„Gegen die Selbstentmachtung der Parlamente“ – Attac kritisiert den Fiskalpakt: An Bundestagsabgeordnete schreiben

Wir wenden uns heute an Sie und euch, um gemeinsam der Selbstentmachtung der Parlamente etwas entgegen zu setzen. Am 25. Mai 2012 soll der Bundestag den europäischen Fiskalvertrag ratifizieren. Dieser Vertrag ist ein Angriff auf die Demokratie. Er beschneidet die Rechte der Parlamente und zwingt Staaten eine unsoziale Kürzungspolitik auf – und zwar für immer: Der Vertrag kann nicht gekündigt werden. Das müssen wir verhindern.

Zugesandt von Uli Simon, attac-Gruppe Schwäbisch Hall

An Bundestagsabgeordnete schreiben

Schreiben Sie an Ihre/n Wahlkreisabgeordnete und fordern Sie ihn/sie auf, der Ratifizierung nicht zuzustimmen. Das können Sie online unter www.fiskalpakt-stoppen.de ganz leicht tun. Dort gibt es auch die Möglichkeit, den adressierten Brief auszudrucken und per Post zu versenden. Auch Hintergrundinformationen zu dieser Aktion von Attac, WEED, ver.di-Jugend, Naturfreunde, DIDF, Verein Forum Neue Politik der Arbeit, Kairos Europa, KAB, Euromärsche, Erwerbslosenforum Deutschland, Jusos und linksjugend/solid finden sich dort.

EU-Kommission wird damit zum „Kürzungskommissar“

Der Vertrag ist fundamental anti-demokratisch: Eines der wichtigsten Rechte des Parlaments – das Haushaltsrecht – wird massiv eingeschränkt und teilweise auf die EU-Kommission übertragen; die gewählten Volksvertretungen werden somit beschnitten, die Macht der (europäischen) Exekutive ausgebaut. Die EU-Kommission wird damit zum „Kürzungskommissar“, der den Ländern schon bei einer geringen Verschuldung auch gegen den Widerstand der Parlamente harte Einschnitte vorschreiben kann.

Der Vertrag ist unsozial

Angeblich geht es beim Fiskalpakt darum, Staatsschulden abzubauen. Doch die Einnahmeseite, auf der das wirkliche Problem liegt, bleibt völlig außer Acht. Hohe Einkommen und Vermögen werden weiter geschont. Damit zwingt der Fiskalvertrag alle Länder zu einer Politik der Ausgabenkürzung. Die Folgen sind Sozialabbau, niedrigere Löhne im Öffentlichen Dienst, Privatisierung und sinkende Mittel für notwendige öffentliche Investitionen, zum Beispiel für einen ökologischen Umbau. Die Last der Sanierung der öffentlichen Haushalte wird den Schwächsten der Gesellschaft aufgebürdet.

Vertrag wäre unkündbar

Die undemokratische Politik des Sozialabbaus würde durch den Vertrag eine Ewigkeitsgarantie bekommen: Auch neue politische Mehrheiten könnten den Vertrag nicht kündigen. Der Fiskalvertrag steht in einem Kontext einer generellen autoritären Transformation der EU durch die aktuelle Krisenpolitik, die die demokratischen Institutionen massiv unter Druck setzt, insbesondere die Parlamente an den Rand drängt. Die machtpolitische Dimension des Fiskalvertrags besteht darin, dass auf die Mittelschichten und die unteren Schichten ständig neue Einschränkungen zukommen, wärend die Banken mit enormen Mittel gerettet wurden und weiterhin gerettet werden. Nicht nur die soziale, sondern auch die politische Spaltung in Europa wird durch den Fiskalpakt verschärft.

Wir können etwas dagegen tun  mit wenigen Klicks unter www.fiskalpakt-stoppen.de oder auch bei der europäischen Demonstration am Samastag, den 19. Mai in Frankfurt(www.attac.de/aktuell/eurokrise/maiproteste/).

Detlev v. Larcher (AG Finanzmärkte & Steuern), Alexis Passadakis (Attac-Rat) & Anne Karrass (Wiss. Beirat von Attac)

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„Aktion gegen Internetüberwachung“ – Online-Petition unterschreiben

An Facebook, Microsoft und IBM: Als beunruhigte Kunden auf der ganzen Welt rufen wir Sie dazu auf, Ihre Unterstützung für die Gesetzesvorlage zur Cyberkriminalität (Cyber Intelligence Sharing and Protection Act, CISPA) sofort fallenzulassen. Unsere Demokratie und Bürgerrechte werden von den überzogenen und unnötigen Internetüberwachungsbefugnissen dieser Vorlage bedroht.

Von der Internetseite www.avaaz.org

Gegen Netzüberwachung

Das Internet ist ein wichtiges Instrument, mit dem Menschen auf der ganzen Welt Ideen austauschen und sich gemeinsam für die Welt, die wir uns wünschen, einsetzen. Wir rufen Sie dazu auf, wahres Führungsverhalten zu zeigen und sich für unsere Internet-Freiheit einzusetzen. Die USA sind im Begriff, ein neues Gesetz zu verabschieden, das es US-Behörden erlauben würde, fast alle unsere Aktivitäten auf dem Netz zu überwachen. Doch wenn wir jetzt handeln, können wir es noch vor der entscheidenden Abstimmung aufhalten.

Von Onlinespionage distanzieren

Unternehmen wie Microsoft und Facebook, denen viele von uns ihre persönlichen Daten anvertraut haben, sind entscheidende Unterstützer dieses Gesetzes, das es Konzernen erlauben würde, alles, was wir online tun, mit US-Regierungsbehörden zu teilen – so wird der Schutz unserer Privatsphäre zunichte gemacht; für fast alle von uns, egal, wo auf der Welt wir uns befinden. Wenn sich jetzt genug von uns bei den Unternehmen zu Wort melden, können wir sie dazu bringen, sich klar von Onlinespionage zu distanzieren.

Unterzeichnen Sie die Petition an diese wichtigen Internetkonzerne:

http://www.avaaz.org/de/stop_cispa_corporate_global/?vl

Keine pauschale Immunität für Regierung und Konzerne

Der Cyber Intelligence Sharing and Protection Act (CISPA) würde in den USA tätigen Konzernen erlauben, exakte Informationen über all unsere Online-Aktivitäten zu sammeln und an die US-Regierung weiterzugeben, ohne es uns mitzuteilen, dass wir überwacht werden. Keine richterliche Anordnung, rechtlicher Grund und ordentliches Verfahren wären notwendig. Und es kommt noch schlimmer: Das Gesetz gibt der Regierung und Konzernen pauschal Immunität, um sie vor Klagen wegen Bruchs der Privatsphäre oder anderen illegalen Taten zu schützen.

Abstimmung in wenigen Tagen

Die Unterstützer des Gesetzes behaupten, dass Kundeninformationen geschützt blieben. Doch in Wirklichkeit ermöglichen riesige Regelungslücken uneingeschränkten Zugriff auf alles, was wir online tun — und heutzutage werden all unsere persönlichen Informationen, ob Bankgeschäfte oder Einkäufe, im Netz gespeichert. CISPA wird im Kongress vorangebracht und die Abstimmung findet in nur wenigen Tagen statt. Mit einer riesigen Welle des Protests können wir die Konzerne davon abhalten, der US-Regierung einen Blankoscheck für die Überwachung unserer Aktivitäten online auszustellen.

Klicken Sie hier, um jetzt zu handeln:

http://www.avaaz.org/de/stop_cispa_corporate_global/?vl

Dieses Jahr haben wir geholfen, SOPA, PIPA und ACTA aufzuhalten — alles große Gefahren für das Internet. Blockieren wir nun CISPA und beenden wir den Angriff der US-Regierung auf unser Internet.

Voller Hoffnung und Entschlossenheit,

Dalia, Allison, Emma, Ricken, Rewan, Andrew, Wen-Hua und das ganze Avaaz-Team

Weitere Informationen:

US-Gesetzentwurf: Das neue Sopa heißt Cispa (Die Zeit)

http://www.zeit.de/digital/internet/2012-04/sopa-nachfolger-cispa

CISPA: Facebook verteidigt US-Cybergesetz (Golem)

http://www.golem.de/news/cispa-facebook-verteidigt-us-cybergesetz-1204-91194.html

CISPA: US-Firmen dürfen bald private E-Mails lesen (Die Presse)

http://diepresse.com/text/home/techscience/internet/750008

„Rettet das Internet vor den USA“ – Initiative des Republikaners Michael Rogers erhitzt die Gemüter (NZZ)

http://www.nzz.ch/nachrichten/digital/cispa-google-microsoft-amazon-aol_1.16403600.html

Cybersecurity Bill FAQ: The Disturbing Privacy Dangers in CISPA and How To Stop It (Electronic Frontier Foundation, auf Englisch)

https://www.eff.org/deeplinks/2012/04/cybersecurity-bill-faq-disturbing-privacy-dangers-cispa-and-how-you-stop-it

Internet SOPA/PIPA Revolt: Don’t Declare Victory Yet (Wired, auf Englisch)

http://www.wired.com/threatlevel/2012/01/internet-revolt-follow/

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„Drohender Kahlschlag im Regionalverkehr“ – Treffen des Haller Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21

Das Schwäbisch Haller Bündnis gegen Stuttgart 21 trifft sich am Donnerstag, 26. April 2012, um 19.30 Uhr im Gasthaus Dorle in Schwäbisch Hall, Blockgasse 14.

Von Paul Michel vom Schwäbisch Haller Bündnis gegen Stuttgart 21

Gegen Kürzungen auf der Tauberbahn, Hohenlohebahn und Murrbahn

Schwerpunkt des Treffens werden die drohenden Kürzungen im Regionalverkehr der Bahn sein. Besprochen werden mögliche Aktivitäten gegen Streichungen bei Tauberbahn, Westfrankenbahn, Murrbahn und Hohenlohebahn. Alle interessierten Menschen sind herzlich eingeladen.

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