„Schwäbisch Hall: Nachhaltige Mobilität ist machbar“ – Kommentar von Paul Michel vom Ratschlag Verkehrswende

Unsere Veranstaltung mit Professor Heiner Monheim Zum Thema“ Zukunftsfähige Mobilität für Schwäbisch Hall – Machbar!“ wurde live von über 100 Menschen im Internet verfolgt. Seither hat der Vortrag, der als Aufzeichnung weiterhin auf YouTube abrufbar ist, fast 700 Aufrufe (https://www.youtube.com/watch?v=liq1BFSdd6A)

Von Paul Michel, Schwäbisch Hall, Ratschlag Verkehrswende

Denkanstöße

Dieses große Interesse ist ein Indiz dafür, dass das Thema Mobilität viele Menschen in Schwäbisch Hall umtreibt. Aus Reaktionen von ZuhörerInnen entnehmen wir, dass der Vortrag von Herrn Monheim durch seine Sachkompetenz beeindruckt und viele neue Denkanstöße geliefert hat dafür, was in Schwäbisch Hall anders und besser gemacht werden könnte. 

Tempo 30 innerorts festschreiben

Es gab ein paar Themen, bei denen Monheim nicht lange überlegen musste. So etwa bei der Notwendigkeit Tempo 30 innerorts festzuschreiben. Im Falle der beklagenswerten Nichtexistenz von Radwegen unterhalb der Bausparkasse hatte Monheim einen Lösungsvorschlag, der eigentlich sehr schnell umgesetzt werden könnte – wenn denn der Wille dazu bestünde.  

Quartierbusse

Über diese konkreten Lösungsvorschläge über Einzelprobleme hinaus gab Monheim viele hilfreiche Hinweise auf Handlungsoptionen, an die bisher in Schwäbisch Hall noch nicht gedacht wurde. In anderen Städten wurde dies modelhaft umgesetzt. Da wäre zum Beispiel das Thema Quartierbusse. Für einzelne Stadtteile wie z.B.  Teurershof/Breiteich wäre diese eine Option, um die Bereitschaft der Menschen zum Umstieg vom Privat-PKW auf ÖPNV zu fördern. Monheim verwies in diesem Zusammenhang auf das Beispiel der Stadt Lemgo in Nordrhein-Westfalen (NRW). Eine weitere Maßnahme mit der gerade bei der Kurzstreckenmobilität ein Wandel herbeigeführt werden kann, sieht Monheim in der Einrichtung eines geschlossenen Systems von Fahrradstraßen. So könnte der bisher weit verbreitete Gebrauch des Pkw für kurze Strecken deutlich verringert werden. 

Blick nach Holland

Einen Schwachpunkt machte Monheim in Schwäbisch Hall  beim betrieblichen Mobilitätsmanagement aus. Die Betriebe in den Haller Gewerbegebieten hätten zwar allesamt große Parkplätze. Eine wirklich gute Anbindung an den ÖPNV und aktive Förderung der Benutzung des Fahrrades sei offenbar nicht vorhanden. Monheim empfahl hier einen Blick nach Holland zu werfen, wo dies mit dem Ziel einer Förderung umweltfreundlicher Mobilität in vielen Städten üblich sei. Allerdings sei für die Entwicklung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements hier eine aktive Rolle der städtischen Verwaltung unabdingbar. In Schwäbisch Hall sei es leider so, dass die Stadt bisher wenig Ansätze erkennen lasse, beim Wandel in Richtung klimagerechte Mobilität eine gestaltende Rolle zu spielen. 

Salinenstraße tieferlegen

Nach Aussagen von Monheim gibt es für ein Vorhaben, das die Stadtverwaltung als „alternativlos“ bezeichnet, durchaus Alternativen: Es geht hier um die geplante Tieferlegung der Salinenstraßen in Höhe der Henkersbrücke. Damit soll die Belieferung der Innenstadtgeschäfte durch größere Fahrzeuge ermöglicht werden. Er schlägt vor, außerhalb der Altstadt einen Umschlagpunkt, einen Hub, anzulegen, von wo dann mit kleineren Elektrofahrzeugen und Elektrocontainerfahrrädern die Belieferung erfolgen kann. Dafür, wie das gehen kann, empfahl Monheim einen Blick nach Amsterdam, wo die Belieferung der Innenstadtgeschäfte durch kleine umweltfreundliche und geräuscharme Fahrzeuge erfolgt. 

Monheims Angebot aufgreifen

Dieser Ausschnitt von Themen aus dem Vortrag zeigt, wie Mobilität in Schwäbisch Hall nachhaltiger ausgestaltet werden kann. Wir unsererseits werden, sobald es die Lage rund um Corona erlaubt, an die Stadt mit einem Vorschlag herantreten, den Monheim am Ende seines Vortrags gemacht hat. Er bot an, etwa im Frühjahr/ Sommer 2021 nach Schwäbisch Hall zu kommen und seine Vorschläge zur Diskussion zu stellen. Er schlug vor, eine Stadtbegehung zu neuralgischen Punkten der Verkehrspolitik zu machen. Die Erkenntnisse können anschließend in einem Workshop mit BürgerInnen, interessierten Gemeinderäten und Menschen aus der Stadtverwaltung besprochen und Lösungsmöglichkeiten gefunden werden. In einer Abendveranstaltung können diese Lösungen noch einmal vor einer größeren Öffentlichkeit präsentiert werden.

Ratschlag Verkehrswende

Leute die sich für die Arbeit des Ratschlags Verkehrswende interessieren können sich weiterhin mit uns über die E-Mailadresse monheim-stream-sha@mail.de in Verbindung setzen.

Weitere Informationen und Kontakt per E-Mail-Stream: monheim-stream-sha@mail.de

Vortrag von Heiner Monheim im Internet:

https://www.youtube.com/watch?v=liq1BFSdd6A

Weitere Informationen im Internet:

https://www.swp.de/suedwesten/staedte/schwaebisch-hall/initiative-ratschlag-verkehrswende-welche-haller-bauprojekte-sind-notwendig_-47005557.html

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„Verbraucherrechte stärken – die europäische Sammelklage kommt“ – Europäisches Parlament verabschiedet Richtlinie über Verbandsklagen

Verbraucherorganisationen werden künftig vor Gericht gegen unlautere Händler vorgehen können, so Evelyne Gebhardt, SPD-Abgeordnete im Europäischen Parlament. Dank der Verbandsklagerichtlinie werden Verbraucher und Verbraucherinnen in ganz Europa einfacher Ansprüche auf Schadensersatz, Minderung oder Ersatzlieferung durchsetzen können.

Vom Wahlkreisbüro der EU-Abgeordneten Evelyne Gebhardt (SPD) in Künzelsau

Missbrauch unterbinden

Missbräuchliche Händler werden sich in Zukunft zwei Mal überlegen, massenhafte Preiserhöhungen, etwa in der Energielieferung oder im Bankensektor, vorzunehmen. Besonders zu begrüßen ist, dass Kunden und Kundinnen auch im Flug- und Bahnverkehr berücksichtigt werden können.

Beträchtlicher Gesamtschaden

Evelyne Gebhardt unterstreicht: „Der Dieselgate-Skandal hat uns vor Augen geführt, wie notwendig wir in Europa Verbrauchersammelklagen brauchen. Sammelklagen erlauben es Verbrauchern, sich zusammenzuschließen, wenn sie von unlauteren Geschäftspraktiken eines Unternehmens betroffen sind. Das erweist sich insbesondere bei so genannten ‚Streuschäden‘ als hilfreich. Dies bedeutet, dass sich für den einzelnen Bürger der mit einer Klage verbundene Aufwand nicht lohnt, der Gesamtschaden aber durchaus beträchtlich sein kann.“

Musterfeststellungsklage

„Obwohl wir in Deutschland seit dem 1. November 2018 die Musterfeststellungsklage haben, bringt die EU-Sammelklage auch Vorteile für Deutschland“, erklärt die Verbraucherschutzexpertin Evelyne Gebhardt. Mit der Musterfeststellungsklage, können Verbände stellvertretend für die Betroffenen klagen. Stellt das Gericht allerdings fest, dass Verbraucher geschädigt wurden, müssen diese ihre Schadenersatzansprüche in individuellen Klagen geltend machen. Die EU-Sammelklage befugt die Verbände den Schadenersatz direkt miteinzuklagen. „Es war höchste Zeit, dass alle EU-Verbraucher ein Recht auf kollektive Schadenersatzverfahren bekommen. Die Einigung ist ein Meilenstein für den Verbraucherschutz,“ so Evelyne Gebhardt, verbraucherschutzpolitische Sprecherin der SPD im Europäischen Parlament.

Innerhalb 24 Monaten in nationales Recht umsetzen

Ausblick: Die Richtlinie gilt nach der Aussprache im Plenum am Dienstagmorgen ohne Abstimmung und ab sofort als förmlich angenommen. Nach Inkrafttreten der Richtlinie haben die Mitgliedstaaten dann 24 Monate Zeit für die Umsetzung in nationales Recht.

Weitere Informationen und Kontakt:

www.evelyne-gebhardt.eu

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„Lang beschattete Täler“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden fünfundzwanzigster Teil

„Lang beschattete Täler“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden fünfundzwanzigster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

XXV Besinnung

… „Zuerst das Recht auf solare Eigenversorgung zu verfolgen wäre ein pragmatischer Schritt“, erwiderte Heiner Carls zustimmende Ausführungen, „Aber was ist mit der Windenergie? Da geht es nicht ohne das öffentliche Netz. Warum also nicht gleich auch die Nutzung der Energie aus einer Gemeinschaftsanlage miteinbeziehen? Zumal die Basis für die Argumentation die gleiche EU-Richtlinie ist.“ Carl Eugen schwieg, er war skeptisch, galt es dabei doch äußerst vielschichtige Bedenken zu übergeordneten Lösungswegen zusammenzubringen. Nach einer Gedankenpause fasste er den Dialog, aus seiner Sicht zusammen: „Die Pragmatiker kämpfen sich ja immer ganz brav, Schritt für Schritt voran. Visionäre* hingegen und die EU-Kommission mit ihrer Vision*, benötigen Pragmatiker die aus den einzelnen Sparten stammen und sich darüber hinaus konstruktiv zusammenfinden.“

Überaltertes Geschlechterrollenverständnis

„So ist das Leben: Wenn etwas Sinnvolles und Gescheites offen und ehrlich zum Wohle aller diskutiert, gewollt und angestrebt wird, dann finden sich auch passende Mitstreiter und Umsetzer“, kommentierte Heiner. „Und denk an die Mitstreiterinnen und auch an die Umsetzerinnen, um nicht wieder etwas grundlegend Wichtiges zu vergessen“, setzte Carl witzelnd nach, der gedanklich noch bei seinem überalterten Geschlechterrollenverständnis war. „Heute Abend finden wir keine >Innen mehr<“ und machte vor seiner letzten Frage eine Pause. „Was ist mit Paul? Und wann seid ihr im Schwarzwald?“ „Der Paul kommt morgen zu mir; wir haben vor, gemeinsam nach Hoheitshausen zu fahren. Ansonsten wird er mir Bescheid geben, dann plane ich meine Übernachtungen für mich alleine. Ich lasse dich so oder so den konkreten Abfahrtstermin wissen, Heiner.“ „Also dann eine gute Nacht“, wünschte Heiner und als Carl den Gruß erwidert hatte, war das erfrischende Gespräch beendet.

Das Innere

Carl Eugen Friedner freute sich über die geknüpften Männerfreundschaften zu Heiner und Paul. Da waren ja nicht nur die kontroversen und anregenden Diskussionen über brisante politische Themen – sie tauschten sich auch über ganz persönliche Probleme aus. Vertrauten sich gegenseitig ihre Niederlagen an und schämten sich nicht, sich gegenseitig tiefe Verletzungen zu offenbaren. Carl fand es mehr als beruhigend, zu wissen, dass er sich endlich jemandem anvertrauen konnte, einem zugehört und nicht geurteilt, sondern Einsicht und Verständnis gezeigt wird. Die Freundschaften zu Paul und Heiner als Dreiergespann, und im Einzelnen, hatten ihn gelehrt, auf Dauer aufmerksamer zu sich und seinen Gefühlen zu sein. Auf sein reiches Innenleben zu achten war ihm als Bub und Heranwachsendem nicht beigebracht worden. In seiner monetären Arbeitswelt galt es dann überdies, der ausgeprägten Zahlendominanz und augenscheinlicher Paragraphenvorherrschaft Genüge zu tun. Der Anruf des Freundes hatte ihm gut getan und Carl wandte sich wieder seinem noch nicht ganz ins Reine gebrachte Inneren zu.

Distanziertheit

Bereits damals im Bubengymnasium, als sich bei manchen seiner Kameraden ein deutliches Interesse am weiblichen Geschlecht ausformte, nahm er eine tiefe Kluft zwischen sich und Frauen wahr. Darum hielt Carl die dauernd herrschende Distanz zu den Frauen mit denen er zu tun hatte, für völlig normal und für nichts Besonderes. Unter der Distanziertheit zwischen sich und Paula litt er aber irgendwann schmerzlich – für sie empfand er eine tiefe Liebe und sehnte sich nach ihrer Nähe – und trotzdem nahm Carl Eugen den Abgrund, der zwischen ihm und Paula gähnte, fast wie einen gottgegebenen Zustand hin. Heute konnte er nur noch den Kopf über sich schütteln. Wenn er damals schon gewusst hätte, wie er die zwei Stimmen in seiner Brust zu einem klaren Standpunkt für sich hätte zusammenführen können, hätte er damals den betrügerischen Vorhaben der alten Verbindungen mutig standgehalten und seiner Paula beistehen können. Carl seufzte aus tiefstem Herzen und fragte sich, ob Paula ihm seine Verdrehtheit wohl jemals nachsehen würde?

Scheinheilige Vorwände

Er hatte den beteiligten Brüdern aus den alten Verbindungen, mit dem ganz und gar auf Vorderschein zugeschnittenen Vertrag, einen Freibrief ausgestellt. Durch den Vertragsschluss, den er Paula dann als notwendig einredete, war jede Möglichkeit, die Beteiligten aus den alten Verbindungen zur Rechenschaft zu ziehen, vertan. In welcher Form er seine geliebte Paula damals, mit scheinheiligen Vorwänden geschmückt, zur Unterschrift unter dieses Dokument überredete, nahm Carl noch heute fast den Atem. Sobald er sich seinen bewusst gemachten Fehler klar vor Augen führte, war er immer noch fassungslos über sein niederträchtiges Verhalten. Paula hatte ihm vertraut und er hatte ihr Vertrauen schamlos missbraucht.

Weg der Veränderung

Nächste Woche, wenn Paula mit ihm zusammen im schönen Schwarzwald und damit in einer anderen Umgebung wäre, dann würde er ihr die wahren Beweggründe seiner einstigen Schandtat gestehen. Carl erhoffte sich mit dem Geständnis das verlorene Vertrauen seiner geliebten Paula wiederzuerlangen. Vielleicht würde sie wütend werden? Aber wenn er ihr in aller Ruhe erklären könnte, zu welchen Taten ihn sein innerer Widerspruch damals gebracht hatte und in was für einer Art und Weise er erst später zur Besinnung gekommen sei, und er sich nun auf dem Weg der Veränderung befinden würde, müsste sie ihn doch wenigstens verstehen. Zudem hatte er vor, seiner aufrichtigen Reue auch konkrete Taten folgen zu lassen. Carl Eugen wünschte sich nichts sehnlicher, als das verfahrene Verhältnis mit Paula wieder ins Lot zu bringen. Falls Paula ihn ebenfalls noch gern hatte und liebevolle Gefühle für ihn hegte, dann wäre ja vielleicht und unter Umständen an eine gemeinsame Zukunft zu denken?

Ohne Schweinefleisch

Carl lächelte, besser spät als nie. Dabei fiel ihm ein, dass er nun dringend seinen Koffer für den Ausflug in die wohltuende Höhenluft packen sollte. Paul hatte ihm vorhin kurz in einer E-Mail mitgeteilt, dass er morgen mit ihm zusammen nach Hoheitshausen fahren wolle. Also galt es auch noch zu überlegen was sie zu Mittag essen könnten. Der Freund war nicht sonderlich anspruchsvoll, außer der Bitte, kein Schweinefleisch vorgesetzt zu bekommen, und so las Carl sich das Angebot des örtlichen Kebabhauses* durch. Als er sich über das vielfältige Angebot an Speisen ohne Schweinefleisch kundig gemacht hatte, war er hochzufrieden; ja, mit diesem Angebot konnte er für Paul und sich ein einfaches Mahl zusammenstellen. So war genug Zeit auch morgen noch zu packen.
Mit einem Glas von dem vollmundigen Trollinger*, welcher ihm ein Mandant aus Heilbronn mitgebracht hatte, beschloss er den aufregenden Tag. Der Schlaftrunk tat ihm gut und ließ Carl Eugen Friedner in süßen Träumen versinken … Fortsetzung folgt.

*Visionär / Vision: (Link bitte nötigenfalls kopieren und in eigenen Browser einsetzen) https://www.dieter-schaefer.eu/zzz—zweifellos-zentralstes-zitat
https://de.wikipedia.org/wiki/Richtlinie_2009/28/EG_(Erneuerbare-Energien- Richtlinie)

*Kebap: Türkische Spezialität: https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%B6ner_Kebab

*Trollinger: https://de.wikipedia.org/wiki/Trollinger_%28Rebsorte%29 https://www.schaefer-heinrich.de/

Nachtrag zur 24. Episode:
Verzeihung! Der angegebene Link hat nicht funktioniert, bitte diesen verwenden um die Podcasts zur „Energieoffenen Mobilität“, dort auswählen und anhören zu können: https://soundcloud.com/user-564290903

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