„Gescheiterte Globalisierung – Ungleichheit, Geld und die Renaissance des Staates“ – Wirtschaftsvortrag in Schwäbisch Hall mit Professor Heiner Flassbeck

Einen hochkarätigen Wirtschaftsvortrag zur Globalisierung hält Professor Dr. Heiner Flassbeck am Montag, 23. Juli 2018, um 19.30 Uhr im Schwäbisch Haller Haus der Bildung, Raum M 1.02. Gemeinsam mit seinem Co-Autor Dr. Paul Steinhardt stellt er sein vor Kurzem im Suhrkamp-Verlag erschienenes Buch „Gescheiterte Globalisierung – Ungleichheit, Geld und die Renaissance des Staates“ vor. Der Eintritt ist frei.

Von den Veranstaltern

Zu wichtig für unsere Demokratie

Der Vortrag der beiden Wirtschaftswissenschaftler, die ihre neuesten Forschungsergebnisse zur neoliberalen Globalisierung vorstellen, erfolgt auf Einladung der Volkshochschule, der Akademie der Weltmarktverlierer, Attac Schwäbisch Hall, des Evangelischen Kreisbildungswerkes und des Makroskop Online-Magazins. Ihr Motiv: Für sie ist das Thema in unserer Demokratie zu wichtig, wie sich die Weltgesellschaft entwickelt, um es allein den Märkten und  der Wirtschaft zu überlassen.

Chef-Volkswirt der UNCTAD

Heiner Flassbeck ist Honorarprofessor an der Universität Hamburg, war Chef-Volkswirt der UNCTAD; der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (kurz Welthandels- und Entwicklungskonferenz) und Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. Seine Hauptarbeitsgebiete sind die Globalisierung, die Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung sowie Geld- und Währungstheorie. Er ist Autor vieler Sachbücher und publiziert regelmäßig zu wirtschaftspolitischen Themen.Dr. Paul Steinhardt arbeitete für deutsche Banken und deren Tochtergesellschaften im In- und Ausland im Bereich der »Strukturierten Finanzierungen«.

Marktradikaler Kapitalismus zerstört

Die Globalisierung war eine scheinbar wunderbare Idee. Nachdem die große politische Spaltung in Ost und West, in Plan und Markt überwunden war, schien der friedlichen wirtschaftlichen Kooperation aller Menschen nichts mehr im Wege zu stehen. Aber die neoliberale Globalisierung hat mehr Probleme geschaffen als überwunden – marktradikaler Kapitalismus zerstört Klima, Lebensgrundlagen und den sozialen Frieden. Kritik und Alternativen stehen im Zentrum der Vorträge und Diskussionen an diesem Abend.

Kläglich gescheitert

Die hinter diesem Konzept der Globalisierung stehende Philosophie war denkbar einfach: Würde man nur die nationalen institutionellen Hürden aus dem Weg räumen, bildete sich auf globaler Ebene eine spontane gesellschaftliche Ordnung, in die sich jeder Einzelne nach seinen individuellen Fähigkeiten zum Nutzen aller einbringen könnte. Es hätte nicht der Wahl eines Präsidenten Donald Trump bedurft, um zu sehen, dass der ökonomische und politische Liberalismus, der die gesamte Welt in den vergangenen vierzig Jahren mehr als jede andere Idee geprägt hat, kläglich gescheitert ist.

Politische Unfähigkeit des Liberalismus

Die Unzufriedenheit vieler Menschen, die in der Wahl eines offen reaktionären Präsidenten zum Ausdruck kam, belegt nicht nur die politische Unfähigkeit des Liberalismus, die nötige Balance zwischen Freiheit und Gleichheit zu wahren, sondern vielmehr noch seine Unfähigkeit, die sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhänge in komplexen modernen Gesellschaften in ihrer Interaktion angemessen zu deuten und darauf basierend tragfähige politische Konzepte zu entwickeln.

Zusammenarbeit der Nationen fördern

Die beiden Autoren belegen diese Thesen zu den Ursachen des Scheiterns der liberalen Globalisierung ausführlich in ihrem Buch. Auf dieser Basis entwickeln sie dann ein wirtschaftspolitisches Fundament, das es erlaubt, die Zusammenarbeit der Nationen zu fördern. Ihre Quintessenz lautet: Der demokratische Nationalstaat braucht eine globale Ordnung und die globale Ordnung braucht handlungsfähige Nationalstaaten.

Weitere Informationen und Kontakt:

https://www.attac-netzwerk.de/schwaebisch-hall/startseite/

https://www.suhrkamp.de/buecher/gescheiterte_globalisierung-heiner_flassbeck_12722.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Heiner_Flassbeck

http://www.flassbeck.de/

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