Fußball-Oberliga: TSV Crailsheim verliert nach 1:0-Führung gegen VfR Mannheim 2:3

Crailsheims Trainer Tobias Flitsch nach der bitteren 2:3-Niederlage gegen den VfR Mannheim

Crailsheims Oberliga-Trainer Tobias Flitsch am Samstag (7. März 2009) nach der bitteren 2:3-Niederlage gegen den abstiegsbedrohten VfR Mannheim FOTO: Garmatter

Der VfR Mannheim setzte am Samstag (7. März 2009) beim Tabellenneunten TSV Crailsheim seine kleine Erfolgsserie fort. Mit Glück und Geschick besiegte die neuformierte VfR-Elf den TSV auf dem Crailsheimer Kunstrasenplatz mit 3:2.

Von Ralf Garmatter, Freier Journalist aus Kirchberg/Jagst

Fünf Neuzugänge hatte Mannheims Trainer Gernot Jüllich in Crailsheim eingesetzt. Aus der einsatzfreudigen VfR-Mannschaft ragten Stürmer Papa Ndiaga Thiam, der Trainersohn Christoph Jüllich, Yasar Acik und Arijan Berisha heraus. Den Gastgebern aus Hohenlohe war gegen den Tabellenfünfzehnten aus der Kurpfalz der Aderlass in der Winterpause deutlich anzumerken. Mit Sturmtank Bastian Heidenfelder (zu Regionalligist FC Heidenheim) und Spielmacher Oskar Schmiedel (Sonnenhof-Großaspach) haben die Crailsheimer im Winter ihre besten Feldspieler der Vorrunde abgegeben. Trotz seines elften Saisontreffers zum 2:3-Anschlusstreffer in der letzten Spielminute enttäuschte TSV-Torjäger Joseph Fameyeh fast auf der ganzen Linie. Kaum gewonnene Zweikämpfe des 30-jährigen Ghanaers, zu wenig Laufbereitschaft und auffallend viele Unkonzentriertheiten bei der Ballannahme überraschten viele der 250 Zuschauer.

Mannheimer wachten erst nach dem 0:1-Rückstand auf

Für den VfR Mannheim begann die Partie mit einem negativen Paukenschlag. Linksfuß Markus Bauer schlenzte einen Freistoß aus etwa 25 Metern scharf über die Mauer ins rechte untere Toreck (5.). Keeper Ronny Kockel hatte keine Abwehrchance. Die Gäste wachten auf, kauften den Horaffen mit meist fairem Einsatz den Schneid ab und begannen gefällig zu kombinieren. Der Lohn: Bereits zehn Minuten nach dem Rückstand schlenzte Erhan Kocak nach einem überlegten Querpass von Yasar Acik den Ball aus 16 Meter zum 1:1 ins TSV-Tor. Die Gäste blieben weiter dran. Noch vor der Halbzeit gelang dem VfR der Führungstreffer. Christoph Jüllich dribbelte geschickt in den Strafraum und wurde von TSV-Kapitän Martin Schmidt ungeschickt gefoult. Den ersten Elfmeterversuch von Arijan Berisha parierte TSV-Ersatzkeeper Benjamin Gorzawski noch mit einer Glanzparade. Berisha bekam von Schiedsrichter Florian Buller aus Leonberg aber eine zweite Chance. Ein Crailsheimer Spieler soll beim Elfmeter zu früh in den Strafraum gelaufen sein. „Dann müsste jeder zweite Strafstoß zurückgepfiffen werden“, beschwerte sich Trainer Tobias Flitsch nach der Partie. Diskussionen über ein mögliches Abseits gab es beim 1:3 für den VfR kurz nach der Halbzeit. Einen hoch in den Strafraum geschlagenen Freistoß nahm Yasar Acik geschickt an, versetzte die beiden TSV-Verteidiger Bauer und Schmidt mit einem schnellen Drehschuss zum 1:3. Der Treffer zählte.

Fameyehs Anschlusstreffer zum 2:3 fiel zu spät

Nach etwa einer Stunde mussten die VfR-Spieler dem hohen Tempo Tribut zollen. Die Crailsheimer kamen etwas besser ins Spiel. Zwei Großchancen vergab der laufstarke Angelo Hauk, einen Kopfballlupfer von Fameyeh lenkte Torwart Kockel an die Latte. Erst in der Nachspielzeit köpfte Fameyeh – mit Unterstützung von VfR-Trainer Gernot Jüllich – den 2:3-Anschlusstreffer. Jüllich nahm just vor einem Freistoß den bei Fameyeh postierten Papa Ndiaga Thiam vom Platz. Der eingewechselte Steffen Kohl schaffte es von der Mittellinie aus nicht, bis zur Ausführung des Freistoßes in den Strafraum zu spurten, um die dort durch den Wechsel entstandene Lücke in der VfR-Abwehr zu schließen. „Das Tor nehme ich auf meine Kappe“, sagte der trotzdem glückliche Mannheimer Trainer bei der anschließenden Pressekonferenz. Die Mannheimer Delegation ist nach dem zweiten Sieg in Folge zuversichtlich, dass der neuformierte VfR mit Trainer Gernot Jüllich den Klassenerhalt schafft.
VfR Mannheim: Kockel – Glutsch, Riegler, Kodani, Bayram – Kocak, Laudenklos, Christoph Jüllich (85. Ropic), Berisha – Acik (77. Hörger), Thiam (89. Kohl) – Trainer: Gernot Jüllich
TSV Crailsheim: Gorzawski – Aiello (74. Schenker), Schmidt, Ilg, Bauer – Campagna, Udiefi (60. Dalyanci), Mensah, Olgun (82. Ilgenfritz) – Fameyeh, Hauk – Trainer: Tobias Flitsch
Tore: 1:0 Bauer (5.), 1:1 Kocak, 1:2 Berisha (36./Foulelfmeter), 1:3 Acik (47.) 2:3 Fameyeh (90.)
Schiedsrichter: Florian Buller (Leonberg)
Zuschauer: 250
Besondere Vorkommnisse: Schiedsrichter Florian Buller ließ einen Elfmeter von Arijan Berisha wiederholen (36.). Beim ersten Versuch hatte TSV-Torwart Gorzawski den Ball mit einer Glanzparade gehalten. Ein Crailsheimer Spieler war zu früh in den Strafraum gelaufen. Im zweiten Versuch traf Berisha zur 1:2-Führung (36.)

A-Junioren Verbandsstaffel:

Abstiegsgefährdeter TSV Crailsheim besiegt Tabellenvierten FC Eislingen verdient mit 4:1

Im Anschluss an die Oberliga-Begegnung TSV Crailsheim – VfR Mannheim gewannen die abstiegsbedrohten A-Junioren des TSV Crailsheim (Verbandsstaffel) auf dem Kunstrasenplatz gegen den Tabellenvierten FC Eislingen verdient mit 4:1. Mit dieser spielerisch und kämpferisch starken Leistung können die Schützlinge der TSV-Trainer Robert Birghan und Uwe Schips zuversichtlich in die Zukunft blicken. Der Klassenerhalt sollte zu schaffen sein. Der Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz beträgt jetzt noch drei Punkte.

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TSV Crailsheim ruft gegen Rassismus und Gewalt auf – Bundesweite Aktionswochen vom 16. bis 29. März 2009

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Plakat der Aktionswochen gegen Rassismus

Aufruf des TSV Crailsheim gegen Rassismus und Gewalt

Der TSV Crailsheim sowie seine Spieler und Fans sind Teil der weltweiten Fußballfamilie. In dieser Fußballfamilie stehen Fairplay und gegenseitiger Respekt an erster Stelle. Fußball überwindet Grenzen und baut Brücken. Wir sehen deshalb nicht tatenlos zu, wenn einzelne Unverbesserliche die Begeisterung für unseren Sport dazu missbrauchen, rassistische und fremdenfeindlichen Parolen zu skandieren und Menschen wegen ihrer Hautfarbe, Herkunft, Sprache, Kultur oder Religion zu beleidigen oder körperlich anzugreifen. Wir sagen „Nein!“ und bleiben am Ball gegen Rassismus und Diskriminierung. Deshalb unterstützen wir die diesjährigen „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ des Interkulturellen Rates in Deutschland. Setzen auch Sie in den nächsten Tagen innerhalb und außerhalb des Stadions ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung.

Weitere Infos:

www.interkultureller-rat.de

internationaler_rat_gegen_rassismus

plakat_gegen_rassismus_und-gewalt_kl1


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