„Mit Stacheldraht drumherum – Digitalfunk: Zaun soll vor Kritik schützen“ – Offener Brief an das Haller Tagblatt

Offener Brief von Roman Schmitt aus Kirchberg/Jagst-Hornberg an die Redaktion der Lokalzeitung Haller Tagblatt in Schwäbisch Hall.

Sehr geehrter Herr Dyba, sehr geehrte Redaktion,

gut, dass Sie über die Funkanlage Michelbach, Gemarkungsgrenze Gschlachtenbretzingen, und die berechtigte Besorgnis der Bürgerinnen und Bürger berichten!

(…)

In Oberammergau muss der Pfarrer 20 Kilometer entfernt im Wald schlafen, im Sommer und im Winter. Der erste Bürgermeister kämpft an der Seite der BürgerInnen:

http://gigaherz.ch/pages/posts/pfarrer-die-ihren-beruf-ernst-nehmen-leben-gefaehrlich1260.php

http://www.der-mast-muss-weg.de/pdf/krankheitsfaelle/OberamBuergerm.pdf

http://www.funkfrei.net/berichte/oberammergau.htm

Mitte der 90er Jahre, vor Beginn des flächendeckenden Mobilfunks gab es zum Beispiel im Garmischer Krankenhaus nur zirka 500 Chemotherapien im Jahr – und heute sind es über 3000.

Es ist höchste Zeit, dass die Bürgermeister (und auch die VertreterInnen in den Kommunalparlamenten) in Schwäbisch Hall, Kirchberg, Rot am See und anderswo nunmehr öffentlich und unmissverständlich erkennen lassen, dass ihre Amtseide, sich mit ihrer ganzen Kraft für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger einzusetzen, Gültigkeit besitzen, und zwar in einer Angelegenheit, in der es um Leben und Tod geht:

Herr Schuldirektor a.D. Hans Schmelzer aus Helmstadt beobachtete, dass etliche seiner Nachbarinnen und Nachbarn an Krebs erkrankten und zum Teil starben. Er zeichnete nach sorgfältigen Messungen die Abstrahlrichtung des Helmstadter Mastes auf einen Stadtplan ein. Dann markierte er die Häuser mit Krebsfällen in rot und die Todesfälle in schwarz. Die Mainpost berichtete bereits 2006 darüber: 22 Krebsfälle in der unmittelbaren Nachbarschaft. Unlängst besuchte ich einen Vortrag von Herrn Schmelzer. Mittlerweile gibt es über 33 Krebsfälle, davon die allermeisten in der Abstrahlrichtung des Funkmasten Helmstadt. Herr Schmelzer ist ebenfalls an Krebs erkrankt, seine Frau ist daran gestorben.

http://www.keinweiterermobilfunkmast.de/pdf/Helmstadt_Mainpost_9.11.06.pdf

Es gibt weitere Städte und Wohngebiete, in denen eine solche Bürger-Untersuchung durchgeführt wurde und in Wohngebieten mit ca. 200-500 Einwohnern ähnliche Zahlen ermittelt wurden.

Wenn man nur von einem Minimalwert von 1/oo Krebserkrankungen durch die unverantwortliche flächendeckende Mobilfunk-Mikrowellenstrahlung per Zwang (Die Politik hat strahlungsfreie Lebensräume nicht vorgesehen.) in Deutschland pro 10 Jahre ausgeht, wären das 82.000, also 8200 pro Jahr, von denen viele sterben würden. Das entspricht bis zu 41 Flugzeugabstürzen mit je 200 Passagieren. Was meinen Sie, was los wäre, wenn jedes Jahr 41 Flugzeuge in Deutschland abstürzen würden?

Vor jedem Käse, der mit Bakterien infiziert ist, wie unlängst bei Lidl, wird umgehend im Radio gewarnt und dieser wird sofort aus dem Verkehr gezogen. Hinsichtlich der beschriebenen und hinlänglich bekannten Gefahren der Funk-Mikrowellen, die man weder hört, riecht, sieht und schmeckt, habe ich bisher weder von Behörden noch von Radiosendern wie SFR noch von den privaten Sendern Warnungen gehört. Im Gegenteil, betroffene Bürgerinnen und Bürger werden von der Mobilfunkindustrie und manchen Behörden nicht Ernst genommen, lächerlich gemacht und im Extremfall psychiatrisiert. Erinnert mich an die Ex-DDR. Es ist offenbar politisch unkorrekt, an den gepulsten Mikrowellen zu erkranken und daran zu sterben, bzw. sich dagegen zu wehren.

Das sind die Umgangsformen bezüglich dieses Themenbereiches in Deutschland anno 2010. Die bisherige öffentliche Grenzwertdiskussion wird auf einem Niveau geführt, welches für die Intelligenz der Bürgerinnen und Bürger eine Beleidigung darstellt. Sie gehörte in den Fachbereich der Herren Rüdiger Hoffmann und Gerhard Polt, oder auch von „Mister Bean“ (Entschuldigung an diese Herren), ginge es nicht um Leben und Tod: Nach meinem Kenntnisstand wird lediglich die Temperaturerhöhung an Leichen gemessen, um über Bedenklichkeit oder Unbedenklichkeit einer Strahlenbelastung zu entscheiden. Die Grenzwerte wurden offenbar von einem privaten Verein festgelegt, und zwar weltweit. Ist das Demokratie?

Kein Wunder, dass die Untersuchungen der Bürgerinitiativen und Bürger glaubwürdiger sind als die der Mobilfunkindustrie und als die stereotypen und wirklichkeitsfernen Verlautbarungen mancher Behörden und Politiker.

Ich schließe mich den Ausführungen von Herrn 1. Bürgermeister Zigon aus dem schlimm betroffenen Oberammergau an, „endlich den Vorsorgegedanken in den Vordergrund zu stellen und T-Mobile (und alle anderen Mobilfunkbetreiber (wie Tetra)) zu verpflichten, die neue Technik wieder abzustellen, bis deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit geklärt sind.“

Ich hoffe sehr, dass die Verantwortlichen im Landkreis Schwäbisch Hall die Gefahren erkennen und endlich handeln. Dafür ist es allerhöchste Zeit, damit uns die vielen Krebskranken und Toten, hier (und anderswo) erspart bleiben.

Roman Schmitt, D-74592 Kirchberg/Jagst, Baron-Kurt-Straße. 20, Telefon/Fax 07954-92 55 45
20. Juli 2010

   Sende Artikel als PDF   
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

6 Gedanken zu „„Mit Stacheldraht drumherum – Digitalfunk: Zaun soll vor Kritik schützen“ – Offener Brief an das Haller Tagblatt

  1. Sehr geehrter Herr Schmitt,

    das Unglück von Duisburg – so ist schon zu lesen – könnte sich auch wegen schlechter Kommunikation der Organisationen vor Ort in dieser Tragweite ereignet haben. Ich betrachte Ihren „Offenen Brief“ daher als verantwortungslosen Aufruf, u. a. Sendemasten für den Behördenfunk (BOS) zu verhindern. Sie leisten damit aus meiner Sicht wenig ruhmreiche „Beihilfe zum Boykottieren von Hilfeleistung“. Denn BOS-Funkmasten fürs neue Funksystem „Tetra“ benötigt nicht nur die Polizei, sondern dringend auch Rettungsdienste wie Feuerwehren, Katastrophenschutz und THW.

    Das Sammelsurium an „Informationen“, das Sie aus dem Internet zusammengesucht haben, ist an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten, keine Behauptung, keine Unterstellung und keine Gruselgeschichte lassen Sie aus. Es kümmert Sie anscheinend nicht im geringsten, welche Qualifikation die Urheber der Panikmeldungen aufweisen, die Sie hier verbreiten.

    Die Fakten sehen gottseidank ganz anders aus! Von Sendemasten geht sowieso kein Risiko aus, da ist sich die Forschung einig, auch wenn Ihnen dies überhaupt nicht gefallen wird. Wenn überhaupt haben Handys eine biologische Relevanz, weil sie direkt am Kopf einwirken. Deshalb wird in dieser Richtung noch geforscht. Holen Sie sich Ihre Informationen nicht bei aufgeregten Laien und bei pseudowissenschaftlich auftretenden Profiteuren der Mobilfunkdebatte, sondern bei echten Fachleuten, beispielsweise beim Bundesamt für Strahlenschutz. Um nicht mal denen glauben zu wollen, müssten Sie schon von den absurdesten Verschwörungsgedanken geplagt werden, was hoffentlich nicht der Fall ist ;-).

  2. Herr Schmitt hat mit seinem offenen Brief absolut recht. Aufrufe wie seinen gibt es seit Jahren. Aber sie bewirken nichts. Man muss einen anderen Weg gehen. Als Arzt hatte ich das Glück, mit einem hochentwickelten Elektroakupunktur-verfahren direkt die biologische Störwirkung von Mobilfunk messen zu können. Das hat mich bewogen, nach Wegen zu suchen, diese Störwirkungen aufzuheben. Dabei hat sich herausgestellt, dass die biologische Störwirkuung nicht durch die messbare Strahlung, sondern durch die sie begleitende Tesla Strahlung oder Skalarwellen verursacht wird. Diese Skalarwellen folgen anderen physikalischen Gesetzen. Durch Nutzung dieser Gesetze kann man sie biologisch unschädlich machen. Ich habe diese Technologie für meine Patienten und auch an Mobilfunksendern seit 2001 mit Erfolg angewandt.Sie ist wissenschaftlich nachgewiesen. Auch andere Forscher haben dies entdeckt schon vor mir.Das Elektrosmog-problem ist längst lösbar. Nur hält die etablierte Wissenschaft aufgrund fundamentaler Missverständnisse diese Technologie immer noch für Scharlatanerie.Und das Leiden geht weiter für die große Masse der Menschen, denen man erstens die Gefahr und zweitens die Lösungsmöglichkeit vorenthält.

  3. Der Kommentar von Spatenpauli disqualifiziert sich selbst: Wer in diesem Tonfall und eindeutig unter einem Pseudonym veröffentlicht, darf nicht erwarten, als seriös anerkannt zu werden…

    …Die Vorhaltungen, die Herrn Schmitt (der mit vollem Namen, Adress- und Telefonkontakt veröffentlicht hat!) dort gemacht werden, entbehren weitestgehend jeder Grundlage!

    Wirklich Fakt ist nämlich, dass sich die Forschung bzgl. Gefährlichkeit von Mobilfunk im Allgemeinen, sowie Sendemasten und Handys im Besonderen, alles andere als einig ist!

    „Interessant“ ist in diesem Zusammenhang, dass Studien, welche angeblich die Ungefährlichkeit der Mobilfunktechnik „nachweisen“, nahezu ausnahmslos direkt oder indirekt (z.B. über von der Mobilfunkindustrie geförderte oder getragene Vereine oder Verbände) durch die Mobilfunkindustrie (mit)finanziert werden.

    Dagegen lässt sich mit mobilfunk-kritischer Forschung nicht wirklich Geld verdienen. – Im Gegenteil: Häme, Drohungen, Verlust von Arbeitsplatz, Forschungsgeldern und wissenschaftlicher Reputation sind oft der Lohn…

    …Interessiert Leser seien dazu aufgefordert, einmal zu überprüfen, auf welchen Gehaltslisten die Wissenschaftler stehen, die Ihre mobilfunk-kritischen Kollegen diskreditieren (wer finanziert maßgeblich deren Institute oder einschlägigen Forschungsaufträge?). Über das Ergebnis muss man sich nicht wundern.

    Man muss sich auch nicht darüber wundern, was aus den zunächst viel versprechenden Karrieren von Forschern wird, die Studien im Auftrag der Mobilfunkindustrie erarbeitet haben und zu den „falschen“ Ergebnissen gekommen sind (bzw. wie die Auftraggeber versuchen mit derart „unliebsamen“, eigenen Studien in Sachen Veröffentlichung umzugehen)…

    …Wenn man dann noch den Werdegang „exponierter“ Mitarbeiter einschlägiger Behörden (wie z.B. von Spatenpauli genannt) recherchiert, braucht man kein Verschwörungstheoretiker zu sein, um in (zu) vielen Fällen den Glauben an den demokratischen Rechtsstaat einzubüßen.

    Sicherlich ist jede Debatte um potentielle oder tatsächliche Gefährlichkeit wissenschaftlicher bzw. technischer Errungenschaften geeignet, „Panikmache“ zu betreiben.
    Aber für die Beurteilung der Brisanz einer solchen Debatte ist es immer wieder hilfreich, sich

    1.) den monetären und personellen Aufwand vor Augen zu führen, den die Industrie bzgl. der jeweiligen Thematik bereit ist, zu betreiben. Sich

    2.) des „Tonfalls“ gewahr zu werden, mit dem die Debatte seitens der Industrie gegenüber Kritikern und Opfern geführt wird und

    3.) zu recherchieren, von wem die „Berater“ der Politik in dieser Debatte „gestellt“ werden (wobei stets die Frage sein muss, wer (finanziell oder „beratend“) hinter einzelnen Mitarbeitern von Behörden, Instituten und Forschungsaufträgen steht, auf die sich die Politiker bzw. deren Berater berufen).

    Gerade im Bereich „Mobilfunk“ erinnert hier vieles fatal an die Auseinandersetzungen um Holzschutzmittel, Contergan und Tabak. – Themen bei denen unzählige Menschen erst viele Jahre leiden und / oder sogar sterben mussten, bis die Lügengebäude der jeweiligen Industrie endlich in sich zusammenbrachen.

    Bis dahin mussten sie – neben den eigentlichen Schädigungen durch das jeweilige Produkt – Häme, Demütigungen (Stigmatisierungen wie „Verschwörungstheoretiker“ und „Psycho“) bis hin zu offenen oder verklausulierten Drohungen über sich ergehen lassen…

    Sicher mag man versucht sein, die ein oder andere Darstellung von Herrn Schmitt anzuzweifeln, wenn man sich noch nicht wirklich eingehend mit der Materie beschäftigt hat.
    Auch seine Forderungen mögen innere Widerstände hervorrufen, weil man – reflexartig – sein Handy mit den ach so lieb und selbstverständlich gewordenen Annehmlichkeiten bewusst oder unbewusst schützen möchte…

    …Ja, es ist ein wirklich „unbequemes“ Thema!

    Aber wen wollen wir letztendlich eher Seriosität zugestehen? – Herrn Schmitt oder Spatenpauli?

    Wenn Sie diese Frage nicht bereits an der Form der zwei Beiträge entscheiden können, dann machen Sie sich bitte die Mühe und recherchieren Sie die zugrunde liegende Thematik eingehend und quellenkritisch…

    …Die Erkenntnisse, die Sie gewinnen werden, werden Ihnen möglicherweise nicht gefallen, aber die o.g. Frage werden Sie für sich beantworten können…

  4. Liebe/r M.Ritter,
    genau das war mein erster Eindruck: Wenn sich ein „Spatenpauli“ als ein hervorragender Experte zu Wort meldet, dann kennt er mit Sicherheit seriöse Quellen, die seine Expertenmeinung belegen. Ebenso seriös, wie sein eigener Name.

  5. SPauli vertritt eine Januskopf.
    Auf der eine Seite betreibt er eine Website Informations Zentrum GEGEN Mobil Funk (IZgMF).
    Aber das ist eine Tarnung für sein Forum wo man Betroffenen der Elektrosmog niedersabelt und versucht sie lächerlich dar zu stellen.
    Die Teilnehmer dort bestehen aus *Gesundbeter der Mobilfunk*.
    Man leugnet die Tatsache das es viele Menschen gibt, die unter den Elektrosmog zu leiden haben.
    Typisch dabei ist, dass wenn man in der Lage ist die Elektrosmog Quellen zu beseitigen, die Beschwerden auch lindern.

  6. Replik an „Spatenpauli“:

    Es ist in der Tat von Bedeutung, welche Informationsquellen man zur Bewertung der ernsten Verstrahlungssituation in Deutschland heranzieht. Da sind wir uns einig. In der Sache vertreten wir allerdings gänzlich unterschiedliche Positionen. Schauen wir uns die „Informanten“ an:

    Die Firmen der Mobilfunkindustrie. Diese haben Milliarden in die flächendeckende Verstrahlung der Biosphäre in Deutschland investiert und setzten Milliardenbeträge damit um. Telekom-Sprecher Dr. Volker Bökelmann soll 2001 auf einer Bürgerversammlung in Lohra gesagt haben: „Ein Wirtschaftsunternehmen kann keine Moral haben“. Fazit: Keine unabhängige und keine akzeptable Informationsquelle.

    Die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch die diversen Bundesregierungen. Diese hat hohe Milliardenbeträge von der Funkindustrie eingenommen und eine flächendeckende Verstrahlung der Biosphäre in Deutschland zugelassen. Fazit: Keine unabhängige Informationsquelle.

    Die diversen Universitätsinstitute, und Lehrstühle, welche die Mobilfunk“studien“ bisher durchführten. Der überwiegende Teil dieser „Studien“ wurde von der Mobilfunkindustrie (mit)finanziert. Fazit: Überwiegend keine unabhängige Informationsquelle.

    Die „Mainstream-Medien“. Diese reflektieren überwiegend das politisch korrekte Meinungsspektrum: Mobilfunk sei ungefährlich, gehöre zum Lifestyle und zur Spaßgesellschaft. Nur Wenige machen sich die Mühe, die Sachverhalte sorgfältig zu recherchieren. Viele Medien beziehen Umsatz von den Anzeigenkunden der Mobilfunkindustrie. Fazit: In der Regel keine unabhängige Informationsquelle.

    Glaubwürdige und unabhängige Informationsquellen hingegen sind für mich Betroffene, mobilfunkkritische Bürgerinnen und Bürger, engagierte Bürgerinitiativen, Bund für Umwelt und Naturschutz u.v.a.m.: Meinen Sie die 176 englischen Polizisten, von denen Frau Beate Braun an anderer Stelle berichtet, haben nichts Besseres zu tun, als Klagen wegen Strahlenschäden einzureichen? Meinen Sie etliche Oberammergauer Bürgerinnen und Bürger leiden nach Installation der Strahlenanlage zufällig an „extremen Schlafstörungen, Herzrasen, Blutdruckanstieg, Kopfschmerzen, Vibrieren, Zittern, Schwitzen, Brennen, Unruhe, Orientierungslosigkeit, Denkunfähigkeit, Erschöpfung, Hörverlust, Ohrendruck, Sehstörungen, Augenentzündungen, Nervenschmerzen, Kribbeln, Taubheit und hartnäckige Infekte u.a.“? Meinen Sie Oberammergauer BürgerInnen erstatten grundlos 20 Strafanzeigen wegen Körperverletzung? Meinen Sie Herr Pfarrer Häublein fährt/fuhr zum Spaß abends zur Schlafenszeit 20km, um seine Nachtruhe im Wald zu verbringen, sommers wie winters? Meinen Sie Herr Bürgermeister Zigon hat nichts Anderes zu tun und legt sich aus Langeweile mit der bayerischen Staatsregierung und anderen Stellen an, um in seiner Gemeinde für eine Abhilfe in Sachen Strahlenbelastung in Oberammergau zu wirken? Meinen Sie Herr Ulrich Weiner übergibt sich zur Freizeitgestaltung nach Aufenthalt in verstrahlter Umgebung? Herr Weiner vermutet, dass er eine dauerhafte Bestrahlung von 1 Mikrowatt (= 1 Zehnmillionstel des BRD-Grenzwertes für Hochfrequenzbelastung) nicht überleben würde.

    Das ist nachvollziehbar, wenn man zur Kenntnis nimmt, dass die natürliche Mikrowellenstrahlung ca. 0,001 Mikrowatt beträgt, der BRD-Grenzwert 10 000 000 Mikrowatt. Mit welchem „Ethos“ übernehmen Mobilfunkindustrie und Politik den (angeblich von dem „privaten Verein ICNIRP“ beschlossenen) zehnmilliardenfach (10 000 000 000) über der natürlichen Strahlung liegenden Grenzwert und betreiben mit x Mobilfunknetzen eine flächendeckende Mikrowellenbestrahlung?

    Frau Beate Braun hat vollkommen Recht, wenn sie schreibt, dass „unsere Gesundheit, die Gesundheit unserer Kinder und damit unsere Zukunft bedroht“ sind. Physikerin Frau Dr. Brigitte Lange, die ich vor einigen Jahren auf einem Kongress in Heidelberg kennenlernte, sagte im Hinblick auf die Mobilfunkstrahlung: „In 20 Jahren sind wir ein Volk von Demenzkranken“.

    Rechte auf Leben und Unversehrtheit sind im Grundgesetz verankert. Diese gelten für alle, einschließlich der derzeitig und zukünftig an Mobilfunkstrahlung und Elektrosensibilität leidenden und erkrankten Mitmenschen. Die Mikrowellentechnologie verletzt diese Grundrechte massiv und missachtet das Grundgesetz. Das allein ist ein Skandal. Von der Politik werden die ernstzunehmenden Warnungen derzeit wenig bis gar nicht beachtet. Die politisch Verantwortlichen haben bisher keine Abhilfe geschaffen. Daran werden sich die Geschädigten und die kritische Öffentlichkeit erinnern, wenn es in Zukunft um Fragestellungen der straf- und zivilrechtlichen Aufarbeitung der Mobilfunkkatastrophe gehen wird und das Thema einer etwaigen Amnestie für die dafür Verantwortlichen zur Sprache kommen wird.

    Müssen wir erst, wie bei den Asbest- und Holzschutzmittelskandalen, noch mehr Erkrankte und Tote beklagen, ehe reagiert wird? Diejenigen, die diese Gesellschaft vor den gravierenden Gefahren der Mikrowellenstrahlen warnen, werden zu oft nicht ernst genommen und manchmal ausgrenzt. Das ist ein Armutszeugnis für die kollektive soziale Kompetenz. Ethnopsychologisch betrachtet ist uns jedes Naturvolk in dieser Hinsicht kulturell überlegen: Dort nämlich werden Stammesmitglieder, die das Gemeinwesen vor Gefahren warnen, geehrt, bei uns hingegen werden sie oft genug lächerlich gemacht und herabgesetzt, sogar wenn sie erkrankt sind.

    Wie geht eine Gesellschaft mit Mitgliedern um, die Schutz vor Strahlung, Hilfe und angemessene strahlenfreie Lebensräume brauchen? Pflanzen stellen wir, je nach Art, in die Sonne oder in den Schatten, geben ihnen mehr oder weniger Wasser; unsere Haustiere versuchen wir möglichst artgerecht zu halten – aber den fast 5 Millionen Mitmenschen in Deutschland (6% von 82 Millionen, wie im BUND-Positionspapier „Für zukunftsfähige Funktechnologien nachzulesen ist) (und anderswo), die unter der Strahlung leiden, werden keine strahlungsfreien Lebensräume angeboten, damit auch sie gedeihen können und ein Leben in Gesundheit und Würde führen.

    Welche Abhilfe hat die Bundesregierung für diese 5 Millionen Menschen vorgesehen? Und welche für den Fall, dass, wie im o.a. Positionspapier dargelegt, die Zahl elektrosensiblen MitbürgerInnen tatsächlich bis 2017 auf 41 Millionen ansteigt? Welche Maßnahmen haben die Bundesländer, Bezirksregierungen und kommunalen Verwaltungen vorgesehen?

    Ich möchte diesen Beitrag mit einem Zitat von Frau Dr. med. Cornelia Waldmann-Selsam beschließen:
    „…Die Zeit drängt. Die Not und Verzweiflung vieler Menschen ist groß. Aus ärztlicher Sicht handelt es sich flächendeckend um medizinische Notfälle, die sofortiges Handeln erfordern. Unverzüglich sind folgende Maßnahmen zu veranlassen:
    Es müssen hochfrequenzfreie Gebiete ausgewiesen werden…
    Der weitere Ausbau der Mobilfunknetze muss ausgesetzt werden.
    DECT Telefone müssen zurückgerufen werden…“

    Das wäre ein erster Anfang.

    Roman Schmitt

    Anhang:
    Hier wird ein Musterhaftungsschreiben aufgeführt, mit dem sich Betroffene, Erkrankte, Eltern und weitere Personen gerichtlich gegen die Verstrahlung wehren könnten, in Gaildorf, Gschlachtenbretzingen, Steinbach, Schwäbisch Hall, Crailsheim, Kirchberg, Langenburg, Schnelldorf, Rot am See und überall. Dieses ist auf den Internetseiten Seiten der Bürgerwelle abrufbar:
    http://tiny.cc/g8ir6

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.