Schalmeienkapelle Schwäbisch Hall spielte am 1. Mai 2009 freche Lieder über Spekulanten und einen auswanderungswilligen hohenlohischen Kunstmäzen

Siegfried Hubele und die  Schwäbisch Haller Schalmeienkapelle. FOTO: Garmatter

Siegfried Hubele und die Schwäbisch Haller Schalmeienkapelle. FOTO: Garmatter

Freche politische und nachdenkliche Lieder hat die Schwäbisch Haller Schalmeienkapelle bei der 1.Mai-Demonstration durch die Haller Innenstadt und der Kundgebung im Hospitalhof zum Besten gegeben. Die Darbietungen der Schalmeienkapelle und ihres Vorsängers Siegfried Hubele waren einer der Glanzpunkte der Veranstaltung. Knapp 200 Menschen beteiligten sich an der Demonstration, rund 300 waren es bei der Kundgebung im Hospitalhof. Zwei aktuelle Liedtexte und die dazugehörigen Melodien der Schalmeienkapelle hat Hohenlohe-ungefiltert am Ende dieses Artikels dokumentiert.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Am Sonntag will der Reinhold schnell mal segeln geh’n

Mit dem Lied „Am Sonntag will der Reinhold schnell mal segeln geh’n“ kritisiert die Schalmeienkapelle die Doppelzüngigkeit des selbsternannten hohenlohischen Patrioten Reinhold Würth. Der Schrauben-Milliardär aus Künzelsau verordnete seinen Mitarbeitern gerade zu der Zeit Kurzarbeit, als er für sich selbst eine 100 Millionen Dollar teure Yacht vom Stapel ließ. „Die Legende vom mittelständischen Unternehmer, der nicht luxussüchtig sei, geht mir über die Hutschnur“, sagt Siegfried Hubele, der den Liedtext gedichtet hat. „Würth ist ein Symbol, das wir entzaubern wollen.“

Kulturpolitik darf sich nicht auf private Mäzene stützen

Die Finanz- und Wirtschaftskrise zeige ganz deutlich, dass sich die Kulturpolitik nicht auf private Mäzene stützen darf, so Hubele weiter. Diese Sponsoren können ihr Geld schnell wieder abziehen, ihren Firmensitz in die Schweiz oder ihren Wohnsitz nach Österreich verlegen, wie man am Beispiel Würth gut sehen könne. „Kultur ist eine öffentliche Aufgabe und somit ein demokratisches Gut“ und dürfe nicht vom Wohlwollen und der Willkür von Milliardären abhängig sein, erklärt Hubele weiter. Nach seiner Ansicht sieht der inzwischen in die Jahre gekommene Reinhold Würth (74) seine Gemäldesammlung auch stark als wirtschaftlichen Faktor für seine Firma. Für den mehrfachen Milliardär sind die Bilder und Museen eine Geldanlage, die er noch als öffentlichkeitswirksame PR verkaufen kann. Das glänzende Bild des Kunst-Unterstützers hat allerdings nach dem Strafbefehl wegen Steuerhinterziehung schwere Kratzer abbekommen. Würth spiele nun den „beleidigten Krösus“, der sein Geld in die Billig-Steueroase Schweiz schafft, so Hubele.

Kriminaltango: Kritik an Banken, die vom Staat mit Steuermilliarden unterstützt werden

Vier Musiker der Schwäbisch Haller Schalmeienkapelle; vorne links: Siegfried Hubele, vorne rechts: Ulrike Hubele.

Vier Musiker der Schwäbisch Haller Schalmeienkapelle; vorne links: Siegfried Hubele, vorne rechts: Ulrike Hubele.

Als Betriebsratsvorsitzender der Firma Huber Packaging in Öhrigen und Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbunds in Schwäbisch Hall weiß der 55-jährige Hubele, wie sich die Wirtschaftskrise und die damit häufig verbundene Kurzarbeit in den Firmen auf die Arbeitnehmer und vor allem die unteren Einkommensschichten auswirkt. „Im Arbeitsamt Schwäbisch Hall werden künftig wieder mehr Leute auftauchen“, sagt Hubele voraus. Deshalb war das Arbeitsamt auch der Ort des ersten Auftritt der Schalmeienkapelle bei der diesjährigen Mai-Demonstration. Sie spielten dort den Kriminaltango in der Schalmeienversion und kritisierten darin die Banken, die sich jetzt mit Steuermilliarden sanieren dürfen (Liedtext und Melodie unten). Das Arbeitsamt sei ein Ausdruck der Lage der Arbeiterschaft, meint Hubele. Bereits 1,4 Millionen Menschen seien derzeit in Kurzarbeit. „Die Frage ist, ob das in jedem Fall notwendig ist“, fragt sich der Schwäbisch Haller Gewerkschafter. In der Diskussion sei auch eine Kürzung des Arbeitslosengeld I, schimpft der 55-Jährige. Außerdem bemängelte er, dass die Arbeitsvermittler des Arbeitsamts die Arbeitssuchenden oft nur in Leiharbeitsfirmen vermittelten.

Steuermilliarden besser in ÖPNV, Bildung und ein gleichberechtigtes Gesundheitswesen stecken

Die Schalmeienkapelle bei der Maikundgebung im Schwäbisch Haller Hospitalhof.

Moderne Schalmeien ähneln überdimensionierten Fahrradhupen. Die aktuelle Besetzung der Schalmeienkapelle Schwäbisch Hall bei der Maikundgebung im Hospitalhof.

Sinnvoller angelegt als in die Sanierung der maroden Banken mit ihren milliardenschweren faulen Wertpapieren seien die Steuermilliarden in eine deutliche Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), in Bahnhöfe, Schienen und dergleichen mehr. „Das mit dem Autobau wird nicht mehr so klappen wie bisher, um mobil zu bleiben“, prophezeit Hubele. Viel mehr Geld müsse zudem in die Bildung gesteckt werden. „Es ist ein Skandal, dass es bei uns junge Menschen gibt, die keinen Platz an einer weiterführenden Schule bekommen“, sagt der Gewerkschaftsfunktionär. Investiert werden müsste auch in eine Verbesserung des Gesundheitswesens für alle Menschen. Es dürfe keine Zwei-Klassenmedizin von Privatversicherten und Pflichtversicherten geben. „Es muss eine gleichberechtigte Behandlung aller Menschen geben“, sagt Hubele.

Siegfried und Ulrike Hubele sind Gründungsmitglieder der Haller Schalmeienkapelle

Der engagierte Schwäbisch Haller ist zusammen mit seiner Frau Ulrike Gründungsmitglied der Schalmeienkapelle in Schwäbisch Hall. „Das muss 1974 oder 1975 gewesen sein“, erinnert er sich. Initiator der Kapelle ist Walter Glaubitt gewesen. Die Gründungsversammlung hat im Club Alpha 60 stattgefunden. Hubele selbst war bei der Gründung etwa 20 Jahre alt – und er ist mit seiner Frau bis heute dabeigeblieben. „Mit den modernen Schalmeien kann man auch ohne große musikalische Vorkenntnisse schnell aktiv Musik machen“, erklärt Hubele. Über 25 aktive Bläser seien es in den Anfangsjahren in Schwäbisch Hall gewesen. Bei der Maikundgebung am Freitag im Hospitalhof standen in diesem Jahr sieben Männer und Frauen auf der Bühne.

Schalmeienkapellen entstanden vor allem in Arbeitersportvereinen

Zu Zeiten der Weimarer Republik in den 1920er Jahren habe es in Deutschland über 1000 Schalmeienkapellen gegeben – viele von ihnen gingen aus den Arbeitersportvereinen hervor. Schon 1929 wurden sie aber aus politischen Gründen für einige Zeit verboten. Als sie sich ab 1933 nicht den Nazis unterordnen wollten, wurden sie bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ganz verboten. Die Instrumente mit denen die Schwäbisch Haller Schalmeienkapelle angefangen hat, stammt aus dem Arbeiterradsportverein Herbrechtingen. Diese überlebten die Nazizeit und den Krieg in einem sicheren Versteck und kamen bei den Schwäbisch Haller Musikern ab den 1970er Jahren zu neuen Ehren. Die Schwäbisch Haller sind laut Siegfried Hubele – neben der Fritz Weineck-Schalmeiengruppe in Berlin – die einzige aktuelle Schalmeienkapelle in Deutschland, die vor allem Lieder aus dem Spektrum der linken Politik und der Arbeiterbewegung spiele.

Haller Schalmeien spielten auch schon bei Demonstrationen in Lissabon

Diesen Mädchen gefielen am 1. Mai in Schwäbisch Hall die Lieder der Schalmeienkapelle.

Diesen Mädchen gefielen am 1. Mai in Schwäbisch Hall die Lieder der Schalmeienkapelle.

Die Schwäbisch Haller treten bei vielen gewerkschaftlichen und politischen Veranstaltungen auf. In diesem Jahr waren sie auch bei den Großkundgebungen in Frankfurt und Kehl dabei. Auch bei Demonstrationen in Lissabon sind sie schon aufgetreten. Auch künftig wollen sie sich mit kritischen Liedern musikalisch ins politische Geschehen einmischen. Siegfried Hubele und seinen Kolleginnen und Kollegen macht das Musizieren sichtlich Spaß.

Aktuelle Dokumentation:

Zwei der Lieder, welche die Schalmeienkapelle Schwäbisch Hall bei der Demonstration und der Kundgebung am 1. Mai 2009 sang und spielte (Solo-Sänger war Siegfried Hubele) – eines der Lieder hat einen stark regionalen Bezug:

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde des anspruchsvollen Schlagers,

Ähnlichkeiten mit Namen lebender Personen im nachfolgenden Musikstück, die ihren Firmensitz in die Schweiz verlagern, ungern Steuern zahlen wollen und eine 100-Millionen-Dollar-Yacht ihr Eigen nennen, sind nicht beabsichtigt und rein zufällig.

Liedtext (Von Siegfried Hubele, Schwäbisch Hall) / Melodie des Originalsongs nachzuhören im Internet unter www.youtube.com/watch?v=aFi5YDsbuFQ

Am Sonntag will der Reinhold schnell mal segeln geh’n

Am Sonntag will der Reinhold schnell mal segeln geh’n,
da braucht kein Wind mehr weh’n – da muss kein Lüftchen geh’n.
Der Reinhold hat ganz ungeniert – motorisiert
und eine Motor-Yacht, sich in Besitz gebracht.

Zuhause Kurzarbeit und seine Herrlichkeit
Reinhold der Schraubenking – der freut sich diebisch auf das Ding!

Am Sonntag ruft der Reinhold ganz verzückt – Ahoi.
Die Yacht ist nagelneu – an Bord gibt’s auch ’nen Boy
Die Jungfernfahrt erfolgt in stiller Diskretion
„Ach bitte, keinen Ton – zum Kurzarbeiterlohn“.

Mit Kurs auf Sansibar – schippert die Luxusschar
Im 14-Zimmer-Kahn – lässt auf die Krise Einen fahr’n.

Auf Hoher See der Reinhold am Sextanten steht
„ob’s so zur Schweiz wohl geht?“ – die Yacht wird schnell gedreht.
„Das Geld muss weg aus Hohenloh’ an sicher’n Ort,
drum hab’ ich’s hier an Bord – und schaff’ es zollfrei fort.“

Am Golf von Aden – lauern die Piraten,
die schlichtweg taten – was man sonst Umverteilung nennt!

Am Sonntag haben sozusagen die Piraten
Reinhold expropriiert – ein Beispiel statuiert.
Den Firmensitz verlegen nach Helvetien,
das tut kein Kunstmäzen – Reinhold, du lässt disch gähn!

Dir ist doch nichts zu teuer – außer deinen Steuern
Bist ein reicher Blitz – dein Duzfreund ist der Baselitz

Am Kocherstrand da gibt es ein Piratennest,
das gäb ein großes Fest – denkt euch allein den Rest…

Kriminaltango – Schalmeienversion von Siegfried Hubele, Schwäbisch Hall / Melodie des Originals zum Nachhören im Internet unter www.youtube.com/watch?v=A_SzfrX_xKI

Kriminaltango – in Banken und Börsen
Dunkle Gestalten – dem Profit auf den Fersen
Tagein, tagaus lodert die Lunte –
Steigende Spannung: und dann der Crash!

Und sie kriegen jetzt Milliarden (ahuahuah)
Das Kapital mischt neu die Karten (ahuahuah)
Und sie schrei’n immer noch mehr her (ahuahuah)
Sonst verlieren wir den Mehrwert (ahuahuah)
Und die oberen Zehntausend (ahuahuah) – suchen Schutz für ihren faulen,
Kreditwechsel nun beim Staat, denn der kann nicht Pleite gehen.

Kriminaltango – nicht nur bei Hypo
Gewinn bleibt privato – Verlust definito,
den trägt das Fußvolk, mit allen Folgen –
der Reiche wird reicher: für den Looser – Hartz 4

Und sie schüttelten die Köpfe (ahuahuah)
Jacky Brown und Baby Miller (ahuahuah)
Und die Kripo, die gerufen, (ahuahuah)
Findet nichts Verdächt’ges dran (ahuahuah)
So sei halt der Kapitalismus, (ahuahuah) wär’n sie nicht reich, wärst du nicht arm,
und das gibt ihnen zu denken, Baby Miller schlägt Alarm.

Kriminaltango – man kann nicht mehr zusehen?
Wie jetzt die Jobs nun – vernichtet werden?
Abend für Abend – dramatische Meldung
Und nach der Tagesschau – da fällt mein Entschluss!

Wir enteignen ihre Banken (ahuahuah)
Dann die Multis und die Konzerne (ahuahuah)
Regeln alles an der Basis, (ahuahuah)
Weil es besser gar nicht geht (ahuahuah)
Eine andere Welt ist möglich, (ahuahuah) ohne Knecht und ohne Herrn,
darauf nun einen Manhattan – denn das ist des Pudels Kern!

Kriminaltango – Sie tanzen ihn weiter
Die dunklen Gestalten – spekulier’n munter weiter
Da hilft auch kein „Führer“ – der Bart ist ab!
Es kommt nur auf uns an: dass wir mal aufsteh’n!, …dass wir mal aufsteh’n!

Infos zu Schalmeienkapellen im Internet:

www.fritz-weineck.de/schalmei.htm

de.wikipedia.org/wiki/Martinstrompete (Moderne Schalmei)

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„Es ist unmoralisch, Alleinstehende mit Kindern zu kündigen“ – Terex-Mitarbeiter in Rothenburg wehren sich

Die Terex-Beschäftigten des Betriebes in Rothenburg, der Betriebsrat und die IG Metall informierten am 1. Mai 2009 die „Mitbürgerinnen und Mitbürger“ in Rothenburg ob der Tauber in einem Flugblatt, was bei Terex zur Zeit los ist.

Die tarifliche Situation
In der Erlbacherstraße in Rothenburg sind zwei Terex-Betriebe angesiedelt: die Terex GmbH, eingetragen in Dortmund und die Terex Deutschland GmbH, eingetragen in Bad Schönborn. Die Terex GmbH, Geschäftsbereich Terex|Schaeff ist tarifgebunden. Es gilt für alle IG Metall-Mitglieder der Tarifvertrag der Metallindustrie Nordwürttemberg/Nordbaden. Besitzstand und Rechtssicherheit sind somit gegeben.
Bei der Terex Deutschland GmbH, Geschäftsbereich Ersatzteile, gibt es keine Tarifbindung. Durch eine Ausgliederung ist diese den Beschäftigten in den 1980er Jahren verloren gegangen. Schon damals wusste die Familie Schaeff, wie man am Lohn und Gehalt der lieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sparen kann. Im August 2008 fand eine Verschmelzung mit der Terex Deutschland GmbH in Bad Schönborn statt, die durch einen Haustarifvertrag tarifgebunden ist. Der Belegschaft des Geschäftsbereichs Ersatzteile verweigert Terex jedoch die tariflichen Leistungen nach diesem Haustarifvertrag. Zu Unrecht meinen wir und klagen deshalb mit Hilfe der IG Metall beim Arbeitsgericht auf die Einhaltung des Haustarifvertrages.

Keine Ausgliederungen!
Der Terex-Konzern hatte schon zu Beginn der Krise im Oktober 2008 trotz Kurzarbeit einen Personalabbau von 25 Prozent angeordnet. Dies galt auch für den Geschäftsbereich Ersatzteile, obwohl dort genügend Arbeit vorhanden ist. Dabei kommen die lokalen Chefs auf die Idee, zirka 38 von 86 Arbeitsplätzen an einen Dienstleister auszugliedern. Die Beschäftigten wehren sich vehement dagegen und vermuten, dass die sowieso schon schlechteren Bedingungen mangels Tarifbindung, nun durch den neuen Arbeitgeber weiter verschlechtert werden. Zahlreiche Beispiele aus anderen Unternehmen bestätigen dies.
Belegschaft und Betriebsrat befürchten nicht nur Nachteile für sich selbst, sondern auch für die Kunden und damit verbunden auch wirtschaftliche Verluste. Dass sich Ausgliederungen (Outsourcing) aus Kostengründen nicht lohnen, belegt eine neue Untersuchung des Fraunhofer-Instituts im Auftrag des VDI (Verein deutscher Ingenieure). Die Studie hat ergeben, dass weniger Outsourcing die Produktivität um bis zu zehn Prozent erhöhen kann. „Schlanker und schneller ist nicht automatisch besser“, sagte VDI-Präsident Bruno Braun auf der Hannover-Messe. Deshalb stehen wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Betriebsrat und die IG Metall heute hier, um die Bevölkerung zu informieren und versuchen, unseren Chefs bei Terex die Augen zu öffnen.

Personalabbau ist unmoralisch
Einen Personalabbau im Montagewerk hat der Betriebsrat nicht verhindern können. Mehr als 50 Kolleginnen und Kollegen haben durch Aufhebungsverträge, Vorruhestand oder betriebsbedingte Kündigungen ihren Arbeitsplatz verloren. Zuerst durfte gehen, wer wollte. Die Funktionsfähigkeit des Betriebes spielte dabei keine Rolle. Bei den späteren betriebsbedingten Kündigungen und der sozialen Auswahl wurden plötzlich insbesondere junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unverzichtbar erklärt. Sie wurden umbesetzt oder umgruppiert, um sie im Betrieb zu halten.
Dafür wurden ältere Beschäftigte bis 53 Jahre, Familienväter – darunter Alleinverdiener mit bis zu vier Kindern – und Alleinstehende mit Kindern gekündigt. Selbst, wenn das rechtlich zulässig wäre, was die Geschäftsleitung behauptet, ist dies unmoralisch!! Eine Großzahl der Belegschaft, die meinen, zu Unrecht gekündigt worden zu sein, wird beim Arbeitsgericht eine Überprüfung ihrer Entlassung beantragen.
Äußerst bedenklich ist nun, dass die angedachten Investitionen in Rothenburg vorerst gestoppt sind und dadurch die verbleibenden Kolleginnen und Kollegen unter fraglichen Bedingungen (Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz) die Arbeit verrichten müssen. Resignation macht sich breit und die wenigen Geräte die verkauft wurden, können nicht termingerecht ausgeliefert werden. Es drängt sich der Verdacht auf, dass sich das Unternehmen von innen heraus selbst zerstören soll.

Wir brauchen einen sicheren Arbeitsplatz und fairen Lohn!
Wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Betriebsrat und die IG Metall wollen das nicht. Wir brauchen einen Arbeitsplatz und fairen Lohn, um unsere Existenz zu sichern! Gerade in Krisenzeiten, in denen es keine Aussicht auf einen neuen Arbeitsplatz gibt, ist es wichtig, dass alle Instrumente zur Sicherung der Arbeitsplätze – wie Kurzarbeit oder ein Beschäftigungssicherungs-Tarifvertrag – genutzt werden, anstatt Kündigungen auszusprechen.

Rothenburg, den 1. Mai 2009
IG Metall Vertrauensleute und Betriebsrat
Terex Deutschland GmbH u. Terex GmbH
Heidi Scharf, 1. Bevollmächtigte
IG Metall Schwäbisch Hall

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Öhringer Maifest Open Air noch am Samstag, 2. Mai 2009, ab 14 Uhr vor und in der Havana-Bar

Öhringer Maifest in und um die Havana Bar.

Öhringer Maifest am Samstag, 2. Mai, in und um die Havana Bar.

Das Öhringer Maifest Open Air findet noch am Samstag, 2. Mai 2009, ab 14 Uhr, mit Grill-Spezialitäten und Bier vom Fass und zu fortgeschrittener Stunde  in der Havana Bar (inside) mit HOUSEMUSIC;  FUNK & SOUL in the MIX statt.

Von den Veranstaltern

Wer: DJ A.L. Mambo (Dream House, Latino House) und DJ Style (Funk&Soul)
Wo: Schillerstr. 55, 74613 Öhringen
Mehr Infos unter: www.havana-bar.de.tl und www.dj-al-mambo.de.ki

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Kindermusical „Ich bin bei euch“ mit begeisterndem Jubelgesang – 26 Kinder stellten Ostergeschichte in Ruppertshofen spannend dar

Mit weit ausladenden Armbewegungen untermalten die Kinder ihr „Hallelujah“. FOTO: Ralf Garmatter

Mit weit ausladenden Armbewegungen untermalten die Kinder ihr „Hallelujah“. FOTO: Garmatter

Wachsoldaten, ein versiegeltes Grab und ein riesiger Felsbrocken konnten in der biblischen Ostergeschichte nicht verhindern, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. 26 Kinder zwischen fünf und 13 Jahren stellten die Ostergeschichte am Ostermontag in einem Musical in der vollbesetzten Martinskirche in Ruppertshofen dar.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Kinder waren sich einig: „Es hat alles gut geklappt“

Der siebenjährige Felix spielte dabei einen der Wachsoldaten. „Ich war gar nicht aufgeregt“, erzählt der Knirps nach der gelungenen Vorstellung. Die 13 Jahre alte Evi sang im Chor mit und spielte auch noch ein Querflötensolo. „Es hat alles gut geklappt“, meint der Teenager hinterher. „Wir haben auch viel geprobt“, ergänzt der neunjährige Oskar. „Einmal haben wir bei den Proben sogar im Gemeindesaal übernachtet“, berichtet er weiter. „Das hat großen Spaß gemacht“, sagt der Junge mit Freude in den Augen.

Notenhüpfer und RuDüs mit Eifer bei der Sache

Das Musical mit dem Titel „Ich bin bei euch“ haben die beiden Kindergruppen der gemeinsamen Kirchengemeinde Dünsbach-Ruppertshofen, die Notenhüpfer und die RuDüs, mit großem Eifer einstudiert. Fachlich angeleitet wurden sie von der Musiklehrerin Monika Förnsler aus Dünsbach. Diese bekam tatkräftige Unterstützung von ihrem Mann Hans Förnsler sowie von Ellen Schaffert, Simone Schwab und Julian Pröger (Orgel). Alle Besucher des Ostermontagsgottesdienstes bekamen auf dem Ruppertshöfer Kirchplatz von den Kindern einen Stein mit der Aufschrift „Er ist auferstanden.“

Pfarrer Kraft: „Das Hallelujah hat mich richtig mitgerissen

Pfarrer Hansgeorg Kraft war nach der Aufführung der Kinder sichtlich begeistert. „Das Halleluja hat mich richtig mitgerissen“, erklärt der 73-jährige Seelsorger am Ende des Gottesdienstes zu der versammelten Kinderschar und ließ sie das Hallelujah gleich noch einmal singen. „Ich würde mich freuen, wenn ihr bei einem anderen festlichen Anlass wieder ein Musical einstudieren würdet“, so Kraft weiter. Damit er das auch noch persönlich miterleben kann, müssen sich die Kinder aber ranhalten. Denn der pensionierte Dekan von Bernhausen, der in Korntal wohnt, will in der Kirchengemeinde Dünsbach-Ruppertshofen nur noch bis zum Sommer als ehrenamtlicher Seelsorger weiterarbeiten. Fast drei Jahre lang hat der beliebte Theologe dann in der Kirchengemeinde Dünsbach-Ruppertshofen ausgeholfen.

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