„Nach einer USA-Reise: Grünen-Abgeordneter Harald Ebner berichtet Aktuelles über TTIP“ – Attac-Gruppe Schwäbisch Hall lädt zur Diskussion ein

Die nächste öffentliche Veranstaltung der Attac-Gruppe Schwäbisch Hall findet am Dienstag, 28. April 2015, um 20 Uhr im Schlachtsaal des Alten Schlachthauses in Schwäbisch Hall statt. Der grüne Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Schwäbisch Hall-Hohenlohe, Harald Ebner, berichtet über seine USA-Reise mit dem Landwirtschaftsminister Schmidt (CSU) und über aktuelle Diskussionen in Berlin über Gentechnik im Zusammenhang mit TTIP.

Von Uli Simon, Uli Gierschner, Christian Kümmerer von der Attac-Gruppe Schwäbisch Hall

Zweite TTIP-Veranstaltung am 7. Mai 2015

In einer zweiten Veranstaltung referiert Peter Wahl am Donnerstag, 7. Mai 2015, um 20 Uhr über die geopolitische, strategische Bedeutung von TTIP. Dabei geht es auch um den G7-Gipfel auf Schloß Elmau in Oberbayern. Dieser Vortrag findet ebenfalls im Alten Schlachthaus in Schwäbisch Hall statt.

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„Musterbeispiel organisierten Wegsehens“ – Kommentar von Michael Schuch aus Michelbach/Bilz zum Thema Infraschall bei Windkraftanlagen

Einen Kommentar zur LUBW-Studie (siehe zum Beispiel Artikel im Haller Tagblatt vom 9. April 2015: „Windkraftgegner warnen vor Infraschall“) hat Michael Schuch aus Michelbach/Bilz geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Kommentar in voller Länge.

Michael Schuch, Michelbach/Bilz

Befangener Gutachter arbeitet für die Windkraftbranche

Wie vertrauenswürdig kann eine Studie sein, wenn mit unzureichender Messtechnik gearbeitet wurde? Wie objektiv kann eine Studie sein, die einen der renommiertesten Experten Deutschlands nicht einmal in den Fußnoten erwähnt? Professor Detlef Krahé von der Universität Wuppertal hat intensiv die Wirkung von Infraschall auf den menschlichen Organismus untersucht und dazu viele Ergebnisse veröffentlicht. Was soll man davon halten, wenn sich das beauftragte Amt einen Partner aus der freien Wirtschaft holt, der mit dem Erstellen von Gutachten für die Windkraftbranche sein Geld verdient?

Infraschall ist noch in zehn Kilometer Entfernung messbar

Das Ergebnis überrascht daher nicht: Infraschall, der von Windenergieanlagen ausgeht, ist harmlos. Ist damit alles paletti? Nein, denn die internationale Forschung untersucht längst die „Qualität“ (also die spektrale Zusammensetzung) des Infraschalls in Bezug auf die körperlichen Symptome, die er bei Mensch und Tier verursacht. Das LUBW hingegen beschränkt sich auf die Beantwortung von Fragen, die wissenschaftlich längst beantwortet sind. Dabei kamen Messgeräte zum Einsatz, die bereits 2006 von der Bundesanstalt für Geologie und Rohstoffe (BGR) als ungeeignet angesehen wurden (*). Die LUBW behauptet, dass ab 700 Meter der gemessene Infraschall im Hintergrundrauschen verschwindet. Das BGR dagegen kann mittels mikrobarometrischer Drucksensoren Infraschall noch in über zehn Kilometer Entfernung von der Quelle nachweisen. Die LUBW-Studie ist somit nichts weiter als ein Ablenkungsmanöver, ein Musterbeispiel organisierten Wegsehens.

Dänemark will derzeit keine Windkrafträder mehr bauen

Aber sie verschafft zumindest einigen Zeitgenossen ein gutes Gefühl. Politiker, Behörden und Investoren können nun „reinen Gewissens“ den Bau vieler weiterer Windenergieanlagen vorantreiben. Alle Bedenken wegen gesundheitlicher Risiken sind ja jetzt ausgeräumt. Dass Dänemark wegen ein paar toter Nerze plötzlich keine weiteren Windräder bauen will, erschließt sich hierzulande auch nur wenigen. Und wer wird denn gleich so zimperlich sein? Wir Deutschen werden uns und der ganzen Welt beweisen, dass Infraschall völlig ungefährlich ist. Alle dürfen sich an einem Freilandversuch gigantischen Ausmaßes beteiligen. Wer dann als Anrainer einer Windenergieanlage über Unwohlsein, Kopfschmerzen und Schlafstörungen klagen sollte, gehört eben zu den „Sensibelchen“. Aber das nehmen wir gerne in Kauf, denn bekanntlich muss jeder für das große Ziel der Energiewende Opfer bringen. Und im Darwin’schen Sinne vertrauen wir darauf, dass die am besten angepassten Individuen auch überleben werden.

Quelle:

(*) Der unhörbare Lärm von Windkraftanlagen – Infraschallmessungen an einem Windrad nördlich von Hannover, Lars Ceranna, Gernot Hartmann & Manfred Henger Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Referat B3.11, Seismologie Stilleweg 2, 30655 Hannover

Internet: www.buerger-fuer-eggebek.de/downloads/wkainfraschallanwka.pdf

Link zum Artikel „Windkraftgegner warnen vor Infraschall“ in der Südwestpresse vom 9. April 2015:

http://www.swp.de/heidenheim/nachrichten/suedwestumschau/Windkraftgegner-warnen-vor-Infraschall;art4319,3153227

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„Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! – Veranstaltungsreihe in Schwäbisch Hall zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus

„Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“ lautet das Motto einer Veranstaltungsreihe in Schwäbisch Hall zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus. Im April und Mai 2015 finden mehrere Abendveranstaltungen und ein Konzert statt.

Von Siegfried Hubele, Schwäbisch Hall

„Lilo Herrmann – eine Stuttgarter Widerstandskämpferin“

Am Freitag, 24. April 2015, spricht um 20 Uhr im Club alpha 60 Lothar Letsche, Mitglied des Landesvorstandes der VVN- Bund der Antifaschisten und Mitautor des Buches über „NS-Täter in Stuttgart“ über „Lilo Herrmann – eine Stuttgarter Widerstandskämpferin“. Lilo Herrmann wurde 1935 von der Politischen Polizei verhaftet und vom Volksgerichtshof in Stuttgart wegen „Landesverrats, begangen in Tateinheit mit Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt. Sie hatte Informationen über geheime Rüstungsprojekte der Nazis an Widerstandskämpfer in der Schweiz weitergeleitet. Lilo Herrmann war die erste Frau und Antifaschistin, die wegen ihrer illegalen Widerstandstätigkeit 1938 in Plötzensee unter dem Fallbeil sterben musste. In Schwäbisch Hall trägt eine kleine Straße ihren Namen.

Filmdokumentation „Europas rechte Hetzer“

Am Donnerstag, 30. April 2015, ebenfalls um 20 Uhr im Club alpha 60, wird die Filmdokumentation „Europas rechte Hetzer“ gezeigt. Der Film zeigt erschreckend, wie offen und ungehindert Faschisten in Ungarn, Schweden, Österreich und weiteren europäischen Ländern ihre rassistischen und antidemokratischen Hetzparolen verbreiten.

Der NSU waren nicht nur drei Einzeltäter

Am Montag, 4. Mai 2015, ab 20 Uhr, in der „Kultbucht/Schlachthaus“ spricht Martina Renner, MdB der Partei die LINKE. Martina Renner ist aktive Antifaschistin und hat an herausragender Stelle im Thüringer „NSU“-Untersuchungsausschuss gearbeitet. 240 Straftaten mit NSU-Bezug seit November 2011 gehen aus einer Antwort der Bundesregierung an Renner hervor. So hätten in Dortmund auf einer Kundgebung der Partei „Die Rechte“ Neonazis den Mord an Mehmet Kubasik durch den „NSU“ begrüßt. Martina Renner teilt nicht die Meinung, dass der „NSU“ drei Einzeltäter waren, sie geht von einem aktiven neonazistischen Netzwerk aus. Martina Renner setzt sich auch kritisch mit der Ermittlungsarbeit der baden-württembergischen Polizei und dem NSU Untersuchungsausschuss in Stuttgart auseinander.

„Vom Griff nach der Weltmacht zur neuen Verantwortungsergreifung – deutsche Kontinuitäten“

Am Dienstag, 5. Mai 2015, ab 20 Uhr, ebenfalls in der Kultbucht/Schlachthaus, spricht der streitbare Journalist und Historiker Otto Köhler aus Hamburg zum Thema „Wurden wir 1945 befreit? Vom Griff nach der Weltmacht zur neuen Verantwortungsergreifung – deutsche Kontinuitäten.“ Otto Köhler, hat vielfach verschwiegene, verleugnete und verdrängte Nazi-Vergangenheiten bundesdeutscher Eliten und Institutionen aufgedeckt. Mit seiner glasklaren Sprache ist er als scharfer Sprach- und Medienkritiker zu einem gefürchteten und angesehenen Gesellschaftskritiker geworden.

„Befreiungsparty im Club alpha 60“

Am Samstag, 9. Mai 2015, ab 21 Uhr, im Club alpha 60 gibt’s dann zum Abschluss der Veranstaltungsreihe die „Befreiungsparty“ mit der Gruppe „44 Leningrad“. Die Gruppe spielt „Russian Speed Folk“. Ihr Erfolgsrezept: Man nehme einen Mixer, gibt einen Schluck Folklore aus den Weiten Russlands und zu gleichen Teilen Rock, Punk und SKA dazu. 80 000 tanzwütige BesucherInnen hat die Berliner Band so schon bespaßt. Dazu gibt’s einen Bücherstand und Infos der Veranstalter.

Die Veranstalter:

Die Veranstaltungsreihe und das Konzert werden organisiert von der VVN-Schwäbisch Hall, Club alpha 60, DKP, LINKE und MLPD.

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