„Kindertag im Freilandmuseum Wackershofen“ – Am heutigen Sonntag von 11 Uhr bis 17 Uhr

Der Kindertag im Freilandmuseum Wackershofen findet am heutigen Sonntag, 20. Juli 2014, von 11 bis 17 Uhr im Hohenloher Freilandmuseum statt. „Kinder, auf nach Wackershofen!“, meinen die Organisatoren.

Vom Freilandmuseum Wackershofen

Viele Aktivitäten zum Mitmachen

Und da ist, wie immer am Kindertag, viel zu erleben, auszuprobieren und auch zu lernen. Denn Kinder können an diesem Tag auf Zeitreisen gehen und in längst vergangene Welten hineinschauen. Unter Anleitung können sie selbst tätig werden und Wolle filzen oder Schwerter schnitzen. Oder wie zu Großmutters Zeiten mit dem Spinnrad Fäden spinnen oder Wäsche waschen. Andere wollen schmieden oder lernen, wie das Getreide früher mit dem Dreschflegel ausgedroschen wurde. Wer noch nicht weiß, woher der Spruch: „hungrig wie ein Scheunendrescher“ kommt, wird es danach wissen. Aber auch beim Bauen von Vogelscheuchen, beim Modellieren mit Ton, beim Spachteln oder Schablonieren ist Mitmachen angesagt.

Einführung in die Sütterlinschrift

Handgeschriebenes von den Urgroßeltern ist für Kinder und auch die meisten Erwachsenen wie eine „Geheimschrift“. Dabei ist das ganz einfach zu lesen, wenn man die „Sütterlinschrift“ kennt. Einblicke in diese Schrift, in der vor hundert Jahren alle Kinder unterrichtet worden sind, gibt es im Schulhaus aus Satteldorf. Wie haben die Menschen früher telefoniert, wie funktionierten die großen Apparate an denen man kurbeln musste? Das alles kann man sich erklären lassen und zum Teil auch ausprobieren in der Ausstellung „Rund ums Telefon“ im Weidnerhof.

Kinder stehen im Mittelpunkt eines vielfältigen Geschehens

Zwischendurch können sich große und kleine Besucherinnen und Besucher mit der Pferdekutsche durchs Museumsgelände fahren lassen oder sich bei einem Stück frisch gebackenem Blooz für weitere Aktivitäten stärken. Der Kindertag ist für alle etwas Besonderes, denn diesmal stehen die Kinder im Mittelpunkt des vielfältigen Geschehens.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.wackershofen.de/freilandmuseum/cms/front_content.php?idart=61

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„Der NSU Prozess“ – Vortrag von Robert Andreasch in Schwäbisch Hall

Im Rahmen der Ausstellung „Die Opfer des NSU …“, die noch bis zum 1. August 2014 im Haus der Bildung (VHS) Schwäbisch Hall zu sehen ist, findet am Freitag, 18. Juli 2014, ein Vortrag über den Münchner NSU-Prozess statt. Beginn ist um 19 Uhr im Haus der Bildung/VHS. Es spricht Robert Andreasch von A.I.D.A./NSU-Watch, der als ständiger Beobachter den Münchner NSU-Prozess verfolgt. Veranstalter sind der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB-Kreis Schwäbisch hall ) und die Volkshochschule Schwäbisch Hall.

Von Siegfried Hubele, DGB-Kreisvorsitzender Schwäbisch Hall

Beobachtung des Strafprozesses gegen Beate Zschäpe

Robert Andreasch ist ein Kenner der „Rechten Szene“ und seit Beginn des Münchner NSU-Prozesses regelmäßiger Beobachter beim Oberlandesgericht München. Robert Andreasch arbeitet bei AIDA München (Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle) und für die unabhängige Prozessbeobachtungsstelle „NSU-watch“. Die Initiative „NSU-Watch“ wurde 2014 mit dem „Alternativen Medienpreis“ bedacht. Der Kern der Arbeit von NSU-watch ist die Beobachtung des Strafprozesses gegen Beate Zschäpe, Ralf Wohlleben Holger G., und Carsten Sch..

Verhandlungstage werden protokolliert und veröffentlicht

Die Verhandlungstage in München werden voll umfänglich protokolliert und stehen auch auf türkisch auf der Internet-Plattform von NSU-watch zur Verfügung. Ihr Wert ist die Detailliertheit und die Beschränkung auf Fakten. Das hört sich sehr „trocken“ an – aber die Texte haben es in sich.

Neonazi-Anwältin Nicole Schneiders aus  Hohenlohe

Andreasch berichtet in seinem Vortrag nicht nur über die „Erinnerungslücken“ der Angeklagten, sofern sie nicht schweigen wie Beate Zschäpe, sondern auch über Hintergründe von Zeugen aus dem rechten Umfeld oder von V-Leuten die sich in widersprüchliche Aussagen verstricken. Andreasch spricht auch über „Randerscheinungen“ beim Münchner NSU-Prozess – als Neonazis des so genannten“Freien Netz Süd“ zu Prozessauftakt ungehindert Flugblätter um das Gerichtsgebäude verteilten und „Freiheit“ für den Neonazi Ralf Wohlleben forderten. Von den Morden und Anschlägen des NSU distanzierten sie sich nicht. Einiges zu berichten gibt es auch über die Neonazi-Anwältin, Nicole Schneiders aus  Hohenlohe, die selbst eine braune Vergangenheit hat.

Über den NSU-Prozess diskutieren

Die Besucher erwartet ein spannender und sachkundiger Vortrag, mit der Möglichkeit mit dem Referenten über den NSU-Komplex zu diskutieren. Die Veranstaltung findet am Freitag, 18. Juli 2014, ab 19 Uhr, im Haus der Bildung/VHS Schwäbisch Hall statt. Veranstalter sind der DGB-Kreis Schwäbisch Hall und die VHS.

Weitere Informationen im Internet über Robert Andreasch und die Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München (A.I.D.A.) sowie die Plattform NSU-watch:

http://www.aida-archiv.de/

http://www.aida-archiv.de/index.php?option=com_content&view=article&id=4607:der-alternative-medienpreis-geht-an-nsu-watch&catid=50:aida-e-v&Itemid=1353

http://www.freie-radios.net/41934

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„Zensur durch den Bürgermeister nicht dulden“ – Ralf Garmatter verabschiedete sich nach 20 Jahren aus dem Ortschaftsrat in Kirchberg/Jagst-Hornberg

Eine Rede hat der Hornberger Ortschaftsrat Ralf Garmatter bei der Ortschaftsratssitzung in Hornberg am 14. Juli 2014 gehalten. Garmatter schied nach 20 Jahren aus dem Hornberger Ortschaftsrat aus. Hornberg ist ein Teilort der Stadt Kirchberg/Jagst. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht Garmatters Abschiedsrede in voller Länge.

Von Ralf Garmatter, Mitglied des Ortschaftsrats Kirchberg/Jagst-Hornberg

Bei keiner Sitzung gefehlt

20 Jahre Ortschaftsratstätigkeit gehen heute für mich zu Ende. Es waren 20 wechselvolle Jahre. Etwa 80 Sitzungen habe ich mitgemacht. Bei keiner einzigen habe ich gefehlt. Von 1994 bis 1999 war ich auch noch fraktionsloses Mitglied des Kirchberger Gemeinderats. Die kommunalpolitischen Ämter waren mir wichtig.

Harte, sachliche Diskussionen

Drei Ortsvorsteher habe ich in diesen 20 Jahren miterlebt. Fritz Endreß, Gerhard Kurz und nun Peter Krauß. Mit allen Ortsvorstehern habe ich jahrelang gerne und konstruktiv zusammengearbeitet. Bürgermeister Friedrich König erlebte ich als Bereicherung bei den Debatten um gute Lösungen für Hornberg – auch wenn die Diskussionen manchmal in der Sache hart waren.

Einige Beschlüsse, des Ortschaftsrats in meiner Amtszeit sind mir besonders in Erinnerung geblieben:

– Im Baugebiet Schalwiesen richteten wir eine Geschwindigkeitsbegrenzung ein.

– Das Baugebiet Schalwiesen erhielt im oberen (östlichen) Bereich einen Hochwasserschutz.

– Das Baugebiet Dorfwiesen wurde erschlossen.

– Der Spielplatz wurde saniert. Leider hat Wolfgang Bück aufgehört, die städtischen Grundstücke im Spielplatz und im Friedhof zu mähen.

– Am Spielplatz wurde eine Informationstafel über das Dorf und die Burg Hornberg aufgestellt.

– Für Anliegen der Feuerwehrabteilung Hornberg hatte der Ortschaftsrat immer ein offenes Ohr.

– Jedes Frühjahr machten wir eine „Feldwegeschau“ und versuchten im Anschluss die gröbsten Schäden an Straßen und Wegen beseitigen zu lassen.

– Für viel Diskussionsbedarf sorgte immer wieder die stinkende Abwasserleitung in der Baron-Kurt-Straße.

– Hart kämpfen mussten wir vor einigen Jahren für die „Unechte Teilortswahl“, die dem Ort Hornberg mindestens einen Sitz im Kirchberger Gemeinderat garantiert.

– In Erinnerung geblieben sind mir auch die Gedenkveranstaltungen und die Gedenkgottesdienste aus Anlass des Flugzeugabsturzes von 1983. Da arbeiteten wir eng mit der evangelischen Kirchengemeinde Hornberg zusammen. Diese gibt es nun leider nicht mehr. Sie fusionierte mit der Kirchengemeinde Kirchberg.

– Ein großer Erfolg für mich war die „Ortschaftsversammlung“ vor knapp zwei Jahren, die ich angeregt und mit vorbereitet hatte. Dabei ging es inhaltlich vor allem um den Bau der neuen Esbachbrücke im Tal. Viele Bürgerinnen und Bürger kamen, um sich zu informieren, Kritik zu üben und Fragen zu stellen. Solch eine Info- und Diskussionsveranstaltung sollte in Hornberg öfter stattfinden.

– Probleme bereitet immer wieder die mangelhafte Durchforstung des Schlossberges. Immer wieder drohen Bäume auf darunter stehende Häuser, Geländer oder Zäune zu fallen. Die Forstverwaltung der Crailsheimschen Familienstiftung mit Sitz in Morstein fällt gefährliche Bäume oft zu spät. Da müsste mehr getan und schneller gehandelt werden.

Selbstbewusst für Hornberg eingesetzt

1994 war ich im Ortschaftsrat, mit 29 Jahren der Jüngste. Karl Hanselmann war damals noch im Gremium. Die älteren Bürgerinnen und Bürger kennen ihn auch noch als Stadtrat und vor allem als kollegialen Feuerwehrkommandanten. Es war eine interessante Zeit mit den erfahrenen Männern im Ortschaftsrat. Sie haben sich mit der Ortschaft Hornberg identifiziert, kannten jedes Flurstück und fast jeden Stein auf der Gemarkung. Sie setzten sich selbstbewusst für ein gutes Gedeihen Hornbergs ein. Das hat mir imponiert.

Wasser für das Vieh aus dem Esbach geholt

Auch in den Nachsitzungen führten wir viele interessante Gespräche. Besonders erinnere ich mich an die Gespräche, in denen es darum ging, wie es früher in der „armen Ortschaft“ Hornberg gewesen war. Die „Oldies“ erzählten aus eigenem Erleben, wie es in Hornberg zuging, als es noch kein fließendes Wasser in den Häusern gab und viele Bürgerinnen und Bürger das Wasser für ihr Vieh noch im Esbach holen mussten; als es noch keine asphaltierten Straßen gab. Auch über die Zeit als Roman Spänle und danach Max Wendler noch Bürgermeister der selbstständigen Gemeinde Hornberg waren, wurde öfter gesprochen. Damals konnte man in Hornberg noch in der Dorfwirtschaft einkehren. Das waren auch für uns Hornberger Kinder schöne Zeiten. In der Wirtschaft kauften wir unser Eis. Sogar einen kleinen Krämerladen gab es noch.

Moralische Autorität

Als ich 1994 im Ortschaftsrat anfing, hieß der Ortsvorsteher noch Fritz Endreß, ein Mann, der sich für Hornberg jahrzehntelang verdient gemacht hat. Leider ist er nun an Demenz erkrankt und lebt im Kirchberger Altenheim. Fritz Endreß ist ein Mann, der als Ortsvorsteher auch moralische Autorität ausstrahlte. Sein Wort hatte Gewicht, die meisten Menschen in Hornberg hörten auf ihn und achteten ihn. Wenn es etwas zu sagen gab, ging er persönlich zu den Leuten hin und versuchte die Probleme im direkten Gespräch zu klären.

Gerhard Kurz nur wenige Jahre im Amt

Als Fritz Endreß nach Jahrzehnten als Ortsvorsteher aufhörte, wählten wir im Ortschaftsrat Gerhard Kurz aus dem Tal zum Ortsvorsteher. Er war aber nur wenige Jahre im Amt. Nun ist es schon einige Zeit her, dass er an einer heimtückischen Krebserkrankung gestorben ist.

Drei haben ein besseres Wahlergebnis

Nachfolger von Gerhard Kurz als Ortsvorsteher wurde Peter Krauß. Er ist noch heute im Amt. Ob seine Amtszeit verlängert wird, hängt von der heutigen Wahl durch den neu eingesetzten Ortschaftsrat ab. Nach der Wahl im Ortschaftsrat muss der vorgeschlagene Kandidat noch vom Gemeinderat in Kirchberg bestätigt werden. Vielleicht entscheiden sich die künftigen Ortschaftsräte auch für einen Neuen. Drei Kandidaten hatten bei der Ortschaftsratswahl bessere Wahlergebnisse als der Ortsvorsteher. Wir werden gleich sehen wie die Wahl ausgeht.

(Redaktionelle Ergänzung: Peter Krauß wurde von den Ortschaftsräten einstimmig als Ortsvorsteher vorgeschlagen, Rolf Baierlein bei einer Enthaltung (seiner eigenen) zum stellvertretenden Ortsvorsteher. Sie müssen nun noch vom Kirchberger Gemeinderat im Amt bestätigt werden.)

Nur noch wenig Spaß

Seit etwa drei Jahre hat mir die Arbeit im Ortschaftsrat nur noch sehr wenig Spaß. Ich bin aber trotzdem immer zu den Sitzungen gegangen und versuchte mich nach bestem Wissen und Gewissen einzubringen.

Bürgermeister Ohr wollte Sitzungen nach seinem Willen gestalten

Vor gut drei Jahren begann Bürgermeister Ohr sich verstärkt in die Diskussionen im Ortschaftsrat einzuschalten und die Diskussion nach seinem Willen zu gestalten. Der Bürgermeister ist aber nicht Sitzungsleiter im Ortschaftsrat – das ist allein der Ortsvorsteher. Der Bürgermeister hat sich zu Wort zu melden wie jedes Ortschaftsratsmitglied auch. Wiederholt wollte der Bürgermeister dafür sorgen, dass mir in der Diskussion das Wort entzogen wird, weil ihm meine Ansicht zu einem gemeindlichen Thema nicht passte.

Zensur darf nicht geduldet werden

Das habe ich zuvor in 17 Jahren Ortschaftsratstätigkeit, fünf Jahren im Gemeinderat und in meiner 21-jährigen Arbeit als Journalist noch nirgendwo in Hohenlohe und auch darüber hinaus noch nirgends erlebt. Dabei habe ich in den vergangenen 21 Jahren als Journalist schon über viele Sitzungen in verschiedenen Gemeinderäten und Ortschaftsräten in Hohenlohe und darüber hinaus Berichte geschrieben. Was in Hornberg mehrfach geschah, war Zensur durch den örtlichen Verwaltungsleiter und kann in einem demokratischen Gemeinwesen nicht geduldet werden. Das freie Wort ist das Wichtigste, für das sich ein Gremienmitglied einsetzen muss. Nur durch ein Abwägen von positiven und negativen Argumenten, von Pro und Contra, kann man zu guten Entscheidungen kommen. Wenn das nicht möglich ist, sind wir auf dem Weg in eine kleine Diktatur.

Zu wenige öffentliche Sitzungen

Eine ungute Entwicklung hat für mich in den vergangenen drei Jahren auch die Zusammenarbeit mit dem Ortsvorsteher genommen. Öffentliche Sitzungen des Ortschaftsrats finden viel zu selten statt. Die letzte öffentliche Sitzung gab es im November 2013. Heute ist eine Sitzung ohne Sachthemen. Die nächste Ortschaftsratssitzung mit Sachthemen wird also erst nach der Sommerpause im September, Oktober oder November 2014 stattfinden. Dann ist seit der letzten öffentlichen Sitzung fast ein Jahr vergangen. Dabei gäbe es schnellstens einige wichtige Dinge zu besprechen.

Braucht man noch einen Ortsvorsteher?

Wenn der Ortsvorsteher nur so wenige Sitzungen anberaumt, muss er sich fragen lassen, ob der Ortschaftsrat für ihn überhaupt noch notwendig ist. Wenn nur so wenige Sitzungen notwendig sind, muss sich der Ortsvorsteher aber auch fragen, ob man überhaupt noch einen Ortsvorsteher braucht. Falls die Antwort auf die letzte Frage „Nein“ ist, kann sich die Gemeinde Kirchberg auch die Aufwandsentschädigung für den Hornberger Ortsvorsteher in Höhe von rund 2500 Euro pro Jahr sparen.

Mauschelei zwischen Ortsvorsteher und Bürgermeister

Erfolgreiche Kommunalpolitik in Hornberg kann nicht gedeihen, wenn Ortsvorsteher und Bürgermeister öffentliche Angelegenheiten hinter verschlossenen Türen unter vier Augen „ausmauscheln“. Die Ortschaftsratsmitglieder und auch die Bürgerinnen und Bürger von Hornberg haben das Recht auf öffentliche Informationen und Diskussionen über wichtige Angelegenheiten des Ortes.

Arbeit zum Wohle der Menschen in Hornberg

Ich wünsche dem neuen Ortschaftsrat eine gute Arbeit zum Wohle der Hornberger Bürgerinnen und Bürger. Meinen Wählerinnen und Wählern in den vergangenen 20 Jahren möchte ich danken, auch denjenigen Menschen, die in den vergangenen 20 Jahren mit mir offen und konstruktiv zusammengearbeitet haben.

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„Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ – Ausstellung noch bis zum 1. August 2014 in Schwäbisch Hall

Die Ausstellung „Die Opfer des NSU“ wird im Haus der Bildung in Schwäbisch Hall noch bis zum 1. August 2014 gezeigt. Der DGB holte die Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ in die Volkshochschule Schwäbisch Hall.

Von Silvia Wagner, DGB-Region Nordwürttemberg

Informationen auf 22 Bildtafeln

Die bilderreiche Ausstellung setzt sich auf 22 Tafeln mit den Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) sowie der gesellschaftlichen Aufarbeitung nach dem Auffliegen des NSU im November 2011 auseinander.

Angehörige der Ermordeten kommen zu Wort

Im ersten Teil der Ausstellung werden die Biografien der Ermordeten dargestellt. Zu Wort kommen auch Angehörige der Mordopfer. Weitere Tafeln beschäftigen sich mit den Bombenanschlägen in Köln sowie den Banküberfällen, bei denen unschuldige Menschen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden.

Hilfe vom neonazistischen Netzwerk

Der zweite Teil beleuchtet die Neonaziszene der 1990er Jahre sowie die Hilfeleistungen an den NSU-Kern aus einem neonazistischen Netzwerk. Dargestellt werden auch die Gründe, warum die Mordserie nicht aufgedeckt wurde sowie der gesellschaftspolitische Umgang mit dem Themenkomplex nach dem Auffliegen der neonazistischen Terrorgruppe am 4. November 2011.

Robert Andreasch berichtet vom NSU-Prozess

Eröffnet wurde die Ausstellung am Donnerstag 3. Juli 2014, um 19 Uhr mit einer Einführung von Janka Kluge von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA). Die Ausstellung ist bis zum 1. August 2014 in der Volkshochschule, Salinenstraße 6 in Schwäbisch Hall, Montag bis Donnerstag von 9 Uhr bis 18 Uhr und Freitag von 9 Uhr bis 13 Uhr zu besichtigen. Am Freitag, 18. Juli 2014, um 19 Uhr findet zusätzlich eine Veranstaltung mit Robert Andreasch (AIDA, Beobachter des NSU-Prozesses) statt.

Aus rassistischen Gründen umgebracht

In den Jahren 2000 bis 2007 wurden in Deutschland zehn Menschen durch Neonazis des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) ermordet. Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Mehmet Turgut, Habil Kılıç, İsmail Yaşar, Mehmet Kubaşık, Theodoros Boulgarides, Halit Yozgat wurden aus rassistischen Gründen umgebracht. Die meisten von ihnen hatten seit mehr als fünfzehn Jahren in Deutschland gelebt und gearbeitet. Alle neun Migranten wurden mit derselben Waffe ermordet. Die deutsche Polizistin Michèle Kiesewetter war das letzte Mordopfer der NSU.

Weitere Informationen im Internet:

http://tablet.hz-online.de/schwaebisch_hall/lokales/schwaebisch_hall/art1188139,2688302

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„Sie leben jetzt wieder dort“ – Gedenken an jüdische Mitbürger: Pablo Stein gratuliert der Stadt Crailsheim zur Stolperstein-Aktion

„Ich möchte mich für alles, was die Crailsheimer Gemeinde während meines Aufenthalts in Ihrer schönen Stadt für mich gemacht hat, herzlichst bedanken. Ich fühlte mich daheim“, schrieb Pablo Stein nach seinem Crailsheimbesuch an Oberbürgermeister Rudolf Michl.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Nazi-Machthaber zwangen ihn zur Aufgabe des Geschäfts

Pablo Stein und seine Frau Elisabeth waren im Rahmen einer längeren Europareise vom 9. bis 12. Mai 2014 in Crailsheim auf den Spuren ihrer dort ehemals beheimateten jüdischen Vorfahren unterwegs. Pablo Stein, Jahrgang 1964 und Inhaber einer Reiseagentur, ist der Urenkel von Albert Stein, der bis 1935 in der Crailsheimer Wilhelmstraße eine Eisen- und Farbwarenhandlung betrieb. Die antijüdischen Maßnahmen der Nazi-Machthaber zwangen ihn zur Aufgabe des Geschäfts.

Familie lebt heute in Argentinien

Albert Stein konnte noch im Mai 1941 mit seiner Frau Hedwig aus Deutschland emigrieren und folgte seinem Sohn Theodor, dem Großvater von Pablo Stein, nach Argentinien, wo die Familie heute noch lebt. Die Steins waren eine alteingesessene und bedeutende jüdische Familie in Crailsheim, die im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert mehrere Geschäfte in der Innenstadt betrieben. Zur Familie gehörten unter anderem der frühere Gemeinderat David Stein und der Landmaschinenfabrikant Bertold Stein, der 1938 in Dachau ermordet wurde. Ihm zum Gedenken wurde bei der zweiten Crailsheimer „Stolperstein“-Aktion am 16. Mai 2014 auch ein Stolperstein durch den Künstler Gunter Demnig verlegt. Als er davon erfuhr, hat Pablo Stein den Ablauf seiner Europareise spontan geändert. Er und seine Frau kehrten auf dem Weg von Prag nach Berlin zu einer Kurzvisite nach Crailsheim zurück, um bei der „Stolperstein“-Verlegung dabei sein zu können.

Durch die Stolpersteine leben die Menschen wieder in der Erinnerung

„Wir werden die Bemühungen von Leuten wie dem Stadtarchivar Herr Folker Förtsch, der uns Fotos, Daten und Dokumente zur Verfügung stellte und uns ständig begleitete, oder von Frau Ursula Mroßko, die uns mit all ihrem Wissen und Freundlichkeit führte, nie vergessen“, schreibt Pablo Stein an Rudolf Michl. Er bedankte sich ferner für die Initiative des „Stolpersteine-Tributs“ für die Crailsheimer Bürger, „die ihr Leben und ihr Heim in jener dunklen Zeit verloren haben“. Durch die „Stolpersteine“ würden diese jetzt wieder in der Erinnerung der Gemeinde leben. „Ich habe [die Stadt] Crailsheim sehr genossen, ihre Musik, ihre Gastronomie, ihre Gastlichkeit, kurz gesagt: ihre Menschen. Ich kann deswegen aus meiner Abstammung, meinem eigenen Entschluss und meiner Zuneigung sagen: Ich bin ein Crailsheimer“, schließt Stein seine E-Mail an die Stadt Crailsheim.

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„Baden-Württemberg – eine Zuwanderungsgeschichte“ – Neuer Band zur politischen Landeskunde

Die Geschichte Baden-Württembergs als eine Zuwanderungsgeschichte – so versteht sich das neue landeskundliche Buch, das bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) jetzt erschienen ist.

Von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB)

Zuwanderung brachte wirtschaftliche Dynamik und kulturelle Vielfalt

Zwölf Beiträge behandeln zum einen verschiedene Zuwanderungsgruppen, zum anderen grundsätzliche Fragen zu Migration und Integration. Auf insgesamt rund 280 Seiten wird deutlich, wie die Zuwanderung seit dem Zweiten Weltkrieg dem deutschen Südwesten zu wirtschaftlicher Dynamik und kultureller Vielfalt verholfen hat. Diese geschichtliche Dimension zeigt, dass Altbürger und zugewanderte Gruppen in einem Dauerintegrationsprozess Formen des Zusammenlebens gefunden haben, die das Land geprägt haben.

Herausgegeben vom Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde

Zu den Autoren gehören unter anderen der Begründer der empirischen Kulturwissenschaft und langjährige Direktor des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen, Prof. Dr. Hermann Bausinger, der Journalist und Migrationsexperte Prof. Dr. Karl-Heinz Meier-Braun, Leiter der Fachredaktion „SWR International“ beim Südwestrundfunk sowie der Unternehmer und ehemalige Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Prof. Dr. Dieter Hundt. Herausgegeben wird der Band von Dr. Mathias Beer, Geschäftsführer des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen.

Fürs Fachpublikum und die breite Öffentlichkeit

„Baden-Württemberg – eine Zuwanderungsgeschichte“ richtet sich an das Fachpublikum und die breite Öffentlichkeit. Der Band ist in der LpB-Reihe „Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs“ (Band 40) erschienen und kostet 6,50 Euro (zuzüglich 3,99 Euro Versand). Bestelladresse: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB), Stafflenbergstraße 38, 70184 Stuttgart.

Fax: 0711-16409977,

E-Mail: marketing@lpb.bwl.de

Webshop: www.lpb-bw.de/shop.

Das Buch kann im Internet kostenlos als E-Book heruntergeladen werden:

www.lpb-bw.de/index.php?id=995&backPID=993&tt_products=3105

 

 

Ein kostenloses Rezensionsexemplar können Sie bestellen bei marketing@lpb.bwl.de.

 

Kontakt

Werner Fichter, Leiter Kommunikation und Marketing

Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) |

Stafflenbergstraße 38 | 70184 Stuttgart |

Telefon 0711.164099-63 oder -66 | Fax 0711.164099-77 |

werner.fichter@lpb.bwl.de | www.lpb-bw.de |

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„Bilder vom Krieg: Der Erste Weltkrieg im Spiegel Epinaler Bilderbögen“ – Juli-Programm des Hällisch-Fränkischen Museums in Schwäbisch Hall

Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht das Juli-Programm des Hällisch-Fränkischen Museums in Schwäbisch Hall. Kurzfristige Änderungen sind möglich.

Vom Hällisch-Fränkischen Museum in Schwäbisch Hall

Sonderausstellung bis 16. November 2014:

Bilder vom Krieg, Der Erste Weltkrieg im Spiegel Epinaler Bilderbögen

Ausstellungen im „Wintergarten“:

11. Juli bis 14. September 2014: Elisabeth Schäpperle, Malerei und Grafik

Öffentliche Führungen und sonstige Veranstaltungen:

Sonntag, 6. Juli 2014, 14.30 Uhr:

Bilder vom Krieg. Der Erste Weltkrieg im Spiegel Epinaler Bilderbögen, Führung mit Dr. Armin Panter

Donnerstag, 10. Juli 2014, 18.30 Uhr:

Eröffnung der Ausstellung im „Wintergarten“, Elisabeth Schäpperle, Malerei und Grafik

Samstag, 12. Juli 2014:

Mitgliederversammlung des Historischen Vereins für Württembergisch Franken e.V. im Medienraum des Hällisch-Fränkischen Museums

15.45 Uhr: Öffentlicher Vortrag, Modernität, Modernisierung, Moderne – Deutungsmuster im 20. Jahrhundert, Referent: Marcel Miara

Sonntag, 13. Juli 2014, 14.30 Uhr:

Vater ist im Krieg. Kindheit im Ersten Weltkrieg, Führung in der Sonderausstellung „Bilder vom Krieg“ mit Silke Karl

Montag, 14. Juli 2014, 18 Uhr:

Bilder vom Krieg, Führung in der Sonderausstellung für Mitglieder des Vereins Alt Hall e.V. mit Dr. Armin Panter

Mittwoch, 16. Juli 2014, 12.30 Uhr:

Der Schlachtenmaler Louis Braun (1836-1916), Mittagspausenführung mit Hildegard Heinz

Sonntag, 20. Juli 2014, 14.30 Uhr:

„Boche allemand“. Das antideutsche Feindbild auf Epinaler Bilderbögen, Führung in der Sonderausstellung „Bilder vom Krieg“ mit Silke Karl

Donnerstag, 24. Juli 2014, 18 Uhr:

Bilder vom Krieg, Führung in der Sonderausstellung für Mitglieder des Historischen Vereins für Württembergisch Franken e.V. mit Dr. Armin Panter

Freitag, 25. Juli 2014 (im Rahmen der Sonderausstellung „Bilder vom Krieg“):

20 Uhr: „Verbotene Filme: Das verdrängte Erbe des Nazi-Kinos.“ Ein Film von Felix Möller, 2014, Kino im Schafstall Schwäbisch Hall

Sonntag, 27. Juli 2014:

14.30 Uhr: Scherben bringen Glück, Archäologieschnellkurs für Kinder ab 7 Jahren mit Ines Frontzek, Anmeldung erforderlich (Telefon 0791/751-289)

18 Uhr: „Verbotene Filme: Das verdrängte Erbe des Nazi-Kinos.“, Kino im Schafstall Schwäbisch Hall

Donnerstag, 31. Juli 2014, 14.30 Uhr:

Im Turm, um den Turm und um den Turm herum, Wir besteigen mehrere Haller Türme und erkunden ihre Fuktionen. Ferienprogramm für Kinder ab 8 Jahren mit Karin Bauer-Schellenberger, Anmeldung erforderlich (Telefon 0791/751-289)

Weitere Informationen und Kontakt:

Stadtverwaltung Schwäbisch Hall, Am Markt 6, 74523 Schwäbisch Hall

http://www.schwaebischhall.de/Haellisch-Fraenk-Museum.283.0.html

www.schwaebischhall.de

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„Erinnerung an einen Friedensbewegten“ – Rabbinatsmuseum Braunsbach erhält den Namen „Simon-Berlinger-Haus“

Seit einigen Jahren erinnert das Rabbinatsmuseum Braunsbach an die ehemalige jüdische Gemeinde im Dorf am Kocher. Mehr als 350 Jahre lang lebten hier Christen und Juden nachbarschaftlich miteinander, bis die nationalsozialistische Propaganda die Situation radikal veränderte. Am Sonntag, 22. Juni 2014, um 14 Uhr wird das Rabbinatsmuseum offiziell zum „Simon-Berlinger-Haus“ umbenannt.

Vom Rabbinatsmuseum Braunsbach

Israelitische Bezirksschule 1936 eröffnet

1936 eröffnete Simon Berlinger aus Berlichingen im Rabbinatsgebäude die Israelitische Bezirksschule für Kinder aus Schwäbisch Hall, Dünsbach, Braunsbach und Künzelsau. Während seiner Dienstzeit  im Kochertal setzte er sich für ein friedliches Zusammenleben ein. 1939 floh er vor den Nationalsozialisten nach Palästina. Im neuen Staat Israel fand er eine neue Heimat. Hier wirkte er unentwegt bis zu seinem Lebensende  für eine Versöhnung zwischen Juden und Deutschen.

Weg der Wiederversöhnung

Oftmals besuchte er seine alte Heimat und seine Wirkungsstätte im Kochertal. Bei seinem letzten Besuch in Schwäbisch Hall sagte Simon Berlinger: „Unsere Generation wählte den Weg der Wiederversöhnung mit dem von uns erwünschten Deutschland der Völkerverständigung, der Toleranz, des Rechtes und der humanistischen Weltanschauung.“ Das Rabbinatsmuseum Braunsbach hat sich zur Aufgabe gemacht,  zur Förderung von Verständigung und Toleranz zwischen Menschen verschiedener Religionen und Weltanschauungen im Sinne Simon Berlingers beizutragen.

Berlingers Töchter werden erwartet

Um den Versöhner zu ehren,  wird das Rabbinatsgebäude Braunsbach am Sonntag, 22. Juni 2014 den Namen „Simon-Berlinger-Haus“ erhalten. Als Gäste werden unter anderen die Töchter von Simon Berlinger mit ihren Familien erwartet, die in Israel leben. In einer Sonderausstellung können Besucher mehr Informationen über Simon Berlinger erhalten. Ferner wird ein Film über ihn gezeigt, der kurz vor seinem Tode aufgrund eines Interviews in Haifa entstanden ist. Eine Broschüre über Simon Berlinger ist im Museum erhältlich. Der ursprüngliche angekündigte Vortrag von Frau Dr. Knobloch an diesem Sonntag entfällt.

Geplanter Ablauf des Festtages:

14 Uhr: Offizielle Namensgebung des Rabbinatsgebäudes in „Simon-Berlinger-Haus“  (Rabbinatsmuseum)

15 Uhr: Eröffnung der Sonderausstellung „Simon Berlinger – Von Berlichingen über Braunsbach nach Haifa“. Die Sonderausstellung ist bis Ende Juli 2014 an den Öffnungstagen des Museums und nach Vereinbarung zu sehen.

Musikalische Gestaltung: Elisabeth Brose (Gruppe Kleztett), Klarinette

Nähere Informationen und Kontakt:

Telefon: 07906-8512

Internet: www.rabbinatsmuseum-braunsbach.de

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„Kriegspropaganda“ – Führung durch die Sonderausstellung „Bilder vom Krieg – Der Erste Weltkrieg im Spiegel Epinaler Bilderbögen“ –

Wie sahen die Franzosen die deutschen Gegner?

Eine Mittagspausenführung durch die Sonderausstellung „Bilder vom Krieg – Der Erste Weltkrieg im Spiegel Epinaler Bilderbögen“ bietet das Hällisch-Fränkische Museum in Schwäbisch Hall am Mittwoch, 18. Juni 2014, um 12.30 Uhr an.

Von der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall

Silke Karl erläutert, wie die französische Kriegspropaganda die Deutschen, deren Erfolge und Niederlagen in diesem außerordentlich weit verbreiteten Medium dargestellt hat.

Weitere Informationen und Kontakt:

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