„Als Behindertenkurheim hat das Adelheidstift in Kirchberg/Jagst keine Zukunft“ – Keinen neuen Träger und keinen Investor gefunden

Auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Annette Sawade fand vor kurzem die lange geplante große Runde in Sachen Zukunft und Nachnutzung des Kirchberger Adelheidstifts in den Räumen des VdK in Stuttgart statt.

Von Annette Sawade, SPD-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Schwäbisch Hall-Hohenlohe

Erstmals alle Beteiligten an einem Tisch

In ihrer Begrüßung bedankte sich Annette Sawade herzlich für die Gastfreundschaft des VdK, diese Gesprächsrunde in seinen Räumen zu ermöglichen. Zum ersten Mal waren alle Beteiligten an einem Tisch um miteinander zu sprechen und um den aktuellen Sachstand nicht von Dritten oder aus der Presse zu erfahren.

DRK, AOK, VdK, Müttergenesungswerk,  Sozialministerium, Initiative Adelheidstift…

An dem Gespräch nahmen Vertreter des Deutschen Roten Kreuzes, der AOK, des VdK, des Müttergenesungswerks, des Sozialministeriums, der Initiative Adelheidstift, sowie Bürgermeister Stefan Ohr und der Landtagsabgeordnete Nikolaos Sakellariou (SPD) teil.

Bisher keinen Träger gefunden

Das Gespräch fand in sachlicher und konstruktiver Atmosphäre statt. Man tauschte sich zunächst über den aktuellen Stand aus. Dies ergab, dass sich auch nach der Schließung des Adelheidstifts bisher kein Träger gefunden hat, der kurzfristig die erforderlichen Investitionskosten übernimmt und langfristig den Betrieb des Adelheidstiftes mit den bisherigen Aufgaben – Kuraufenthalte für Mütter und Kinder mit teils schwersten Behinderungen – garantiert. Ein Problem dabei sind auch die allgemeinen Rahmenbedingungen, die auch nach einer Neuaufnahme des Betriebs wieder zu strukturellen Defiziten führen würden.

Direkt ans Müttergenesungswerk wenden

Man war sich einig, dass diese Gruppe – Mütter mit ihren behinderten Kindern – alle Unterstützung benötigt und keine Versorgungslücke für sie auftreten darf und nach Angaben der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Runden Tisches bisher auch nicht aufgetreten ist. Die betroffenen Mütter können sich an ihre Krankenkasse oder an die Beratungsstellen des Müttergenesungswerks wenden (Kontakt: www.muettergenesungswerk.de; Info Telefon: 030/33002929).

Für die Gebäude des Adelheidstifts gibt es einige Interessenten

Als zweiter Punkt wurde die Nachnutzung des Adelheidstifts diskutiert. Es gibt mittlerweile einige Interessenten, mit denen aber noch weitere Gespräche geführt werden müssen.

Größter Respekt gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

Hierzu hat das Sozialministerium seine Unterstützung in moderierender und vermittelnder Rolle angeboten. Durch die vielen Netzwerke und Kontakte des Ministeriums wurde dieses Angebot von allen Seiten begrüßt. Es wurde klargestellt, dass Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen – anders als Krankenhäuser – keiner staatlichen Planung unterliegen. Deshalb kann die Landesregierung auf Trägerentscheidungen in diesem Bereich keinen Einfluss nehmen. Alle Beteiligten brachten auch nochmals ihren größten Respekt gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum Ausdruck. Diese hätten bereits in der Vergangenheit viele Opfer für das Adelheidstift gebracht. Mit einem Sozialplan wurde versucht das Schlimmste abzufedern.

Informationen des Runden Tisches Adelheid, Kirchberg zur aktuellen Entwicklung:

Runder Tisch Adelheid, Kirchberg (Pressemitteilung vom 10. April 2013)

Sehr geehrte Damen und Herren, der „Runde Tisch Adelheid“ Kirchberg lädt am Montag, 22. April 2013, um 19 Uhr in das Landhotel in Kirchberg ein. Wir wollen unsere Aktionen besprechen und eine Bewertung der jetzigen Situation vornehmen. (…) So findet die Aktion einen offiziellen Abschluss.

Für den „Runden Tisch Adelheid“, Monika Hinderer

 

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