„Rettungsdienst in Baden-Württemberg: 900 Gemeinden sind unterversorgt“ – Unterversorgt sind auch mehrere Gemeinden im Altkreis Crailsheim

In Baden-Württemberg sind bei medizinischen Notfällen 900 Gemeinden unterversorgt. Das betrifft potentiell rund acht Millionen Menschen. Das zeigt eine SWR-Analyse aller Rettungsdienst-Einsätze im Jahr 2016. Unterversorgt sind auch mehrere Städte und Gemeinden im Altkreis Crailsheim.

Recherche des Südwestrundfunks SWR

Ist Ihre Gemeinde unterversorgt? – Link zur SWR-Internetseite:

https://www.swr.de/hilfeimnotfall/bei-mir-zu-hause/hilfe__im__notfall/-/id=21042590/did=20787740/nid=21042590/11iyy26/index.html

Weitere Informationen auf der SWR-Internetseite:

https://www.swr.de/swraktuell/bw-hilfe-im-notfall-notarzt-notfallrettung/-/id=396/did=20965982/nid=396/t0wo4p/

Medizinisch wünschenswert wäre, dass der Rettungsdienst innerhalb von zehn Minuten nach dem Notruf eintrifft. Aus der SWR-Analyse geht hervor: Bei jedem dritten Notfall-Einsatz waren Rettungskräfte später vor Ort, und das sehr unterschiedlich verteilt im Land. Jeder fünfte Baden-Württemberger hatte 2016 sogar nur eine 50-Prozent-Chance, dass der Rettungsdienst zehn Minuten nach dem Notruf vor Ort war.

Recherche-Projekt „Hilfe im Notfall“

10 oder 15 Minuten?

Notärzte und Fachleute fordern seit Jahren, dass der Rettungsdienst bei schweren Unfällen und Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall innerhalb von zehn Minuten am Notfallort sein soll. Im Landesrettungsdienstgesetz steht aber eine Frist von bis zu 15 Minuten. So wird der Rettungsdienst auch strukturell geplant. Selbst daran gemessen sind über 20 Prozent der Bevölkerung unterversorgt. Denn in vielen Gemeinden trifft der Rettungswagen zu oft später als eine Viertelstunde ein.

Für die Recherche hat der SWR mehrere tausend Rettungsdienstdaten ausgewertet, die bisher nicht öffentlich zugänglich waren.

Wie gut sind Sie im Notfall versorgt?

Wer den Notruf 112 wählt, rechnet mit schneller Hilfe. Erfahren Sie hier, wie es bei Ihnen im Ort um die Notfallversorgung steht:

Kirchberg an der Jagst ist unterdurchschnittlich versorgt:

https://www.swr.de/hilfeimnotfall/bei-mir-zu-hause/hilfe__im__notfall/-/id=21042590/did=20787740/nid=21042590/11iyy26/index.html?search=Kirchberg+an+der+Jagst

Einsätze in Kirchberg an der Jagst

Der Rettungswagen ist 2016 mit Blaulicht und Sirene zu 241 Einsätzen, der Notarzt zu 99 Einsätzen nach Kirchberg an der Jagst ausgerückt. Aus diesen Einsätzen ergibt sich das folgende Modell. Bitte beachten Sie: Die Berechnung zeigt keine Vorhersage, wie schnell der Rettungsdienst im Einzelfall ist. Die tatsächlichen Einsatzzeiten können 2018 deutlich abweichen und sowohl kürzer als auch länger sein.

Eintreffzeit: Wie lange braucht der Rettungswagen nach Kirchberg an der Jagst?

2016 geht ein Notruf in der zuständigen Leitstelle ein: Innerhalb von 2:01 Minuten wird nun der Rettungsdienst in der Wache alarmiert (Erstbearbeitungs- und Alarmierungszeit).

Danach brauchen die Retter im Mittel 1:12 Minuten, bis sie tatsächlich mit dem Rettungswagen losfahren (Ausrückzeit).

Die Fahrt des Rettungswagen nach Kirchberg an der Jagst dauert bis zu 10:18 Minuten (Fahrzeit im Mittel). Bei jedem zweiten Notfall braucht der Rettungswagen sogar bis zu 16:27 Minuten, bei jedem 20. Fall noch länger.
Die Notfälle im Ort wurden damit 2016 in 78.4 Prozent der Fälle so rechtzeitig versorgt, dass der Einsatz zur Erfüllung der gesetzlichen Hilfsfrist bzw. Hilfeleistungsfrist[1] beitrug.

Aus medizinischer Sicht sollten nach einem Notruf aber nicht mehr als 10 Minuten vergehen, bis professionelle Hilfe bei einem dringenden Notfall eintrifft. Innerhalb dieser medizinisch wünschenswerten Eintreffzeit schafft es der Rettungswagen zu 21.6 Prozent der Einsätze. Kirchberg an der Jagst ist damit unterversorgt.
Der Notarzt, der in der Regel nach dem Rettungswagen eintrifft, erreicht Kirchberg an der Jagst rechnerisch in 5.8 Prozent der Fälle innerhalb der medizinisch wünschenswerten Eintreffzeit.

Anmerkung zu dieser Gemeinde:

[1] Der Zielerreichungsgrad für einen Ort in Baden-Württemberg wurde durch mathematische Simulation ermittelt. Der Zielerreichungsgrad für einen Ort in Rheinland-Pfalz entstammt der Statistik des Innenministeriums.

Versorgungszeit beim Notfall

Rettungsdienst und gegebenenfalls Notarzt versorgen den Patienten zunächst an Ort und Stelle soweit, dass er stabil und transportfähig ist. Diese Erstversorgung kann deshalb unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen. In vielen Fällen dauert es zwischen 15 und 25 Minuten.

Transportzeit zur Klinik

Aus medizinischer Sicht sollten nach einem Notruf nicht mehr als 60 Minuten vergehen, bis der Notfallpatient in der Klinik eingeliefert wird. Daher ist es entscheidend, wie weit vom Notfallort das nächste geeignete Krankenhaus entfernt ist. Von Kirchberg an der Jagst aus liegt die nächste Notaufnahme 17.6 km entfernt. Die Transportzeit zur Klinik beträgt bei guter Verkehrslage durchschnittlich 14:29 Minuten.
Bei kritischen Notfällen soll der Rettungsdienst eine Spezialklinik anfahren.
Distanz von Kirchberg an der Jagst zur jeweiligen Spezialklinik:

Schlaganfall: 29.5 Kilometer
Herzinfarkt: 29.5 Kilometer
Polytrauma: 17.6 Kilometer

Hinweis: Beide Bundesländer haben keine aussagekräftigen Kliniklisten aus notfallmedizinischer Sicht, aus denen das Leistungsspektrum von Notaufnahmen oder Spezialkliniken von Patienten des Rettungsdienstes eindeutig hervorgeht.

Über den Rettungsdienstbereich

Kirchberg an der Jagst liegt im Rettungsdienstbereich Schwäbisch Hall.

 

Angaben des Bereichsausschusses:

Der Bereichsausschuss hat dem SWR im Dezember 2017 folgende Informationen zukommen lassen:

Seit Oktober 2016 ist in Crailsheim West ein zusätzlicher Rettungswagen an werktagen im 10-Stunden-Dienst.
Seit Januar 2017 gibt es in Schwäbisch Hall West eine neue Rettungswache mit einem 24-Stunden-Rettungswagen.
Seit Januar 2017 ist in Schwäbisch Hall an der Auwiesenstraße ein 24-Stunden-Rettungswagen und ein Rettungswagen im Tagdienst stationiert.
Ab Januar 2018 ist in Crailsheim am Klinikum ein zusätzlicher Notarzt im Tagdienst. Ein Notarztstandort mit 24-Stunden-Dienst wird an die Rettungswache Crailsheim verlegt.
Ab Januar 2018 ist in Schwäbisch Hall am Klinikum DIAK ein zusätzlicher Notarzt im Tagdienst. Ein Notarztstandort mit 24-Stunden-Dienst wird an die Rettungswache Schwäbisch Hall West verlegt.
Die Frage, in welchen Gemeinden Probleme erkannt wurden, blieb unbeantwortet.

   Sende Artikel als PDF   

„Idee sehr gut, Ausführung sehr mangelhaft“ – Offener Brief von Helmut Klingler über die neue „KulturSchatzKarte“ des Tourismusvereins Hohenlohe und Schwäbisch Hall

Einen offenen Brief an den Verein Hohenlohe- und Schwäbisch Hall-Tourismus in Schwäbisch Hall hat Helmut Klingler aus Kirchberg/Jagst geschrieben. Helmut Klingler ist Vorsitzender der Kirchberger Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins und stellvertretender Vorsitzender des Gewerbe- und Fremdenverkehrsverein Kirchberg/Jagst.

Offener Brief von Helmut Klingler aus Kirchberg/Jagst

Nur bezahlte Informationen

Die neue Karte „KulturSchatzKarte“ des Tourismusvereins Hohenlohe + Schwäbisch Hall ist zwar in ihrer Idee sehr gut, in der Ausführung sehr, sehr mangelhaft. Der Informationsgehalt der Karte ist nichts wert, da es nur Infos auf der Karte gibt, die ein Anbieter (Stadt, Gemeinde, Privat) bezahlt hat, von dem der Benutzer aber nichts weiß. Hinweise im Text sind spärlich, es liest keiner und es ist ja auch eine INFO-Karte und kein Begleitheft.

Auch eine Umlage wäre möglich gewesen

Richtig wäre es gewesen, wenn bei allen Städten, Gemeinden und Kultureinrichtungen im Verbandsgebiet abgefragt und bei jeder Gemeinde das entsprechende Symbol auf der Karte angebracht worden wäre. Dann hätte man immer noch mit Anzeigen und zusätzlichen Texten  die entsprechenden Einnahmen bekommen, oder durch eine Umlage finanzieren können.

Viele Kultureinrichtungen Hohenlohes fehlen

Es fehlen sehr viele Kultureinrichtungen auf der Karte innerhalb unseres Gebietes. Dafür werden Einrichtungen in Bayern oder im Ostalbkreis und Heilbronn besonders hervorgehoben, wie:
•    Abtsgmünd-Hohenstadt
•    Schloss Ellwangen
•    Haus der Geschichte in Dinkelsbühl
•    Salzbergwerk Bad Friedrichshall (Kunst, Kultur??)
•    Kreuzgangspiele Feuchtwangen
Sie liegen alle, auch im weitesten Sinn, nicht in „Hohenlohe“

Dagegen fehlen, was mir spontan einfällt z.B.:
•    die Burgfestspiele , Stetten, Jagsthausen und andere
•    Künstlerkolonie und Kulturveranstaltungen im Schloss Kirchberg
•    Schlosskonzerte (Klassik) im Schloss Kirchberg, Neuenstein, Weikersheim oder Langenburg
•    Museen in Kirchberg, Vellberg,  Reubach, usw.

Und viele weitere Kulturveranstaltungen in Kirchberg, wie z.B. der Büchermarkt  mit den Autorenlesungen oder „Spirituelle Orte“ wie der Alte Friedhof in Kirchberg, die Kapelle in Mistlau oder die „Art Deco“-Stadtkirche. Auch andere Einrichtungen wurden nicht aufgenommen. Hohenlohe ist ein Füllhorn in diesem Bereich, schade, dass mit dieser Karte regelrecht Geld verpulvert wurde.

Informationen im Internet über die KulturSchatzKarte und Bestellmöglichkeit:

http://prospektbestellung.toubiz.de/hohenlohe-schwaebisch-hall/default/

Weitere Informationen im Internet über den Tourismusverein Hohenlohe und Schwäbisch Hall:

https://www.hohenlohe-schwaebischhall.de/service/ueber-uns/

   Sende Artikel als PDF   

„17 globale Nachhaltigkeitsziele in der Region umsetzen“ – Verein „Nachhaltige Entwicklung SDGs e. V“ wird in Kirchberg/Jagst gegründet

Die Gründungsversammlung des Vereins „Nachhaltige Entwicklung SDGs e.V“ findet am Montag, 19. Februar 2018, um 19.30 Uhr im Landhotel Kirchberg/Jagst statt. Ziel des Vereins ist, die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele, die 2015 von den Vereinten Nationen beschlossen wurden und für alle Nationen verbindlich sind, in der Region umzusetzen.

Von Gerhard Kreutz, Kirchberg/Jagst

Über die Nachhaltigkeitsziele wird informiert

Heide Öchslen aus Schwäbisch Hall, Eine-Welt-Regionalpromotorin für die Region, stellt sich für den Vorsitz zur Wahl und informiert über die Nachhaltigkeitsziele. Des Weiteren stehen zur Wahl: Krisztina Andre´ aus München (2. Vorsitzende), zuständig für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit und Ai-Kieu Do aus Ilshofen (jetzt Nürnberg) als Kassiererin, zuständig für Social Media (Blogs und Youtube-Videos). Cornelius Braitmaier aus Kirchberg ist im Team für die mediale Verbreitung zuständig, Manuel Kreutz kümmert sich um die Homepage und IT.

„School of Change“

Gerhard Kreutz stellt das Projekt „School of Change“ vor, das junge Menschen mit Berufsausbildung bzw. Studium nach Kirchberg bringen soll und die in regionalen Einsatzstellen konkret an der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele arbeiten und dazu detaillierte Konzepte und Strategien entwerfen.

Zu dieser Veranstaltung sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

Weitere Informationen und Kontakt:

Nachhaltige Entwicklung SDGs  e.V. in Gründung, Gerhard Kreutz, Panoramaweg 15, 74592 Kirchberg/Jagst

Telefon 07954/1220

Informationen im Internet über die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen:

http://www.un.org/depts/german/gv-70/a70-l1.pdf

https://17ziele.de/

https://www.destatis.de/DE/UeberUns/UnsereAufgaben/InternationaleKooperation/Agenda2030/SDG_lang.html

https://www.cbm.de/unsere-arbeit/themen/2030-Agenda-fuer-nachhaltige-Entwicklung-494389.html

https://www.welthungerhilfe.de/informieren/themen/politik-veraendern/sustainable-development-goals-und-nachhaltigkeit/

 

 

 

 

   Sende Artikel als PDF   

„Widerstand der Roten Hilfe gegen den NS-Terror“ – Vortrag in Crailsheim-Ingersheim zum 100. Geburtstag von Hans Scholl

Das Stadtarchiv Crailsheim und der Arbeitskreis Weiße Rose laden am Donnerstag, 22. Februar 2018, um 20 Uhr zu einem Vortrag in die Geschwister-Scholl-Schule in Crailsheim-Ingersheim ein. Silke Makowski referiert über die „Rote Hilfe Deutschlands“. Anlass des Vortrags ist der 100. Geburtstag von Hans Scholl, der in Ingersheim (heute Teilort von Crailsheim) zur Welt kam. 

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Ende 1932 fast eine Million Mitglieder

Die Rote Hilfe Deutschlands (RHD) war schon in der Weimarer Republik eine große linke Solidaritätsorganisation, die Ende 1932 fast eine Million Mitglieder umfasste. Nach dem Verbot durch die Nazis im Frühjahr 1933 arbeiteten viele RHD-AktivistInnen in der Illegalität weiter – teils in losen Zusammenhängen, teils in gut vernetzten Kleinzellen, die mit dem Zentralvorstand und den zuständigen Bezirksleitungen in Austausch standen. Für die zahllosen KZ-Häftlinge und ihre Angehörigen wurden Spenden gesammelt, verfolgte AktivistInnen und untergetauchte FunktionärInnen wurden mit illegalen Quartieren versorgt oder heimlich über die Grenze ins Exil gebracht. Im benachbarten Ausland organisierten Büros der RHD Schlafplätze und materielle Hilfe für die EmigrantInnen und unterstützten die konspirativen Gruppen im Reichsgebiet mit Druckschriften und Geld.

Viele Frauen waren in der Roten Hilfe aktiv

Im antifaschistischen Untergrund waren auffallend viele Frauen aktiv, die nach den Verhaftungen prominenter – meist männlicher – RHD-Mitglieder zentrale Funktionen in der Organisation übernahmen, aber auch „unauffällige“ Hintergrundarbeit leisteten.
Selbst nach der offiziellen Auflösung der Roten Hilfe Deutschlands im Jahr 1938 führten dezentrale Strukturen die Unterstützung für die Verfolgten fort. Mit dem Vortrag von Silke Makowski vom Hans-Litten-Archiv soll der heute fast vergessene Widerstand der Roten Hilfe gegen den NS-Terror in Erinnerung gerufen werden.

Weitere Informationen und Kontakt:

https://www.stadtarchiv-crailsheim.de/projekte/weisse-rose-erinnerung/

https://www.stadtarchiv-crailsheim.de/projekte/weisse-rose-erinnerung/scholl-grimminger-sammlung/

http://weisse-rose-crailsheim.de/

   Sende Artikel als PDF