„Wegducken, ignorieren und aussitzen löst das Problem nicht“ – Kommentar von Roman Schmitt zur „Mobilfunkkatastrophe“ in Kirchberg/Jagst

Einen Leserbrief zu einer Veröffentlichung des Hohenloher Tagblatts vom 1. Februar 2012, hat Roman Schmitt aus Kirchberg/Jagst an die Crailsheimer Lokalzeitung geschickt. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Leserbrief zum Thema Strahlenbelastung durch Mobilfunk in voller Länge.

Von Roman Schmitt, Kirchberg/Jagst

Als lebensgefährlich eingestufte Strahlenbelastung

„Sehr geehrte Redaktion, zu den Messungen der Mobilfunk- und TETRA-bedingten Strahlenbelastung in Kirchberg sowie zu den Leserbrief-Ausführungen des Herrn Werner Schüpf, Kirchberg, möchte ich anmerken:

Was hier durchgeführt wurde, kann man als vernünftigen und willkommenen ersten Schritt bezeichnen: Es wurde eine Art Strahlenatlas oder Strahlenpass der Gemeinde Kirchberg erstellt. Dies ist angesichts der exorbitant zunehmenden und von Tausenden von Ärzten als krankmachend, Krebs verursachend und lebensgefährlich eingestuften Strahlenbelastung ein richtiger und wichtiger Schritt, nämlich zunächst einmal den Ist-Zustand zu ermitteln und in allgemein verständlicher Weise öffentlich bekannt zu machen. Denn in vielen Gemeinden ist die Strahlenlage unklar und undokumentiert. Zudem müssen die in manchen Gemeinden vorhandenen militärischen Strahlenbelastungen, zum Beispiel durch Radar, dokumentiert und bekannt gemacht werden.

Milliarden von der Mobilfunkindustrie

Was Kirchberg betrifft, wurden von Herrn Dr. Gritsch, TÜV München, leider zwei wichtige Areale nicht bemessen: Die Kirchberger Schulen und das Neubaugebiet. Dies sollte alsbald nachgeholt werden. Was die weiteren Ausführungen des Herrn Schüpf hinsichtlich diverser Abschirmmaßnahmen betrifft, sollte festgestellt werden: In wirtschaftlicher („Lizenzversteigerungen“), ideologischer und politischer Kooperation mit den diversen Bundesregierungen bestrahlen die Mobilfunk- und TETRA-Betreiber die Region und das ganze Land mit gepulsten und ungepulsten Mikrowellen in hoher und gefährlicher Dosis. Die Bundesregierungen haben Zahlungen von hohen Milliardenbeträgen von der Mobilfunkindustrie entgegengenommen, die Konzerne machen seit vielen Jahren riesige Profite.

Firmen müssten die Messungen bezahlen

Und jetzt sollen die Bürgerinnen und Bürger hohe Summen ausgeben, um sich, ihre Kinder, Tiere und ihre Gärten (Baumschäden) vor den hinlänglich und redundant dokumentierten Gefahren der Strahlung zu schützen? Warum sollten Bürgerinitiativen und Gemeinden die Strahlenbelastungen erleiden und zudem noch die landesweit längst überfälligen Messungen bezahlen? Wenn die Mobilfunkindustrie keine allgemein verständlichen und korrekten Informationen der von ihr verursachten exorbitanten Strahlenbelastung veröffentlicht, was deren Pflicht wäre, sollten weder Bürger, noch öffentliche Mittel noch die Bürgerinitiativen für diese Versäumnisse aufkommen.

Strahlungs-Notstand und Mobilfunkkatastrophe – dringend Abhilfe nötig

Von den privat und an Puppen und Leichen ermittelten „Grenzwerten“ will ich hier gar nicht erst anfangen zu schreiben. Wer möchte, kann sich bei den Tausenden von Bürgerinitiativen im Land informieren, zum Beispiel bei „Risiko Mobilfunk“, Gaildorf. Hinsichtlich Strahlungs-Notstand und Mobilfunkkatastrophe ist dringend Abhilfe nötig.

Sehr geehrter Herr Landrat, sehr geehrte Damen und Herren des Kreistages, sehr geehrte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister,

die Bürgerinitiativen unterstützen Sie dabei gerne mit ihrer langjährigen Erfahrung und mit wertvollen Hintergrundinformationen und Kontakten. Wegducken, ignorieren und aussitzen löst das Problem nicht, macht weder Mobilfunk-Kranke wieder gesund noch Mobilfunk-Tote wieder lebendig. Den diversen mit der Mobilfunkindustrie wirtschaftlich und ideologisch verflochtenen Bundesregierungen und nachgeordneten „Behörden“ blind zu vertrauen ist gefährlich naiv.

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