geben oder sie betreffen ausschließlich den wirtschaftlichen Betrieb von Weckelweiler, zu dem nur die Einrichtung selbst Auskunft geben kann.

Die schriftliche Anfrage von Hohenlohe-ungefiltert am 10. Februar 2017 an die Pressestelle des Landratsamts Schwäbisch Hall hatte folgenden Wortlaut:

Sehr geehrte Damen und Herren des Landratsamts Schwäbisch Hall,
schon seit längerer Zeit gibt es bei den Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler eine existenzielle Krise. Die Heimaufsicht und das Landratsamt haben sich meines Wissens bisher dazu öffentlich nicht
geäußert. Mitarbeiter und Betreute sind stark verunsichert. Zur Arbeit der Heimaufsicht und zur Zukunft der Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler habe ich als Redakteur der Internetzeitung Hohenlohe-ungefiltert einige Fragen. Bitte teilen Sie mir vorab mit, ob Sie bereit sind, die Fragen zu beantworten und bis wann ich mit einer Antwort rechnen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Drei grundsätzliche Fragen vorab:

– Für welche Bereiche der Weckelweiler Gemeinschaften ist die Heimaufsicht zuständig?

– Was sind die Aufgaben der Heimaufsicht in diesen Bereichen?

– Was sind die grundsätzlichen Kritikpunkte der Heimaufsicht an den Weckelweiler Gemeinschaften, deren Gebäude, deren Arbeit betreffend etc.?

Die weiteren Fragen:

1. Stimmt es, dass die Heimaufsicht drei weitere Standorte der Weckelweiler Gemeinschaften schließen will, weil dort der Pflegebedarf nicht abgedeckt werden kann?

2. Handelt es sich dabei um die Standorte Kirchberg, Gerabronn und Forellenhof?

3. Welche Standorte sind von einer Schließung bedroht oder werden tatsächlich geschlossen?

4. Welche Standorte oder Häuser wurden bereits geschlossen?

5. Stimmt es, dass auch die Brettachhöhe geschlossen werden soll?

6. Stimmt es, dass Werkstätten geschlossen werden sollen? Wenn ja, welche, warum und wann?

7. Was sind die Gründe für die Schließungen?

8. Stimmt es, dass dringend Nachtwachen fehlen?

9. Stimmt es, dass die Weckelweiler Gemeinschaften laut Heimaufsicht mit dem vorhandenen Personal nur 125 Menschen betreuen können?

10. Stimmt es, dass die Weckelweiler Gemeinschaften derzeit 230 Menschen betreuen?

11. Stimmt es, dass die Weckelweiler Gemeinschaften, um weiter existieren zu können, 175 Menschen betreuen müssten?

12. Wie viele Mitarbeiter (gemessen an Vollzeitstellen) sind in den Weckelweiler Gemeinschaften insgesamt als Betreuungspersonal beschäftigt?

13. Wie viele Betreute gibt es im Heimbereich?

14. Wie viele Betreute gibt es in den Werkstätten und in der Schule?

15. Ist davon auszugehen, dass die Weckelweiler Gemeinschaften nicht mehr existieren können, wenn die Heimaufsicht ihre Forderungen durchsetzt?

16. Stimmt es, dass die Heimaufsicht mitgeteilt hat, dass in verschiedenen Büros bereits Pläne für die Zukunft vorliegen, falls es Weckelweiler nicht gelingt, die nötigen Standards zu erreichen?

17. Droht den Weckelweiler Gemeinschaften die Schließung?

18. Droht den Weckelweiler Gemeinschaften der Konkurs?

Mit der Bitte um zeitnahe Beantwortung der Fragen verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Ralf Garmatter, Internetzeitung Hohenlohe-ungefiltert

 

 

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