„Ein berüchtigtes Heim für Zwangsarbeiterkinder gab es auch bei Öhringen“ – Informationen des Kulturhistorikers Udo Grausam

„Aus Dresden kommen (…) ermutigende Nachrichten. Folgende zwei Links empfehle ich Ihrer und Eurer Aufmerksamkeit, nicht zuletzt als Anregung für uns Ehrenamtliche hier in Baden-Württemberg zu ähnlicher Arbeit“, schreibt der Kulturhistoriker Udo Grausam. Er ist in Bretzfeld im Hohenlohekreis aufgewachsen. Udo Grausam lebt in Tübingen und ist in der „Regionalen Arbeitsgruppe Baden-Württemberg“ des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ aktiv.

Von Udo Grausam, Kulturhistoriker aus Tübingen

Links zu Zwangsarbeiterkindern und Ausländerkindern:

http://www.zwangsarbeiterkinder-dresden.de/index.html

http://dresden-kult.de/Auslaenderkinder_Pflegestaetten.pdf

Im Gehöft Schönau bei Friedrichsruhe nahe Zweiflingen

Solche Einrichtungen wie die in den Links dargestellten „Ausländerkinder-Pflegestätten“ oder „Kinderheime“ gab es in den letzten beiden Kriegsjahren 1944 und 1945 nachweislich auch in Württemberg, etwa im Gehöft „Gantenwald“ in der Nähe von Schwäbisch Hall. Ein weiteres ‚Heim‘ für die Kinder von meist in der Landwirtschaft beschäftigten Zwangsarbeiterinnen konnte ich aus der „Fremdarbeiterkartei“ des Landratsamtes Öhringen im Staatsarchiv in Ludwigsburg ermitteln beziehungsweise aus den Unterlagen des
„Ausländersuchverfahrens“ der US-Amerikanischen Besatzungsbehörde. Es lag im Gehöft Schönau bei Friedrichsruhe nahe Zweiflingen, heute im Hohenlohekreis.

Zum Selbersuchen eignet sich folgender, schon etwas älterer Link:

http://www.birdstage.net/kgk/cgi-bin/pageview.cgi

„Kinderheim Schönau“

Zum „Kinderheim Schönau“ gelangt man, wenn man im Menü die „Datenbank“ aufruft, als Suchbegriff „Zweiflingen“ oder „Friedrichsruhe“ eingibt, in der Auswahl „Ort“ oder „Stichwort“ durch Klicken den „Ort“ auswählt und die Suche startet.

ZwangsarbeiterInnen einzeln namentlich verzeichnet

Offenbar führten die Arbeitsämter in der Nazi-Zeit Karteien auch über die ausländischen Arbeiter in ihrem Gebiet, und möglicherweise sind noch weitere dieser Karteien wie die vom Arbeitsamtsbezirk Schwäbisch
Hall beziehungsweise von der Zweigstelle Öhringen, im Material des jeweiligen Landratsamts im Staatsarchiv Ludwigsburg erhalten (oder im Generallandesarchiv Karlsruhe für Baden). In der Öhringer „Fremdarbeiterkartei“ stehen die meist polnischen und russischen ZwangsarbeiterInnen einzeln namentlich verzeichnet, mit Arbeitsanfang, Arbeitsende – und mit ihrem Arbeitgeber aus der Gegend. Das „Kinderheim“ Schönau war ein solcher Arbeitgeber für mehrere polnische und russische Frauen, und sogar zwei dort untergebrachte Kinder sind auf je einer eigenen Karteikarte der „Fremdarbeiterkartei“ verzeichnet!

Eines der Kindergräber in Kupferzell

Im Gegensatz zu Dresden gibt es heute in der Gemeinde Zweiflingen im Hohenlohekreis nicht das geringste offizielle Wissen um die Gräber der in Schönau untergebracht gewesenen und verstorbenen Kinder und um das
berüchtigte ‚Heim‘. Eines der Kindergräber befindet sich aber nachgewiesenermaßen im nahegelegenen Kupferzell auf dem Friedhof, denn eine in Belzhag bei Kupferzell beschäftigt gewesene Mutter hat ihr Kind (oder ein Kind) bei Kriegsende 1945 von Schönau wieder weggeholt: es war aber schon tot oder starb auf dem Weg zurück nach Belzhag. Das Kind wurde dann in einem Einzelgrab und mit richtigem Eintrag in die Gemeindeunterlagen auf dem Kupferzeller Friedhof bestattet. Das Grab müsste noch heute anhand der alten Gräberliste zu ermitteln sein.

Hilfe bei der Recherche

Aus meiner Recherche muss ich vermuten, dass es für fast jeden Kreis in Württemberg 1944 bis 1945 eine solche Einrichtung gegeben hat, eventuell kamen die Kinder auch aus zwei oder mehr Kreisen in jeweils ein zentral ‚zuständiges‘ ‚Heim‘. Möglicherweise hat auch in Ihrem oder Eurem Heimatkreis ein solches Heim bestanden. Wissen Sie oder wisst Ihr schon davon und kennen Sie oder kennt Ihr seine Lage? Über eine
Nachricht freue ich mich, bei der Recherche helfe ich gerne.

Weitere Informationen und Kontakt:

Udo Grausam, M.A., Mathildenstraße 19, 72072 Tübingen

Telefon: 07071-9798117

E-Mail: UdoGrausam@aol.com

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„Wie sieht wohl die Zukunft des Lokaljournalismus aus?“ – Ein Kommentar von Ralf Garmatter

Vor kurzem erreichte die Redaktion von Hohenlohe-ungefiltert die Frage einer Studentin der Kommunikationswissenschaften. Die Frage lautet: „Wie sieht wohl die Zukunft des Lokaljournalismus aus?“

Kommentar von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Steigende Abopreise beschleunigen Abkehr von der Tageszeitung

Ich gehe davon aus, dass auch die Menschen in ländlichen Regionen sich immer weniger an die herkömmliche gedruckte Tageszeitung binden wollen. Steigende Abopreise beschleunigen diesen Trend. Die Informationsbeschaffung über das Internet und die Sozialen Netzwerke wird sich weiter verstärken. Dazu kommen sicher noch weitere technische Neuerungen, von denen wir heute noch keine Vorstellung haben. Dieser Markt wird seine Dynamik beibehalten.

Als Genossenschaft organisieren

Die Journalisten müssen sich verstärkt Gedanken darüber machen, über welche Kanäle sie ihre Leser am besten erreichen können. Diese Kanäle müssen mit relevanten Informationen versorgt werden. Mir persönlich wäre es dann am Sympatischsten, wenn die Nutzer dieser Nachrichten auch dafür bezahlen würden. Jede Finanzierung über Werbung bedeutet eine wirtschaftliche Abhängigkeit von Firmen, Körperschaften, Parteien, Einzelpersonen oder dergleichen mehr. Diese Abhängigkeit sollte idealtypischerweise vermieden werden. Schon deutlich besser finde ich die genossenschaftliche Organisation journalistischer Medien (siehe taz). Der Einfluss Einzelner wird durch die Menge an Genossenschaftern verringert. Medien können sich auch als Vereine oder Stiftungen organisieren. Die Finanzierung durch einzelne Mäzene ist dann abzulehnen, wenn diese sich in die journalistischen und redaktionellen Inhalte einmischen. Akzeptabel ist nur der „gute Förderer“, der von der Berichterstattung einzig und allein verlangt, darin die Wahrheit über die wichtigsten Themen zu erfahren.

Der Wahrheit so nahe wie möglich kommen

Inhaltlich sollten sich Journalisten mehr um relevante Themen und mehr um kontrovers diskutierte Themen kümmern. Sie sollen immer versuchen, der Wahrheit so nahe wie möglich zu kommen. Wichtig ist auch, die Informationsquellen deutlich zu benennen. Keine Geheimniskrämerei. Schreiben, was tatsächlich ist und nicht, was man selber gerne hätte, ist die zentrale Aufgabe. Die Schere im Kopf deaktivieren. Mutig sein. Bürgerinitiativen zu Wort kommen lassen. Arbeitnehmerorganisationen ernst nehmen. Demonstranten als aktive Bürger wahrnehmen. Diskussionen im jeweiligen Medium mit offenem Visier führen. Weg von der Hofberichterstattung.

Weg von der seichten PR-Berichterstattung

Die Medienunternehmen tun gut daran, kritische und investigative Berichterstattung zu forcieren. Auch Lokaljournalisten haben nur dann eine längerfristige Existenzgrundlage und eine Existenzberechtigung, wenn der Trend weg von der seichten PR-Berichterstattung hin zu investigativen Geschichten geht. Die Leser müssen durch die journalistische Berichterstattung – nach dem Grundsatz „Immer auch die andere Seite hören“ – Dinge erfahren, die sie sonst nirgendwo bekommen. Einseitige PR-Texte können die Nutzer auch direkt von den Firmen, Vereinen, Verbänden oder Verwaltungen etc. holen. Dort finden sie das Original und müssen sich nicht mit der Kopie abspeisen lassen. Die Originalinfos sind meist umfangreicher und mit zusätzlichen Informationen oder Links versehen.

Eine unterdrückte Tatsache ist eine Lüge

Der Lokaljournalismus hat nur dann gute Chancen, wenn er sich stärker seiner Wächterfunktion besinnt, den Menschen nützliche Informationen liefert, die ihnen helfen, sich in ihrem lokalen und regionalen Umfeld besser zurechtzufinden. Dem Nutzer ist nicht damit gedient, nur postive Dinge über seine Gemeinde oder Region zu erfahren. Wenn er dann aus anderen Quellen mitbekommt, dass in seiner Kommune doch viele Dinge im Argen liegen, machen sich die Medien unglaubwürdig und gelten zurecht als feige. Leider werden relevante Themen und einzelne Aspekte von manchen Journalisten aus Bequemlichkeit, mangelnder Standhaftigkeit oder der „ungeschriebenen politischen Linie“ des Mediums nicht veröffentlicht –  also verheimlicht. Aber auch eine unterdrückte Tatsache ist eine Lüge.

Die Mächtigen ärgern

Wenn Lokaljournalisten nicht Dinge veröffentlichen, die manchen Mächtigen und selbsternannten Macher ärgern, machen sie sich überflüssig. Journalisten dürfen persönlich nicht die Nähe zu den Mächtigen suchen, über die sie später berichten wollen. Sie müssen professionelle Distanz wahren und sich stets auf ihre Kernaufgabe besinnen. Werbung können Werbetexter und PR-Mitarbeiter besser machen. Dieses Feld sollten Journalisten ihnen auch gerne überlassen. Journalismus macht nur Sinn, wenn er den Nutzern hilft, die Welt besser zu verstehen, Missstände aufdeckt und damit dazu beiträgt, dass die Welt ein kleines bisschen demokratischer, ehrlicher, aufrichtiger, gerechter und besser wird.

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„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden siebenundzwanzigster Teil

„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: der Episoden siebenundzwanzigster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig, und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

XXVII Bande

… Carl bat Paula zu fahren – er konnte sich nicht auf seine Gedanken konzentrieren und gleichzeitig den Wagen lenken. Paula fuhr dann gemächlich über die ihr altbekannten, kurvenreichen Landstraßen Richtung Südosten und schwieg. In seinem Kopf jedoch zuckten Erinnerungen, wie grelle Blitze schossen sie ziellos durcheinander. Warum musste sie ihn so bedrängen? Warum konnte sie nicht warten und erst die schöne gemeinsame Zeit genießen? Es würde doch noch tausend Gelegenheiten geben, miteinander zu reden. Oder würde sie ihn womöglich gleich wieder verlassen? Carl fühlte sich plötzlich schlecht, aus seiner Magengegend kam dumpf der erste Vorbote, noch eine kleine Weile und der altbekannte Schmerz würde ihn wieder überfallen. Carl konnte keinen zusammenhängenden Gedanken fassen, er bekam Angst. Angst sie wieder zu verlieren. Würde Paula die ganze Wahrheit verkraften? Was sollte er tun? Die Erinnerungen in seinem Kopf überschlugen sich, er konnte ihnen weder eine sinnvolle Reihenfolge geben, noch einen Anfang finden, um
Paulas Forderung zu erfüllen.

Ellwanger Land

Noch immer schwieg Paula, und sie fuhr wie üblich sehr vorsichtig. Ihre schlechten Augen ließen keinen rasanten Fahrstil zu. Und weil sie Carl immer wieder aus den Augenwinkeln beobachtete, musste sie die Geschwindigkeit dementsprechend anpassen. Trotzdem waren sie nach kurzer Zeit am höchsten Punkt im Ellwanger Land angelangt. Der sonst so grandiose Blick auf das wunderschöne Umland wurde durch die beginnende Dämmerung zwar eingeschränkt. Doch verstärkte gerade die hereinbrechende Nacht die erhabene Stille des Ortes. Selbst wer nicht in dieser herben und doch so anmutigen Gegend aufgewachsen ist, kann erahnen wie schön der Virngrund und die Schwäbische Alb von dort aus im hellen Sonnenlicht zu sehen
sind.

Dem Tod ein stummes Lied

Mönche hatten im 11. Jahrhundert auf dem Hohenberg eine Kirche erbaut und sie dem Pilgerpatron, dem heiligen Jakobus, geweiht. Im Mittelalter machten hier ganze Scharen durchreisender Pilger, dem Ziel – das Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Spanien – entgegenschreitend, ihre Rast. Das zur Kirche gehörige Jakobushaus wurde einst durch den Pfarrer Sieger Köder mit Bildern geschmückt. Man entdeckt während eines beschaulichen Rundgangs um die Kirche und auf dem Friedhof, immer wieder über höchst eigentümliche Skulpturen, welche durch sich selbst eine beredte Predigt zu halten scheinen. Unvermittelt tauchen ergreifende künstlerische Botschaften auf, so geigt da ein metallenes Gerippe auf der Mauer sitzend, dem Tod ein stummes Lied.

Viele Freunde verloren

Paula stellte den Wagen ab, sie stiegen beide aus und liefen dann schweigend nebeneinander her. Nachdem sie die Kirche zur Hälfte umrundet hatten, setzte er sich auf eine Bank und bat Paula darum, sich neben ihn zu setzen. Carl Eugen Friedner rang mit sich, es fiel ihm schwer die richtigen Worte zu finden. Er bat Paula um
Geduld, er erklärte ihr, dass er so schnell, wie sie sich das vermutlich vorstellte, keine Erklärungen abgeben könne – zu sehr nehme ihn das Geschehene auch heute noch mit. Schließlich hatte er viele Freunde – auch vermeintliche – verloren und besonders schwierig sei es für ihn, Paula gegenüber zuzugestehen, was ihm misslungen sei.

Uneingeschränkte Gefolgschaft erwartet

Carl legte Paula seine Befürchtungen, sie zu verlieren oder gar in ihren Augen schlecht dazustehen, dar. Und er fragte sich still, ob sie ihm wohl glauben würde? Er wollte Paula damals nicht schaden, sondern ihr helfen. Gleichzeitig wollte er aber seine ganzen guten Verbindungen nicht aufs Spiel setzen. Die alten Freunde nicht
aufgeben und trotzdem zu ihr stehen. Aus heutiger Sicht ein unmögliches Unterfangen – erwarteten die früheren Kameraden doch eine uneingeschränkte Gefolgschaft. Es war verpönt, sich gegen die üblen Machenschaften mancher abzugrenzen. Ihm wurde es damals als Illoyalität ausgelegt, als erkannt wurde, dass
er dabei war, ihr den Rücken zu stärken. Und wenn er offen für Paula Engel Position bezog, ließ man ihn das spüren.

Betrug an ihrer Freundschaft

Sie schwieg noch immer, Paula hatte erwartet, dass er nun zügig zum Kern der Vergangenheit kommen würde und war enttäuscht über sein, in ihren Augen lapidares, Geständnis. Es leuchtete ihr nicht ein, warum sich Carl so umständlich anstellte und damals in seinem Wirkungskreis derart gefangen war, dass er sie sogar in aller Öffentlichkeit verraten hatte. Sie wollte die Wahrheit wissen, und vor allem wollte sie wissen, wer genau in welcher Funktion damals beteiligt war. Für sie war es Betrug, an ihrer beider Freundschaft, an ihrer Liebe zu ihm und vor allem fühlte Paula sich von einer hinterlistigen Bande um ihr Erbe betrogen – was letztendlich schlimmer wog, wusste sie nicht zu sagen. Jedenfalls war sie nicht bereit das Geschehene einfach so stehen zu lassen…. Fortsetzung folgt.

Beschreibungen der Kunst und des Wirkens von Pfarrer Sieger Köder befinden sich im Internet, unter anderem auf folgender Seite: http://www.gemeinde-rosenberg.de/index.php?id=360

Kontakt zur Autorin:

Sollte sich jemand aus der Leserschaft durch die Beschreibung der Machenschaften daran erinnert fühlen, wie eine Immobilie verloren gegangen ist, können sich diejenigen gern an die Autorin wenden.

E-Mail: b.haebich@web.de

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„Wegen Operation eines Musikers“ – Konzert in der Gaildorfer Kulturkneipe Häberlen fällt aus

Wegen einer dringend notwendigen Operation eines Musikers fällt das KLAEPTN-Konzert am Samstag, 31. Januar 2015, in der Gaildorfer Kulturkneipe Häberlen aus.

Von der Kulturschmiede Gaildorf

Konzert wird nachgeholt

Wir bitten um Verständnis und versprechen, dass der Termin nachgeholt wird.

Weitere Informationen im Internet über die Arbeit der Kulturschmiede Gaildorf:

http://www.kulturschmiede.de/html/programm/programm_index.htm

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„Römische Einflüsse in Crailsheim“ – Ein Vortrag von Hans Gräser beim Crailsheimer Historischen Verein

Obwohl Crailsheim jenseits des Limes und damit außerhalb des römischen Herrschaftsgebietes lag, lieferte die römische Geschichte auch für Crailsheim wichtige Vorbedingungen seiner mittelalterlichen Entwicklung. In einem Vortrag der Reihe „Aus der Werkstatt des Heimatforschers“ geht Hans Gräser am Montag, 26. Januar 2015, beim Crailsheimer Historischen Verein diesen Einflüssen nach.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Werbegebiet für Söldner?

Nicht Germanen, sondern Römer lösen zunächst in Süddeutschland die Kelten ab. Mindestens 200 Jahre organisieren sie das Limesgebiet als römisches Verwaltungsgebiet und wirken auch über den Limes hinaus direkt auf Crailsheim als Handelspartner, unter Umständen auch als Werbegebiet für Söldner, dann als Beuteziel.

Bedingung seiner mittelalterlichen Entwicklung

Viel wichtiger ist aber die Zugehörigkeit des linksrheinischen Gebietes und Altbayerns zu Rom. Hier übernehmen die Einheimischen römische Kultur, Technik und Verwaltung, schließlich auch das Christentum. Während der Übergang zu den Franken in Gallien kampflos erfolgt, überlagern die anderen Germanen die Römer als Eroberer und zerstören weitgehend die römische Kultur. Von den römischen Bischofsstädten am Rhein und südlich der Donau erfolgt denn auch die Missionierung des rechtsrheinischen Reiches, und die Franken bringen dorthin genau die Grafschaftsorganisation, die sie in Gallien kennengelernt hatten. Sie schaffen damit wesentliche Voraussetzungen für das nun folgende deutsche Reich. Römische Geschichte ist demnach auch für Crailsheim unmittelbare Vorgeschichte und Bedingung seiner mittelalterlichen Entwicklung.

Kurzinformation:

Vortrag „Römische Einflüsse in Crailsheim“, Montag, 26. Januar 2015, 19.30 Uhr, Rathaus, Forum in den Arkaden

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„Piraten laden zur Gesprächsrunde nach Snowden-Film ein“ – Diskussion im Kino Klappe in Kirchberg an der Jagst

Nach der Vorstellung von „Citizenfour“ am Mittwoch, 21. Januar 2015, im Kino Klappe in Kirchberg/Jagst laden die PIRATEN Hohenlohe zum Gespräch ein. Der Film beginnt um 20.30 Uhr.

Von der Partei PIRATEN Hohenlohe

Gefahren der Vorratsdatenspeicherung

„Der für den Oscar nominierte Dokumentarfilm über Edward Snowden und seine Enthüllungen ist sehr spannend gemacht und zeigt, dass die Totalüberwachung aller Bürger bereits sehr weit fortgeschritten ist,“ so
Martin Siebig, stellvertretender Vorsitzender der Piratenpartei Baden-Württemberg. „Wir wollen mit interessierten Bürgern nach dem Film direkt im Kino ins Gespräch kommen und über die Gefahren der Vorratsdatenspeicherung informieren“, ergänzt Alexander Brandt, ehemaliger Piraten-Bundestagskandidat
aus Kirchberg.

Kein verhältnismäßiges Mittel zur Verbrechensbekämpfung

Erst am Wochenende forderte die CDU den baden-württembergischen SPD-Innenminister Gall auf, die Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung zu forcieren. [1] Nach Ansicht der Piraten ist und bleibt die Vorratsdatenspeicherung kein verhältnismäßiges Mittel zur Verbrechensbekämpfung, insbesondere weil es keinen erwiesenen Nutzen [2] [3] der Speicherung von Verbindungsdaten auf Vorrat gibt.

Quellen:
[1]
http://www.stimme.de/suedwesten/nachrichten/pl/Innere-Sicherheit-Strobl-Gall-muss-Vorratsdatenspeicherung-in-der-SPD-durchsetzen;art19070,3282858
[2]
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Studie-Vorratsdatenspeicherung-verbessert-die-Aufklaerungsquote-nicht-1423035.html
[3]
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Studie-Vorratsdatenspeicherung-taugt-kaum-zur-Terrorabwehr-1704716.html

Informationen im Internet über die Piratenpartei:

Piratenpartei Baden-Württemberg

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„Rückkehr der Hoffnung? Chancen und Risiken einer Linkswende in Griechenland“ – Veranstaltung von UmFairTeilen Schwäbisch Hall

„Rückkehr der Hoffnung? Chancen und Risiken einer Linkswende in Griechenland“ lautet der Titel einer Veranstaltung zur aktuellen Lage in Griechenland. Diese findet am Mittwoch, 21. Januar 2015, um 20 Uhr in den Büroräumen des Club Alpha 60, Pfarrgasse 3, in Schwäbisch Hall statt. Veranstalter ist die Initiative UmFairTeilen Schwäbisch Hall.

Von der Initiative UmFairTeilen Schwäbisch Hall

Referent ist Mitautor des Buches „Griechenland im Würgegriff“

Referent ist Paul Michel, Mitautor des Buches „Griechenland im Würgegriff“, das 2013 im Neuen ISP Verlag Karlsruhe erschienen ist. Paul Michel ist Mitglied von UmFairTeilen Schwäbisch Hall und ist unter anderem in der bundesweiten Iniative zur Vernetzung der Griechenland-Solidarität aktiv.

Die Schwerpunkte des Vortrags:

Regierungsvertreter und „Wirtschaftsexperten“ reagieren mit böswilligen Verdrehungen und Drohungen auf den möglichen Wahlsieg von Syriza in Griechenland. Eine Linksregierung, die nicht nach ihrer Pfeife tanzt, ist für sie ein Horror. Für immer mehr Menschen in Griechenland ist dies ein Anlass für Hoffnung. Was will Syriza? Was wollen Merkel und Schäuble? Und was haben wir damit zu tun?

Kurzinformation:

„Rückkehr der Hoffnung? Chancen und Risiken einer Linkswende in Griechenland“, Vortrag am Mittwoch, 21. Januar 2015, um 20 Uhr in den Büroräumen des Club Alpha 60, Pfarrgasse 3, Schwäbisch Hall.

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„Vergeben Sie die französische Staatsbürgerschaft und die Auszeichnung der Ehrenlegion an Lassana Bathily“ – Online-Petition unterschreiben

„Vergeben Sie die französische Staatsbürgerschaft und die Auszeichnung der Ehrenlegion an Lassana Bathily“ lautet der Titel der Petition von  Thiaba Bruni aus Paris an den französischen Präsidenten François Hollande. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Text der Petition in voller Länge. Unter dem Text ist ein Link zur Online-Petition.

Von Thiaba Bruni, Paris

Ein Lichtstrahl in der Dunkelheit

Selbst in Zeiten größter Dunkelheit und Verzweiflung, kommt von irgendwo ein Lichtstrahl her. Lassana Bathily, ein junger muslimischer Mann aus Mali, hat eine völlig düstere Woche erhellt. Er hat Menschen das Leben gerettet, indem er einige der Kunden im Kühlraum des koscheren Supermarkts versteckt hatte, der am vergangenen Freitag in Vincennes (Frankreich) von einem Geiselnehmer überfallen wurde. „Ich ging zum Kühlraum, öffnete die Tür und viele Leute gingen mit mir hinein. Ich sagte ihnen, sie sollen sich beruhigen, um keinen Lärm zu machen,” sagte er im Fernsehsender BFMTV. So konnten ein Dutzend Menschen dem sicheren Tod entgehen.

Polizei erkannte Fehler nach eineinhalb Stunden

Als er aus dem Laden kam, nahm ihn die Polizei zunächst fest. Für eineinhalb Stunden legten sie ihm Handschellen an. Sie nahmen zwangsläufig an, dass dieser schwarze Mann einer der Terroristen sein muss. Als die Polizei schließlich ihren Fehler erkannte, befragten sie ihn und er gab ihnen einen Grundriss des Geschäfts, welcher die Arbeit der Polizei erheblich erleichterte. Der 24-Jährige ist sehr bescheiden: „Ich bin ein praktizierender Muslim. Ich habe häufiger im Geschäft und in den Lagerräumen gebetet. Und ja, ich habe den Juden geholfen. Wir sind Brüder“, sagte er. „Es ist keine Frage des Glaubes, egal ob wir Juden, Christen oder Muslime sind – wir sitzen alle im selben Boot”, erklärte er.

Lehrstunde in gegenseitiger Hilfe und Brüderlichkeit

Dieser einfache Held ist ein Vorbild. Ohne Papiere kam er nach Frankreich und wurde bei dem jüdischen Geschäft aufgenommen. Jetzt hat er 15 jüdischen Menschen das Leben gerettet. 15 Menschen. Gerettet. Es gibt viele Lehren, die wir daraus ziehen können. Stereotypisierung führte dazu, dass die Polizei zunächst eineinhalb Stunden verlor, in einer Situation, in der jede Minute entscheidend ist. Die Geschichte von Lassana ist eine Lehrstunde in gegenseitiger Hilfe und Brüderlichkeit, die tiefere Bedeutung aller wahren Religionen.

Aus all diesen Gründen bitten wir den französischen Präsidenten François Hollande, ihm die französische Staatsbürgerschaft und die Auszeichnung der Ehrenlegion zu verleihen.

Thiaba Bruni, Sprecherin von CRAN

Link zur Online-Petition:

https://www.change.org/p/elysee-vergeben-sie-die-franz%C3%B6sische-staatsb%C3%BCrgerschaft-die-ehrenlegion-an-lassanabathily?utm_source=action_alert&utm_medium=email&utm_campaign=218191&alert_id=pHiuLXoSvw_QL2WhPGZOvPf1t5L200%2Bb7DG7Fppcm0NNR0Jz1jN8zo%3D

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„Presse- und Rundfunkfreiheit erkämpfen und verteidigen“ – Gemeinsame Erklärung von Journalisten- und Medienorganisationen

Das Attentat auf die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo ist ein Alarmsignal. Die deutschen Journalisten- und Medienorganisationen rufen dazu auf, die Presse- und Rundfunkfreiheit in Deutschland und weltweit stets aufs Neue zu verteidigen. ARD, dju in verdi, DJV, Freelens, Freischreiber, netzwerk recherche, n-ost, Reporter ohne Grenzen, VDZ, der Verband Cartoonlobby, VPRT, VDZ und ZDF haben dazu heute die folgende gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht.

Zugesandt von der Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen

Presse- und Rundfunkfreiheit sind ein Menschenrecht

Der Anschlag auf die Zeitschrift Charlie Hebdo hat auf grausame Weise in Erinnerung gerufen, dass die Presse- und Rundfunkfreiheit auch in Mitteleuropa kein Thema für wohlfeile Sonntagsreden ist. Sie ist ein Menschenrecht, das jederzeit gefährdet ist und selbst in gefestigten Demokratien ständig neu erkämpft und verteidigt werden muss. Nur wenn Journalisten und Redaktionen frei von Angst und äußeren Zwängen recherchieren, berichten und kommentieren können, ist der ungehinderte Wettstreit der Meinungen möglich, ohne den eine offene, demokratische Gesellschaft nicht denkbar ist.

Kritik darf nicht in Drohungen oder Gewalt umschlagen

Jede Art von Gewalt, Drohungen, pauschalen oder gezielten Diffamierungen gegen Medien und deren Vertreter ist damit unvereinbar. Auch Journalisten und Medien müssen sich der Kritik stellen – das ist wesentlicher Teil des gesellschaftlichen Diskurses in einer Demokratie. Aber Kritik darf nicht in Drohungen oder Gewalt umschlagen.

Grundrecht auf Presse- und Rundfunkfreiheit nicht einschränken

Journalisten, Verleger und Medienunternehmen sind sich darin einig, dass es auch künftig keine Tabuthemen für die Medien geben darf. Journalisten und Redaktionen müssen frei entscheiden können, inwieweit sie auf religiöse, persönliche oder politische Empfindlichkeiten Rücksicht nehmen. Kritik und Polemik, Satire und Tabubruch sind von der Presse- und Rundfunkfreiheit umfasst. Ihre Grenzen finden sie durch die allgemeinen Gesetze und die journalistische Ethik. Ereignisse wie der Anschlag auf Charlie Hebdo dürfen nicht dazu beitragen, dass das Grundrecht auf Presse- und Rundfunkfreiheit eingeschränkt wird.

Auch in Deutschland wurden Journalisten angegriffen

Die Unterzeichner fordern Verantwortliche in Bund und Ländern, Parteien und Interessengruppen dazu auf, stärker für die Presse- und Rundfunkfreiheit und ihre gesellschaftliche Akzeptanz einzutreten. In vielen Ländern der Welt sind Journalisten und Medien täglich Anfeindungen, Repressionen und Gewalt ausgesetzt. Auch in Deutschland wurden Journalisten angegriffen, Verlagsräume verwüstet und Redaktionen mit Parolen beschmiert. Der Anschlag auf Charlie Hebdo hat uns gezeigt, wie fragil die Presse- und Rundfunkfreiheit ist. Darum wollen wir alles daran setzen, dieser demokratischen Errungenschaft auch im öffentlichen Bewusstsein wieder zu dem ihr zustehenden Rang zu verhelfen und uns nicht mit einem schleichenden Glaubwürdigkeitsverlust der Medien abzufinden.

Informantenschutz nicht aushöhlen

Der Anschlag von Paris darf nicht als Vorwand dienen, mit Maßnahmen wie der Vorratsdatenspeicherung den Informantenschutz und damit eine Säule der Presse- und Rundfunkfreiheit auszuhöhlen. Ebenso sollte die Bundesregierung im Umgang mit anderen Staaten vehement und ohne doppelte Standards für die Verwirklichung der Presse- und Rundfunkfreiheit eintreten.

Verstärkt zum Thema machen

Die unterzeichnenden Organisationen werden in den kommenden Monaten die Presse- und Rundfunkfreiheit und ihre Gefährdungen gemeinsam verstärkt zum Thema machen, um ihre Bedeutung in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken.

Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD)
Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in verdi
Deutscher Journalisten-Verband (DJV)
Freelens
Freischreiber – Berufsverband freier Journalistinnen und Journalisten
netzwerk recherche
n-ost – Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung
Reporter ohne Grenzen
Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ)
Verband Cartoonlobby
Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT)
Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ)
Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)

Diese Meldung ist auch auf folgender ROG-Webseite zu finden:

http://t1p.de/ame2

Weitere Informationen im Internet über die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen:

www.reporter-ohne-grenzen.de

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