„Freihandel erzeugt Klimakatastrophe“ – Leserbrief von Hans A. Graef aus Schwäbisch Hall

Einen Leserbrief über die katastrophalen Auswirkungen des Freihandels auf das Weltklima hat Hans A. Graef aus Schwäbisch Hall geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Leserbrief in voller Länge.

Leserbrief von Hans A. Graef, Schwäbisch Hall

Neoliberaler Konzernkapitalismus

Die Sorgen von Landwirten, Umweltschützern und Verbrauchern über den Freihandel mit lateinamerikanischen Ländern sind mehr als berechtigt, denn der neoliberale Konzernkapitalismus hat schon bisher den Kleinbauern und ärmeren Schichten dieser Länder nur Nachteile gebracht. Ausgerechnet EU-Präsident Juncker, mitverantwortlich für Steuerschlupflöcher in Luxemburg und Vertreter der Wirtschaftslobby, stellt die wahrlich absurde Behauptung auf, dass dieses Abkommen gut für eine nachhaltige Klimapolitik sein soll.

Landraub

Nachweislich ist das Gegenteil der Fall, denn noch mehr Wachstum zugunsten der Großkonzerne und Handelsketten bringt weniger für Bauern und ländliche Bevölkerung in Brasilien – und mehr Transportverkehr mit Klimafolgen. Nicht nur in Brasilien werden indigene Völker in ihrer Existenz bedroht – gerade durch Landraub und Minenkonzerne, die Gewinne exportieren, Umweltschäden produzieren. Dieser Freihandel erzeugt Weltmarktverlierer, geht zu Lasten des Kleingewerbes – regionale Märkte werden schon jetzt in Afrika usw. zerstört, auch durch EU-Billigexporte.

Elend und Hunger

Herr Trautmann hat in zwei bemerkenswerten Leserbriefen die politisch-moralischen Widersprüche des Kapitalismus aufgezeigt, aber die Eliten in Berlin, Brüssel und Hall wollen es einfach nicht begreifen, dass diese Wachstumsökonomie das Klima ruiniert, Elend und Hunger zementiert und eine Doppelmoral ohnegleichen installiert. Aus egoistischen Gründen und Eigeninteresse, das ihre Erkenntnisse und Denkweise determiniert. Mit ihrer Macht, ihren Medien und Soldaten dominieren sie die Globalisierung. Ein fairer und nachhaltiger Handel ist von ihnen nicht zu erwarten, da der radikale Markt alle sozialen und ökologischen Aspekte aus Profitgründen ignoriert.

„Geld regiert die Welt schlecht“

Dies gilt auch bei uns im sozialen und medizinischen Dienstleistungsbereich. Herr Juncker und die Wirtschaftselite sollte sich mal das Youtube-Video von Rezo über seine CDU anschauen, dann könnte er umdenken und verstehen, was die Fridays-for-future- Generation auf die Straße treibt. „Geld regiert die Welt“ schlecht, die Börsen erzeugen unmittelbar Hunger und Kriege – denn Rüstungsexporte steigern die Kurse. Das scheinbare Wirtschaftswachstum und noch mehr Billigflüge und Ferntransporte erzeugen den Klimawandel.

„Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt“

Eine ehrliche ökologische Bilanz würde zeigen, dass es bereits heute kein Wachstum gibt, wenn man die zukünftigen Wetterschäden und Folgekosten der Orkane, des Meeresanstiegs, der Plastikverseuchung und Bodenvergiftung einberechnen würde. Das heimlich abgeschlossene Mercosur-Abkommen schadet der Erde. Wir alle sollten aus unseren kulturellen, religiösen, sportlichen, musikalischen oder Konsumnischen herauskriechen und gemeinsam diskutieren, wer die Verantwortung für diese Zukunft hat und wie wir diese anthropologische Krise bewältigen könnten – denn das ökologische Wissen und die ökonomischen Fähigkeiten haben wir. Bereits 1980 verkündeten Plakate der Grünen: „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt.“

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„Amerikanische Roots-Musik und rebellischer Punk-Geist“ – Hackensaw Boys spielen in Crailsheim

Drei Jahre nach ihrem gefeierten Auftritt beim Diebsturm-Open-Air bringen die Hackensaw Boys am Donnerstag, 4. Juli 2019, um 20 Uhr die Bretter der 7180-Bar in Crailsheim ordentlich zum Wackeln. Veranstalter ist der Crailsheimer Verein Adieu Tristesse.

Von Sina Stuber, Verein Adieu Tristesse in Crailsheim

Den Asphalt gepflügt

Seit fast zwei Jahrzehnten haben die Hackensaw Boys den Asphalt gepflügt, um ihre rohen, körnigen amerikanischen Sounds in die Musikhallen und Straßen der Welt zu bringen. Zwanzig Jahre später setzt die Gruppe ihre brennende Vision der amerikanischen Roots-Musik in ein neues Zeitalter fort, angeheizt von einem rebellischen Punk-Geist wie von den traditionellen Meistern, die sie zuerst inspiriert haben. Die Musikgeschichte der Band begann 1999, als vier Freunde aus Virginias schönem Shenandoah Valley ihren gemeinsamen Weg zum Roots Music Hub von Charlottesville fanden. Sie verschwendeten keine Zeit damit, loszulegen und am Tag ihrer ersten Probe eine Show auf der Straße zu spielen. Die Gruppe ließ die guten Zeiten rollen und fügte Gleichgesinnte hinzu, bis ihre Mitglieder bei ihrer ersten US-Tour zwölf Musiker erreichten.

Musik der Arbeiterklasse

Wie bei den Folk- und Punk-Traditionen, welche die Grundlage ihres Sounds bilden, sahen sie sich immer mehr als ein Kollektiv, denn als eine Band. Mit Unterstützung von Gründungsmitglied David Sickmen hatten Hackensaw Boys schon immer mehr mit Bands wie The Clash gemeinsam, die die Wurzeln ihrer eigenen Musik der Arbeiterklasse feierten, als mit einem übermäßig polierten Nashville-Mainstream-Sound.

Backing Band der Country-Sängerin Charlie Louvin

In den 20 Jahren des Bestehens der Band hatten Hackensaw Boys das Vergnügen, die Bühne mit vielen erstaunlichen und abwechslungsreichen Künstlern zu teilen, wie den Avett Brothers, der Old Crow Medicine Show, Trampled By Turtles, Lebin Helm, Rambling Jack Elliot, Cake, Cheap Trick, De La Soul, Modest Mouse und viele mehr. Einmal dienten sie sogar der legendären Country-Sängerin Charlie Louvin als Backing Band für ihre Tournee.

Brandneues Studiomaterial

Die jüngste Aufnahme der Band, Charismo (2016), wurde vom mit dem Grammy-Preis ausgezeichneten Produzenten Larry Campbell (Bob Dylan, Levon Helm, B. B King) im US-Bundesstaat New York produziert. Zum Glück gibt es keine Anzeichen dafür, dass sich die Band bald verlangsamt. Derzeit hat die Band brandneues Studiomaterial in den Werken und viele Shows in Europa und den USA. Das Jahr 2019 entwickelt sich zu einem guten Jahr. Ob man sich eine ihrer Studioaufnahmen anhört oder eine Live-Performance erlebt, eines ist garantiert: Ein erstklassiges und einmaliges Erlebnis ist sicher.

Einlass in die 7180-Bar in Crailsheim ist ab 20 Uhr.

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„Indigenas, Kolonialismus und Gold“ – Fotografien und Bilder aus Kolumbien im Stadtbahnhof Schwäbisch Hall

Gezeigt werden in der Schwäbisch Haller Bahnhofsgalerie bis September 2019 kunstvolle Bilder des Fotografen Jose Arias Cano (Kolumbien), Plakate des Museo del Oro (Goldmuseum) in Bogota sowie die Findart-Serie „Algerhythmen“ von Hans A. Graef und weitere Findart-Bilder.

Von den Veranstaltern

Menetekel der Zerstörung der Goldkultur

Bei der Vernissage zeigte Kurator Hans A. Graef in seinem Dia-Vortrag Impressionen, Fotografien von der Kultur, Landschaft und Gesellschaft Kolumbiens, wobei er die Geschichte der Indigenas, des Kolonialismus und des Goldes im Dialog mit Marta Cano erläuterte. Die Suche nach dem Eldorado, dem Kult des goldenen Mannes im Guatavita-See nördlich Bogotas, wurde zum fatalen Mythos, zum Menetekel der Zerstörung der Goldkultur und Versklavung der Menschen.

Räuberische Invasion

In der Begrüßung betonte Graef den öffentlichen Wert des Bahnhofs für Schwäbisch Hall, denn hunderte Zugreisende und Passanten halten sich hier täglich auf. Durch seine Kunstausstellungen versucht er, dieses Eingangstor zur berühmten Kulturstadt zu beleben – auch wenn meistens geschlossen ist. Aber durch das Konzept als Außengalerie gibt es viele Besucher. Ins Auge fallen zunächst die goldenen Plakate des grandiosen Museo del Oro, auf dem kunstvolle ausdrucksstarke Figuren aus den einzelnen indigenen Kulturen der Muisca bzw. Chipcha, der Tairona oder Quimbaya zu sehen sind – meist enstanden lange vor der räuberischen Invasion der spanischen Konquistadoren.

Schönheit der kleinen Dinge

Die Fotografien von Jose Arias Cano zeigen weniger Gebäude und Menschen aus Bogota, Medellin oder Cartagena – dazu stellt Graef eigene Fotos aus –, sondern Szenen, Objekte und Sillleben aus dem kolumbianischen Alltag. Er will die Schönheit seines Landes, der kleinen Dinge vorstellen – man möge nicht nur an die massenmedial verstärkte Gewalt denken, wenn man sich mit diesem vielfältigen wundervollen Land befasst. Tatsächlich ist heute, so der Referent, die Vier-Millionenmetropole Medellin – von hier stammt der omnipräsente Kunststar Botero – eine sichere und saubere Stadt.

Meer kreiert Millionen Formen

Die Graefart-Ausstellung zeigt Findart und „Algerhythmen“, wobei die unerschöpfliche Formenvielfalt der Natur, der Meeresalgen der bretonischen Küste erkennbar wird. Kein Künstler könnte diese durch Natur geformte, nur scheinbar verwirrte Schönheit, übertreffen, denn das Meer kreiert Millionen Formen. Die Fotos auf Leinwand sind auf große Leinwände gezogen, wodurch die Galerie im Warteraum geprägt wird.

„Gemeinsam Wohnen im Bahnhofsquartier“

Weiterhin kann das städtebauliche Siegermodell der Bebauung des Haller Bahnhofsquartiers betrachtet werden; durch ein größeres Planungsmodell der Baugruppe „Gemeinsam Wohnen im Bahnhofsquartier“ werden die Dimensionen der zwar dichten, aber kleinteiligen Bebauung erkennbar.

Öffnungszeiten der Galerie im Bahnhof Schwäbisch Hall auf Anfrage:

E-Mail: hans.a.graef@t-online.de

Telefon: 0791-94668526

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