„Singen wie die Stars und vieles mehr“ – Jugendkulturwochen in Crailsheim

Für die diesjährige Kinder- und Jugendkulturwoche in Crailsheim sind inzwischen schon über 1000 Anmeldungen eingegangen. Einige der gut 70 Veranstaltungen rund um das Motto „Stadt • Land • Fluss“ sind ausgebucht, bei einer Vielzahl sind aber noch Plätze frei. Eine kleine Auswahl, die Appetit auf Kultur machen soll.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Freitag, 12. April 2019:

Wir nageln eine Rieselkaskade – für Schüler/innen der 3. bis 5. Klasse, 11 bis 13 Uhr

Wald- und Naturerleben für Kinder von 6 bis 12, 15:30 bis 18 Uhr

Montag, 15. April 2019

Body Percussion, 10 bis 12 Uhr (Kinder von 11 bis 14), 13:30 bis 15:30 Uhr (Jugendliche ab 15)

Kart fahren im Indoorparcours – für Jugendliche ab 14, 13 bis 18 Uhr

Dienstag, 16. April 2019:

Ausflug ins Freilandmuseum Wackershofen – für Kinder von 8 bis 12, 9:25 bis 16:15 Uhr

Fischermobil an der Jagst, 13 bis 14:30 Uhr (Kinder von 6 bis 10), 15 bis 16:30 Uhr (Jugendliche ab 11)

Entdecke den Wald neu! –  für Kinder von 10 bis 15, 14 bis 16 Uhr

Mittwoch, 17. April 2019:

Fischermobil an der Jagst, 9 bis 10 Uhr (Kinder von 4 bis 6), 13 bis 14:30 Uhr (Kinder von 6 bis 10), 15 bis 16:30 Uhr (Jugendliche ab 11)

Regionale Schupfnudel-Variationen – für Kinder ab 8, 10 bis 12 Uhr

Besuch des Bergwerks Tiefer Stollen – für Schüler/innen ab Klasse 5, 12 bis 17 Uhr

Wanderung durch das Jagst- und Gronachtal – für Kinder von 8 bis 12, 14 bis 17 Uhr

Hits für Teens: Singen wie die Stars – für Jugendliche von 12 bis 15, 15 bis 17 Uhr

Donnerstag, 18. April 2019:

Fischermobil an der Jagst, 9 bis 10 Uhr und 10 bis 11 Uhr (jeweils Kinder von 4 bis 6), 13 bis 14:30 Uhr (Kinder von 6 bis 10), 15 bis 16:30 Uhr (Jugendliche ab 11)

Weitere Informationen und Kontakt:

Dies ist nur eine kleine Auswahl. Die Broschüre mit allen Kursen und Workshops und allen Daten kann gibt es im Internet auf folgenden Seiten:

www.crailsheim.de

Anmeldungen bei der Städtischen Volkshochschule auf folgender Internetseite:

www.vhs-crailsheim.de im Bereich „junge vhs“

Telefon: 07951 403-3800

Die OrganisatorInnen bitten um frühzeitige Anmeldung.

 

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„Feinfühlige Lyrik, brachialer Humor oder satirische Kurzgeschichte“ – Acht Poetry-Slammer treten im Crailsheimer Hangar an

Der Poetry Slam im Crailsheimer Hangar findet am Freitag, 12. April 2019, um 20 Uhr statt. Einlass ist ab 19 Uhr. Beim Dichterwettstreit im Hangar treten acht Poetry Slammer gegeneinander an.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Mit Jule Fruth aus Lobenhausen

Die Idee dieses Literaturformats ist einfach wie spannend zugleich: Jeder darf mit selbst verfassten Texten teilnehmen. Bis zu acht Poeten und Geschichtenerzähler jeden Alters stehen somit in einem nicht ernst gemeinten Wettstreit um die besten Texte des Abends. Das Publikum kürt den Sieger. Beide offenen Listenplätze sind bereits vergeben, so treten Jule Fruth aus Lobenhausen und Dennis Nachtigall aus Steinheim an der Murr an.

Amtierender deutschsprachiger Vizemeister

Die anderen Plätze wurden im Vorfeld gebucht und sind mit deutschlandweit bekannten Szene-Stars gespickt. Durch die Zusammenarbeit mit dem Ex-Ansbacher Michael Jakob (Zirndorf), der in der Rezatstadt seit 16 Jahren Poetry Slams veranstaltet, kommt ein exklusives Booking zustande. Mit dabei: Daniel Wagner aus Heidelberg, amtierender deutschsprachiger Vizemeister, Andivalent aus Mannheim, Moritz Konrad aus Karslruhe, Tom Candussi aus Graz, Jasmin Sell aus Bochum und Markus Becherer aus Kaiserslautern.

Bühnenpoesie der Extraklasse

Mit diesen Slammerinnen und Slammern hat das Publikum die Chance auch in Crailsheim Bühnenpoesie der Extraklasse zu erleben, wie sie sonst nur in Großstädten über die Bühne geht! Feinfühlige Lyrik, brachialer Humor oder satirische Kurzgeschichte, bei diesem Slam kann und wird alles passieren. Außer Langeweile.

Restkarten an der Abendkasse

Karten gibt es für 8 Euro / 5 Euro ermäßigt (Schüler/Studenten) im Vorverkauf im Bürgerbüro der Stadt Crailsheim oder im Jugendbüro am Volksfestplatz. Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich.

Weitere Informationen und Kontakt:

Jugendbüro Crailsheim, Katja Kliemank

Telefon: 07951-9595816

E-Mail: katja.kliemank@crailsheim.de

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„Großbritannien darf Assange nicht an USA ausliefern“ – Kommentar der Journalistenvereinigung Reporter ohne Grenzen

Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert die britischen Behörden auf, bei ihrer Behandlung des festgenommenen Wikileaks-Gründers Julian Assange den Prinzipien von Meinungs- und Pressefreiheit einschließlich des journalistischen Quellenschutzes Vorrang zu geben. Großbritannien sollte in Einklang mit seinen Gesetzen und internationalen Menschenrechtsverpflichtungen handeln und Assange nicht wegen seiner Journalismus-ähnlichen Aktivitäten an die USA ausliefern.

Kommentar von Reporter ohne Grenzen (ROG)

Journalistische Berichterstattung

„Wikileaks-Veröffentlichungen wie die Irak-Papiere waren zweifellos von öffentlichem Interesse und haben breite politische Debatten ausgelöst. Assange noch nach fast neun Jahren dafür zu verfolgen, wäre eine reine Bestrafung und ein gefährlicher Präzedenzfall für Journalistinnen und Journalisten, für Whistleblower und andere journalistische Quellen“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. „Großbritannien muss gegenüber den USA zu seinen Prinzipien stehen und sicherstellen, dass Assange für seinen Beitrag zu journalistischer Berichterstattung entsprechend britischem und EU-Recht geschützt wird.“

Diplomatisches Asyl entzogen

Am Donnerstag (11. April) entzog die Regierung Ecuadors Assange das diplomatische Asyl. Unmittelbar darauf nahm ihn die britische Polizei noch in den Räumen der ecuadorianischen Botschaft in London auf der Grundlage eines Haftbefehls aus dem Jahr 2012 fest, weil er seine Kautionsauflagen verletzt und sich seinerzeit nicht einem Gericht gestellt habe. Assange hatte von der damaligen Regierung Ecuadors Asyl erhalten, nachdem ein britisches Gericht seine Auslieferung nach Schweden erlaubt hatte. In dem skandinavischen Land sollte er sich wegen Vergewaltigungsvorwürfen verantworten, die 2017 schließlich fallengelassen wurden.

200.000 diplomatische Depeschen veröffentlicht

Assange weigerte sich seit 2012, die ecuadorianische Botschaft in London zu verlassen, weil er befürchtete, nach einer Auslieferung nach Schweden werde man ihm in den USA wegen der Veröffentlichung von mehr als 200.000 diplomatischen Depeschen den Prozess machen, die Wikileaks im Jahr 2010 publik gemacht hatte.

Lage der Pressefreiheit in Großbritannien und den USA:

Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Großbritannien auf Platz 40, die USA stehen auf Platz 45 von 180 Staaten. Weitere Informationen zur Lage der Pressefreiheit in den beiden Ländern finden gibt es im Internet auf folgenden Seiten:

www.reporter-ohne-grenzen.de/grossbritannien

www.reporter-ohne-grenzen.de/usa

Link zum Artikel und weiteren Informationen auf der Internetseite von Reporter ohne Grenzen:

ROG: Großbritannien darf Assange nicht an USA ausliefern

https://ogy.de/u7b8

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„Viele Häftlinge überlebten den Todesmarsch nicht“ – Gedenkfeier der KZ-Initiative Schwäbisch Hall-Hessental

Die Gedenkfeier der KZ-Initiative Schwäbisch Hall-Hessental findet am Freitag, 5. April 2019, um 18 Uhr statt. Ort der Veranstaltung ist auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers am Bahnhof Hessental. Es spricht Martin Kunzmann, Vorsitzender des DGB Baden-Württemberg. Außerdem gibt es einen Beitrag von Schülern des Erasmus-Widmann-Gymnasiums Schwäbisch Hall zum Thema „Umgang mit der Vergangenheit“.

Vom DGB-Nordwürttemberg

Hessentaler Todesmarsch 1945

Am 5. April 1945 begann die SS, die Häftlinge des Lagers Schwäbisch Hall-Hessental nach Süden, Richtung Dachau zu treiben. Viele Häftlinge haben diesen „Todesmarsch“ nicht überlebt.

Weitere Informationen und Kontakt:

Silvia Wagner, Gewerkschaftssekretärin, DGB-Bezirk Baden-Württemberg, Büro Schwäbisch Hall, Schlichtweg 4, 74523 Schwäbisch Hall

Telefon: 0791-950290

Mobil: 0170-8514009

Telefax: 0791-9502932

E-Mail: silvia.wagner@dgb.de

cid:image001.png@01CF2E0F.86B9BBA0

Internet:

www.nordwuerttemberg.dgb.de

www.bw.dgb.de

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„Verantwortungslose Kinderpolitik“ – Leserbrief von Hans A. Graef aus Schwäbisch Hall

„Jedes vierte Kind ist chronisch krank“, „In fast allen Kindergärten fehlt Personal“ (Zitat: Haller Tagblatt), katastrophale Orkane zerstören die Heimat armer Kinder. Hat das etwas mit der Umweltvergiftung zu tun, mit unserer Wachstumwirtschaft, mit unserer Geringschätzung der Kinder (die wir doch privat so sehr lieben)?

Von Hans A. Graef, Schwäbisch Hall

Negativste Prognose ist eingetreten

„Wir haben die Zukunft von unseren Kindern nur geborgt“ – das haben wir Grüne 1980 plakatiert. Das heißt, die Wirtschafts- und Lebensweise soll so organisiert sein, dass unsere Enkel und unser Planet auch 2078 noch Lebensbedingungen für alle Menschen bietet. Der Klimaforscher Professor Latif hat in der Volkshochschule 1989 drei Klima-Szenarios erläutert – die negativste Prognose ist eingetreten. Und was machen wir, die Wirtschaft, die Politik, die Schulen? Die Schulbehörden wollen die Proteste der Jugendlichen, die ihr Smartphone weglegen, die für ihre Zukunft demonstrieren, mit lächerlichen Sanktonen belegen.

Reale Ökobilanzen veröffentlichen

Und die erfolgreiche kapitalistische Wirtschaft versucht, mit ihren einseitigen Informationen die Lehrpläne zu definieren: mehr Wachstum trotz misslungener Globalisierung, ungezügelte Marktwirtschaft zugunsten der Reichen, keine realen Ökobilanzen. Dann würde man erkennen, dass die Klimaschäden längst das Wachstum überholt haben.

Regellose Marktwirtschaft

Die Verantwortungsfrage steht an der Wand: Sind Individuen unserer Eliten verantwortlich, die aus der Perspektive von oben die für sie positive, tüchtige Wirtschaft loben? Ist es das System der neoliberalen, also regellosen Marktwirtschaft? Sind es die Religionen, die ein gutes Gewissen verschaffen, Almosen organisieren – aber den Kapitalismus nicht thematisieren? Sind es die Menschen, die in ihren Medien, ihrer Kunst, Kultur, ihrer Konsumwelt und ihrem Luxus versinken und verlernt haben nachzudenken? Lebensgenuss auf Kosten kommender Generationen? Dazu noch sieben  Flugreisen jährlich, Kreuzfahrten und Luxushotels – für das Wachstum, ganz billig!

Tötet diese Wirtschaft ?

Tötet diese Wirtschaft, wie der Papst sagte? Diese Ökonomie stinkt zum Himmel – aber viele werden später wieder sagen, das haben wir nicht gwusst. Eine neue Aufklärung ist erforderlich – die Menschheitsgeschichte steht zur Diskussion. Das ist keine Frage für Parteiengezänk, sondern für Denken in Zusammenhängen. Haben nicht alle Kinder Menschenrechte?

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„Auf den Spuren von Hexen, Mördern und Besessenen“ – Stadtführung in Crailsheim

Eine Stadtführung „Auf den Spuren von Hexen, Mördern und Besessenen“ gibt es am Sonntag, 7. April 2019, in Crailsheim. Treffpunkt ist um 11 Uhr auf dem Marktplatz. Die Führung dauert etwa 90 Minuten. Es ist keine Voranmeldung erforderlich.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Strafjustiz in früheren Jahrhunderten

Die Themenführung des Crailsheimer Stadtführungsservice steht unter dem Motto „Kriminalität und Strafjustiz in früheren Jahrhunderten“. Der mittägliche Rundgang führt an Plätze der Innenstadt, die von Hexen und Henkern, von Mördern und Besessenen berichten.

Info: Erwachsene 4 Euro, Jugendliche (12 bis 18 Jahre) 2 Euro, Kinder unter 12 Jahren frei. Keine Voranmeldung erforderlich.

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„Sperrmüllmarkt im historischen Güterschuppen in Gerabronn“ – Veranstalter ist der Förderverein „Nebenbahn Blaufelden-Gerabronn-Langenburg“

Einen Sperrmüllmarkt im historischen Güterschuppen des Bahnhofs Gerabronn veranstaltet der Förderverein „Nebenbahn Blaufelden-Gerabronn-Langenburg“ am Samstag 6. April 2019. Anlieferung ist von 9 bis 12 Uhr, Abholung: 13 Uhr bis 15 Uhr.

Vom Förderverein „Nebenbahn Blaufelden-Gerabronn-Langenburg“

Sachen müssen funktionieren

Voraussetzung für die Anlieferung der Gegenstände ist ihre volle Funktionsfähigkeit. Die Mitglieder des Fördervereins prüfen, ob die Waren für diesen Markt geeignet sind. Hausmüll, verwertbare Abfälle, Problemstoffe, Kühl- und Gefriergeräte, kaputte Elektrogeräte oder Schrott werden nicht angenommen.

Für Essen und Trinken ist bestens gesorgt. Es gibt Gegrilltes, Getränke, Kaffee, Tee, Kuchen und Brezeln.

Mit der Aktion des Sperrmüllmarkts helfen Sie mit zur Müllvermeidung. Was der eine nicht mehr gebrauchen kann, erfreut den nächsten umso mehr. Wer Geräte, Möbel und Gegenstände in vollständigen und funktionierenden Zustand abzugeben hat kann dies dem Förderverein übergeben. Am Nachmittag können die Gegenstände von Interessenten und Liebhaberin Bahnhof Gerabronn kostenlos abgeholt werden.

Aktuelle Informationen auf folgender Internetseite:

www.nebenbahn.info

Wer Fragen zum Sperrmüllmarkt hat oder mithelfen möchte, erhält Auskunft unter folgenden Kontaktdaten:

Telefon: 07955 / 92 63 90

E-Mail: marc.mueller.wallhausen@web.de (Marc Müller)

Telefon: 0160-97 49 71 40

E-Mail: schuerer-j@t-online.de (Jörg Schürer)

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„Mehrheitlich tagt der Gemeinderat nichtöffentlich“ – Über das Kommunalparlament in Kirchberg/Jagst

„Die Sitzungen des Gemeinderats sind öffentlich. Nichtöffentlich darf nur verhandelt werden, wenn es das öffentliche Wohl oder berechtigte Interessen Einzelner erfordern; über Gegenstände, bei denen diese Voraussetzungen vorliegen, muss nichtöffentlich verhandelt werden.“ So steht es im Paragraf 35 der baden-württembergischen Gemeindeordnung (GemO). Dieser Abschnitt wird auch als „Öffentlichkeitsgrundsatz“ bezeichnet. Da sollte man davon ausgehen können, dass das Gemeindegremium deutlich mehr öffentlich als nichtöffentlich tagt. In Kirchberg/Jagst ist das Gegenteil der Fall.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Kostenpflichtige Auskunft

Kirchberg/Jagst ist ein Kleinstadt mit rund 4300 Einwohnern im Nordosten von Baden-Württemberg (Landkreis Schwäbisch Hall). Hohenlohe-ungefiltert hat bei der Stadtverwaltung Kirchberg/Jagst wegen der Dauer der öffentlichen Sitzungen und nichtöffentlichen Sitzungen des Kirchberger Gemeinderats während der aktuellen Wahlperiode seit 2014 nachgefragt. Die Stadtverwaltung hat dem Fragesteller eine schriftliche (kostenpflichtige) Auskunft erteilt. Preis: 30 Euro.

48 zu 52 Prozent

In den 23 Sitzungen zwischen 25. April 2016 und 14. Mai 2018 hat der Gemeinderat nach Angaben der Stadtverwaltung Kirchberg/Jagst 2107 Minuten (35 Stunden, 7 Minuten) lang öffentlich getagt (48 Prozent) und 2258 Minuten (37 Stunden, 38 Minuten) nichtöffentlich (52 Prozent). Bei den nichtöffentlichen Sitzungen fehlen noch die Zeiten für die Klausurtagungen und die nichtöffentlichen Sitzungen zum Thema Gemeindeentwicklungskonzept 2030. Wenn diese Sitzungsstunden dazugerechnet werden, neigt sich die Waage noch stärker auf die Seite der nichtöffentlichen Sitzungen.

Öffentliche Sitzung ist „Pause“

Das Kuriose in Kirchberg/Jagst: Die Sitzungsabende beginnen fast immer mit einer nichtöffentlichen Sitzung von etwa einer Stunde Dauer. Dann wird die nichtöffentliche Sitzung unterbrochen, die Zuhörer werden hereingelassen und die öffentliche Sitzung beginnt. Wenn die öffentliche Sitzung beendet ist und die Zuhörer den Saal verlassen haben, tagt der Kirchberger Gemeinderat wieder nichtöffentlich weiter. So verfährt das kommunale Gremium an den Sitzungstagen seit dem 18. Mai 2015 bis heute. Die öffentlichen Sitzungen werden im Auswertungsprotokoll der Stadtverwaltung als „Pause“ bezeichnet.

Ein Beispiel vom 27. März 2017 (Protokoll der Stadtverwaltung Kirchberg/Jagst):

Sitzungsbeginn (nichtöffentlich): 19 Uhr

„Pause“: 20 Uhr bis 20.55 Uhr

Ende: 21.45 Uhr

Im Klartext heißt das: Der Kirchberger Gemeinderat hat am 27. März 2017 von 19 Uhr bis 20 Uhr nichtöffentlich verhandelt. Von 20 Uhr bis 20.55 Uhr fand die öffentliche Sitzung statt. Anschließend wurde bis 21.45 Uhr wieder nichtöffentlich getagt. Die öffentliche Sitzung dauerte 55 Minuten, die zwei nichtöffentlichen Sitzungen zusammengerechnet 1 Stunde und 50 Minuten. Fraglich, ob das im Sinne des Öffentlichkeitsgrundsatzes der baden-württembergischen Gemeindeordnung ist. Auf jeden Fall ist es ein Indiz für mangelhafte Transparenz der Gemeinderatsarbeit. Das sollte sich ändern.

Weitere Informationen im Internet:

http://www.landesrecht-bw.de/jportal/portal/t/wd4/page/bsbawueprod.psml?pid=Dokumentanzeige&showdoccase=1&js_peid=Trefferliste&documentnumber=1&numberofresults=1&fromdoctodoc=yes&doc.id=jlr-GemOBWV16P35#focuspoint

https://dejure.org/gesetze/GemO/35.html

Der Wortlaut des Paragrafen 35 der Gemeindeordnung von Baden-Württemberg:

§ 35 Öffentlichkeit der Sitzungen

(1) Die Sitzungen des Gemeinderats sind öffentlich. Nichtöffentlich darf nur verhandelt werden, wenn es das öffentliche Wohl oder berechtigte Interessen Einzelner erfordern; über Gegenstände, bei denen diese Voraussetzungen vorliegen, muss nichtöffentlich verhandelt werden. Über Anträge aus der Mitte des Gemeinderats, einen Verhandlungsgegenstand entgegen der Tagesordnung in öffentlicher oder nichtöffentlicher Sitzung zu behandeln, wird in nichtöffentlicher Sitzung beraten und entschieden. In nichtöffentlicher Sitzung nach Satz 2 gefasste Beschlüsse sind nach Wiederherstellung der Öffentlichkeit oder, wenn dies ungeeignet ist, in der nächsten öffentlichen Sitzung im Wortlaut bekannt zu geben, soweit nicht das öffentliche Wohl oder berechtigte Interessen Einzelner entgegenstehen.

(2) Die Gemeinderäte sind zur Verschwiegenheit über alle in nichtöffentlicher Sitzung behandelten Angelegenheiten so lange verpflichtet, bis sie der Bürgermeister von der Schweigepflicht entbindet; dies gilt nicht für Beschlüsse, soweit sie nach Absatz 1 Satz 4 bekannt gegeben worden sind.

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„Schlag ins Gesicht der kritischen Zivilgesellschaft“ – Attac Schwäbisch Hall zur Aberkennung der Gemeinnützigkeit

Einen „Schlag ins Gesicht der kritischen Zivilgesellschaft“ nennt die Attac-Gruppe Schwäbisch Hall den Entzug der Gemeinnützigkeit für den Verein. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht die Stellungnahme von Attac Schwäbisch Hall in voller Länge.

Von der Attac-Gruppe Schwäbisch Hall

Für einen fairen Handel

Attac scheint nach dem Entscheid des Bundesfinanzgerichtshofs nun endgültig seine Gemeinnützigkeit verloren zu haben. Im Sinne des Gesetzes ist es also nicht gemeinnützig sich für eine gerechtere Besteuerung einzusetzen. Im Sinne des Gesetzes ist es also nicht gemeinnützig sich für eine gerechtere Form der Globalisierung auszusprechen, eine die auf fairem Handel basiert und den Ländern des Südens nachhaltige Entwicklungschancen einräumt.

Für eine stärkere Bankenregulierung

Im Sinne des Gesetzes sei es nicht gemeinnützig, wenn man eine stärkere Bankenregulierung fordert damit sich eine Krise wie 2008 nicht wiederholt.
Im Sinne des Gesetzes sei es nicht gemeinnützig. wenn man das Klagerecht von Großkonzernen gegenüber Bürger‘innen ablehnt.

Gleichzeitig sind andere Dinge scheinbar unbestritten gemeinnützig:

Lobbyorganisationen wie die „Initiative Soziale Marktwirtschaft“, ein Interessenverband der Arbeitgeber, der maßgeblich an der Ausgestaltung von Hartz 4 beteiligt war.
Oder die „Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik e.V.“, ein Lobbyorgan der Rüstungsindustrie. Die Liste geht noch weiter, wie die Südwestpresse berichtete: auch UNITER, eine paramilitärische Reservistenorganisation, die laut taz-Recherche als eindeutig rechtsnational einzustufen ist und mit autokratischen Regimen kooperiert –  auch gemeinnützig.

Politisches Engagement nicht gemeinnützig

Zur Begründung teilte das Gericht mit, es sei nicht gestattet sich politisch zu engagieren und gleichzeitig gemeinnützig zu sein. Dies kollidiere mit dem Parteienfinanzierungsgesetz. Das mag formaljuristisch ja stimmen, an dieser Stelle sei aber eine Frage gestattet: „Was bitte ist nicht politisch?“

Es geht in die falsche Richtung

Wir sehen in dem Urteil einen Richtungsentscheid in die falsche Richtung. Unbequeme Stimmen aus der Zivilgesellschaft sollen über die Aberkennung der Gemeinnützigkeit von Spendengeldern zum Schweigen gebracht werden. Es ist zu befürchten, dass Attac nur der Anfang ist und andere Organisationen wie Campact oder die Umwelthilfe folgen. Gleichzeitig diskreditiert man uns und schädigt unseren Ruf. Lieber mundtot machen, statt Inhalte oder Argumente austauschen, scheint hier offenbar die Maxime zu sein.

Wir von Attac Schwäbisch Hall schließen uns der Meinung der „Allianz für Rechtssicherheit und Demokratie“ an, in der sich über 80 Organisationen zusammengefunden haben:

“Der Bundestag muss den Handlungsspielraum zivilgesellschaftlicher Organisationen sichern und zügig neue gemeinnützige Zwecke ins Gesetz schreiben. Menschen schließen sich zusammen, um sich selbstlos außerhalb von Parteien und Profitinteresse für Demokratie und Gesellschaft zu engagieren. Dieses Engagement für Umweltschutz oder Gerechtigkeit mag manchmal nerven, aber führt zu besseren Entscheidungen, weil dadurch sonst ungehörte Stimmen in die politische Willensbildung einfließen.“

Jetzt erst recht weitermachen

In diesem Sinne machen wir hier als regionale Ortsgruppe weiter „Jetzt erst recht!“. Wir treffen uns meist am ersten Donnerstag im Monat, um 20 Uhr im Umweltzentrum Schwäbisch Hall, Gelbinger Gasse 85.

Weitere Informationen und Kontakt:

https://www.attac-netzwerk.de/index.php?id=71108

https://www.attac.de/was-ist-attac/strukturen/attac-netzwerk/

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