„Die Eskapaden des Schulmeisters Michael Hörner in Gaggstatt“ – Vortrag über einen Pfarrer und einen Lehrer, die ein nicht immer harmonisches Gespann bildeten

„Pfarrer und Schulmeister – ein nicht immer harmonisches Gespann: Die Eskapaden des Schulmeisters Michael Hörner in Gaggstatt“ lautet der Titel eines Vortrags am Donnerstag, 16. März 2017, um 20 Uhr in der Pfarrscheuer in Kirchberg/Jagst-Gaggstatt. Referent ist Ulrich Fröhner aus Mistlau.

Informationen des Museums- und Kulturvereins Kirchberg/Jagst

Dorfschulmeister waren lange Zeit arme Kerle

Pfarrer und Lehrer stellen wir uns als tragende Säulen vor im Dorfleben des 19. Jahrhunderts. Lange war das aber überhaupt nicht so. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts waren die Dorfschulmeister arme Kerle – ohne Ausbildung und schlecht bezahlt mussten sie einen Haufen Dorfkinder zwischen 6 und 14 Jahren die ganze Woche durch vor allem in Zucht halten – was immer das hieß. Dazu hatten die Schulmeister meist auch noch den Mesnerdienst zu versehen, bei Gottesdienst, Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen unter der Woche und am Sonntag die Glocken zu läuten und den Gesang der Schulkinder anzuleiten.

Lästerreden über die Jungfrau Maria

Da der Pfarrer auch noch die  Dienstaufsicht über den Schulmeister hatte, hing von einem guten Verhältnis zwischen Pfarrer und Schulmeister viel ab. Und wenn dann ein junger energischer Pfarrer auf einen altgedienten Schulmeister traf, konnte das schon einmal zu Konflikten führen. So auch ab dem Jahr 1679 in Gaggstatt mit seiner Filialgemeinde Mistlau. War der Schulmeister nun verpflichtet, dem Pfarrer seinen Talar von Gaggstatt nach Mistlau zu tragen? Musste der Schulmeister auch bei Werktags-Gottesdiensten die Vaterunser-Glocke läuten? Das Abendmahls-Geschirr hat er schon wieder nicht hergerichtet – ja soll das die Frau Pfarrer machen? Und überhaupt das viele Fluchen des Schulmeisters! Trinken tut er auch. Und sogar über die Jungfrau Maria führt er Lästerreden. Und im Schulzimmer laufen seine Hühner herum. Jede Menge Material zum Streit zwischen dem Pfarrer Heinrich Friedrich Dietzel und seinem Schulmeister Michael Hörner in Gaggstatt.

Der Eintritt ist frei; Spenden werden nicht abgewiesen

Ulrich Fröhner aus Kirchberg/Jagst-Mistlau hat wieder ein Stück Lokalgeschichte herausgearbeitet und wird an Hand des Konflikts zweier historischer Personen ein farbiges Bild des damaligen Dorflebens ausbreiten. Der Vortrag ist am Donnerstag, 16. März 2017, um 20 Uhr in der Pfarrscheuer in Gaggstatt, veranstaltet vom Museums- und Kulturverein, der Volkshochschule Kirchberg/Jagst und der Evangelischen Kirchengemeinde Gaggstatt/Mistlau. Umrahmt wird der Vortrag vom Gesangverein Gaggstatt. Der Eintritt ist frei; Spenden werden nicht abgewiesen.

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