„Der Naturschutz in Baden-Württemberg leidet unter der Vernachlässigung durch Schwarz-Gelb“ – Sakellariou zum Naturschutz-Sprecher der Fraktion ernannt

Die SPD-Landtagsfraktion fordert die Landesregierung dazu auf, ihre Aktivitäten im Naturschutz erheblich zu verbessern. Dass der Bereich bei Schwarz-Gelb kaum auf Interesse stoße, habe Ministerpräsident Mappus demonstriert, als er den Schutz von Wäldern und Wiesen in seiner Regierungserklärung völlig übergangen habe. „Um ihre Untätigkeit zu verschleiern, betreibt die Landesregierung beim Naturschutz Etikettenschwindel“, erklärt Fraktionschef Claus Schmiedel.

Von Roland Peter, Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion Baden-Württemberg

Landeschef der Naturfreunde Württemberg

Dass die SPD-Fraktion das Thema demgegenüber für besonders wichtig hält, möchte sie durch Nikolaos Sakellariou als naturschutzpolitischen Fraktionssprecher demonstrieren, den Schmiedel vor einigen Tagen vorstellte. Der Rechtsanwalt aus Schwäbisch Hall ist Landeschef der Naturfreunde Württemberg und wurde erst in diesen Tagen nach dreijähriger Amtszeit als Vorsitzender des Verbands mit 11.000 Mitgliedern wiedergewählt. Bemerkenswert dabei, dass bei dieser Wiederwahl nur ein einziger der 139 Delegierten gegen ihn stimmte.

Landesregierung stellt für Biosphärengebiet zu wenig Geld zur Verfügung

Schmiedel sieht den Etikettenschwindel im Naturschutz vor allem bei den sieben Naturparks im Land, die einen Flächenanteil von fast 40 Prozent des Landes einnehmen. Trotz ihrer Bezeichnung nützten sie dem Naturschutz in Wirklichkeit wenig, sondern es gehe dabei um die Förderung des Tourismus. „Broschüren und Schilder haben mit effektivem Schutz von Umwelt und Natur nichts zu tun“, sagt Schmiedel. Er nennt als weiteres Beispiel die so genannten Plenum-Gebiete, benannt nach den Projekten des Landes zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Umwelt. Das klinge ebenfalls nach Naturschutz, umfasse aber vor allem Förderprogramme für Landwirtschaft und ebenfalls Tourismus. Schon vor Jahren kritisierte selbst der Rechnungshof, dass aus den Plenum-Mitteln Schweineställe gebaut wurden. Doch nach wie vor fließt der größte Teil der Fördermittel in Hofläden, Maschinenschuppen und Schaubäckereien. „Solche Ausgaben könnten ohne Frage nützlich sein“, sagt Schmiedel, aber Naturschutz sehe anders aus. Er verwies auch auf das neue Biosphärengebiet, für das die Landesregierung viel zu geringe Ausgaben bereitstelle. „Die hierfür eingesetzten Mittel gehen zu Lasten des Naturschutzes vor Ort“, erklärte Schmiedel.

Mehr wertvolle Biotope erhalten, um Artenschwund zu stoppen

Wie sehr Baden-Württemberg zurückliege, zeige sich etwa daran, dass das Land bei realen Naturschutzgebieten im Vergleich der 16 Bundesländer weit hinten liegt – beim Anteil an der Landesfläche auf Platz 12 und bei der durchschnittlichen Größe der Naturschutzgebiete auf Platz 13. Die SPD fordert deshalb zum Umzusteuern auf. „Die Landesregierung muss dazu beitragen, dass wertvolle Biotope erhalten bleiben und der Artenschwund gestoppt wird“, fordert Schmiedel.

Strategie zur Biodiversität

Sakellariou nennt als weiteres Beispiel für die mangelhafte Naturschutzpolitik die Strategie zur Biodiversität. Hier habe die Landesregierung schon vor zwei Jahren vollmundig ein neues Vorgehen verkündet und wie immer viel Papier veröffentlicht. Die SPD hält die tatsächliche Wirkung ihrer Politik aber für gering. Auch die Spitzen der Umweltverbände im Land sind übereinstimmend der Meinung, dass die Landesregierung mit ihrer Strategie nach diesem langen Zeitraum kaum etwas erreicht habe. Das zeige besonders die für einen effektiven Arten- und Biotopschutz wichtige Umsetzung des EU-Programms „Natura 2000“. Hierzu müsse die Landesregierung für alle Gebiete Managementpläne erstellen, um den jeweiligen Schutzzweck zu erfüllen. Ziel sei eben kein Naturschutz unter einer Käseglocke, sagt Sakellariou. Gerade deshalb müsse im Einzelnen festgelegt werden, was in den Gebieten jeweils erlaubt ist und was nicht – und was zum Erreichen eines Schutzzieles zu tun sei. Dabei gehe es oft um den Schutz einer bestimmten Tier- oder Pflanzenart. Der Rückstand bei der Planung sei aber mittlerweile so offensichtlich, dass die Regierung selbst ihr Schneckentempo zugeben muss. Schwarz-Gelb will inzwischen einen Zeitraum von zehn bis zwölf Jahre in Anspruch nehmen, um die benötigten Pläne zu erstellen. Zudem räumt die Landesregierung ein, für die Umsetzung des Konzepts deutlich zu geringe Ausgaben eingeplant zu haben. Es habe zwar wenige Mittelaufstockungen gegeben, doch die gingen zu Lasten des ehrenamtlichen Naturschutzes vor Ort. „Die Landesregierung zeigt mit ihrer Politik, dass sie Natura 2000 für unwichtig hält“, erklärt Sakellariou. Die SPD fordert deshalb Ministerpräsident Mappus dringend dazu auf, das Natura 2000-Konzept voranzubringen. „Das Schlimme ist: Je mehr Zeit die Landesregierung für ihre Vorarbeiten in Anspruch nimmt, desto mehr wertvolle Natur geht verloren“, betont Sakellariou.

Schutz der Moore bisher oft eine Mogelpackung

Der naturschutzpolitische Sprecher hält auch den bisherigen Schutz der Moore im Land mit besonders vielen seltenen und geschützten Tier- und Pflanzenarten für verbesserungswürdig. Schließlich sei die Kartierung der Moorflächen inzwischen über 20 Jahre alt und entsprechend überholt. So manches angebliche „Moor“ entpuppe sich bei näherem Hinschauen als gewöhnlicher Maisacker, im günstigeren Fall als Grünland. Das bedeute nicht nur, dass der tatsächliche Zustand der Umwelt im Land viel schlechter sei als in dem veralteten Kataster beschrieben. Sakellariou hält es für besonders problematisch, dass ehemalige Moore ohne dieses realistische Kataster landwirtschaftlich bebaut würden, obwohl Moorböden extrem nährstoffarm und sauer seien. Die Landwirte benötigen deshalb viel mehr Dünger als auf anderen Böden. Sakellariou verweist auch darauf, dass ehemalige Moore und Torfböden klimaschädliches Kohlendioxid in hohem Maße ausgasen würden, wenn sie allmählich austrocknen und sich zersetzen.

SPD fordert, die Renaturierung und Wiedervernässung voranzutreiben

Eine landwirtschaftliche Nutzung lohne sich also kaum, schade aber Natur und Klima zugleich. „Wenn die Landesregierung tatsächlich Natur- und Klimaschutz betreiben will, muss sie sich um die Moore kümmern“, betont Sakellariou. Und: „Auch hier betreibt die Landesregierung bisher nur Etikettenschwindel, wenn sie sich auf schöne Vorzeigeobjekte wie das Wurzacher Ried oder die Moore um den Federsee konzentriert, aber ansonsten die Moore zu wenig beachtet.“ Die SPD fordert deshalb, die Renaturierung und Wiedervernässung solcher Flächen endlich stärker voranzutreiben. Mit einer parlamentarischen Initiative soll erreicht werden, dass die Moorkartierung aktualisiert wird und die Mittel im Haushalt für Flächenkäufe zu Naturschutzzwecken in diesen Bereich gelenkt werden. Darüber hinaus will die SPD eine Konzeption erreichen, um den Zeitraum festzulegen, wann bestimmte Moore wieder hergestellt werden könnten.

Ausweitung der Bannwälder – Natur könnte sich ungestört entwickeln

Sakellariou verweist zudem auf einen weiteren Naturschatz des Landes: die Bannwälder. Das sind Waldgebiete mit hohem Naturschutzwert, in denen keinerlei Nutzung stattfinden darf. In solchen Bannwäldern darf die Natur sich ungestört entwickeln, und es entstehen neue Urwälder. Die SPD fordert, die Gebiete mit Bannwäldern erheblich auszuweiten. Während die nationale Biodiversitätsstrategie fünf Prozent der Waldfläche dafür vorsieht, sind in Baden-Württemberg gerade einmal 0,6 Prozent vorhanden. Hier gilt noch immer das Programm der Landesregierung für Waldschutzgebiete von 1992, in dem nur zwei Prozent Bann- und Schonwälder insgesamt angestrebt wurden (In Schonwäldern ist eine Holznutzung unter Auflagen erlaubt). Die SPD fordert, diesen Anteil dringend auf das nationale Ziel aufzustocken.

Landesregierung fehlt bisher der Mut für ein Großschutzgebiet im Schwarzwald

Dieses Vorhaben würde erleichtert, sagt Sakellariou, wenn die Landesregierung endlich den Mut aufbrächte, auch im Schwarzwald ein Großschutzgebiet einzurichten. „Dieser Schritt ist für das waldreiche und
größte Gebirge des Landes überfällig und würde auch Tieren wie dem Luchs zugute kommen“, betont der Sprecher. Schließlich gebe es durch die vorhandenen Naturschutzgebiete und die Naturparke wenigstens eine gute Ausgangsbasis, um einen größeren Nationalpark mit unterschiedlichen Schutzzonen zu schaffen. „Ein Nationalpark würde den Ruf des Schwarzwaldes als Naturlandschaft von außerordentlichem Rang verstärken und damit auch den Gemeinden und dem Tourismus in der Region helfen“, sagt Sakellariou.

Weitere Informationen:

www.spd.landtag-bw.de

http://nik.sozi.info/index.php?menu=1

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Bankenregulierung: Rettung der Finanzmärkte?

Erst die Banken-, dann eine Eurokrise, die Finanzmärkte sind im Frühjahr 2010 in Bewegung. Hauptsächlich durch gewagte Spekulationen kam es zu den Krisen. Die Gewinne streichen die Banken ein und die Verluste werden dem Staat und damit den Steuerzahlern auferlegt. Die Bankenaufsicht muss machtlos zusehen.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Sehr informativ! Hier werden mal ein paar Nebelkerzen rund um die Finanztransaktionssteuer weggeräumt. Und ein paar falsche Argumente gleich mit entsorgt.

http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2010/0520/steuer.php5

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Vor dem großen Büchermarkt – Lesewochen vom 5. bis 18. Juni 2010 in Kirchberg/Jagst

Im Vorfeld des Büchermarkts in Kirchberg an der Jagst hat die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit privaten Veranstaltern ein interessantes Programm mit Film, Lesungen und Vorträgen zusammengestellt. Die Lesereihe läuft von Samstag, 5. Juni 2010 bis Freitag, 18. Juni 2010. Der Büchermarkt geht am Samstag, 19. Juni 2010 von 10 bis 17 Uhr in der historischen Altstadt über die Bühne.

Von den Veranstaltern

Eröffnung der Lesewoche am Samstag, 5. Juni, um 20.00 Uhr im Kino „Klappe mit dem Film „Die Päpstin“ – nach einem Roman von Donna Woolfolk Cross. Im Jahr 814 nach Christi Geburt wird Johanna geboren und lehnt sich bald auf gegen den ihr vorbestimmten und eingeschränkten Weg als Frau. Sie ist davon überzeugt, dass Gott für sie etwas anderes vorgesehen hat. Darsteller: Johanna Wokalek, John Goodman, David Wenham und andere. Regie: Sönke Wortmann

Lesungen mit der Kinderbuchautorin Sylvia Schopf am Montag, 7. Juni, um 8.15 Uhr und 11.05 Uhr in der fabrik, Schloss-Schule, und am Dienstag, 8. Juni, um 10.00 Uhr im Gemeindesaal Lendsiedel. Sylvia Schopf, geboren 1956 in Bad Homburg, studierte nach dem Abitur Erziehungswissenschaften, Kunst und evangelische Theologie. Nach einem Auslandsaufenthalt in Spanien machte sie 1982 eine Schauspielausbildung, spielte anschließend in freien Theaterproduktionen und gründete mit Kollegen das mobile Krick-Krack Theater in Frankfurt. Sie begann Theaterstücke zu schreiben, Zeitungsartikel und Features für verschiedene Rundfunksender und Fernsehanstalten kamen hinzu. Aus einem Theaterstück entstand ihr erstes Kinderbuch „Peppi Pepperoni“. Es folgten weitere Bücher für Kinder und Erwachsene, in die auch ihre Erlebnisse in anderen Ländern, besonders aus Westafrika, einfließen. Inzwischen tritt Sylvia Schopf mit ihren Texten als Erzähltheater auf. Mit ein paar Requisiten erzählt und spielt sie Geschichten aus ihren Büchern.

Tageskasse: Euro 3,00 Schüler, Erwachsene Euro 8,00.

Am Montag, 7. Juni, findet um 19.00 Uhr ein Fortbildungskurs für ErziehrerInnen, LehrerInnen, Vorlesepaten und BüchereileiterInnen mit Sylvia Schopf statt. Auskunft über die VHS Kirchberg, Tel. 07954/9801-0.

Lesungen mit der Jugendbuchautorin Christine Biernath am Mittwoch, 9. Juni um 7.30 Uhr und 9.15 Uhr In der fabrik, Schloss-Schule. Christine Biernath wurde 1961 in Weilheim Teck geboren. Sie arbeitete viele Jahre als Fremdsprachenkorrespondentin und widmete sich nach ihrer Heirat und der Geburt ihres Sohnes Christopher immer mehr dem Schreiben. Christine Biernaths Stärke liegt in der Aufbereitung gesellschaftlich brisanter Themen für Jugendliche. Mit ihren packenden Romanen hat sie sich im Buchhandel als Jugendbuch-Themen Autorin bereits einen Namen gemacht.

Tageskasse: Euro 3,00 Schüler, Erwachsene Euro 8,00

Lesung mit Thomas Rosenlöcher am Freitag, 11. Juni um 19.30 Uhr im Gewölbekeller der ehemaligen Rossmühle am Neuen Weg (Haus Graf) Parkplatz am Schlossgarten. Thomas Rosenlöcher, geboren
1947, ist seit 1983 freier Schriftsteller. Thomas Rosenlöcher studierte von 1970 bis 1974 Betriebswirtschaft an der Technischen Universität Dresden und war als Arbeitsökonom tätig. Während dieser Zeit begann er mit dem Schreiben. Thomas Rosenlöcher verfasst Gedichte, Kinderbücher, Essays zur Befindlichkeit der Ostdeutschen und übersetzt ins Niederländische. Von 1976 bis 1979 folgte ein Studium am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ in Leipzig. Danach war Rosenlöcher Mitarbeiter am Kinder- und Jugendtheater in Dresden. Seit 1983 ist er freier Schriftsteller. Rosenlöcher ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste und der Akademie der Künste Berlin. Seine zahlreichen Bücher – Lyrik, Essays, Reisebeschreibungen und Kindertexte – erscheinen seit 1990 hauptsächlich im Suhrkamp Verlag. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, so mit dem Georg-Maurer-Preis (1989), dem Schubart-Preis (1993), dem Hölderlin-Preis (1999) und dem Kunstpreis der Stadt Dresden (2002). Thomas Rosenlöcher lebt in Beerwalde/Erzgebirge und Dresden.

Abendkasse: Euro 8,00

Lesung mit Jörg Maurer mit seinem Alpenkrimi „Hochsaison“, Fischer Taschenbuch Verlag Donnerstag, 17. Juni um 19.30 Uhr im evang. Gemeindesaal Am Hofgarten. Beim Neujahrspringen in einem alpenländischen Kurort stürzt ein Skispringer schwer – und das ausgerechnet, als Olympia-Funktionäre zugegen sind, die über die Vergabe zukünftiger Winterspiele entscheiden sollen. Wurde der Springer während seines Fluges etwa beschossen? Kommissar Jennerwein ermittelt bei Schützenvereinen und Olympia-Konkurrenten. Als in einem Bekennerbrief weitere Anschläge angedroht werden, kocht die Empörung beim Bürgermeister hoch: Jennerwein muss den Täter fassen, sonst ist doch glatt die Hochsaison in Gefahr. Alpenabgründiges! Jörg Maurer stammt aus Garmisch-Partenkirchen. Er studierte Germanistik, Anglistik, Theaterwissenschaften und Philosophie und ist nun nicht nur Krimiautor, sondern auch Musikkabarettist. Eine feste Größe in der süddeutschen Kabarettszene, leitete er jahrelang ein Theater in München und wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Kabarettpreis der Stadt München (2005) und dem Agatha-Christie Krimi-Preis (2005 und 2006). Sein Krimi-Kabarettprogramm ist Kult.
»Kriminell komisch.« Süddeutsche Zeitung.

Abendkasse: Euro 10,00

Programm-Änderungen vorbehalten!

Stadtverwaltung Kirchberg/Jagst
Schloßstraße 10, 74592
Kirchberg/Jagst
Tel. (0 79 54) 98 01-0
E-Mail: info@kirchberg-jagst.de
www.kirchberg-jagst.de

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„Katalog für Einbrecher und Bankräuber“ – Europaabgeordnete Evelyne Gebhardt (SPD) fordert Widerstand gegen Google

„Wo Google draufsteht, ist auch Google und garantiert kein Datenschutz drin.“ Mit diesen Worten warnt die Verbraucherschutz-Expertin Evelyne Gebhardt (SPD) vor Street-View-Aufnahmen des amerikanischen Unternehmens.

Vom SPD-Europabüro in Künzelsau

Bürger müssen selbst aktiv werden: Musterbrief an Google schicken

Die Mulfinger SPD-Europaabgeordnete fordert die Bürgerinnen und Bürger auf, sich der Initiative der Bürgermeister des Hohenlohekreises gegen Googles Street-View anzuschließen. Ein Musterbrief an das Unternehmen sei auf den Internet-Seiten der Gemeinden und bei den Bürgermeisterämtern erhältlich. Evelyne Gebhardt: „Das jetzt bekannt gewordene Abgreifen von Daten aus ungeschützten Internet-Verbindungen zeigt, dass wir von Google ungeniert ausgespäht werden, so lange wir es dem Unternehmen nicht ausdrücklich verbieten.“

Einbrecher können sich geeignete Objekte aussuchen

Mit Street-View stelle Google eine Art Katalog her, der es Einbrechern und Bankräubern leicht mache, sich geeignete Objekte auszusuchen. „Das ist unerträglich“, sagte die Abgeordnete, „dagegen muss man sich wehren.“ Das Europäische Parlament könne den Datenschutz nicht allein gewährleisten wie beim SWIFT-Abkommen für Bankdaten, sondern sei auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Alle müssten sich schützend zusammenschließen. „Nur dann können wir sicher sein, dass wir nicht ständig aus wirtschaftlichen Interessen ausspioniert werden“, schloss Evelyne Gebhardt ihren Aufruf zum Widerstand gegen Google.

Weitere Informationen und Musterbrief zum Herunterladen:

http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Verbraucherschutz/Internet-Telekommunikation/GoogleStreetview.html

Kontakt:

Evelyne Gebhardt, MdEP
Europabüro
Keltergasse 47
74653 Künzelsau
Telefon: 0 79 40 – 5 91 22
Fax: 0 79 40 – 5 91 44
Internet: www.evelyne-gebhardt-fuer-europa.eu

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„Kahlschlag im Nahverkehr statt Ausbau der ökologischen Alternative“ – Kommentar der Grünen Jugend Hohenlohe zu Kreistagsbeschlüssen

Unter dem Motto „Zu Fuß gehen ist sowieso gesünder“ startete die Grüne Jugend Hohenlohe vor kurzem auf dem zentralen Busbahnhof in Künzelsau ihre Informationskampagne zu den Kürzungsbeschlüssen des Kreistags im Hohenlohekreis.

Von der Grünen Jugend Hohenlohe

Wie sollen Schüler am kulturellen Leben teilnehmen – ohne ständig gefahren werden zu müssen?

Der Kreistag hatte beschlossen, zahlreiche Buslinien aus Kostengründen zu streichen und die Zuschüsse für die Schülertickets zu kürzen. „Die vom Kreisrat beschlossenen Sparmaßnahmen zielen auf einen Kahlschlag der öffentlichen Daseinsvorsorge“, so Florian Lany, der Sprecher der Grünen Jugend: „Wenn Busse am Abend gestrichen werden oder die Schnellverbindung FE1 zwischen Künzelsau und Öhringen wegfällt, dann verschlechtert dies das Angebot gravierend. Wer abends ausgehen will und nicht mehr mit dem Bus  zurückkommt, weil einfach keiner mehr fährt, der nimmt eben gleich das Auto. Wie sollen die vielen Schüler am kulturellen Leben in Hohenlohe teilhaben, ohne ständig gefahren werden zu müssen?“

„Es riecht förmlich nach Mauschelei“

Insbesondere die Kürzung der Zuschüsse für die Schülertickets wird von den Jugendlichen kritisiert. Bei der ausdifferenzierten Bildungslandschaft sei praktisch jeder Jugendliche irgendwann in seiner Schullaufbahn darauf angewiesen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule oder zum Ausbildungsplatz zu gelangen. Einmal mehr werde in diesem Fall am Bildungssystem gespart. Die Streichung der Busverbindung zur Altersresidenz Schloss Stetten sei zwar ebenfalls ein Fehler, befremdlich wirke für die Grüne Jugend jedoch, dass der Kreistag ausgerechnet für diese Strecke, von der die Kunden des CDU-Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten profitieren, eine gesonderte Prüfung beschlossen hat. „Dies riecht förmlich nach Mauschelei“, so der Gymnasiast, „wobei gleichzeitig vier Buslinien für Kindergärten ohne Diskussion komplett gestrichen werden sollen“.

„Wir brauchen Stadtbahn von Öhringen nach Crailsheim und von Waldenburg nach Forchtenberg“

Atemberaubend seien auch die Vorschläge von Gerhard Feiler. Der FDP-Kreisrat hatte gefordert, den Sonntagsbetrieb ganz einzustellen. Feiler offenbare mit dieser Aussage, dass er die Bedeutung und Aufgabe eines öffentlichen Verkehrs überhaupt nicht verstanden hat. Das Angebot müsse so ausgeweitet und optimiert werden, dass es eine attraktive Konkurrenz zum Auto wird. „Dafür brauchen wir schleunigst die Stadtbahn von Öhringen nach Crailsheim und von Waldenburg nach Forchtenberg“, so Katharina Hauer, eine von Lanys Mitstreiterinnen.

Grüne Jugend empfiehlt Kreisräten vierwöchigen Selbstversuch ohne Auto

Die Grüne Jugend empfiehlt den Kreistagsmitgliedern, für vier Wochen ihr eigenes Auto in der Garage stehen zu lassen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln ihre beruflichen und privaten Termine wahrzunehmen. Und wenn gerade kein Bus fahren sollte, müssten sie eben zu Fuß gehen.

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Lebensversicherung an Finanzinvestoren

Mehrere Versicherungskonzerne sondieren zur Zeit den Verkauf ihrer deutschen Kundenbestände in der Lebensversicherung. Neben der Einstellung des Neugeschäfts kommen auch Verkauf an Wettbewerber oder Finanzinvestoren infrage.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

„Im besten Fall übernehmen wir noch in diesem Jahr den ersten Lebensversicherer“, sagte Thomas Schmitt, Vorstand des Frankfurter Finanzinvestors Augur Capital, der WirtschaftsWoche.
Kunden der von Finanzinvestoren übernommenen Lebensversicherer drohen niedrigere Renditen. Investoren könnten Versicherten nur noch die von der Finanzaufsicht BaFin vorgeschriebene Mindestbeteiligung bezahlen.

http://www.wiwo.de/finanzen/lebensversicherer-verkaufen-kundenbestaende-430514/print/

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Richtfest des Kocherquartiers in Schwäbisch Hall – Hohenlohe-ungefiltert ruft zur Diskussion über das „Jahrhundertbauwerk“ auf

Ein Bild der Großbaustelle "Kocherquartier" in Schwäbisch Hall aus dem Jahr 2009. Im Hintergrund sind noch Gebäude des ehemaligen Gefängnisses zu sehen.

Ein Bild der Großbaustelle "Kocherquartier" in Schwäbisch Hall aus dem Jahr 2009. Links im Hintergrund sind alte Gebäude des ehemaligen Gefängnisses zu sehen.

„Schwäbisch Haller Einkaufszentrum nimmt Formen an – Oberbürgermeister Pelgrim eröffnet Richtfest im Kocherquartier“ lautet die Überschrift einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall von heute, Montag, 17. Mai 2010, die um 16.04 Uhr per E-Mail in der Redaktion von Hohenlohe-ungefiltert eingetroffen ist.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Pressestelle der Stadt Hall mit hellseherischen Fähigkeiten?

Die Meldung sieht auf den ersten Blick nicht sonderlich spektakulär aus. Verwunderlich ist aber der weitere Inhalt des Schreibens,  wenn man bedenkt, dass die Veranstaltung laut Einladung der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall erst am Montag, 17. Mai 2010, um 17 Uhr beginnen sollte – also etwa eine Stunde nach Eingang der Pressemitteilung in der Redaktion. Der Wortlaut der Pressemitteilung von Montag, 17. Mai 2010, um 16.04 Uhr ist wie folgt: „Am gestrigen Nachmittag schlug Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim mit dem Richtfest des „Kocherquartiers“ ein neues Kapitel Schwäbisch Haller Geschichte auf. „Wir warten nicht ab, was die Zukunft mit sich bringt, sondern wir gestalten unsere Zukunft selber!“, rief ein sichtlich stolzer OB den zahlreichen Gästen zu. Und das dürfte nicht übertrieben sein: Mit einer Bausumme von 100 Millionen Euro und einer Gesamtfläche von 18.000 Quadratmetern verändert das „Kocherquartier“ nachhaltig das Gesicht der Stadt und stellt zugleich die umfassendste Baumaßnahme Halls seit dem Stadtbrand von 1728 dar.

Auf demografische Veränderung reagiert

In seinem Grußwort sprach der Oberbürgermeister von einer demographischen Veränderung der Bevölkerungszusammensetzung, die eine Trendwende erfordere. „Wir müssen zurück von der grünen Wiese und rein in die Stadt“, so Hermann-Josef Pelgrim. Die Menschen würden die Chancen integrierter Lagen, erkennen und nutzen. Neben einem 13.000 Quadratmeter großen Einkaufs- und Handelszentrum entstünden zusätzliche Flächen für Wohnungen und eine Erweiterung der Kulturangebote. Insbesondere bekämen die Musikschule, das Stadtorchester und auch die Volkshochschule neue Räumlichkeiten. „Mit dem Kocherquartier stellen wir die Weichen in Richtung Zukunft und stärken das urbane Herz unserer Stadt“, so der OB abschließend.

Stichwort „Kocherquartier“:
Einkaufen wird zu einem neuen Erlebnis – 13.000 Quadratmeter neue Handelsflächen mit einem guten Branchenmix von Lebensmittler bis Bekleidung und Drogerie. Dazu ein Ärzte- und Dienstleistungsangebot, 350 Parkplätze in der Tiefgarage und ein neuer Zentraler Omnibusbahnhof, der erstmalig den Stadt- und Regionalbus miteinander verbindet. Zudem entstehen neue öffentliche Plätze und Gassen sowie Park- und Flanierzonen. Mitten drin das „Haus der Bildung“ auf einer Flächte von 3.250 Quadratmeter, das die Musikschule, das Stadtorchester und auch die Volkshochschule beherbergt. Ein Blick in die Zukunft des Kocherquartiers ist auf www.kocherquartier-sha.de möglich.“

„Sichtlich stolz“ vor „zahlreichen Gästen“

Soweit die Pressemitteilung der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall, die mit einem „Sperrvermerk“ Montag, 17. September 2010, 18 Uhr versehen war. Vor diesem Termin sollte sie also nicht veröffentlicht werden. Ob die Veranstaltung aber überhaupt stattgefunden hat, und wenn ja, ob „zahlreiche Gäste“ dabei waren, ist bisher (Stand Montag, 17. Mai 2010, 22.34 Uhr) nicht bekannt. Der Autor der städtischen Pressemitteilung wusste aber schon Stunden vor dem geplanten Beginn des Richtfestes, dass der Haller Oberbürgermeister „sichtlich stolz, den „zahlreichen Gästen“ etwas zurufen wird. Das grenzt an Wahrsagerei.

Hohenlohe-ungefiltert ruft zur Diskussion über das Kocherquartier in Schwäbisch Hall auf

Die Baumaßnahme Kocherquartier in Schwäbisch Hall ist vielfach umstritten. Hohenlohe-ungefiltert ruft die Leserinnen und Leser auf, ihre Meinung zu diesem „Jahrhundertbauwerk“ zu schreiben. Das könnte eine spannende Diskussion werden. Nutzen Sie dazu die Kommentarfunktion unter diesem Artikel.

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Monatlicher Unternehmer-Stammtisch des Regiogeldes Hohenloher Franken in Schwäbisch Hall

Der nächste monatliche Unternehmer-Stammtisch des Regiogeldes „Hohenloher Franken“ findet am Donnerstag, 20. Mai 2010, um 20 Uhr beim Mitgliedsbetrieb Hotel Hohenlohe in der Bar „JenseitsKochers“ in Schwäbisch Hall statt.

Von den Veranstaltern

Unternehmer, Aktive und alle Interessierten sind willkommen

Die beteiligten Unternehmer, alle Aktiven und Interessierte sind herzlich dazu einladen. Neben dem lockeren Austausch über den Stand des Regiogelds, Ideen, Vorstellungen und weitere Ziele steht ein Rückblick auf die erfolgreiche Teilnahme des Hohenloher Franken beim „Festival der Natur“ Ende April 2010 und die Planung von weiteren Events auf dem Programm.

Kurzinfo: Unternehmer-Stammtisch „Hohenloher Franken“ am Donnerstag, 20. Mai 2010, um 20 Uhr im Hotel Hohenlohe – Bar „JenseitsKochers“, Weilertor 14, Schwäbisch Hall.

Weitere Informationen über das Regiogeld Hohenloher Franken im Internet auf der Seite http://www.hohenloherfranken.de/

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„Der Kameruner Artist Hermann Kessern – ein schwarzer Crailsheimer“ – Buchvorstellung am Montag, 17. Mai 2010

Hermann Kessern (Zweiter von links) mit seiner Zirkus-Truppe.

Hermann Kessern (Zweiter von links) mit seiner Zirkus-Truppe Bonambelas. Der in Kamerun geborene Mann wohnte über 60 Jahre lang in Crailsheim.

Die Lebenssituation schwarzer Menschen in Deutschland während des 20. Jahrhunderts war über weite Strecken gekennzeichnet von (mehr oder minder subtiler) Herabsetzung, von Ausgrenzung, bisweilen auch von offener Verfolgung. Umso überraschender mag es klingen, dass mit Hermann Kessern (1896 – 1981) ein Schwarzafrikaner über mehr als 60 Jahre in Crailsheim seinen Wohnsitz hatte und durchaus hier verwurzelt war.

Pressemitteilung des Stadtarchivs Crailsheim

Buchpräsentation: Der Eintritt ist frei

Monika Firla hat darüber das Buch „Der Kameruner Artist Hermann Kessern – ein schwarzer Crailsheimer“ geschrieben. Monika Firla ist ausgewiesene Kennerin des Schicksals Schwarzer Menschen insbesondere in Württemberg. Sie hat aus einer Vielzahl von Quellen das außergewöhnliche Leben Hermann Kesserns erarbeitet und stellt es bei der Buchpräsentation am Montag, 17. Mai 2010, um 19.30 Uhr in ihrem reich bebilderten Werk vor. Die Buchvorstellung des Baier Verlags Crailsheim und des Stadtarchivs Crailsheim findet im Crailsheimer Stadtmuseum im Spital statt. Der Eintritt ist frei.

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