„Lang beschattete Täler“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden zweiunddreißigster Teil

„Lang beschattete Täler“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden zweiunddreißigster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig, und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

XXXII Gefühl

… Carl Eugen Friedner begrüßte die kluge Rede seines Freundes: „Ja, gerade jetzt, wo so viele kuriose Abstandsvorgaben gemacht werden, um menschliche Begegnung zu unterbinden, ist es besonders wichtig sich persönlich zu treffen und sich miteinander auszutauschen. Derzeit kommen lang geheim gehaltene Ungereimtheiten in aller Welt ans Licht. Nur muss man stets auf der Hut sein – dort wo die eigentliche Wahrheit zu liegen scheint, ist sie oft mit mehreren undurchschaubaren Schichten von Intrigen, Lügen und Scheinwahrheiten überdeckt.“ Carl spürte beim Klang seiner eigenen Worte einen heftigen Stich im Herz, und ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit.

Viele Prozesse gegen Umweltschützer

Seinem Freund gegenüber verschwieg er diese Empfindung jedoch und eröffnete eine Diskussion über weltweite Missstände: „Mir als Jurist machen die vielen Prozesse, die seit einiger Zeit gegen aktive Umweltschützer angeleiert werden, große Sorgen. Man versucht die biologischen Apfelbauern in Südtirol* zu zermalmen und jetzt erst wurde gegen eine französische Weinhändlerin* zur Attacke geblasen. Man schüttet sie mit vernichtenden Prozessen zu, denen man seelisch einzig mit großem Mut und finanziell nur mit der Hilfe von Umweltorganisationen standhalten kann. Es ist ein regelrechter Vernichtungsfeldzug, den globale Giftmischer und Brunnenvergifter* da in Europa veranstalten. Im Rahmen geltender Gesetze, versucht man Menschen mit Haltung ganz legal und scheinbar berechtigt zu vernichten. Andere wissende Leute, wie den Enthüller Julian Assange*, versucht man ja auch gezielt zum Schweigen zu bringen.“

Eine „richtige Frau“

Beim Essen fiel Carl immer deutlicher auf, dass sein Freund erstaunlich fröhlich und gelöst wirkte. Er überlegte an was das lag: „Paul, wie geht es mit deiner Tochter?“ „Sie ist bei einer Freundin. Dort können sie in Ruhe zusammen lernen“, antwortete Paul knapp. „Und woher kommt deine so ausgesprochen gute Laune?“, fragte Carl gezielt nach. „Naja, ich habe, ähem“, antwortet er stammelnd. „Du warst bei einer Frau?“, bohrte Carl nun gezielt nach. „Ja, bei einer richtigen“, antwortete Paul ausweichend. Mit gehobenen Augenbrauen wollte Carl wissen: „Was heißt bei einer richtigen – gibt es auch unrichtige Frauen?“ Noch im selben Moment dämmerte es Carl was Paul meinte: „Aha?“, rief er fragend aus und wartete, ob der Freund sich weiter erklären würde.

Triebabfuhr

Die Großmutter der ehelichen Kinder von Paul steckte diesem ab und zu fünfzig Euro für eine käufliche Frau zu. Sie gedachte ihm somit auf Dauer über den Verlust der ehelichen Vergnügungen hinwegzuhelfen. Auch wusste sie darum, dass Paul seine heranwachsende Tochter neben sich schlafen ließ, und meinte ihre Enkeltochter mit der Finanzierung einer regelmäßigen Triebabfuhr für ihren Vater, genügend vor möglichen Übergriffen zu schützen. Den wahren Hintersinn dieser Geste aber, den verwitweten Schwiegersohn damit möglichst von einer neuen Verbindung, einer erfüllenden und sexuellen Partnerschaft zu einer Frau, abzuhalten durchschaute Paul Malibo jedoch nicht.

Violetta

„Ich habe eine Frau kennengelernt“, gab Paul nun strahlend und unumwunden zu. „Ach!“, entfuhr es Carl und er fragte neugierig: „Wen? Wie heißt sie?“ „Violetta. Aber wir reden jetzt nicht darüber, falls Gislène kommt. Ich muss es ihr sehr schonend beibringen, sonst gibt es eine Katastrophe. Das was beim letzten Mal passierte, als ein Jahr nach dem Tod meiner Ehefrau, eine in Frage kommende Frau in meinem Leben auftauchte, möchte ich Violetta ersparen“, antwortete Paul auf Carls Frage, stand auf und ging in die Küche.

Diktaturen

Beim Essen unterhielten sich die beiden Freunde über ihre Eindrücke zur derzeitigen >Karinasituation<. Sie stellten Ähnlichkeiten zum faschistoiden Hitlerdeutschland und anderen Diktaturen fest. Nicht nur die rigorose Abschaffung demokratischer Freiheiten und eine erfolgte Gleichschaltung machten sie dabei aus. Die vielen stasiähnlichen Denunziationen der Folgsamen, und das Schweigen der Mehrheit fanden sie schlicht beklemmend. Um passende Worte ringend, besprachen sie ihre Sorgen wegen einer ausgeübten Euthanasie durch mörderische Impfprogramme. Aber auch darin, dass bereits etwas anderes in der Luft liege, demnächst eine Welle der Veränderung* durch das Land gehen würde, waren sie sich einig. Die beiden Freunde hofften, dass bald eine deutliche Wandlung zum Guten hin eintreten möge.

Mehr Mitmenschlichkeit

„Ich bin zuversichtlich Paul, dass wir unsere freiheitliche demokratische Ordnung bald erneuern und ausbauen können“, meinte Carl: „Es gibt jetzt immer mehr und lauter werdende Stimmen, die sich zu den Gefahren von Impfungen äußern und sich für eine umfassende Verbesserung unseres Gesundheitssystems einsetzen. Zum Beispiel gibt es Ärzte, die sich als so genannte Weiße Kraniche* organisiert haben. Musikerkreise sind ebenfalls fleißig dabei, ermutigende Texte zu schreiben und ihre aufbauenden Lieder* zu singen. Paul ergänzte hoffnungsfroh: „Viele religiös orientierte Menschen ermahnen eindringlich dazu, sich wieder mehr auf Mitmenschlichkeit zu besinnen. Sie fordern die Wiedereinrichtung der seitherigen medizinischen und sozialen Hilfen in den Vesperkirchen. Und Carl, hast du davon schon gehört: In manchen Kanälen im Internet spricht man sogar von einer spirituellen Verantwortung, die es jetzt zu übernehmen gilt.“

Hübsches Zimmer

Nach dem Abendessen verabschiedete sich Carl zügig – er musste ja noch ans andere Ende des Landkreises. Unweit des Kraftwerkshauses hatte er seine Unterkunft. Dort würde er in den kommenden Tagen übernachten. Und für den Fall, dass Paula noch dazukommen würde, war für sie ebenfalls ein einfaches, aber sehr hübsches Zimmer reserviert … Fortsetzung folgt.

Erläuterungen:

*Juristische Attacken gegen Enthüller und Aktivisten: http://www.umweltinstitut.org/aktuelle- meldungen/meldungen/2020/pestizidtirol/pestizide-im-bordeaux-umweltschuetzerin- vor- gericht.html?utm_source=CleverReach&utm_medium=email&utm_campaign=Newslet ter+-+07.01.2021_SLAPP+Frankreich_oIa&utm_content=Mailing_7647648

https://www.oekom.de/themen/pestizidprozess-das-wunder-von-mals-vor-gericht/c- 340 https://www.sueddeutsche.de/politik/julian-assange-gericht-haft-london-1.5166321

*Ärztestimmen: https://2020news.de/wp-content/uploads/2020/12/0K2YnJI98Grs.mp4 https://aerzte-stehen-auf.de/aerztehilfswerk/

*Aus dem Text des 2. Flugblatts der Weißen Rose: Wenn eine Welle des Aufruhrs durch das Land geht, wenn „es in der Luft liegt“, wenn viele mitmachen, kann in einer letzten, gewaltigen Anstrengung dieses System abgeschüttelt werden.

*Sophie und Hans Scholl: http://weisse-rose-crailsheim.de/orte-des-gedenkens/crailsheim/

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_wei%C3%9Fe_Rose_%28Film%29

https://www.youtube.com/watch?v=xrRO4K0fmlY

https://www.youtube.com/watch?v=wfi5UxYN968

https://wecker.de/de/musik/album/34-Filmmusiken/item/128-Die-Weisse-Rose.html

*Beispiel aktueller Musik und Kunst:
Side By Side (One For All And All For One) – Project United – A Song For The World – Corona-Crisis: https://www.youtube.com/watch?v=YHXstXiPXsY&feature=youtu.be

*Vesperkirchen: https://de.wikipedia.org/wiki/Vesperkirche

*Verantwortung in der universellen Zukunft: https://christinavondreien.ch/medien/kernaussagen-anlaesslich-des-tagesseminar-in- erding-05.01.2019

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„Die Archivalie des Monats Januar 2021“ – Materialien zur Skisprungschanze im Crailsheimer Eichwald

Die Archivale des Monats Januar 2021 im Crailsheimer Stadtarchiv sind Materialien zur Skisprungschanze im Eichwald.

Von Helga Steiger, Stadtarchiv Crailsheim

„Eine weiße Bahn, von weit mehr als 1000 Menschen umsäumt“

Am Tag vor dem denkwürdigen 20. Januar 1952 fiel der erwartete Schnee in Crailsheim, in den späten Abendstunden fuhr ein Lautsprecherwagen durch Crailsheim – eine sensationelle Nachricht wurde verkündet: Die Crailsheimer Skiwettkämpfe konnten beginnen und die neu gebaute Skisprungschanze sollte erstmals in Betrieb genommen werden!
Laut eines Berichts im Hohenloher Tagblatt strömten zahlreiche Schaulustige in den Eichwald, um die Sensation zu erleben: „Der Hang des Kreckelbergs war am Sonntagnachmittag schwarz von Menschen.“ Die Besucher wähnten sich in einem der prominenten Skisprungorte: „Der Blick von der Höhe des Berges, auf dem das Anlaufgerüst steht, bot das aus so vielen Wochenschauen vertraute Bild einer großen wintersportlichen Veranstaltung: eine weiße Bahn inmitten einer Waldschneise, von weit mehr als 1000 Menschen umsäumt, mit zungenartig verbreitertem Auslauf, schneebehangene Bäume und in der Ferne hinter der weißen Ebene die verschneiten Berge.“

Schanzenrekord von 24,5 Meter

Für das Testspringen wurde die neue Schanze am Sonntagvormittag mit weiterem Schnee „gepolstert“. Am Nachmittag wagte der Leiter der Skiabteilung des TSV Crailsheim, Julius Habermeier, den ersten Sprung. Noch wurde mit verkürztem Anlauf gestartet, was die Zuschauer vielleicht etwas enttäuschte: Der weiteste Sprung gelang Walter Erben mit gerade einmal 16,5 Meter. Die Eichwaldschanze bestand damit jedoch ihre „Feuertaufe“. Schon eine Woche später fanden die Jugendmeisterschaften des Bezirks Ostalb auf ihr statt, nun wurde die ganze Schanze genutzt. Walter Erben konnte in der „Allgemeinen Klasse“ mit 22 Meter und 22,5 Meter seine Sprungweite deutlich ausbauen und seine Führung amtlich machen. Am weitesten sprang allerdings in der Altersklasse ein Sportler des SV Unterkochen: 23,5 Meter. Der „offizielle“ Schanzenrekord von 24,5 Meter wurde 1953 von Berthold Kieninger aufgestellt.

Bau der Schanze am 1. Juli 1950 begonnen

Die Anlage der Eichwaldschanze ist aus mehreren Dokumenten nachvollziehbar, die von Günter Utz an das Crailsheimer Stadtarchiv übergeben wurden. Im „Abschlussbericht über den Bau der Eichwaldschanze“ sind die freiwillig geleisteten Arbeitsstunden, die Kosten und die Spenden verzeichnet. Demnach wurde mit dem Bau der Schanze am 1. Juli 1950 begonnen, die Bauleitung hatte der Vermessungsingenieur Hans Pauschinger. Vereinsmitglieder und weitere Freiwillige leisteten 3450
Stunden für Planung, Erd-, Beton- und Zimmererarbeiten. Crailsheimer Firmen spendeten Material und Lohnkosten in Höhe von 2010 Mark. Eine mit Maßen und Werten versehene Zeichnung veranschaulicht die Geometrie der Schanze, beispielsweise liegt der Kritische Punkt bei 25 Meter. Am 16. Dezember 1951 war die rund sieben Meter hohe Holzkonstruktion fertig gestellt. Bauherrschaft und Bauleitung vermeldeten stolz: „Die Sprungschanze wurde durch Vertreter des Bezirks Ostalb im Schwäbischen Skiverband abgenommen und als gut befunden.“

Spektakuläre Aufnahmen aus der Fotosammlung des Stadtarchivs

Die Eichwaldschanze sorgte in mehreren kalten, schneereichen Wintern für Abenteuer und Vergnügen. Spektakuläre Aufnahmen aus der Fotosammlung des Stadtarchivs zeigen die wagemutigen Crailsheimer Springer. Besonders viele Zuschauer zog das Faschingsspringen an, bei dem die Männer verkleidet antraten – einmal wurde auf diese Weise ein „Internationales Damenspringen“ veranstaltet, lange bevor Skispringen auch für Frauen zur Wettbewerbsdisziplin wurde. Die aus Nadelholz gebaute Schanze zerfiel mit der Zeit, wärmere Winter machten eine Instandsetzung nicht rentabel. Die in den Wald geschlagene Schneise ist längst zugewachsen. Nur noch einzelne Betonpfeiler im Wald künden von Crailsheims Glanzzeit als Skisprungort.

Text mit Bildern der Eichwaldschanze am Crailsheimer Kreckelberg:

https://www.stadtarchiv-crailsheim.de/bestaende-service/aktuelles/archivale-des-monats/

Anschrift und Ansprechpartner:

Stadtarchiv Crailsheim
Marktplatz 1
74564 Crailsheim
Telefon: 07951 403-1290
E-Mail: buergerbuero@crailsheim.de oder Tourismus@crailsheim.de

 

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„Persönliche Angriffe statt Argumente“ – Leserbrief von Hans A. Graef aus Schwäbisch Hall

Einen Leserbrief mit der selbstgewählten Überschrift „Persönliche Angriffe statt Argumente“ hat Hans A.Graef aus Schwäbisch Hall geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Leserbrief in voller Länge.

Leserbrief von Hans A. Graef, Schwäbisch Hall

Widersprüchliches Konzept ignoriert Millionen Opfer

Wissenschaftlich fundierte Kritik mit persönlichen Angriffen zu beantworten ist sowohl bei Regierungen und in Medien, als auch in Beiträgen von Herrn Erhardt und Herrn Aurich gängige Praxis. Unterstellungen, Diffamierungen gehören nicht in eine analytische Debatte; eine selektive Wahrnehmung von Fakten ist legitim, auch wenn vor allem vorgefasste Kenntnisse verstärkt werden. Dies ist ein Herrschaftsinstrument, ebenso wie die Gestaltung der Statistiken seit zehn Monaten: so werden bei 83 Millionen Zahlen addiert von Neuinfizierten (nicht Kranken), die Zahl der Tests beeinflusst das. Die Zahl der an Covid 19 Verstorbenen wird ergänzt durch jene, die mit dem Virus starben, wobei Vorerkrankungen und Lebensalter nicht dabei stehen. Das Durchschnittsalter beträgt über 82 und liegt auf dem Niveau der Lebenserwartung. Das sage ich als 72-Jähriger nicht, um es zu verharmlosen, sondern um die Viruspanik in der Erkältungssaison aufzuzeigen und darauf hinzuweisen, dass die Lockdowns relativ erfolglos sind, das widersprüchliche Konzept ignoriert Millionen Opfer – so wie die Kritiker meiner Position dies tun.

Die Aktien explodieren

Die regierungsabhängige Wissenschaft ist nur Teil der Diskussion und wird von wirtschaftlichen Interessen (90 Prozent Uniforschung pharmafinanziert) und von BigPharma und Gates (WHO-Finanzierung 80 Prozent) beeinflusst. Die Aktien explodieren. Die privatkapitalistische Hopkins-Uni verfolgt wirtschaftliche Ziele und erzeugt keine unabhängige Wissenschaft. Der kapitalistische Einfluss der Gates-Stiftung und von Big Pharma etwa bei dem Planspiel Event201 ist unbestreitbar, auch wenn er die ihm unterstellten Ziele nicht hat.

Zahl der Intensivbetten gesunken

Herr Erhardt hat mich als Verschwörer beleidigt, warum? Hier die Daten zu den Intensivbetten, entnommen dem Ärzteblatt (16.11.): „Seit dem 24. Juli 2020 – Kapazitäten um „4649“ Intensivbetten verringert. Kommentar „Trotz steigender Fallzahlen wurde die Anzahl der verfügbaren Intensivbetten reduziert – ohne Begründung. Seit dem 24. Juli 2020 wurde die Anzahl von verfügbaren Intensivbetten in Deutschland stetig abgebaut. Wie aus den Tagesrapporten des DIVI Intensivregisters ersichtlich ist, wurde die Kapazität verfügbarer Intensivbetten, im Zeitraum zwischen dem 24 Juli 2020 und dem 26. Oktober 2020 um 3566 abgebaut – und zwischen dem 26. Oktober bis 7. November 2020 um weitere 1083 Betten. Damit sank die Kapazität von Intensivbetten insgesamt um 4649, trotz steigender Fallzahlen und drastischer Maßnahmen.“

www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/zeitreihenhttp://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/zeitreihen

Zahlen: 12.5.: 31791 Betten, davon 19 791 belegt, 1496 Covidpatienten. 2.8. 29995 Betten, 19395 belegt, davon 260 Covid. 14.8.: 27944, davon 20313 belegt, 230 Covid; erstmals 12030 Notfallbetten. 8.1.21: 20725 belegt, davon 5467 Covid, 3565 frei, Notfall 10312., statista am 8.1. 22564 belegt, 4364 frei, nichtinvasiv 14162, invasiv 8406, EMO 424. Kennt Herr Aurich die arte-Doku „Profiteure der Angst“ (2009), die am Beispiel des Schweinegrippealarms den Kontext Wirtschaftsinteressen – Universitäten – Medien – Politik analysiert?

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„Die Pandemie solidarisch europaweit eindämmen“ Zwölf Thesen von Verena Kreilinger, Winfried Wolf und Christian Zeller

„Die Pandemie solidarisch europaweit eindämmen – Zwölf Thesen“ lautet der Titel eines Artikels von Verena Kreilinger, Winfried Wolf und Christian Zeller.

Informationen zugesandt von Paul Michel, Schwäbisch Hall

These 1

Außer Kontrolle // Anfang 2021, ein gutes Jahr nach der ersten Identifizierung des Sars-CoV-2 Virus, ist die Epidemie in großen Teilen der Welt, so insbesondere in den USA, in Lateinamerika und in Europa, mit der zweiten Welle weitgehend außer Kontrolle geraten. Obwohl inzwischen Massenimpfungen begonnen haben, steigt die Zahl der Menschen, die mit einer Corona-Virus-Infektion sterben dramatisch an. Die Mutationen des Virus häufen sich. Die Virusvariante B117 weist eine wesentlich höhere Übertragbarkeit auf und vermehrt sich rasend schnell. Im Februar 2021, ein Jahr, nachdem die Epidemie im Westen ankam, wird die Zahl von 2,2 Millionen Corona-Toten erreicht sein. Eine zentrale Aussage in diesem Papier – wie zuvor in unserem Buch „Corona, Kapital, Krise“ – lautet: Diese Entwicklung war absehbar. Die Verantwortung dafür tragen die Regierenden und die herrschenden Kreise, die diese Regierungen unterstützen.

These 2

In drei Phasen der Epidemie haben sich die Regierungen für die Inkaufnahme zusätzlicher Zehntausender Toter entschieden // Die europäischen Regierungen und die EU haben sich während dieser Pandemie in drei Perioden in besonderer Weise gegen den Schutz der Gesundheit der Menschen entschieden: Zunächst in den ersten zehn Wochen des Jahres 2020, als alle Verantwortlichen die Epidemie verharmlosten: Das Virus wurde latent rassistisch als eine chinesische Angelegenheit abgetan. Schutzmaßnahmen wurden nicht ergriffen. Der Ausbreitung der Epidemie wurden Tür und Tor geöffnet. Sodann in den Monaten Mai bis August 2020, als es nach einem ersten Lockdown eine gewisse Eindämmung der Epidemie gab: Diese Zeit mit sinkenden oder stagnierenden Infektions-Zahlen wurde nicht genutzt, um die Eindämmung fortzusetzen. Stattdessen gab es einen Wettlauf von Lockerungen – mit den fatalen Folgen, die seit September 2020 festzustellen sind. Im Herbst 2020 taten die Regierungen das Falsche. Obwohl sich die Ansteckungen bereits wieder exponentiell vermehrten, griffen sie bewusst nicht oder ungenügend ein und wogen die Menschen in Sicherheit. Erst ab November agierten sie erneut, zunehmend überhastet und autoritär.

These 3

Dass eine andere Politik möglich war, zeigen mehr als ein Dutzend Länder // Anfang 2021 entfallen von den 1,8 Millionen Corona-Toten 72 Prozent auf die Regionen USA, Lateinamerika und EU. In diesen Regionen leben jedoch nur 18 Prozent der Weltbevölkerung. Zu überprüfen ist, was die Ursachen für diese ungleiche Verteilung sind. Sicher ist: Es gibt (wie in Tabelle 2 in unserem Text dokumentiert) mehr als ein Dutzend Länder, in denen die Epidemie durch eine Mixtur von wirksamen Lockdowns und einem hohen Einsatz von Personal zur Identifikation und Nachverfolgung der Infektionsketten weitgehend eingedämmt und die Zahl der Corona-Toten bei einem Bruchteil derjenigen, die in den USA und in Europa zu beklagen sind, verblieb. In diesen Ländern wurde weitgehend eine Pandemiepolitik betrieben, wie wir sie in These 12 empfehlen.

These 4

Das fatale Ausklammern des Bereichs Fabriken und Büros // Es gibt in Europa und insbesondere in Deutschland eine intensive Debatte über die Ansteckungsorte und Ansteckungsformen. Dabei wird vor allem der private Bereich als wesentlicher Ort der Ansteckung identifiziert. Dabei fällt auf: der Arbeitsplatz (Fabriken, Büros, Logistik-Zentren) taucht in diesen Betrachtungsweisen und Statistiken nicht auf. Das passt in die gesamte Eindämmungsstrategie, bei welcher die Restriktionen primär die Individuen und den Freizeitbereich treffen, wohingegen der Bereich der Arbeit – sprich: der Mehrwertproduktion und Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft – ausgeklammert ist, ja fast zu einer Tabuzone in der Corona-Debatte wurde.

These 5

Für das Verfolgen der Infektionsketten benötigt man Personal – doch dieses wurde drastisch reduziert // Entscheidend für die Pandemie-Eindämmung sind die Identifizierung der Infektionen und das Verfolgen der Infektionsketten. Die dafür verantwortlichen Einrichtungen – in Deutschland und Österreich die Gesundheitsämter – sind dafür weder personell noch technisch ausreichend ausgestattet. Während diese Ämter im ersten Halbjahr 2020 noch in der Lage waren, gut zwei Drittel der Infektionsketten zu identifizieren, werden sie seit Ende 2020 vom Infektionsgeschehen völlig überrollt. Dieses findet weitgehend außerhalb jeglicher Kontrolle seitens dieser entscheidenden Behörde statt. Dies hängt wesentlich damit zusammen, dass das Personal dieser Ämter in den letzten 30 Jahren massiv reduziert wurde – und dass es seit Beginn der Corona-Epidemie kaum eine Aufstockung desselben gab.

These 6

Die Interessensverbände der Wirtschaft sind für die Corona-Politik mitverantwortlich // Die Verantwortlichen behaupten, von der zweiten Welle der Pandemie überrascht worden zu sein. Das stimmt nur zum Teil – und dort, wo dies zutrifft, ist dies ein Beleg für Ignoranz. Denn die Warnungen der Wissenschaft gab es lange vor Corona und seit den ersten Monaten der Pandemie ohne Unterbrechung. Tatsächlich gibt es für diese Politik eine andere Erklärung: Die Regierungen in den genannten Regionen stehen unter dem Diktat der kapitalistischen Wirtschaft. Diese drängte von Anfang an darauf, die Restriktionen so gering wie möglich zu halten bzw. solche immer wieder aufs Neue zu lockern. In dieser Situation ist die offizielle Corona-Politik dadurch definiert, dass es dann Teil-Lockdowns gibt, wenn die Situation außer Kontrolle zu geraten droht. Sobald es zu einem gewissen Rückgang der Infektionen kommt, werden wieder die Zügel gelockert – bis die Gesellschaft erneut an den Rand der Katastrophe gerät… Diese Politik verfolgt faktisch heimlich das zynische Prinzip der Herdenimmunität. Sie ist verantwortungslos und primär orientiert an der maximalen Kapitalverwertung.

These 7

Die Corona-Gelder vergrößern die soziale Ungleichheit // Die Regierungen haben Rekordsummen im Kampf gegen Corona investiert. Doch diese Gelder flossen zum allergrößten Teil in die Kassen und auf die Konten der Konzerne und Banken, der Wohlhabenden und Vermögenden. Diejenigen, die am meisten unter der Epidemie leiden (und die oft auch gesundheitlich am stärksten von ihr betroffen sind), sind die Obdachlosen, die Arbeitslosen, die prekär Beschäftigten, Menschen in Kurzarbeit, die Kleingewerbetreibenden, Kunstschaffende und die migrantische Bevölkerung. Tatsächlich sind die sozialen Schäden der Pandemie extrem hoch. Doch dies sind nicht, wie die Corona-Leugner sagen, die Folgen der Restriktionen. Diese Schäden sind so groß, weil die Politik mit den Corona-Steuergeldern eben keinen solidarischen Schutzschirm aufgespannt hat, sondern einseitig die Oberklasse begünstigt. Noch nie in der Menschheitsgeschichte gab es eine derart große Zusammenballung von Reichtum in den Händen weniger Tausend; dieser Prozess der Reichtumskonzentration hat sich im Corona-Jahr 2020 enorm beschleunigt.

These 8

Die Corona-Krise ist tief. Sie wird das Jahr 2021 bestimmen und in Sparorgien münden // Pandemie und Krise verschränken sich 2020/2021. 2020 gab es den größten Rückgang der Weltwirtschaft seit 1930. Auch das Jahr 2021 wird von den Krisenerscheinungen geprägt sein. Die Gefahr zehntausender Pleiten und eines drastischen Anstiegs der Arbeitslosigkeit besteht weiter. Die massiv angestiegene Verschuldung auf allen Ebenen und das zeitweilige Aussetzen der „Schuldenbremsen“ werden spätestens Ende 2021 dazu führen, dass die Regierenden Sozialabbau und Reduktionen von Realeinkommen verordnen.

These 9

Gewerkschaften und linke Parteien haben versagt. Sie müssen die Gesundheit der Beschäftigten ins Zentrum rücken // Die Gewerkschaften und so gut wie alle linken Parteien haben keine Konzepte zum Schutz der Arbeitenden und Erwerbslosen entwickelt, kaum konkrete Forderungen aufgestellt, wonach die Reichen und Vermögenden, die Konzerne und Banken, für Epidemie-Kosten aufzukommen haben. Erste Aufgabe von Gewerkschaften ist es, die Lohnabhängigen zu verteidigen. In Zeiten der Epidemie heißt das, deren Gesundheit ins Zentrum zu rücken. Die Gewerkschaften müssen alles unternehmen, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren und die Gesundheit der Beschäftigten und ihrer Angehörigen sicher zu stellen. Das bedeutet auch: Es muss wirksame Schutzmaßnahmen an den Arbeitsplätzen geben.

These 10

Coronaleugner verfolgen einen Sozialdarwinismus – Wer die Kritik am Abbau demokratischer Rechte vor den Gesundheitsschutz stellt, handelt inhuman // Das Leugnen der Epidemie ist weiter stark verbreitet – trotz massiver Ausweitung der Epidemie, trotz stark steigender Zahl der Corona-Toten. Diese Positionen ähneln denjenigen der Klimaleugner. Gleichzeitig befinden sie sich (auch hier wie beim Klimaleugnertum) objektiv im Gleichklang mit den Interessen der Kapitalvertreter: diese haben, wie in These 6 dargelegt, kein Interesse an einer wirksamen Eindämmung der Epidemie. Insofern ist es kein Zufall, dass der reaktionäre Ex-Präsident der USA Donald Trump und der faschistoide brasilianische Präsident Jair Bolsonaro die Epidemie-Gefahr lange Zeit mit denselben Argumenten leugneten und dass so gut wie alle Interessenverbände des Kapitals in der Epidemie plötzlich für Demokratie eintreten und dies in einen Gegensatz zu wirksamen Maßnahmen gegen die Epidemie stellen. Richtig ist: Demokratische Rechte und das Streikrecht sind in Gefahr, wenn man den Regierenden die Gesundheitspolitik überlässt. Doch diese demokratischen und gewerkschaftlichen Rechte können nur wirksam verteidigt werden, wenn die Linke und die Gewerkschaften selbst eine wirksame Politik gegen die Epidemie unter besonderer Berücksichtigung der unteren Klassen und Schichten entwickeln. Der Abstentionismus jedoch, den die Gewerkschaften bei diesem Thema pflegen, treibt die Menschen eher in Apathie und Entpolitisierung – was wieder der Nährboden für Rechtsextremismus und Faschismus ist. Das Querdenkertum mag sich ursprünglich aus unterschiedlichen Bevölkerungsschichten zusammengesetzt haben. Inzwischen ist diese Bewegung von rechten und faschistoiden Strömungen beherrscht.

These 11

Das Starren auf den Impfstoff und eine massenhafte Impfkampagne ist problematisch und ergänzt im gewissen Sinn die falsche Corona-Politik // Ein wirksamer Corona-Impfstoff macht nur Sinn als Ergänzung einer Politik, die umfassend auf eine Eliminierung der Epidemie und ihrer Ursachen abzielt. Die Corona-Impfstoffe werden selbst in den reichen Regionen der Welt erst im Herbst 2021 Wirkung zeigen. Weltweit frühestens im ersten Halbjahr 2022. Lässt man aber dem Virus diese Zeitspanne, dann kostet das weiteren hunderttausenden Menschen das Leben. Vor allem häufen sich mit der weiteren Ausbreitung des Virus die Mutationen. Weisen diese eine höhere Ansteckungsrate auf, droht die Epidemie sich so schnell auszuweiten, dass die Impfkampagnen nicht mehr hinterherkommen. Zudem müssen möglicherweise bald – wie bei der weniger gefährlichen Grippe – ständig neue Impfstoffe entwickelt und neue Impfkampagnen gestartet werden. Das mag für Impfstoffhersteller, nicht jedoch für die Menschheit, eine interessante Perspektive sein. Notwendig sind Sofortmaßnahmen zur wirksa- men Eindämmung des Virus. Nur damit wird die Gefahr von Mutationen stark minimiert – mit der Chance, sie im Keim immer neu zu ersticken.

These 12

Eine internationale, linke Kampagne zur Eindämmung der Epidemie ist notwendig – und möglich // Wir schließen uns dem internationalen Aufruf für die konsequente Eindämmung der Covid-19-Pandemie in Europa an. Ziel muss sein, die Infektionen auf ein Minimum zu reduzieren und das Virus wirkungsvoll einzudämmen. Das erfordert strikte Lockdown-Maßnahmen, die auch den Bereich der Arbeitsplätze erfassen, gepaart mit einem massiven Aufstocken der Zahl der Beschäftigten in den Gesundheitsämtern, um ein solches Identifizieren und Nachverfolgen erst zu ermöglichen. Ziel muss sein: Jede einzelne SARS-CoV-2-Ansteckung in Europa muss direkt nachvollziehbar sein. Auf dieser Basis wird es möglich sein, Schritt für Schritt wieder ein normales Alltagsleben zu ermöglichen.
Diese Politik ist zu ergänzen um Forderungen, die die Profitlogik im Gesundheitssektor und in der Pharmaindustrie grundlegend in Frage stellen. Beide Sektoren müssen perspektivisch unter öffentliche Kontrolle gestellt werden. Sofortforderungen dabei sind: das Außerkraftsetzen des Prinzips der Fallpauschalen in den Krankenhäusern, der sofortige Stopp aller Krankenhaus-Schließungen und die Produktion der wirksamen Corona-Impfstoffe in Anlagen unter öffentlicher Kontrolle.
Eine solidarische Perspektive in den Zeiten der Pandemie heißt: Im Zentrum stehen der Mensch, die menschliche Gesundheit, die überwältigende Mehrheit der Gesellschaft und deren Interessen und die gemeinschaftliche Bekämpfung der Epidemie. Es gibt keinen Gegensatz zwischen Gesundheitsschutz und Pandemiebekämpfung einerseits und der Verteidigung demokratischer Rechte und des Rechtstaats andererseits. Demokratie ohne Gesundheitsschutz ist sinnlos und zynisch. Gesundheitsschutz ohne Demokratie führt in den autoritären Staat. Die Einheit von beidem ist in der gegebenen Situation der entscheidende Schritt zur solidarischen Gesellschaft.

Internationaler Aufruf für die konsequente Eindämmung der Covid-19-Pandemie in Europa:

https://www.containcovid-pan.eu/

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„Plädoyer für einen linken Green New Deal“ – Online-Lesung mit dem Parteivorsitzenden Bernd Riexinger (LINKE)

Eine Online-Lesung mit Bernd Riexinger bieten die Linken Schwäbisch Hall und Hohenlohe am Sonntag, 17. Januar 2021, um 11 Uhr an. Der Vorsitzende der Bundespartei von „Die Linke“ liest aus seinem aktuellen Buch „Plädoyer für einen linken Green New Deal“. Die LandtagskanidatInnen für Hohenlohe (Simon Brecht) und Schwäbisch Hall (Ellena Schumacher Koelsch) sind ebenfalls anwesend.

Von Cedric Schiele, Kreissprecher Die Linke Schwäbisch Hall und Hohenlohe

Zugangsdaten zur Online-Lesung

Online-Lesung mit Bernd Riexinger mit dem Titel „System Change – Plädoyer für einen linken Green New Deal“ am Sonntag, 17. Januar 2021, um 11 Uhr:

Zugang: Zoom-Meeting beitreten

https://us02web.zoom.us/j/84499673702?pwd=L2JmTyt3bzNyVmppWHo3UTM5VE05UT09

Meeting-ID: 844 9967 3702

Kenncode: 651851

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„Offenes Online-Treffen“ Verein „Ohne Rechtsaußen“ lädt zum Mitdiskutieren ein

Der Verein „Ohne Rechtsaußen e.V.“ lädt alle Freunde und Mitglieder zu einem Zoom-Meeting am Montag, 11. Januar 2021, um 19 Uhr ein. Eines der Themen lautet „2020 war ein seltsames Jahr“. Außerdem soll über die Stürmung der Trump-Anhänger des amerikanischen Parlamentsgebäudes „Capitol“ gehen.

Von David Jäger, Verein Ohne Rechtsaußen

Das erste offene Treffen in neuen Jahr findet am Montag, 11. Januar 2021, um 19 Uhr unter folgendem Link statt:

Zoom-Meeting beitreten https://uni-wuerzburg.zoom.us/j/92135596129?pwd=R0d4VFIzWnEwSGg1ajMzc0lrekx3Zz09

Mit Snack und Getränk

David Jäger: „Schnappt euch ein Getränk und einen Snack eurer Wahl und wohnt unserem ersten offenen Treffen dieses Jahr bei.“

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„Lang beschattete Täler“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden einunddreißigster Teil

„Lang beschattete Täler“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden einunddreißigster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig, und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

XXXI Winter

…Die zweite Tasse Rumschokolade genießend, ließ Carl die wunderbare Atmosphäre im Jadel auf sich wirken. Er sinnierte darüber nach, wie sich die kommende Woche im Hochschwarzwald wohl gestalten würde. Der Abschlussbericht von Leopold Findus, seinem Informant, lag ihm nunmehr vor. Danach war seine geliebte Paula im Jahr zweitausendsechzehn, ganz kurz vor dem Weihnachtsfest, hinterhältig überfallen und niedergeschlagen worden. Sie war damals mit einem Schweizer Rechtsanwalt und Notar verabredet. Anstatt jedoch zum Abschluss ihrer langwierigen Erkundigungen zu gelangen – erwachte Paula aus einer Bewusstlosigkeit, die sie sich nicht erklären konnte. Die Vorboten zum geplanten Hinterhalt, die sie hätten misstrauisch machen können, wurden in dem damals vorangehenden Sommer von Paula arglos übersehen. Sie wiegte sich in Sicherheit und traf daher keinerlei nützliche Vorkehrungen, um sich gegen einen gezielten Angriff auf ihr Leben zu schützen. Im Kreiskrankenhaus wurde am Tag nach dem nächtlichen Überfall ein Schädelbruch diagnostiziert.

Hohenzollern

Durch die Recherchen seines Informanten Findus wurde der erste Verdacht, dass es sich um eine familiäre Tragödie handeln könnte, erhärtet. Immer noch stockte Carl beim Gedanken an diesen Überfall der Atem. Paula Engel hatte zwei Vettern, beide waren Söhne der Schwester ihres Vaters. Renate verheiratete sich, und zog dann, gut situiert, hinauf an den Rand des Albtraufs. Dort, unweit der hoch oben thronenden Burg Hohenzollern, lebte sie mit ihrem Mann und den Söhnen Wilhelm und Roger. Die Buben aus der Familie Teufel wuchsen neben Paula und ihrem kleinen Bruder auf, da zu dieser Zeit, enger Kontakt zwischen der hochgelegenen Albstadt und der Stadt am Kocher gehalten wurde. Schon damals, als Paula gerade lernte, sich aus eigener Kraft, an den hölzernen Gitterstäben des Laufstalls hochzuziehen, war ihrem Vetter Wilhelm das geschickte Bäßle* bereits ziemlich unheimlich. Sobald er nahe an Paula vorbei lief, giftete sie ihn aus ihrem Laufstall heraus an, schnellte mit der einen Hand vor und krallte sich in seinen Kleidern fest, um mit der anderen Hand beherzt in seinen Haarschopf zu greifen und an seinen Haaren zu ziehen.

Ungesunde Veränderungen

Carl musste Paula unbedingt zu ihrer Kindheit befragen. Es war ja gut möglich, dass eine versteckt verzwickte Situation, kleine familiäre Streitereien aus der Kindheit, zu dieser beinahe tödlichen Eskalation führte. Da Carl bei Paul zum Abendessen eingeladen war, wollte er sich vorher noch die Füße vertreten und frische Luft schnappen. Er stand auf, um bei Jadel Junior die Rechnung der edlen Gedecke an der Kasse zu begleichen und wurde dann freundlich aus dem Café verabschiedet.
Später im Esszimmer bei Paul, führten er und Carl ihr Gespräch aus dem Jadel fort. „Es ist grad schwierig an eine Änderung zum Guten hin zu glauben.“, meinte Paul, „Nicht nur bei Studierenden und Schülern, sondern auch in meinem Arbeitsbereich bei der Betreuung von jungen Menschen in der beruflichen Bildung, finden sehr viele ungesunde Veränderungen statt.

Ansprache und Förderung

Diejenigen die von zu Hause begütert und mit digitalen Geräten und Anschlüssen ausgestattet sind, verkraften das vielleicht gerade noch so. Aber stell dir mal vor: Es wurde angeordnet junge Menschen, die dringend Hilfen beim Lernen brauchen, mit Videounterricht abzuspeisen. Da handelt es sich um Heranwachsende, die sich in einem Ausbildungsverhältnis befinden, sie sind motiviert; sie sind die klugen Facharbeiter und findigen Handwerker von morgen. Sie haben nur Lücken im theoretischen Bereich, beim Rechnen oder beim Schreiben. Was gebraucht wird, sind Ansprache und Förderung sowie Unterstützung im theoretischen Bereich.“

Aufwendige Ferienvergnügungen

„Haben diese jungen Menschen denn einen Hauptschulabschluss?“ fragte Carl. Als Paul mit dem Kopf nickte, fragte Carl Eugen weiter: „Woher kommen dann die Wissenslücken? Ein normaler Hauptschulabschluss ist doch ausreichend, um eine solide Berufsausbildung absolvieren zu können.“, stellte er fest.
„Nun, es gibt viele Gründe und ein Hauptschulabschluss ist nicht mehr das, was er in deiner Jugendzeit war. Da sind zum einen Einheimische, die irgendwann einmal mit erzieherischen Methoden verschreckt wurden, die nicht zu ihrem Gemüt oder ihrer Leistungsfähigkeit gepasst haben. Und dann Enkel und Urenkel der Arbeitsmigranten aus der Wirtschaftswunderzeit, welche man jahrelang durch Schulen geschleust hat, ohne sich um eine sinnvolle Nachhilfe für ihre Defizite zu scheren. Lehrer, die nicht den Mut hatten sich nach oben hin gegen inhaltsleere Methoden des Unterrichtens zu wehren. Und nicht zu vergessen, die Lehrkörper, die ihrer wahrhaftigen Berufung gefolgt sind und aufwendige Ferienvergnügungen vor den erzieherischen Auftrag gestellt haben.

Gesellschaftliche und kulturelle Hintergründe

In den ausbildungsbegleitenden Hilfen zum Beispiel sind neu Eingewanderte oder deren Kinder als Teilnehmer einer Fördermaßnahme dabei. Denen fehlt natürlich neben der sprachlichen Ausdrucksform auch das Wissen um gesellschaftliche und kulturelle Hintergründe. Da kann man oft nicht einmal davon ausgehen, dass ein gewöhnliches Werkzeug erkannt oder gar richtig benannt werden kann“, erläuterte ihm da Paul ausführlich und ergänzte in absolut überzeugtem Ton: „Deutschland hat ein ausgezeichnetes duales Ausbildungssystem, da seid ihr ein leuchtendes Vorbild in der Welt. Aber man muss auch da die vordergründig schwächeren Jugendlichen und jungen Erwachsenen integrieren und sie mitnehmen. Beziehungsweise unter globalen Gesichtspunkten gesehen: Jetzt erst recht sehr gut ausbilden. Was unter anderem heißt, eben ganz gezielt fördern – sie sind unsere Zukunft. Nicht nur wenn sie hier bei uns in Baden-Württemberg, in Deutschland oder in Europa bleiben, sondern auch wenn sie in ihre Heimatländer auf anderen Kontinenten zurückkehren.

Lebendiges Wissen

„Weißt du, Carl.“, dozierte Paul nun in voller Fahrt weiter: „In ihren Heimatländern sind sie sehr wertvolle Katalysatoren. Sie sind es, die genau diese Neuerungen einführen können, die man dort so dringend braucht – jedoch nicht schon wieder von den ehemaligen Kolonialherren aufs Auge gedrückt bekommen will. Von denen, welche die Sprache sprechen und die Gepflogenheiten kennen, nehmen ja auch hier die Eingeborenen eher etwas an“, augenzwinkernd schloss er seine Ausführungen mit den Worten ab: „Ich hoffe sehr, dass viele der jungen Flüchtlinge später auf ihre Kontinente zurückkehren und sich dort nützlich machen. Sie nehmen ja nicht nur das fachliche, das berufsbezogene, sondern auch das lebendige Wissen aus einer freien Gesellschaft mit.“

Abdriftende

„Manchmal habe ich gerade deswegen große Sorgen um den Nachwuchs“, beleuchtete Carl nun seine Sicht: „Die Lernmethoden – ob in Schulen oder Universitäten – daheim und auf Abstand sind allesamt wenig effektiv. Wenn schon über Beschränkungen beschlossen wird, müssen unbedingt Ausnahmen her. Oft sind die technischen Ausstattungen bei den Lernenden daheim ja gar nicht vorhanden, um einer Erklärung folgen zu können. Zum besseren Verständnis einer Materie ist die lebendige und menschliche Nähe einer vermittelnden Lehrkraft unbedingt erforderlich – es braucht diesen direkten und unmittelbaren Kontakt – und es braucht den direkten Kontakt der Lernenden zueinander. Das digitale Füttern von Kindern und Jugendlichen mit abstraktem Wissen ist haarsträubender Quatsch. Viele klinken sich dabei unbemerkt aus, oder melden sich erst gar nicht zu den geplanten Veranstaltungen an. Niemand kümmert sich mehr umeinander und die Abdriftenden verschwinden still und leise. Dort wo er verlorengegangen ist, muss wieder der Mut zum Präsenzunterricht aufgebracht werden. Das sollten unsere Universitätsdekane, Schulrektoren und die Leitungen in Bildungseinrichtungen unbedingt durchsetzen, um mit Bildung gegen die Planspiele* der Angst vorzugehen.“

Begegnungen

„Der Mensch wird nur am DU zum ICH*“, betonte Paul. „Wir nehmen alle etwas aus Begegnungen mit anderen Menschen mit. Wenn wir Begegnungen abschaffen, schaffen wir nicht nur die Spuren anderer in unseren Herzen, sondern auch jede Mitmenschlichkeit ab.“ … Fortsetzung folgt.

Erläuterungen:

*Bäßle: Schwäbischer Ausdruck für die Kusine oder auch Cousine.

*Wirtschaftswunderzeit: Bezeichnung für den rasanten wirtschaftlichen Aufschwung ab den 1950er Jahren, in der nicht nur Europa, die Schrecken der beiden Weltkriege und zu vergessen suchte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswunder

*Ausbildungsbegleitende Hilfen: Maßnahme der Bundesarbeitsarbeitsagentur zur Unterstützung von Auszubildenden, auch kurz abH genannt. https://de.wikipedia.org/wiki/Ausbildungsbegleitende_Hilfen https://www.arbeitsagentur.de/content/1478797061080

*Planspiele zur Angst und Freiheitsbeschränkungen: https://www.youtube.com/watch?v=SSnJhHOU_28

*Der Mensch wird nur am DU zum ICH: Zitat von Dorothee Sölle, nach dem jüdischen Religionsphilosoph Martin Buber.

*Dorothee Sölle, Theologin und Sprachwissenschaftlerin mit besonderem Augenmerkauf die Theologie der Befreiung und für Mystik: https://www.dorothee-soelle.de/

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„Für die Merlins zählt aktuell jeder Euro“ – CDU-Landtagskandidatin Isabell Rathgeb im Gespräch mit Geschäftsführer Martin Romig

Nicht der Profisport, sondern der Schulsport nahm beim Online-Gespräch von CDU-Landtagskandidatin Isabell Rathgeb mit Merlins-Geschäftsführer Martin Romig am Freitag, 30. Dezember 2020, überraschenderweise breiten Raum ein. Sportunterricht sei essentiell für die Gesellschaft und müsse aufgewertet werden, meint Romig.

Von CDU-Landtagskandidatin Isabell Rathgeb

„Die Sportart kann sich über Wasser halten“

Zum Zeitpunkt des Gesprächs hatten die Hakro Merlins Crailsheim gerade den zweiten Tabellenplatz der Basketball-Bundesliga inne. Und natürlich war der sportliche Erfolg der Profimannschaft wie auch die finanziellen Herausforderungen, die die Merlins aktuell durch die Corona-Krise zu meistern haben, Thema der Unterhaltung. „Die Sportart kann sich über Wasser halten“, erklärte Romig. Für die Merlins zähle aber aktuell jeder Euro.

Gesellschaftlicher Wille gefragt

Romig nutzte das Interview aber vor allem, um auf die gesellschaftliche Bedeutung von Vereins-, Breiten- und Schulsport aufmerksam zu machen. Sport trainiere die Teamfähigkeit, fördere das soziale Miteinander und wirke so der Vereinsamung und der Verrohung der Gesellschaft entgegen. Gegenstand des Interviews waren auch Zuschauerfragen aus dem ganzen Kreis, die Rathgeb an Romig weitergab: Von Spielen auf europäischer Ebene bis zur Nachwuchsförderung wurde viel gefragt.

Zunehmend körperliche Defizite bei Kindern

Nicht nur der Profisport, auch die Jugendarbeit sei eine Herzensangelegenheit der Merlins. „Wir beobachten jedoch zunehmend körperliche Defizite bei Kindern“, erzählte Romig. 30-Jährige mit chronischen Rückenleiden und Knieschmerzen bei 14-Jährigen gehörten mittlerweile zum alltäglichen Bild. Diese Defizite seien häufig auf Bewegungsmangel und Übergewicht zurückzuführen und würden die Sozialsysteme künftig stark belasten, so seine Befürchtungen. Um dem entgegenzuwirken, müsse dem Sportunterricht die gleiche Bedeutung wie Deutsch und Mathe zuerkannt werden. „Ich verstehe nicht, warum das nicht passiert“, so Romig. Es genüge nicht, „alle vier Jahre nach neuen Leitlinien zu schreien, weil es gerade bei Olympia nicht läuft“. Romig vermisst hier den gesellschaftlichen Willen, etwas an der Situation zu ändern.

Lockdown für Kinder besonders fatal

Romig zeigte sich zudem besorgt über die Auswirkungen des Lockdowns auf Kinder und Jugendliche. Die Merlins würden ihrem Nachwuchs derzeit zwar Trainingseinheiten per Zoom-Meeting anbieten und es werde tolle Arbeit von den Trainern geleistet. Den Trainingsrückstand könne dies jedoch nicht wirklich ausgleichen. „Fast ein Jahr Corona-Lockdown – im Kindesalter ist ein Jahr viel und wahrscheinlich kaum aufzuholen“, so die Einschätzung Romigs.

Neue Halle

Im Bereich des Profisports sei der Kauf des Hangars, den der Crailsheimer Gemeinderat vor Kurzem beschlossen habe, ein Lichtblick. Der Hallenbau dürfe aber nicht als Projekt der Merlins alleine, sondern müsse als Gemeinschaftsprojekt der Stadtgesellschaft verstanden werden, warnte Romig vor falschen Erwartungen. Bis zum Bau einer neuen Spielstätte in Crailsheim sei es daher noch ein langer Weg, bei dem viele Akteure zusammenkommen müssten, stellte Romig klar.
Einig waren sich Rathgeb und Romig, dass wir in einer wirtschaftlich starken Region leben und hier der Basketball auch ein integratives Element bildet. Er bietet gerade auch neuen Fachkräften – auch mit ausländischen Wurzeln – in der Region eine neue Anlaufstelle und kann so zur Heimat werden.

Bildungspolitik als Schwerpunkt

„Die Bedeutung des Sportunterrichts schätze ich ähnlich wie Martin Romig ein“, so Isabell Rathgeb im Nachklang des Gesprächs. Die Bildungspolitik hat für die Mutter von drei schulpflichtigen Kindern hohe Priorität. „Wir müssen die Digitalisierung der Schulen vorantreiben, dürfen aber auch die elementaren Bedürfnisse unserer Kinder, wie Sport oder die Förderung von Kreativität und Gemeinschaftssinn, nicht aus den Augen verlieren“, meint Rathgeb. Eine sehr gute Bildungspolitik sei auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland von herausragender Bedeutung. Als besonderes Beispiel für die gelebte Verantwortung vor Ort führte sie im Nachgang die Gemeinde Michelfeld auf. Hier hat die Kommune mit Bürgermeister Binnig einen Schwerpunkt auf die Gesundheit der Bevölkerung gelegt und richtet dementsprechend ihre Aktivitäten aus.

Nächster Gesprächspartner: Frank N. Walter

Um das Thema Schule und deren aktuelle Rahmenbedingungen geht es daher auch beim nächsten Online-Gespräch am Freitag, 8. Januar 2021, um 20 Uhr. Isabell Rathgeb wird sich dann mit Frank Walter, Rektor und Geschäftsführender Schulleiter aus Schwäbisch Hall, unterhalten. Fragen hierzu können an die Landtagskandidatin vorab unter kontakt@isabell-rathgeb.de geschickt werden.

Info:

Die Aufzeichnung des Gesprächs mit Martin Romig ist unter www.isabell-rathgeb.de in voller Länge abrufbar. Auf der Internetseite wird auch das Gespräch mit Frank Walter am Freitag, 8, Januar 2021, um 20 Uhr live zu verfolgen sein.

Isabell Rathgeb, CDU-Landtagskandidatin im Wahlkreis Schwäbisch Hall, Mühlstraße 31, 74597 Stimpfach

Was bewegt Sie?

Kontaktmöglichkeiten:

Telefon: 01520 74 20 930

E-Mail: kontakt@isabell-rathgeb.de

Internet: www.isabell-rathgeb.de

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„Lang beschattete Täler“ –  Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden dreißigster Teil

„Lang beschattete Täler“ –  Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden dreißigster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig, und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

XXX Herde

… Als Jadel Junior freundlich lächelnd, die leeren Kuchenteller vom Tisch zog, bestellte Carl für sich und Paul noch zwei weitere heiße Schokoladen. „Ja, Paul, man kann sich grad ständig empören. Ob wohl überhaupt jemand kapiert, was die Änderung der Begrifflichkeiten bedeutet? Man hat nämlich, was früher eine simple Erkältungswelle war, zuerst zu einer Epidemie und dann zu einer Pandemie hochstilisiert. Konträr dazu wurden aber sämtliche der kleinen und beliebten regionalen Krankenhäuser jahrzehntelang niedergespart und planmäßig geschlossen.“ Paul warf kurz ein: „Hier in Villingen hat man vor Jahren sogar das kurz zuvor aufwändig und teuer sanierte Krankenhaus, erst lang leer stehen lassen, und es dann – auch wieder recht teuer – abgerissen.“

„Unsinnige Angst vor Krankheit und Tod“

Und Carl setzte fort: „Die Wartezimmer in den Arztpraxen waren jeden Winter voll mit hustenden und niesenden Menschen; es war klar, dass man sich spätestens da auf jeden Fall eine Erkältung holen würde. Jedoch durch veränderte Definitionen von Wörtern, also geänderten Begriffen und dem folgenden schärferen Sprachgebrauch, hat sich eine unsinnige Angst vor Krankheit und Tod in unserer Gesellschaft ausgebreitet.“
Carl machte eine kleine Pause und schlürfte genüsslich an der Tasse mit der heißen Schokolade, die ihm Gotthold Jadel schweigend hingestellt hatte. Und bevor er scharfsinnig schlussfolgerte, zog er seine Augenbrauen zusammen: „Also Paul, seit neuestem lautet die Definition: >Herdenimmunität wird erreicht, indem Menschen vor einem Virus geschützt werden, und nicht indem man sie dem Virus aussetzt.<“ Paul versuchte aufmerksam zu folgen und schwieg. „Vorher war es so, dass man mit einer normalen und langsamen Ausbreitung einer Infektion, Herdenimmunität erreichen wollte. Und jetzt hat die WHO aber durchgesetzt, dass >Schutz< gleich >Impfung< bedeutet. Und damit ist wohl jedem klar, dass man die Herde auch durchimpfen* will. Aber was mich an der ganzen Diskutiererei anfängt vehement zu stören ist, dass wir ziemlich viel Zeit damit verschwenden, den vermeintlichen Wissenschaftlern in ihren oft haarsträubenden Argumentationen zu Viren* hinterherzulaufen. Wir sollten uns den wesentlichen Dingen widmen, den Zeitfressern unsere Zuwendung entziehen und den Stundendieben stillschweigend den Rücken zeigen. Wir befürworten oder zerlegen und erwidern virales Gefasel, das überhaupt nicht wissenschaftlich belegt* ist.“

Demokratie-Problem

Und weil Paul ein recht verdutztes Gesicht machte, beugte sich Carl näher zu ihm hin und sprach eindringlich weiter: „Wir haben viele Probleme, wie unser kluger Heiner Grün das bereits öfters auszubreiten pflegte – egal ob sie nun Energie, Umwelt, Bildung, Gerechtigkeit, Klima oder Ressourcen heißen. Die kontinuierliche Umverteilung des Vermögens nach >OBEN< hat ein deutliches Verteilungs-Problem mit sich gebracht. Damit selbstredend verbunden, besteht bei uns ein Demokratie-Problem. So lange das so ist, können Menschen lamentieren und demonstrieren, sie können aber nichts Konkretes tun, um die Probleme an der Wurzel anzupacken. Damit dürfen wir uns da >UNTEN< aber keinesfalls abfinden. Die von >OBEN< her geduldete Zuschauerdemokratie, die halt mit einem Demonstrationsrecht ausgestattet ist, hat ausgedient. Und selbst dieser minimale Grundrechterest, wurde mittlerweile im Zuge von >Karina< eingestampft. Wir müssen zu einer denkenden und aktiven Gesellschaft werden, bei der die Menschen aktiv zupacken. Eine Bevölkerung die vor allem ihre Gesundheit wieder selbst in die Hand nimmt und wo jeder Mann und jede Frau sich höchstpersönlich und umgehend um alles schert was ihn und sie direkt angeht. Wir brauchen für alle genannten Bereiche einen sich wandelnden Staat, eine grundlegend neue Herangehensweise, um dann Themen, die uns betreffen, durchdacht und umsichtig voranzutreiben.“

Groß angelegtes Experiment

Paul rollte genervt mit den Augen: „Die angeblichen Impfschäden* sind doch schon umstritten genug.“ „Ja, Paul“, wandte Carl ein: „Genau deswegen ist es ja so unfasslich, wie die geplante Impfung jetzt angegangen wird. Seit bald siebzig Jahren hat nicht ein einziger Virologe den wissenschaftlichen Nachweis für die Existenz von Viren erbracht. Sie konstruieren ihre Nachweise. Man hat noch nie ein einziges Virus* aus menschlichen oder tierischen Körperflüssigkeiten isoliert.“ Carl holte tief Luft und erklärte: „Impfen ist dieses Mal ein groß angelegtes Experiment. Es wurden keinerlei Langzeittests gemacht. Indem man jetzt, im voraus, ganz konkrete Angaben dazu macht, dass niemand weiß, wie die Impfung wirken wird und es >Monitoring< nennt, umgeht man sogar den Nürnberger Kodex. Wenn durch die Impfung nun jemand zum Zombie mutiert, wird niemand helfen, sondern es wird lediglich von einer Art >Superexperte< beobachtet was passiert. Die derzeitige Präsidentin der Europäischen Kommission, >Von den vielen Lügen< erwähnte kurz in einem Interview vernetzte Experten. Diese sollen in Echtzeit beobachten, wie gut die Impfstoffe funktionieren. Vernetzte Experten sind jedoch keine Menschen, sondern künstliche neuronale Netzwerke. Mit diesen sogenannten >AI-Ergebnissen< kann man dann auch gezielt Gelder in bestimmte Bereiche umlenken.“

Intransparent

„Carl, das Ganze ist doch vollkommen daneben.“, warf Paul nun ungläubig ein. „Nein Paul, es ist eben nicht daneben, sondern bereits Realität. Und wir müssen uns auf das Schlimmste gefasst machen.“ Und Carl erklärte dem Freund weiter: „>AI< lässt nämlich die gerechneten Ergebnisse nicht nachvollziehen, sie sind intransparent. Man muss diesem System zuerst sehr viele Daten zum Anlernen geben. Also werden jetzt, ab Beginn der Impfung diese >AI-Systeme< mit Symptombildern gefüttert. Und erst dann wird das neuronale Netz, nach und nach eine Optimierung der Zusatzstoffe empfehlen.“ Paul warf ein: „Verstehe, man weiß dann aber immer noch nicht, welche Stoffe empfohlen werden; es ist eine unkontrollierbare >Sichselbstoptimierung< eines Computersystems.“ Er erinnerte sich, dass seine Söhne ein ähnlich ungutes Treiben da letzthin erwähnten. „Aber Carl, soll das etwa heißen, dass man dann die erzeugten Zombies per Videoüberwachung am Bildschirm verfolgt?“ „Ja, so wird es sein“, stellte Carl ohne weitere Umschweife fest.

Stimmungsumschwung

Jadel Junior, der hinter seiner Kuchentheke stehend, den Stimmungsumschwung im Gespräch der Freunde, intuitiv erfasste, schritt behende in den Gastraum und trat fragend vor das Duo: „Haben die Herren noch einen Wunsch?“ „Ich könnte jetzt etwas mit Schuss vertragen“, trug Carl seufzend vor und blickte den Freund an: „Und du?“ „Darf es da eine Portion Russische, also heiße Schokolade mit Rum sein?“, legte Jadel mit einem alkoholischen Vorschlag die gesuchte Antwort vor. Stumm nickte Carl Eugen Friedner zustimmend, während Paul Malibo abwinkte, aufstand, sich zum Gehen umwandte und dem Freund dabei einen kurzen Abschiedsgruß zuwarf.

Unsinnige Einschränkungen

Den Gruß erwidernd und mit der Aussicht auf das entspannende Getränk, sank Carl Eugen dann wieder gemütlich in das grüne Lederrondell.
An der Rumschokolade nippend, entschwanden aus Carls Bewusstsein langsam alle wahnsinnigen Auswüchse der leidigen >Karinahysterie<. Ihm kam ein kritischer Text von Konstantin Wecker* in den Sinn: >Wer seinem Staat vertraut, muss damit leben, das was heute noch Recht ist, oft Unrecht wird über Nacht<. Carl war beruhigt über solch feinsinnige Poesie. Aufrechte PoetInnen wurden, da wo es immer mehr unsinnige Einschränkungen im kulturellen Leben gab, verlässliche und wichtige Freunde und Freundinnen, die einem beistanden. Man konnte ihre Musik wie aus gut gelagerten Konservendosen holen und sich im Internet kostenfrei an wunderbaren Konzerten erfreuen. Erbauliche Texte zum Lesen oder zum laut Vorlesen aufrufen.

Beduselnde Köstlichkeit

Carl Eugen fragte sich, wie es Paula wohl mit den immer schärfer werdenden Auflagen im öffentlichen Leben erging? Im Programm des Kommunalen Kinos der Fürstlich Fürstenbergischen Donaustadt hatte er einen Filmabend mit ausgefallenen Darbietungen zur Liebe* entdeckt. Dazu würde er sie einladen – Paula würde ihn sicherlich gern zu einer solchen kulturellen Veranstaltung begleiten. So malte Carl sich das jedenfalls aus und zeigte Gotthold Jadel mit seiner erhobenen Tasse den Wunsch nach einer weiteren beduselnden Köstlichkeit an … Fortsetzung folgt.

Erläuterungen:

*Bestandteile von Impfstoffen: https://www.youtube.com/watch?v=Sx3mSsAOai8

*Viren in Impfstoffen, fehlende Nachweise, Bionten (Riesenviren oder Phagen): https://wissenschafftplus.de/uploads/article/wissenschafftplus-virologen.pdf

*Nürnberger Kodex:
https://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%BCrnberger_Kodex

*Interview als Video, ab Minute 1:05 „Impfmonitoring durch vernetzte Experten“: https://www.youtube.com/watch?v=3-wGYK8fWOk https://de.wikipedia.org/wiki/Monitoring

*Künstliche neuronale Netzwerke und AI: https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCnstliches_neuronales_Netz https://www.ip-insider.de/was-ist-ein-neuronales-netz-a-959282/ https://www2.deloitte.com/de/de/pages/technology-media-and- telecommunications/articles/artificial-intelligence-tmt.html

*Dashbord, ist eine grafische Benutzeroberfläche im Informationsmanagement: https://de.wikipedia.org/wiki/Dashboard_(Informationsmanagement) https://coronavirus.jhu.edu/map.html

*Tracken, dient dem Verfolgen von Bewegungspuren: https://de.wikipedia.org/wiki/Track_(GNSS)

*Wecker-Welt:
https://wecker.de/de/weckers-welt.html

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1135360.konstantin-wecker-wie-damals- in-der-raeterevolution.html
https://www.youtube.com/watch?v=9ojaAvcDzws https://www.youtube.com/watch?v=08LcvohsVeM

*Kurzfilm: https://www.arte.tv/de/videos/032287-000-A/undressing-my-mother/

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