„Viele Menschen in Michelbach/Bilz sind gegen Windkraftanlagen im Wald und Mobilfunkantennen“ – Leserbrief von Beate Braun

Einen Leserbrief zu einem Artikel im Haller Tagblatt vom 21. Juli 2015 mit der Überschrift „Viel Interesse von Michelbachern“ hat Beate Braun aus Michelbach/Bilz geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Leserbrief zum Thema Windkraftanlagen und Mobilfunk in voller Länge. Ein informativer Flyer kann unten als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Leserbrief von Beate Braun, Michelbach/Bilz

Realität wird verkannt

Der „Eindruck“ von Herrn Friedle (Haller Tagblatt vom 21. Juli 2015), einem der Geschäftsführer  der Firma Bürgerwindpark Hohenlohe, es seien „nur einige wenige Personen in Michelbach, die Widerstand gegen die Windkraft ausüben“ und sich der Widerstand vor allem daran entzündet,“ dass  laut dem Geschäftsvertrag Mobilfunkmasten an den Windenergieanlagen errichtet werden können“, ist ja wohl eine Verkennung der Realität und Schöndenken. In Michelbach haben – lange bevor bekannt wurde, dass die Telekom mit Mobilfunk aufrüsten will – knapp 700 Menschen innerhalb von nur zwei Wochen gegen den Bau der Windkraftwerke unterschrieben. Das hatte selbstredend damals rein gar nichts mit Mobilfunk zu tun. Dabei konnten aus Zeitgründen längst nicht alle Haushalte befragt werden.

Verwüstung durch den Bau von Windkraftmaschinen im Wald

Wenn für Herrn Friedle etwa die Hälfte der Wahlberechtigten „einige wenige Personen sind“, zeugt dies von Verblendung und unglaublicher Arroganz gegenüber dem Bürgerwillen. Und ihm sei an dieser Stelle gesagt, dass angesichts der Verwüstung durch den Bau der Windkraftmaschinen im Wald, die Zahl derer stetig steigt, die bislang dieser Planung neutral bis positiv gegenüberstand. Und auch die Aussage von Herrn Friedle, dass bisher auf keinem der von seiner Firma betriebenen Windkraftwerke, Mobilfunk installiert ist, hat mit der Realität in Michelbach nichts zu tun. Friedle will damit wohl beschwichtigen, in falscher Sicherheit wiegen und von der Tatsache ablenken, dass die Bürgerwindenergieanlage Kohlenstraße GmbH & Co. KG sich per Eintrag ins Handelsregister das Recht gesichert hat, „zur Optimierung der Standortnutzung …. Nebenanlagen (z.B.: Mobilfunk, Richtfunk) zu installieren oder durch Dritte installieren zu lassen“.

Bürgerwille wird missachtet

Wohlgemerkt erfolgte dieser Eintrag am 2. April 2015, Monate nachdem die Aufrüstungswünsche der Telekom allseits bekannt waren und nahezu einen Monat, nachdem der Gemeinderat von Michelbach beschlossen hatte, keine Flächen an Mobilfunkbetreiber zu vermieten und an die Bevölkerung appelliert hat, ebenfalls so zu verfahren. Auch in diesem Fall missachtet oben genannte Gesellschaft den Michelbacher Bürgerwillen selbstgefällig.

Gefährliche Ohnmachtsstimmung

„So viele Menschen haben gegen Windkraft unterschrieben und dennoch wird gebaut. Der Wille der Bürger interessiert die da oben nicht. Warum machen Sie das noch?“ steht stellvertretend für etliche ähnliche Aussagen, die uns beim Unterschriften sammeln gegen die Aufrüstung mit Mobilfunk entgegenschlugen – eine Ohnmachtsstimmung, die ich für gefährlich halte. Wohin Diktatur führt, lehrt uns die Geschichte.

 

Flyer gegen Mobilfunk zum Herunterladen als PDF-Datei:

Mobilfunk_auf_Windkraftanlagen

Artikel im Haller Tagblatt vom 21. Juli 2015:

„Viel Interesse von Michelbachern“

http://www.swp.de/crailsheim/lokales/landkreis_schwaebisch_hall/Viel-Interesse-von-Michelbachern;art5722,3342604

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„Mafia-Masterplan (MM) reloaded“ – Leserbrief von Roland Hampp zu „Windkraftmonstern“ in Gaildorf und die Berichterstattung im Haller Tagblatt

Wer beim Kürzel  MM  an die 60er Jahre denkt, mit dem „Anything goes“ eines kalifornischen „Hippie-Philosophen“ (Paul Feyerabend) liebäugelt, oder noch in sonstigen sanften Kurven-Gedankengängen im Abendrot schaukelt, der sollte sich sehr schnell auf den Boden deutscher Widerwärtigkeiten zurücktrollen. MM steht nun wohl eher für einen knallhart strikten Mafia-Masterplan.

Leserbrief von Roland Hampp, Gaildorf

Selbstinszenierung für glorreiche Zukunftsvisionen

Exakt zur projektierten endgültigen Niederwerfung jener unbotmäßigen Gemeinde Michelbach/Bilz vor der Ausschuss-Sitzung der Verwaltungsgemeinschaft veröffentlicht das Haller Tagblatt die Selbstdarstellung des „Bürgerwindparks“ durch Geschäftsführer Benjamin Friedle mit einer Selbstinszenierung für glorreiche Zukunftsvisionen – auf dass zehn zusätzliche Monster die gigantische  Umweltzerstörung entlang der Kohlenstraße komplettieren mögen.

Täuschungsmanöver mit dem Begriff „Bürgerwindpark“

Herr B. Friedle ist kein Unbekannter. Schon vor Jahren glänzte er bei den „Gaildorfer Energietagen“ als Referent. Da war er noch Student. Und nun – gerade den universitären Kinderschuhen entwachsen – leitet er heute die „Akzeptanz“ seiner Windmonster-Show davon ab, wieviel Projektprospekt-Anforderungen seiner „Gesellschaft mit beschränkter (!) Haftung“ zugegangen sind.  Auch ich habe mich der Lektüre seines Hochglanzblattes ausgesetzt. Gerade mal ein einziges von sieben Monstern bildet den „Bürger“-Wind-„Park“. Da wiederum gehören den Bürge(r)n, man staune, maximal 25 Prozent – der Rest den Banken/Investoren. Der Bürger bedient also das Eigen- und somit Risiko-Kapital, das laut Projektbeschreibung auch dem Totalverlust unterliegen kann. Davon schreibt das Haller Tagblatt leider nix, plappert lieber die Rendite-Prognosen nach.

Unerträgliche Selbstdarstellung

Aber – in Gaildorf läuft die Propagandatour auf derselben Schiene. Ein bekannt botmäßiger Redakteur „interviewt“ mal wieder den Projektierer – bietet ihm gar die Stichworte zur unerträglichen Selbstdarstellung. Auf meine E-Mail, solch ein Forum auch den BIs in Gaildorf und Michelbach anzubieten, erreicht mich selbstredend (und erwartungsgemäß) natürlich keine Antwort. Merke: Auch wer hier zur Politischen (Kleinkriminellen?) „Szene“ abgestempelt wurde, erhält deshalb noch nicht die Weihen eines wo auch immer verorteten Paten. Dabei wäre ich als bescheidenes Licht schon zufrieden, mit Paul Feyerabend einzudösen, anstatt jeden Morgen durch neue Monster-Wachstumsschübe aus der Schlafmichelzipfelmütze aufzuschrecken. Denn mit jedem Aushub für neue Monster-Fundamente versenken wir fundamentale Bestandteile einer Basis-Demokratie. Aber wen interessiert das (noch) im Kretschmann-Feudalismus?

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