„Tippeln gegen TTIP – tippeln Sie mit!“ – Aktionen in Schwäbisch Hall

Tippeln gegen TTIP – tippeln Sie mit, am Samstag, 18. Juli 2015, ab 10.30 Uhr auf dem Schwäbisch Haller Milchmarkt.

Vom Aktionsbündnis Schwäbisch Hall gegen TTIP

Unmut gegen die Handelsabkommen

Wir wollen wir mit Ihnen/Euch durch die Haller Innenstadt tippeln und mit kleinen Aktionen an verschiedenen Haller Plätzen unseren Unmut gegen die Handelsabkommen TTIP, CETA und TiSA aufzeigen. Treffpunkt ist am Samstag, 18. Juli 2015, um 10.30 Uhr auf dem Milchmarkt. Es laden ein: attac-Schwäbisch Hall, Umfairteilen-Schwäbisch Hall, Aktionsbündnis Schwäbisch Hall gegen TTIP.

Groß-Demo gegen TTIP, CETA und TiSA in Berlin

Nicht vergessen: Groß-Demo gegen TTIP, CETA und TiSA in Berlin am 10. Oktober 2015. Motto: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin…“ (Bus ist reserviert; Anmeldung und Platzreservierung beim „Tippeln“).

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„Immer mehr ungeklärte Fragen“ – 3Sat-Doku über den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU)

Eine Dokumentation zum Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) strahlte der Fernsehsender 3Sat am Montag, 6. Juli 2015, aus. In dem Film geht es auch um die Arbeit des NSU-Untersuchungsausschusses des Landes Baden-Württemberg.

Informationen zugesandt von Thomas Moser

Der Film ist in der Mediathek von 3Sat zu finden:

http://www.3sat.de/mediathek/index.php?mode=play&obj=52624

Diverse Waffen und Bekennervideo

Am 4. November 2011 brennt in Eisenach-Stregda ein Wohnmobil. Wenige Stunden später explodiert in Zwickau eine Wohnung. Schon bald vermelden Polizei und Staatsanwaltschaft den Fund diverser Waffen und eines Bekennervideos. Zwei Männer sind tot, eine Frau ist auf der Flucht. Sie stellt sich ein paar Tage später Polizei und Staatsanwaltschaft. Der Fall scheint klar. Die Drei sind das „Terror-Trio“, wie die Boulevardzeitungen titeln, der so genannte NSU. Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe sollen verantwortlich sein für die Mordserie an acht türkischen und einem griechischen Bürger und einer Polizistin in Heilbronn.

Die Fragen sind mehr geworden

Die Beweise dazu liegen wie auf dem Präsentierteller, die Bundesanwaltschaft übernimmt die Ermittlungen, Anklage wird erhoben. Seitdem sind dreieinhalb Jahre vergangen. Doch nicht die Antworten, sondern die Fragen sind mehr geworden. Untersuchungsausschüsse, Journalisten, Blogger und Rechtsanwälte recherchieren die Hintergründe. Sie nehmen nun auch den 4. November 2011 unter die Lupe und finden heraus, an diesem Tag war vieles anders als bisher gedacht. Tatorte wurden überhastet „aufgeräumt“, Beweismittel „übersehen“, Beweisfotos gar gelöscht. Wer heraus findet, warum die Ermittlungsbehörden in jenen Tagen so handelten, wie sie handelten, so sagt einer der Journalisten, der kommt den Antworten über die Mordserie und die Hintergründe der Verantwortlichen entscheidend näher.

Familie eines jungen Zeugen besucht

Wir haben einige jener, die um die Wahrheit kämpfen, mit der Kamera begleitet und die Familie eines jungen Zeugen aus dem NSU-Komplex besucht, der unter mysteriösen Umständen in seinem Auto verbrannt ist. Erstmals sprechen Mutter, Vater und Schwester vor der Kamera. Der Film lief am Montag, 6. Juli 2015, um 22.25 Uhr auf 3SAT.

Weitere Informationen und Kontakt:

can.do.berlin filmproduktion, kastanienallee 89, 10435 berlin

Telefon: 030-44038061/2

Fax: 030-44308396
Der Film ist in der Mediathek von 3Sat zu finden:
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„Finger vom teuren Privatstraßenbau lassen“ – Kommentar des Grünen-Bundestagsabgeordneten Harald Ebner zur Finanzierung der A6 und Antworten der Bundesregierung

Eine Antwort der Bundesregierung auf unsere Kleine Anfrage „Finanzierung des Ausbaus der Bundesautobahn 6 vom Autobahnkreuz Weinsberg bis zum Autobahnkreuz Feuchtwangen/Crailsheim“ hat der Bundestagsabgeordnete Harald Ebner erhalten. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht die Fragen und Antworten unten in voller Länge als PDF-Datei. Harald Ebner ist stellvertretendes Mitglied im Bundestags-Verkehrsausschuss.

Von Harald Ebner, Bundestagsabgeordneter Bündnis 90/Die Grünen, Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe

Grundfalscher Ansatz

„Ganz entgegen der üblichen Praxis liefert die Bundesregierung Antworten auf die von uns gestellten Fragen zum geplanten Ausbau der A6. Ehrlich macht sie sich mit den Antworten leider nicht. Das Festhalten am ÖPP-Finanzierungsmodell macht einmal mehr die Beratungsresistenz des Ministers deutlich. Alexander Dobrindt (CSU) weigert sich standhaft und gegen alle Expertise, endlich ein für alle Mal die Finger vom teuren Privatstraßenbau zu lassen. Stattdessen soll jetzt der Bundesrechnungshof, der die Schwächen des ÖPP-Modells klar aufgezeigt hatte, auch noch dabei mithelfen, diesen grundfalschen Ansatz in einem neuen Bericht doch noch irgendwie schön zu rechnen.

Rendite auf Kosten der Steuerzahler

Ein transparentes Verfahren schließt die Bundesregierung zur Sicherheit von Anfang aus, da die erforderliche Wirtschaftlichkeitsuntersuchung nicht veröffentlicht werden soll. Bei den ohnehin sehr niedrig angesetzten Gesamtkosten von 830 Millionen Euro für den Ausbau des Abschnitts zwischen Weinsberg und Crailsheim können sich Versicherer und Rentenfonds damit schon heute auf eine saftige Rendite auf Kosten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler freuen.“

Weitere Informationen und Kontakt:

Büro Harald Ebner, MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Platz der Republik 1, 11011 Berlin

Telefon: 030-227-73025

Fax: 030-227-76025

E-Mail: harald.ebner@bundestag.de

Internet: www.harald-ebner.de

Die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage von Harald Ebner und anderen Bundestagsabgeordneten der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:

Antwort_KA_Ausbau_der_A6_Ebner_B90-GRÜNE.pdf

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„Windräder in der Provinz“ – Brief von Gerhard Dinger und Franziska Wolfer aus Michelbach/Bilz an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne)

Einen Brief mit der Überschrift  „Windräder in der Provinz“ haben Gerhard Dinger und Franziska Wolfer aus Michelbach/Bilz an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Brief und einen Beitrag der Böll-Stiftung als PDF-Dateien.

Von Gerhard Dinger und Franziska Wolfer, Michelbach/Bilz

Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann als PDF-Datei:

Brief_an_MP_Kretschmann

Beitrag „Luft als Ware – ein Kampf gegen Windmühlen“ der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung:

Luft als Ware – ein Kampf gegen Windmühlen / Heinrich-Böll-Stiftung

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„Heucheleien“ – Leserbrief von Roland Hampp (Gaildorf) zu den Themen Mobilfunk und Windkraftwerke

Einen Leserbrief mit der selbst gewählten Überschrift „Heucheleien“ hat Roland Hampp aus Gaildorf geschrieben. Darin geht es um eine Premieren-Vorstellung des „Haller Freilichtspektakulums“

Leserbrief von Roland Hampp, Gaildorf

Lotterlebenskünstler Don Juan

Wir wohnten einer Premieren-Vorstellung des Haller Freilichtspektakulums bei – und wähnten uns doch in der Uraufführung von 1665.  Da schrie wie vor 350 Jahren (!) ein beeindruckender Schauspieler in Person des Lotterlebenskünstlers Don Juan das „hohe Lied“ auf die (ewige) Heuchelei hinaus. Und man gewann den Eindruck, Moliere höchst-selbst wetterte von dem Kirchentreppen-Podest seinen Protest gegen die Heuchelei in Schwäbisch Hall und seinem Landkreis auf uns herab.  Wie aktuell doch der Franzose auch für die Deutsche Provinzpolitik sein kann….

Mobilfunkgepulster Satz heißer Ohren

Die Innenstadt von Hall wird mit Hotspots für freies WLAN beglückt. Und OB Pelgrim mit seinen grimmig für jedweden zweifelhaften technischen Fortschritt einstampfenden Genossen begrüßen überschwänglich die Touristenattraktion. „WLAN ist wie ein Glas Wasser für den Fremden“ – begießt sich die Samariter-SPD zur vermeintlich publikumswirksamen Parole. Und verpasst den Reisenden doch nur einen mobilfunkgepulsten Satz heißer Ohren.

Mobilfunkstrahlung kann man nicht sehen, riechen, schmecken

Als die FDP anmerkt, Jugendliche hätten eh eine Flatrate, da entdeckt das SPD-Fossil Nik Sakellariou aber flugs die verschütteten (?) sozialdemokratischen Wurzeln für den einstigen Minderheitenschutz der Mittellosen: „Was machen Schüler, die keine Flatrate, dafür das Geld nicht haben?“ Und sein Adlatus sekundiert:  Man müsse doch „grundsätzlich froh sein, wenn Jugendliche sich über eine Nachrichten-App informierten“. Das Smartphone als neue Einrichtung der „politischen Bildung“. Beim touristischen KurzStadttrip nach Hall. Darauf musst du erst mal kommen!  (Zumal dieser technisch versierte SPD-Fortschritts-Vorreiter in meinem Beisein mal „erklärte“, er habe mit Mobilfunkstrahlung „ein Problem, könne sie weder sehen, riechen, schmecken etc“.  Womöglich würden solche Warmduscher ihr Badewasser auch aus dem Primärkreislauf eines Atomkraftwerks abschläucheln – schließlich kann man atomare Strahlung ja auch nicht … tja, wir wissen schon).

„Die Rechtslage war lange unklar“

Wie konnt´s so weit kommen? Die Stadtwerke schätzten das Risiko der WLAN-Betreiberhaftung als „zu groß“ ein. „Die Rechtslage war lange unklar“, sagt der OB.  Ist sie nun klarer? Aber sicher! So sicher wie das Gesundheitsrisiko. Doch das schultert ja nun eine sich andienernde Fremdfirma. Werbefinanzierte Hotspots sind ihr Geschäftsmodell. Dafür übernimmt sie auch gerne mal die Haftung und den Datenschutz!  Als GmbH haftet sie bis 25.000 €  –  waren mal 50.000 DM. An denen zog eine Jahrzehnte währende Inflation auch spurlos vorbei. Wie sich jede GmbH im Schadens- und Haftungsfall spurlos in Nichts auflösen dürfte…. Dem betriebswirtschaftlichen Laien fehlen da schlichtweg die Worte – und als simpler Metaller und Politologe hat es mir längst die Sprache verschlagen.

Überzogene Rendite-Erwartungen

Heuchelei? Ach was! Den nächsten Paukenschlag setzen die Stadtwerke schon beim Michelbacher „Bürgerwindpark“ an der Kohlenstraße. Da dürfen sich die Bürger nun an einem (!) von sieben Monstern beteiligen. Mit 25 Prozent der Investitionssumme. Auf alle Anlagen hochgerechnet sind das mal runde 3,5 Prozent „Bürgerbeteiligung“. Ob man die Bürgerakzeptanz und WKA-Bindung steigern kann durch geplante Bierfesthocketsete? Aber im Suff (überzogener Rendite-Erwartungen) ist vermutlich alles machbar.

75 Prozent sind kreditfinanziertes Fremdkapital

Doch bleiben wir beim Einzelfall: 75 Prozent sind kreditfinanziertes Fremdkapital, dem die Anlage „zur Sicherheit“ übereignet wird.  „Der Rest“ ist Bürger-, Eigen-, also Risiko-Kapital — bis hin zum Totalverlust, wie der entsprechende Projektprospekt ausweist! Und an wen hält sich notfalls der geprellte Bürge(r)?  Natürlich wieder nicht an die Stadtwerke, sondern, wer hätte das gedacht, an eine kleine unbekannte GmbH in Niedernhall. Dass die sich auch das Vertrags-Recht auf die „Standort-Optimierung“ via Mobil- und Richtfunk zusichern ließ, soll uns nun kein extra Magengrimmen bescheren … Dafür haben wir Moliere. Ob diesem heute auch alle Mobilfunkgeschädigten „eingebildete Kranke“ wären wie unsrer alten SPD?

Nunmehr vierjähriges Lügengespinst

Der einzige heuchlerische Bluff im Landkreis? Für Kirchberg und andere Gemeinden kann ich nicht sprechen. Geht´s nur in Gaildorf grad so weiter? „Weltsensation“ – ein nunmehr vierjähriges Lügengespinst von Anfang an, wovon letztlich bloß noch eine EEG-und Subventions-Abzocke übrigbleiben? Wobei das grandiose Umweltverbrechen an unseren Limpurger Bergen und deren Natur schon gar niemanden mehr interessiert. Für Projektierer und Ladratsamt bleibt alles ein „Betriebs-Geheimnis, Vertrags-Geheimnis und technisches Geheimnis“. Unverklärt die „Transparenz“ zur Geheimen Kommandosache transformiert! Dem dritten Bürgermeister in Folge, schon nicht mehr blickend, was auf eigner Gemarkung vor sich geht (was sogar bereits die Rundschau erkannte!), ist alles geheim und erledigt! Und im Fall des (Geheimnis)„Verrats“ haftet eh wie üblich der Bürger und Steuerzahler.

Grüne wie Naturschutzbonzen betonieren „Basis“-Demokratie

Was bleibt nun, einfach mal historisch gesehen? Alte Köhler kokelten dort Holz zu Kohle. Die „modernen“ Projektierer schottern gleich die ganze Kohlenstraße zu Kohle auf. Sonstige „Schwarze“ (Landrat und BM) befinden beim Tässchen Mokka: „In Gaildorf ist die Welt noch in Ordnung“. Da fällt uns noch nicht mal mehr ein Ordnungs(ohnmachts)ruf ein. Seine aktive Mitläuferin Evangelische Kirche und die Politische Vasallentreue der Statthalter „im Namen des Schöpfers und der Schöpfung“ mag der HERR selbst beurteilen. Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten! – skandierten einst Kommunisten. Heute robben Alt-Linke aus den Arbeitersümpfen Richtung Kapitalistenvilla und selbst ernannte Grüne wie Naturschutzbonzen betonieren „Basis“-Demokratie und (letzte …) Werte-Konservative wertsteigernd in Monster-Fundamente ein.

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„Merlins erhalten Wildcard“ – Crailsheims Basketballer spielen ein weiteres Jahr in der 1. Bundesliga

Die Crailsheim Merlins erhalten eine Wildcard für die 1. Basketball-Bundesliga. Sie kostet den Verein 250.000 Euro. Der vorläufige Spielplan der Jubiläumssaison 2015/16 wird am 7. Juli 2015.

Informationen von Dirk Kaiser, Beko Basketball Bundesliga

Im Teilnehmerfeld sind 18 Mannschaften

Der sportliche Absteiger Crailsheim Merlins komplettiert in der Spielzeit 2015/2016 das 18 Mannschaften umfassende Teilnehmerfeld in der Beko Basketball Bundesliga (Beko BBL). Zu diesem Ergebnis kam die Gesellschafterversammlung bei seiner Sitzung am Freitag, 3. Juli 2015, in Braunschweig.

Gebühr: 250.000 Euro an die BBL GmbH

Vor der Vergabe des freien Teilnehmerplatzes hatten sich Vertreter der Merlins den Vereinsverantwortlichen und der Liga-Spitze präsentiert. Der „Wiedereintritt“ in die höchste deutsche Spielklasse ist verbunden mit der Zahlung einer Gebühr in Höhe von 250.000 Euro an die BBL GmbH.

Nur vorläufiger Spielplan

Am Dienstag, 7. Juli 2015, veröffentlicht die Beko BBL den vorläufigen Spielplan für die 50. Spielzeit. Die genauen Terminierungen der jeweiligen Partien werden dann zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen – unter Berücksichtigung unter anderem der Termine der europäisch spielenden Klubs und der Wünsche der TV-Sender.

Die Liga live bei „Beko-BBL.TV“

Alle Spiele der Beko BBL sind live und in HD auf „Telekom Basketball“ zu sehen – über Entertain, dem TV-Angebot der Deutschen Telekom, über PC, Tablet oder Smartphone. Dazu gibt es von allen Partien Highlight-Zusammenfassungen. Die Live-Übertragungen starten 15 Minuten vor dem offiziellen Spielbeginn. Mehr zu diesem Angebot findet sich im Internet auf der Seite www.Beko-BBL.TV.de.

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„Verkehrte Welt: Merkel und Juncker als Opfer?“ – Leserbrief von Paul Michel zur Berichterstattung der Südwestpresse über die Situation in Griechenland

Einen Leserbrief zur Berichterstattung der Südwestpresse über Griechenland hat Paul Michel aus Schwäbisch Hall geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Leserbrief „Verkehrte Welt: Merkel und Juncker als Opfer?“ in voller Länge.

Leserbrief von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Merkel und Juncker inszenieren sich als Unschuldslämmer

In einer Disziplin sind europäische Spitzenpolitiker wirklich Spitze: Der Schauspielerei. In den jüngsten Tagen lieferten Jean-Claude Juncker, der Chef der EU-Kommission und Angela Merkel, deutsche Bundeskanzlerin, erneut Kostproben ihres Könnens ab. Mit öffentlichen Betroffenheitsinszenierungen gelang es ihnen, anlässlich des Scheiterns der Verhandlungen mit der griechischen Regierung, sich selbst als wohlmeinende Unschuldslämmer zu verkaufen und den griechischen Premier Tsipras als bösen Buben zu präsentieren.

Presse zu feige oder zu faul zum Recherchieren

Das hat zwar mit der Wirklichkeit nichts zu tun. Aber dank einer Presse, die entweder zu faul zum Recherchieren ist, oder zu feige ist, Dinge zu berichten, die den Mächtigen missfallen könnten, sieht es ganz so aus, als ob ihre Show erfolgreich ist. Dabei stellen Merkel und Juncker mit ihrer Botschaft, dass sie von Tsipras „betrogen“ oder gar „erpresst“ wurden, die Dinge auf den Kopf:

Mehrwertsteuererhöhung trifft vor allem die Ärmeren

In Wirklichkeit verhält es sich genau andersherum: Am 22. Juni 2015, hatte Tsipras den „Institutionen“ eine neue Vorschlagsliste mit Zugeständnissen präsentiert, die weit über die von Syriza selbst definierte Schmerzgrenze, die so genannten „roten Linien“, hinausging. Das beinhaltete faktisch auch Einschnitte bei der Rente (deutlich höhere Beiträge und Einschnitte bei den Vorruhestandsregelungen)  und deutliche Erhöhungen bei der Mehrwertsteuer, die ja bekanntlich vor allem die ärmeren Schichten der Gesellschaft treffen. Dafür erntete er in seiner eigenen Partei zum Teil heftige Kritik.

Intimfeind von Varoufakis ist Jeroen Dijsselbloem

Von Teilen der Troika, insbesondere von Junckers EU-Kommission, wurden  die Vorschläge von Tsipras hingegen als gute Gesprächsgrundlage ausdrücklich begrüßt. Selbst der Intimfeind von Varoufakis, Jeroen Dijsselbloem, hielt eine Einigung auf Grundlage von Tsipras‘ Vorschlägen für möglich. Zwei Tage später kickte IWF-Chefin Christine Lagarde die Vorschläge von Tsipras in die Tonne und forderte stattdessen tiefere Einschnitte bei den Renten, deutlich stärkere Erhöhungen bei der Mehrwertsteuer und dafür im Gegenzug Abstriche bei den von Tsipras vorgeschlagenen Steuererhöhungen für Reiche.

Lagardes Hardcorekurs

Merkel, die sich schon bei der Vorstellung von Tsipras‘ Vorschlägen sehr reserviert gegeben hatte, schlug sich sofort auf die Seite von Lagarde und selbst Juncker schwenkte widerspruchslos auf Lagardes Hardcorekurs ein. Die nun geeinte Troika erklärte mit Basta-Gehabe, dass jetzt Schluss sei mit Verhandeln und stellte Tsipras ein Ultimatum:  Die griechische Regierung habe bis Samstag Zeit, das Lagarde-Diktat zu unterzeichnen. Ansonsten war’s das, erklärten Europas Machthaber. Das „großzügige Angebot“ (Merkel) der Troika hätte für die Mehrheit der Menschen noch mehr Elend und Verzweiflung und für die Syriza Regierung eine vernichtende Demütigung bedeutet.

Unverschämte Erpressungspolitik der Euro-Machthaber

Es gehört schon eine gehörige Portion Frechheit dazu, wenn  sich jetzt die Täter als Opfer inszenieren und das Opfer als Täter auf den Pranger zu stellen versuchen. Die Ausrufung eines Referendums über das Spardiktat der Troika seitens der Syriza-Regierung ist angesichts dieser Umstände die einzig richtige Antwort auf die unverschämte Erpressungspolitik der Euro-Machthaber.

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„IWF fordert bedingungslose Unterwerfung der Griechen“ – Aktionstreffen in Schwäbisch Hall

Nachdem Tsipras die Abhaltung eines Referendums angekündigt hat, hat sich die Lage nochmal zugespitzt. Die provokative Verschärfung der Bedingungen seitens des IWF, das anschließende Ultimatum an die Griechen, bis zum Samstag ihre eigene bedingungslose Unterwerfung zu unterzeichnen, hat doch auch einige Kritik ausgelöst.

Von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Gegenöffentlichkeit schaffen

So zum Beispiel bei Gesine Schwan, der ehemaligen Kandidatin für das Bundespräsidentenamt. Es hat den Anschein, dass in dieser Woche an vielen Orten versucht wird, Gegenöffentlichkeit zu schaffen. Ich bin der Meinung, dass wir auch in Schwäbisch Hall versuchen sollten, irgendeine Form von Gegenöffentlichkeit zustande zu bringen. Aus diesem Grunde möchte ich dazu einladen, dass Leute, die was machen wollen, sich am Donnerstag, 2. Juli 2015, um 20 Uhr im Büro des Club Alpha 60, in der Schwäbisch Haller Pfarrgasse treffen.

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„Schluss mit dem Kaputtsparen Griechenlands – für ein solidarisches Europa“ – Kundgebung und Demonstration in Stuttgart: Fahrgemeinschaften ab Schwäbisch Hall-Hessental

„Schluss mit dem Kaputtsparen Griechenlands – für ein solidarisches Europa“ lautet das Motto einer Kundgebung am Freitag, 3. Juli 2015, um 18 Uhr auf dem Schillerplatz in Stuttgart. Veranstalter sind die Initiative “Neue hellenische Gemeinde Stuttgart”, attac Stuttgart und Die AnStifter.

Informationen zugesandt von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Fahrgemeinschaften ab Schwäbisch Hall-Hessental:

Wir fahren mit dem Zug um 16:14 Uhr vom Bahnhof Hessental. Fahrgemeinschaften treffen sich um 16 Uhr am Hessentaler Bahnhof.

Jugendarbeitslosigkeit stieg auf 60 Prozent

In Griechenland herrscht eine unerträgliche soziale Situation. Nicht zuletzt aufgrund von Maßnahmen, die die internationalen Geldgeber forderten, rutschen immer mehr Menschen in die Armut ab, kollabiert das Gesundheitssystem und stieg die Jugendarbeitslosigkeit auf 60 Prozent. Reallöhne und Renten wurden um 30 Prozent gekürzt, die Staatsausgaben um 40 Prozent reduziert.

Schuldenschnitt in Deutschland im Jahr 1953

Natürlich ist auch Griechenland an seiner katastrophalen Situation nicht ganz unschuldig. Doch wie man es dreht und wendet: an einem Schuldenschnitt führt laut hochrangiger internationaler Wissenschaftler kein Weg vorbei. Bisher aber sträubt sich die Bundesregierung vehement gegen einen solchen Schritt, der Deutschland selbst im Jahr 1953 gewährt wurde. Dabei trägt sie am wirtschaftlichen Ungleichgewicht innerhalb Europas und der unter anderem daraus resultierenden Schulden-Krise erhebliche Mitschuld.

„Ein anderes Europa ist möglich“

Nach der jüngsten Eskalation rund um die für kommenden Sonntag geplante Volksabstimmung über die Reformen ist unsere gemeinsame Solidarität gefragt wie noch nie. Ein anderes Europa ist möglich!

Reden bei der Demonstration in Stuttgart:

Anna Ioannidou, Initiative “Neue hellenische Gemeinde Stuttgart”

Elke Schenk, attac Stuttgart

n.n., GewerkschafterIn

Musik: Stefanos Psomas, Gitarre, Bouzouki und Gesang, Nikolaos Kalatidis, Bouzouki, Korina Fanaridou, Gesang.

Kurzinformation:

Kundgebung und Demonstration in Stuttgart, „Schluss mit dem Kaputtsparen Griechenlands – für ein solidarisches Europa“, am Freitag, 3. Juli 2015, um 18 Uhr, Schillerplatz, Stuttgart.

Veranstalter: Initiative “Neue hellenische Gemeinde Stuttgart”, attac Stuttgart und  Die AnStifter

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