Bei Getrag sind rund 700 Arbeitsplätze bedroht – Auch der Standort Neuenstein ist betroffen

Die IG Metall stellt sich gegen aktuelle Pläne der Geschäftsleitung des Getriebeherstellers Getrag. Dem Vernehmen nach will das Unternehmen bis Ende 2012 an seinen fünf deutschen Standorten rund 700 Arbeitsplätze streichen und mindestens einen Standort ganz schließen. Getrag hat auch einen Produktionsstandort in Neuenstein.

Pressemitteilung der IG Metall Schwäbisch Hall

2700 Beschäftigte sollen auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld verzichten

Außerdem sollen die etwa 2.700 Beschäftigten im Inland 2010 und 2011 auf ihr Urlaubs- und Weihnachtsgeld verzichten und die Tariferhöhungen sollen für das laufende und das kommende Jahr komplett ausgesetzt werden. Die Pläne wurden heute (10. März 2010) auf Betriebsversammlungen den Belegschaften in Ludwigsburg und Neuenstein vorgestellt.

„Getrag hat kein Zukunftskonzept“

Die IG Metall erteilte dem Vorhaben eine klare Absage. „Wir stehen für so einen Kahlschlag nicht zur Verfügung“, machte Frank Iwer, zuständiger Tarifsekretär der IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg, umgehend deutlich. Iwer weiter: „Die Pläne der Geschäftsleitung sind eine Zumutung für die Belegschaft. Dahinter ist nicht der Hauch eines industriellen Zukunftskonzeptes erkennbar.“ Aber ohne ein solches Konzept würden Gespräche für die Arbeitnehmerseite keinen Sinn machen, fügte er hinzu.

Standort Ludwigsburg soll geschlossen werden

Als „größte Frechheit“ bezeichnete er den Umstand, wonach die Belegschaft die geplanten Massenentlassungen und die Schließung des Standortes Ludwigsburg durch den Verzicht auf die Sonderzahlungen auch noch selbst bezahlen solle. Selten habe er so ein dreistes Vorgehen erlebt.

Geschäftsleitung hält sich nicht an Verträge

Erst im März 2009 haben sich IG Metall und Geschäftsleitung von Getrag auf eine Restrukturierung des Unternehmens verständigt. Darin ist der Erhalt der Standorte und eine Beschäftigungssicherung bis 31. Dezember 2011, für Ludwigsburg sogar bis 2012, geregelt. Iwer forderte deshalb das Unternehmen auf, sich auch an geschlossene Verträge zu halten. „Die Belegschaften haben längst ihren Teil beigetragen, um das Unternehmen zu restrukturieren und wieder nach vorne zu bringen. Wenn das Management versagt und kein Konzept hat, darf das nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden.“

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