Die Stunde der Verharmloser – Bei Atomkraftwerken gehen die Probleme noch ein paar Millionen Jahre weiter: Harald Ebner, Grünen-Kandidat für die Bundestagswahl entgegnet einem Leserbrief

Zum Leserbrief von Karl Reichart, Oberspeltach, vom 11. Juli 2009 in der Lokalzeitung Hohenloher Tagblatt (Crailsheim), schreibt Harald Ebner, der Bundestags-Direktkandidat von Bündnis 90/Die GRÜNEN im Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe:

Stunde der Verharmloser!

Atomkraftbefürworter haben es schwer, gerade in Zeiten in denen der dilettantische und verantwortungslose Umgang von Kraftwerksbetreibern wie Vattenfall mit dieser für unzählige Generationen gefährlichen Technologie Negativschlagzeilen macht. Das ist traditionell die Stunde der Verharmloser. Leider gibt es diese auch in unserem Landkreis. Aber zum Glück ist das Verharmlosen ja so einfach. Es funktioniert nach dem immer gleichen Strickmuster: von der Sache ablenken und mit Hinweisen auf andere „Gefahren“ verniedlichen und relativieren. Herr Reichart versucht dies, indem er Braunkohlekraftwerke als radioaktive Bedrohung darstellt und aufbauscht. In einem hat er recht: diese Dreckschleudern müssen weg! Sie produzieren Unmengen Staub- und Gasemissionen und bedrohen Gesundheit und Klima. Im Unterschied zu Atomkraftwerken ist bei Kohlekraftwerken aber das Problem schon weitgehend gelöst, wenn sie erst mal abgeschaltet sind. Bei AKW gehen die Probleme noch ein paar Millionen Jahre weiter! Um die Erderwärmung aber auf dem noch als vertretbaren Maß von zwei Grad plus zu halten, müssen auch die Kohlekraftwerke eher früher als später vom Netz.
Dass 100 Prozent erneuerbare Energien keine Vision von „grünen Heilsbringern“ sind, belegen Forschungsergebnisse der renommierten Harvard University in Cambridge: danach lässt sich mit einem weltweiten Verbund an Windkraftanlagen rund um die Uhr das Vier- bis 16-fache des weltweiten Energiebedarfs decken. Die Forscher haben dazu die Weltkugel nach Windhäufigkeit in Windregionen aufgeteilt. Danach ist sichergestellt, dass stets genug Wind zur Energieerzeugung zur Verfügung steht. Berücksichtigen wir auch die neuen Großprojekte der Stromgewinnung aus Sonnenenergie in den Wüstengebieten der Erde, kommt noch einmal das Vierfache des Weltenergieverbrauchs an Energiepotential hinzu!
Kleine Zahl am Rande: gerade mal lächerliche 2,5 Prozent des Weltenergieverbrauchs werden durch Atomkraft gedeckt. Das ist allemal verzichtbar. Abschalten daher besser heute als morgen, denn eines ist bei dieser Technologie des vorigen Jahrtausends gewiss: sicher ist nur das Risiko!

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