Demonstration der Milchviehhalter mit über 1000 Traktoren in Brüssel – Auch mindestens 50 Bäuerinnen und Bauern aus Hohenlohe forderten dort einen kostendeckenden Milchpreis und Mengenbegrenzungen

Lange Traktoren-Schlangen blockierten in Brüssel die Straßen.

Lange Traktoren-Schlangen blockierten in Brüssel die Straßen.

Mit einer europäischen Schlepperfahrt und Kundgebungen haben der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) und das European Milk Board (EMB) auf die existenziellen Probleme ihrer Zunft durch niedrige Milchpreise aufmerksam gemacht. Aus Baden-Württemberg und Bayern waren jeweils fünf Busse mit Bäuerinnen und Bauern in Brüssel. Aus den Landkreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohe war eine Delegation von 50 Bäuerinnen und Bauern in Brüssel dabei. Durch die Heuernte konnten sehr viele Landwirte nicht mitmachen. „Mein Eindruck war überwältigend – ich hatte nicht mit einer solch großen Teilnahme von europäischen Bauern gerechnet und alle wollen das Gleiche: Mengenreduzierung der Milch, veränderte politische Rahmenbedingungen in Bereich der Milchproduktion“, schreibt Anja Fuchs, Mitglied des Landesbeirat im Bund Deutscher Milcherzeuger (BDM). Die Bäuerin vom Völkleswaldhof in Oberrot-Scheuerhalden ist in der Region Schwäbisch Hall-Hohenlohe für die Öffentlichkeitsarbeit des BDM zuständig.

Kontakt: Betriebsgemeinschaft Völkleswaldhof, Pius Frey und Anja Fuchs GbR, 74420-Oberrot/Scheuerhalden, Telefon 07977/292, Fax: 07977/1499; E-Mail: Voelkleswaldhof@t-online.de

Was hier aussieht wie eine touristische Reisegruppe, ist in Wirklichkeit eine ernste Angelegenheit: Bäuerinnen und Bauern setzten sich in Brüssel für kostendeckende Milchpreise ein.

Was hier aussieht wie eine touristische Reisegruppe, ist in Wirklichkeit eine ernste Angelegenheit: Bäuerinnen und Bauern setzten sich in Brüssel für kostendeckende Milchpreise ein.

Weitere Informationen zur Schlepperfahrt und Demonstration in Brüssel:

Pressemitteilung des Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) vom 18. Juni 2009 (13 Uhr)

Riesige Solidarisierungswelle der europäischen Milcherzeuger bei der Schlepperfahrt nach Brüssel

Ein gigantisches Bild ergibt aktuell die Schlepper-Stadtrundfahrt mit weit über 1.000 Schleppern, die seit zwei Stunden durch Brüssel geht. Vor allem aus Deutschland, Belgien, Holland und Frankreich sind die Schlepper in einer Sternfahrt nach Brüssel gereist. Immer mehr Schlepperfahrer haben sich mit der am Samstag, 13.06., im Norden Deutschlands gestarteten Schleppertour solidarisiert und haben die Fahrt begleitet. Außerdem reisen mehrere tausend www.bdm-verband.deMilcherzeuger mit Bussen und Autos an, um an der heute um 15 Uhr anlässlich des Treffens der EU-Regierungschefs stattfindenden Kundgebung in der Nähe des EU-Ratsgebäudes teilzunehmen. Etwa 30 Teilnehmer werden heute Nacht vor dem EU-Ratsgebäude campieren, alle anderen werden im nahe gelegenen Parc du Cinquantenaire übernachten, um morgen ihre Kundgebungen fortzusetzen.

Einem Hochsicherheitstrakt glichen einige Straßen und Wege in Brüssel.

Einem Hochsicherheitstrakt glichen einige Straßen und Wege in Brüssel.

Vor dem Hintergrund des heute beginnenden zweitägigen Treffens der EU-Regierungschefs wollen die Milcherzeuger des BDM zusammen mit ihren europäischen Kollegen noch einmal darauf aufmerksam machen, dass die effektivste, kostengünstigste und schnellste Maßnahme zur Verbesserung der Situation der Milcherzeuger in ganz Europa eine sofortige europaweite Milchmengenreduzierung um mindestens 5% ist.

Zum Ablauf:
Schlepper-Stadtrundfahrten in Brüssel: 18. Juni: Parc du Cinquantenaire, Brüssel – Treffpunkt: gegen 11 Uhr
Stadtrundfahrt der Trecker: Beginn zwischen 11 – 12 Uhr
19. Juni: vormittags Stadtrundfahrt der Trecker

Kundgebungen in Brüssel:
Datum: 18. Juni, 15 Uhr bis 17 Uhr und
19. Juni, ab 12 Uhr
Ort: vor dem EU-Ratsgebäude, Justus-Lipsius-Building, 175 Rue de la Loi
Danach : Fahrt zum Parc du Cinquantenaire, Brüssel

Übernachtung der Milchbäuerinnen und Milchbauern
Datum: Nacht vom 18. Juni auf den 19. Juni
Ort: Parc du Cinquantenaire, Brüssel

Pressekontakt: Hans Foldenauer, Tel.: 0170-5638056 oder Jutta Weiß, Tel.: 0921-16 27 170-12

Presseerklärung des European Milk Board (EMB) vom 18. Juni 2009 (16 Uhr):

Über 3000 Milcherzeuger mit 1000 Treckern machen ihren Regierungschefs deutlich: Erklärt Milch zur Chefsache!
Bis über 800 Kilometer haben europäische Milcherzeuger des European Milk Board (EMB)mit Traktoren zurückgelegt, um in Brüssel ihre Regierungschefs aufzufordern, sich der Milchproblematik endlich ernsthaft anzunehmen. Besonders aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Luxemburg und den Niederlanden sind sie gekommen und haben sich vor dem EU-Ratsgebäude versammelt, in dem die EU-Staats- und Regierungschefs heute und morgen tagen werden. Bis morgen, den 19. Juni, werden die Milchbäuerinnen und Milchbauern mit ihren Treckern in der europäischen Hauptstadt bleiben und eine weitere Kundgebung gegen Mittag abhalten.

Die Lage am Milchmarkt muss zur Chefsache der Regierungschefs werden

Brüssel, 18.06.09: Wohin man auch sah: in der Innenstadt Brüssels wimmelte es an diesem Donnerstag nur so von Traktoren, die zu der EMB-Kundgebung vor dem EU-Ratsgebäude fuhren. „Die Lage am Milchmarkt muss zur Chefsache werden“, so die Vizepräsidentin des EMB, Sieta van Keimpema. Die Entwicklungen der letzten Jahre haben schon viele Milchbauern in ganz Europa die Existenz gekostet. Die Versorgung der europäischen Bürger mit qualitativ hochwertiger Milch steht auf dem Spiel, wenn Dumpingpreise weiter das Geschehen bestimmen.
In einem Brief hatte der Präsident des EMB, Romuald Schaber die  EU-Staats- und Regierungschefs zum Handeln aufgefordert: „Wir bitten Sie, sich bei diesem Treffen für eine sofortige, zeitlich auf das Wirtschaftsjahr 2009/2010 befristete Stillegung von 5 Prozent der EU-Milchquoten einzusetzen. Gleichzeitig halten wir grundsätzlich eine flexible Anwendung der Quotenregelung für unumgänglich. So können in Zukunft Überschüsse und Marktverwerfungen verhindert und dadurch viele Millionen an Steuergeldern eingespart werden. Die Regierungschefs aus Luxemburg und Deutschland, Jean-Claude Juncker und Angela Merkel, haben ihrerseits bereits angekündigt, die Milchproblematik im Rahmen des sogenannten „Kamingesprächs“ erörtern zu wollen.“

Milchmenge am Markt ist viel zu hoch

Die Milchmenge am Markt ist viel zu hoch, als dass kostendeckende Preise erzielt werden könnten. Gleichzeitig sinkt weltweit die Nachfrage und drückt den Preis weiter nach unten. Mit einer flexiblen Mengenregulierung könnte das Angebot an Milch beschränkt und ein fairer Milchpreis für Konsumenten und Milchbauern erreicht werden. Eine Stillegung von 5 Prozent der europäischen Milchquote wäre ein erster Schritt, die Lage zu entspannen, da dadurch die Milchproduktion etwas verringert würde. Die europäischen Milchbauern können bei den gegebenen Strukturen nicht mehr lange existieren. Subventionen stützen nur das alte, marode System; die Krise bewältigen kann man mit ihnen nicht. Ein kostendeckender Preis muss über den Markt erzielt werden, mit Hilfe einer flexiblen Mengenregulierung. Dafür setzen sich die europäischen Milchbäuerinnen und Milchbauern bei ihrer Aktion heute und morgen vor den Toren des EU-Ratsgebäudes in Brüssel ein.

Kontakt:
EMB-Präsident / Ansprechpartner  Deutschland: Romuald Schaber (DE):  0049/1515503 7174
EMB-Vize-Präsidentin/ Niederlande: Sieta van Keimpema (NL, DE, EN): 0031/612168000
Ansprechpartner Luxemburg: Fredy de Martines (DE, FR) : 00352/69 1998831
Ansprechpartner Frankreich: Nicolas Coudray (FR): 0033/684921762
Ansprechpartner Belgien: Erwin Schöpges (DE, FR): 0032/497904547

EMB – European Milk Board, Office
Bahnhofstraße 31, D – 59065 Hamm, Germany
Tel.: 0049 – 2381 – 4360495
Fax: 0049 – 2381 – 4361153
office@europeanmilkboard.org
www.europeanmilkboard.org

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SPD-Bundestagskandidatin Annette Sawade für eine Stärkung der Arztversorgung im ländlichen Raum

Von links: Thomas Weber, Geschäftsführer der AOK Heilbronn-Franken, SPD-Bundestagskandidatin Annette Sawade, Michaela Lierheimer (stellvertretende AOK-Geschäftsführerin), Eugen Hägele (Kundencenterleiter Schwäbisch Hall) und Dietmar Burkert (Kundencenterleiter Künzelsau).

Von links: Thomas Weber, Geschäftsführer der AOK Heilbronn-Franken, SPD-Bundestagskandidatin Annette Sawade, Michaela Lierheimer (stellvertretende AOK-Geschäftsführerin), Eugen Hägele (Kundencenterleiter Schwäbisch Hall) und Dietmar Burkert (Kundencenterleiter Künzelsau).

Im Rahmen ihrer Vor-Ort-Besuche im Wahlkreis traf sich die SPD-Bundestagskandidatin Annette Sawade, am Dienstag, 16. Juni 2009, zu einem Informationsgespräch in Künzelsau mit dem Geschäftsführer der AOK Heilbronn-Franken, Thomas Weber, seiner Stellvertreterin Michaela Lierheimer und den beiden KundenCenter-Leitern Dietmar Burkert und Eugen Hägele. Bei dem rund zweistündigen Gedankenaustausch wurden die allgemeine Situation der AOK Heilbronn-Franken nach der Fusion 2007, die Auswirkungen des Gesundheitsfonds auf die Krankenkassen, die Zusammenarbeit mit den Ärzteverbänden, die Situation der Arztversorgung im ländlichen Raum, die Krankenhaussituation und die Bildung von medizinischen Versorgungszentren angesprochen.

Pressemitteilung der SPD-Geschäftsstelle Crailsheim

Neue Ideen für die Unterstützung von Arztpraxen auf dem Land sind nötig

Einhellige Meinung aller Beteiligten war, dass eine gute ärztliche Versorgung auch im ländlichen Raum dringend erforderlich ist. Im Vergleich zu anderen Flächenländern ist zwar die ärztliche Versorgung im Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe noch gut, aber die derzeitige Entwicklung ist keinesfalls mutmachend. Gefragt sind neue Ideen, wie Arztpraxen im ländlichen Raum unterstützt werden können. Das kann aber nicht heißen, dass dies ausschließlich die Kassen der Gemeinden belasten darf. Dies wurde der Bundestagskandidatin Annette Sawade, die selbst langjährige Krankenhaussprecherin im Stuttgarter Gemeinderat war, auch im Rahmen ihrer Bürgermeistergespräche in Gerabronn und Langenburg deutlich gemacht. Nur ein Zusammengehen von Land, Kommune, Krankenkassen und den Verbänden in Sachen Finanzierung kann hier zu zukunftweisenden und akzeptablen Lösungen führen. Dass es dabei auch zu einer Zentrenbildung im Facharztbereich kommen wird, ist eine Folge der medizinischen Entwicklung und der damit verbundenen steigenden Kosten. Dies sollte aber unter dem Gesichtspunkt der „optimierten medizinischen Versorgung der Bevölkerung und in der Fläche gut verteilt erfolgen“, so die SPD-Bundestagskandidatin Annette Sawade, deren Mutter in einer mittelgroßen Stadt als Ärztin tätig war.

AOK hat nach eigenen Angaben 50 Prozent Marktanteil in der Region

Annette Sawade zeigte sich durchaus beindruckt von einem mehr als 50-prozentigen Marktanteil der AOK im Gebiet, was offenkundig auch für die gute Arbeit der AOK-Geschäftsstellen spricht, weil die Gesundheitskasse weitgehend flächendeckend präsent ist. Ein weiterer wichtiger Punkt des Gesprächs war die gesundheitliche Präventionsarbeit, die die AOK Heilbronn-Franken besonders im Kinder- und Jugendbereich in Kooperation mit Vereinen, Schulen und Kindertageseinrichtungen leistet. Diese Arbeit gilt es zu erhalten, zumal immer mehr Kinder erhebliche Defizite in ihren Koordinationsfunktionen sowie bereits in jungen Jahren erhebliche Haltungsschäden zeigen. Hier dürfen den Kassen seitens des Gesetzgebers die Mittel für ihre Arbeit nicht entzogen werden. Im Ergebnis war man sich einig, dass diese Gespräche für den Informationsaustausch für beide Seiten sehr wichtig sind und keine Eintagsfliege bleiben sollen.

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