„Militär löst keine Probleme. Schluss damit. Eine andere Politik muss her.“ – Aufruf „Abrüsten statt Aufrüsten“ unterschreiben

In einem Abrüstungsaufruf wendet sich ein breites gesellschaftliches Bündnis an Öffentlichkeit. Die Unterzeichner fordern „Keine Erhöhung der Rüstungsausgaben – Abrüsten ist das Gebot der Stunde“.

Von der Initiative „Abrüstung jetzt“

Endlich abrüsten

Mit dem Aufruf warnen die UnterzeichnerInnen vor weiterer Aufrüstung und fordern, endlich abzurüsten – nur damit könnten die großen Herausforderungen gelöst werden.

In dem Aufruf heißt es:

„Die Bundesregierung plant, die Rüstungsausgaben nahezu zu verdoppeln, auf zwei Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung (BIP). So wurde es in der NATO vereinbart. Zwei Prozent, das sind mindestens weitere 30 Milliarden Euro, die im zivilen Bereich fehlen, so bei Schulen und Kitas, sozialem Wohnungsbau, Krankenhäusern, öffentlichem Nahverkehr, kommunaler Infrastruktur, Alterssicherung, ökologischem Umbau, Klimagerechtigkeit und internationaler Hilfe zur Selbsthilfe.“

Die mehr als 90 ErstunterzeichnerInnen warnen eindringlich:

„Militär löst keine Probleme. Schluss damit. Eine andere Politik muss her.“ Damit wollen wir anfangen: Militärische Aufrüstung stoppen, Spannungen abbauen, gegenseitiges Vertrauen aufbauen, Perspektiven für Entwicklung und soziale Sicherheit schaffen, Entspannungspolitik auch mit Russland, verhandeln und abrüsten. Diese Einsichten werden wir überall in unserer Gesellschaft verbreiten. Damit wollen wir helfen, einen neuen Kalten Krieg abzuwenden.“ Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Aufrufes rufen zu einer bundesweiten Unterschriftenaktion (online und offline) auf, die sie mit weiteren Aktivitäten begleiten wollen.

Den Aufruf unterschreiben:

www.abruesten.jetzt

Zu den Erstunterzeichnern zählen der Nobelpreisträger Paul Crutzen, die Gewerkschaftsvorsitzenden Reiner Hoffmann (DGB), Frank Bsirske (ver.di), Michaela Rosenberger (NGG) und Marlis Tepe (GEW), die Theologin Margot Käßmann, führende Vertreter der Umweltbewegung wie der DNR-Vorsitzende Kai Niebert und der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger, WissenschaftlerInnen wie Gesine Schwan, Ernst Ulrich von Weizsäcker, Frigga Haug und Ulrich Brand, PolitikerInnen aus drei Parteien wie die Abgeordneten des deutschen Bundestages Ernst Röspel (SPD), Katja Kipping (DIE LINKE.) und Katja Keul (Bündnis90/die Grünen), Kulturschaffende wie Wolfgang Niedecken, Udo Lindenberg und Renan Demirkan sowie AktivistInnen der Friedensbewegung. Sie fordern, in Sorge um die zukünftige Entwicklung unseres Landes, von der (neuen) Bundesregierung, endlich abzurüsten.

Den Aufruf unterschreiben:

www.abruesten.jetzt

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Ein Gedanke zu „„Militär löst keine Probleme. Schluss damit. Eine andere Politik muss her.“ – Aufruf „Abrüsten statt Aufrüsten“ unterschreiben

  1. Das breite gesellschaftliche Bündnis zum Thema „Militär löst keine Probleme. Schluss damit. Eine andere Politik muss her.“ – Aufruf „Abrüsten statt Aufrüsten“ ist begrüßens- und unterstützenswert,

    insbesondere, wenn man sich bewusst macht, mit welchen massenpsychologischen und massenmedialen Strategien gearbeitet wird, um Kriege zu rechtfertigen. „Es dominieren der Terror-Frame und der Böse-Mann-Frame“.

    Der Schweizer Historiker für neuere Geschichte Dr. D. Ganser erläutert dies nachvollziehbar in einem aktuellen Interview, aus dem nachfolgend zitiert wird:

    „ÖkologiePolitik: Herr Dr. Ganser, mit welchen Methoden werden uns Kriege schmackhaft gemacht? Mit Fake News?

    Dr. Daniele Ganser: Mit Fake News auch, aber das sind eher Ausnahmen, die meist unmittelbar vor Angriffskriegen zum Einsatz kommen. Der Normalfall ist das sogenannte „Framing“. Mit „Frame“ ist ein Deutungsrahmen für Ereignisse gemeint. Den benötigen wir letztlich immer, um der Überfülle an Informationen eine Struktur geben zu können. Das nützt die Politik aus, um über die Massenmedien Frames vorzugeben, durch die Ereignisse in unserem Gehirn eine bestimmte Bedeutung erhalten. Aktiviert wird ein Frame vor allem durch das ständige Wiederholen bestimmter Schlagworte und Bilder sowie durch das konsequente Ausblenden unliebsamer Frames.

    „…Welche Frames dominieren aktuell?

    Seit den 9/11-Anschlägen im Jahr 2001 dominiert der „Terror-Frame“: So gut wie alle militärischen Operationen werden uns als „Krieg gegen den Terror“ verkauft. Wesentlich älter, aber nach wie vor in Gebrauch, ist der „Böse-Mann-Frame“: Ein unliebsamer Regierungschef wird dämonisiert und es wird so getan, als ob der Frieden käme, wenn er gestürzt wird. Doch der kam so gut wie nie, stattdessen herrschte danach in den Ländern vor allem Chaos – und irgendwo anders tauchte wieder ein neuer „böser Mann“ auf. Besonders wirksam ist die Kombination dieser beiden Frames. Und um diese als einzig „vernünftige“ durchzusetzen, werden Kritiker mit dem „Verschwörungstheorie-Frame“ als „verrückte Spinner“ diffamiert…“

    „…Kinder sind ein beliebtes Mittel, um die öffentliche Meinung zu manipulieren. Als beispielsweise 1990 der Irak in Kuwait eingefallen war, berichtete im Fernsehen ein 16-jähriges Mädchen unter Tränen, sie hätte als Krankenschwester in Kuwait gearbeitet und in ihrer Klinik mitansehen müssen, wie irakische Soldaten Neugeborene aus den Brutkästen rissen und auf den Boden schleuderten. Diese Erzählung wurde ständig wiederholt und diente als Hauptargument für den Einmarsch von US-Truppen in den Irak. Da haben Skeptiker und Pazifisten keine Chance mehr, Gehör zu finden. Jahre später kam heraus, dass die ganze Geschichte erlogen war. Sie stammte von einer PR-Agentur und die angebliche Krankenschwester war gar keine Krankenschwester, sondern die Tochter des kuwaitischen Botschafters in Washington. Diese „Brutkasten-Lüge“ ist auch ein Fake-News-Klassiker!…“

    „…Wie kommen wir aus der Gewaltspirale heraus?

    Grundsätzlich sollten wir uns an das Gewaltverbot halten und die Welt durch die UNO-Brille und nicht durch die NATO-Brille betrachten. Dann müssen wir uns mit den Manipulationstechniken und Propagandatricks beschäftigen, müssen sie kennen, um sie im konkreten Fall zu erkennen. Durch das Internet und die sozialen Medien kann so etwas wie eine Gegenöffentlichkeit entstehen. Auf persönlicher Ebene ist Achtsamkeit von zentraler Bedeutung: das Beobachten der eigenen Gedanken und Gefühle. Und natürlich müssen wir die Ursachen der Kriege beseitigen oder zumindest verringern. Wenn wir auf 100 Prozent Erneuerbare Energien umsteigen, wenn wir nicht mehr angewiesen sind auf Erdöl und Erdgas, dann verschwinden die Gründe für Ressourcenkriege. Hier kann auch jeder selber etwas tun…“

    http://www.aktivist4you.at/wordpress/2017/11/11/es-dominieren-der-terror-frame-und-der-boese-mann-frame-interview-mit-dr-daniele-ganser/

    Für Interessierte gibt es ergänzende und Hintergrundinformationen zum Thema von Psychologie-Professor Dr. Rainer Mausfeld, Universität Kiel:

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=34504

    https://de-de.facebook.com/Prof.Rainer.Mausfeld/

    https://kenfm.de/rainer-mausfeld-die-angst-der-machtelite/

    https://www.uni-kiel.de/psychologie/mausfeld/pubs/Mausfeld_Die_Angst_der_Machteliten_vor_dem_Volk.pdf

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