Hohenlohische EU-Abgeordnete Evelyne Gebhardt (SPD) stimmt gegen „anspruchslose Agrarreform“

Die hohenlohische EU-Abgeordnete Evelyne Gebhardt (SPD) stimmt im Europaparlament gegen eine ihrer Ansicht nach „anspruchslose Agrarreform“.

Vom SPD-Europabüro in Künzelsau

„Bis zur letzten Minute gekämpft“

„Die Einen haben von vornherein aufgegeben, wir SozialdemokratInnen haben bis zur letzten Minute gekämpft, um die zukünftige europäische Agrarpolitik sozial und ökologisch fit zu machen. Erstmals ist es uns gelungen Sozialstandards gegen Ausbeutung in landwirtschaftlichen Betrieben in EU-Agrarregeln zu verankern. Ein schöner Sieg, aber das reicht nicht“, erklärt die Hohenloher Europaabgeordnete Evelyne Gebhardt ihre Ablehnung der Vorschläge zur Reform der gemeinsamen Agrarpolitik.

Sozial-ökologische Wende notwendig

„Leider ist es uns nicht gelungen, die Agrarpolitik an den Europäischen Green Deal zu binden und damit einen neuen gesellschaftlichen Konsens für eine sozial-ökologische Wende in Europa durchzusetzen. Ebenso wenig findet sich eine starke Verbindung zwischen dem Pariser Klimaabkommen, damit die Landwirtschaft ihren gerechten Beitrag zum Kampf gegen die Klimakrise beiträgt, oder eine gemeinsame Agrarpolitik, die der neuen EU-Artenschutzstrategie und der Farm-to-Fork-Strategie gerecht wird“, erläutert Evelyne Gebhardt weitere schwerwiegende Gründe für ihre Ablehnung. „Diese fortschrittlichen Forderungen sind an einer Mehrheit aus Konservativen, Liberalen und Nationalisten gescheitert.“

Zukunftsorientierte Reform sieht anders aus

Evelyne Gebhardt: „Zeitgemäße Landwirtschaftspolitik muss immer auch Umwelt-, Tierschutz- und Klimapolitik sein und die Belange der Landwirte im Blick haben. Mit den jetzt vorliegenden Vorschlägen wird die gestrige Agrarpolitik weitergeführt. Eine zukunftsorientierte Reform sieht anders aus. Deshalb bleibt mir trotz aller Bemühungen keine andere Wahl als gegen den jetzt vorliegenden Text zu stimmen.“

Weitere Informationen und Kontakt:

Fabian Rothfuss
Leiter Europabüro Künzelsau
Assistent von Evelyne Gebhardt MdEP

Keltergasse 47
74653 Künzelsau

Telefon: 0 79 40 – 5 91 22
Fax: 0 79 40 – 5 91 44

E-Mail: info@evelyne-gebhardt.eu

Internet: www.evelyne-gebhardt.eu

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„Deutsche Judenpolitik im besetzen Polen“ – Der Historiker Folker Förtsch spricht in Schwäbisch Hall über die ‚Vorgeschichte‘ der Hessentaler Häftlinge

Einen Vortrag zum Thema „Deutsche Judenpolitik im besetzen Polen – Die ‚Vorgeschichte‘ der Hessentaler Häftlinge“ hält der Historiker Folker Förtsch am Mittwoch, 4. November 2020, um 20 Uhr in der Volkshochschule, Haus der Bildung Schwäbisch Hall. Folker Förtsch leitet das Stadtarchiv Crailsheim.

Informationen zugeschickt von Hans Kumpf, Schwäbisch Hall

Ausbeutung und Vernichtung

Mit der militärischen Besetzung polnischen Gebiets 1939 begann die Leidensgeschichte der späteren Häftlinge des KZ-Außenlagers Hessental und ihrer Familien. Die deutsche Besatzung überzog das Land mit Ausbeutung und Vernichtung, die sich vor allem gegen die jüdische Bevölkerung richteten. Es entstand ein dichtes Netz von Ghettos und Konzentrationslagern, in denen viele Juden zur Zwangsarbeit gezwungen wurden.

Sklavenarbeit im Reichsgebiet

Seit Mitte 1941 verübten Einsatzgruppen erste groß angelegte Massenmorde, die schließlich in der „Aktion Reinhardt“ gipfelte, bei der von Juli 1942 bis Oktober 1943 zwei Millionen polnischer Juden ermordet wurden. Die wenigen Überlebenden verblieben in Zwangsarbeitslagern oder wurden wie die Hessentaler Häftlinge zur Sklavenarbeit ins Reichsgebiet deportiert.

Weitere Informationen und Kontakt:

https://www.vhs-sha.de/programm/gesellschaft/highlights/

https://www.kz-hessental.de/termine/

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„Parteibüro der Linken in Schwäbisch Hall geöffnet“ – Bürgersprechstunde der Stadt- und Kreisrätin Ellena Schumacher Koelsch

Das Büro der „Linken“ in Schwäbisch Hall ist immer mittwochs von 10 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. Das Parteibüro befindet sich in der Lange Straße 36, 74523 Schwäbisch Hall.

Von Cedric Schiele, Kreissprecher Die Linke, Schwäbisch Hall und Hohenlohe

Sprechstunde von 17 Uhr bis 19 Uhr

Am Mittwoch, 28. Oktober 2020, von 17 Uhr bis 19 Uhr findet im Parteibüro die Bürgersprechstunde der Stadt- und Kreisrätin Ellena Schumacher Koelsch statt.

Weitere Informationen und Kontakt:

https://die-linke-sha.de/

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„Lang beschattete Täler“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden dreiundzwanzigster Teil

„Lang beschattete Täler“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden dreiundzwanzigster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

XXIII Siechtum

… „Und bevor ich es vergesse, Carl“, lenkte Paula freundlich lächelnd und damit recht geschickt das Thema nochmals auf die unguten Geschehnisse von einst: „Schlägt der Vorderschein jetzt genug Profit aus seinen hinterlistigen Methoden?“ Carl setzte sich wieder an den Tisch, schnappte nach Luft und wurde schmallippig. Er kniff die Augen zusammen; gepresst kommentierte er Paulas Frage mit einem knappen „Es sieht so aus.“ Und nach einer ziemlich langen Denkpause setzte er nach: „Dem sein Anwesen war da letzthin im Denkmalblatt. Er nennt sich neuerdings Bauforscher.“

Halsabschneider

„Aha, Forscher“, stellte Paula trocken fest. „Carl, da fragt sich eine nämlich, ob die Verwandlung vom selbst ernannten Bauhistoriker zum Bauforscher einen Aufstieg oder einen Abstieg darstellt?“ Betont ironisch stellte Paula die nächste Frage in den Raum: „Will er es womöglich nicht mehr gewesen sein? Beim Begriff des Historikers ist wissenschaftliche und hochdekorierte Wissenspräsentation anzunehmen – während der Begriff des Bauforschers eher vermuten lässt, dass er doch noch nicht ganz so genau weiß, was er da eigentlich tut. Stochert er bei seiner eigenen persönlichen Gewissenserforschung etwa im Dunkeln?“ und Paula neigte sich mit einer scheinbar vertraulichen Geste deutlich zu Carl hinüber, „Willst du dem Halsabschneider nicht dabei helfen, zu seiner wahren Identität als Betrüger zu finden?“ Nach einer Pause, in der sie die in sich zusammenfallenden Gesichtszüge Carls mit großer Genugtuung betrachtete, setzte Paula nach: „Oder hast du ihm den guten Ratschlag gegeben, mit so einem gänzlich neuen und unterstapelnden beruflichen Begriff in eine makellos weiße Weste schlüpfen?“

Hinterlistige Machenschaften

Paula wartete seine Antwort nicht ab, sie spürte, dass glühender Zorn in ihr aufwallte. Erinnerungsfetzen an die geschehenen hinterlistigen Machenschaften zogen vor ihrem geistigen Auge vorbei. Und sie resümierte: „Alle Achtung Carl, deine damaligen Kumpels sind insgesamt doch erstaunlich entwicklungsfreudig! Man könnte meinen, es handle sich um fleißig mutierende Viren, die gern und jederzeit bereit sind, ein elendes Siechtum auslösen.“ Folgerichtig goss sie daher weiteren Spott über Carl aus: „Den Vertrag für den Vorderschein hast du damals mit Fleiß und eigenhändig für ihn maßgeschneidert. Und genau mit diesem Vertrag haben die liederlichen Sparkässler, ganz legal natürlich, letztlich den Hebel angesetzt und man hat mich ganz gezielt um mein geerbtes Haus gebracht.“

Unbequeme Rechfertigung

Carl schwieg betreten. Warum musste Paula auch immer wieder auf diesem leidigen Thema herumreiten? Gerade jetzt, wo ein netter gemeinsamer Aufenthalt im Schwarzwald in Aussicht stand. Carl Eugen fühlte sich durch Paulas eindeutige Argumentation in eine unbequeme Rechfertigungsecke gedrängt und schwieg.
Wie würde er jemals mit Paula in Ruhe über die Geschehnisse reden können, wenn sie immer noch derart aufgebracht war. Mit was konnte er beweisen, dass er alles wiedergutmachen wollte? Mit dem Austauschen alter Vorwürfe gibt es kein Weiterkommen, aber Paula gerade jetzt eine offene Frage zu stellen, traute er sich auch nicht. Er erhoffte sich eine gemeinsame Zeit, in der man sich die Dinge in Ruhe gemeinsam überlegen und dann strategisch klug angehen könnte. Carl atmete tief ein und aus und wandte sich nochmals mit leiser Stimme an sie: „Paula, komm doch einfach mit. Eine andere Umgebung wäre bestimmt auch für unser gedeihliches Miteinander gut.“ Sie vernahm Carls versöhnlichen Ton sehr wohl, antwortete jedoch mit keiner Silbe.

Begeisterung

Unerwartet sprang Carl auf: Urplötzlich war ihm seine geplante Überraschungen für Paula wieder eingefallen. Den Rechner hatte Carl schon hingerichtet und er musste ihn nur noch kurz holen und einstellen. Schnurstracks kam Carl mit seinem Klapprechner in den Händen zurück, stellte ihn vor Paula auf dem Küchentisch ab, öffnete ihn und strahlte Paula gutgelaunt an. Seine Erleichterung über eine mögliche Wende in dem verfahrenen Gespräch verlieh im neuen Mut. „Pass auf Paula, gleich geht’s los.“ Er steckte den Stecker in die Steckdose über der Eckbank. „Es geht bei der alten Mauer im *Eisenbacher Granit um mehr als nur um sauber hergestellte Kilowattstunden und effiziente Turbinentechnik im Krafthaus.“
Mit einer Paula bislang unbekannten Begeisterung für eine Sache, schwang Carl sich auf, ihr mit Hilfe des anfänglich mystisch anmutenden Films seinen ausgeheckten Ausflugsplan schmackhaft zu machen. „Paula! Nicht nur die Landschaft, auch die drei Feen und die ganze Geschichte drum herum sind faszinierend, um nicht zu sagen, absolut zauberhaft“, drückte auf die Starttaste, um den Film ablaufen zu lassen.

Drei tanzende Feen

Paula Engel glaubte nicht recht zu hören und zu sehen: Nebelumwobene Feentänze? Hatte der sonst so rational denkende Rechtsanwalt und Steuerberater seinen kalt rechnenden Verstand verloren? Wollte er nun mit Hilfe von wohlig gurgelndem Wassergeplätscher Kompliziertes auf das Wesentliche reduzieren? Trotzdem lehnte sie sich entspannt zurück und wandte sich neugierig dem anlaufenden Film zu. Während sie dem spannenden Zeitdokument folgte, ließ sich Paula von den beeindruckenden Bildern inspirieren. Der vorwärtsdenkenden und konstruktiven Stimmung des Filmes konnte auch sie sich nicht entziehen und sie besann sich. Falls Carl tatsächlich an einer Wiedergutmachung interessiert war, durfte sie ihn jedenfalls nicht mehr weiter traktieren. Sie würde auf Carls Angebot eingehen und einlenken. Als der Film nach einer halben Stunde zu Ende war, gab sie Carl ihre Zusage.
„Also gut Carl, du hast mich überzeugt. Ich komme mit. Aber ich kann mir erst in der kommenden Woche für dem Heiner seine Tannenduft umwehte Energieversorgung und deine drei tanzenden Feen Zeit nehmen.“ … Fortsetzung folgt.

Erläuterungen:

Nachtrag zur Episode 22 Angst – Leider hat der Link zu *Angst nicht funktioniert, man sollte den Link hier kopieren und dann in den Browser einsetzen:
https://www.danieleganser.ch/videos/dr-daniele-ganser-was-macht-angst-mit-uns- bern-20-10-2019/

*Bauforschung und Denkmalpflege: https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/nbdpfbw/issue/view/5210

*Eisenbacher Granit: Der heutige Oberlauf der Donau gehört geologisch betrachtet dem Schwarzwald-Kristallin an, welches vorwiegend aus den Zentralschwarzwälder Gneisen und dem Eisenbacher Granit besteht.
Quelle: http://www.fg.vs.bw.schule.de/doztg/fbgdn/fa-donau.pdf

*Film zur Linachtalsperre: https://www.youtube.com/watch?v=Ks-31fW2Nck

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