„Ungleichheit zersetzt Gesellschaften“ – der aktuelle Buchtipp

Zwei Wissenschaftler belegen in einem gerade erschienenen Buch, was viele Linke immer schon angenommen haben: In gerechteren Gesellschaften lebt man länger, besser, glücklicher.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Die beiden Autoren sind Datensammler, sie haben in den letzten Jahren die Statistiken der Industriegesellschaften durchforstet, auf der Suche nach Korrelationen zwischen Einkommensverteilungsmustern und dem Ausmaß sozialer und gesundheitlicher Probleme. Und ihr Befund ist einleuchtend: Ein Gleichheitszuwachs kommt der Gesamtgesellschaft zugute, er vermindert die Kosten der durch Armut erzeugten sozialen und gesundheitlichen Probleme.

Diese Probleme – soziale Desintegration, psychische Erkrankungen, gesundheitliche Mängel und sinkende Lebenserwartung, wachsende Unbildung, Anstieg von Gewalt und Drogenkonsum, Überbelegung der Gefängnisse, mangelnde soziale Mobilität, fehlende Möglichkeit sozialen Aufstiegs, Zukunftsverlust und lebensethische Apathie – sind soziale Krankheitsherde; sie liefern die Kriterien, mit denen die Autoren die Bekömmlichkeit und Unbekömmlichkeit von Gesellschaften messen. Und sie sind allesamt, dies die diagnostische These, Auswirkungen der Ungleichheit, können also durch angemessene Umverteilungsmaßnahmen, durch Anheben des Durchschnittseinkommens erfolgreich bekämpft werden.

Drei Rezensionen:

http://www.faz.net/s/RubC17179D529AB4E2BBEDB095D7C41F468/Doc~E2E5BBA6046D345D4AAA1D01481545212~ATpl~Ecommon~Scontent.html

http://www.taz.de/1/zukunft/wissen/artikel/1/ungleichheit-zersetzt-die-gesellschaften/

http://www.guardian.co.uk/society/2009/mar/12/equality-british-society

Und hier bekommt man es:

http://www.zweitausendeins.de/artikel/buecher/sachbuecher/politik_zeitgeschichte/?ArticleFocus=0&show=250010&CT=1

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Korruption verhindern – Sie spielt sich vor der Haustür vieler Bürger ab

Korruption spielt nicht nur hinter den noblen Türen der Großindustrie. Sie spielt vor der Haustür vieler Bürger, entzieht sich dem Blick der Korruptionsbekämpfer in den Verwaltungen, verlagert sich in Bereiche, die vor kritischen Blicken verborgen bleiben.

Gefunden von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Korruption bedeutet, mit der Postkutsche hinter einem Porsche herzufahren

Staatliches Handeln wandert ab in Privatgesellschaften. Dorthin, wo Geld bewegt wird, ohne dass eine Aufsicht die Bewegungen ernstlich überprüfen würde. Funktionierende Netzwerke werden kaum entdeckt. Sie schließen sich nach außen ab. Das nüchterne Fazit eines Oberstaatsanwalts: Die Jagd auf Korruption bedeutet, mit der Postkutsche hinter einem Porsche herzufahren. Prävention statt Strafverfolgung – darin sehen Ermittler und Fachleute den einzigen Ausweg. Denn wo sich Korruption erst verbreitet, ist es meistens schon zu spät.

Der Radiosender SWR2 hat am 12. März 2010 eine Sendung von Wilm Hüffer mit dem Titel „Korruption verhindern“ ausgestrahlt:

http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/archiv/-/id=660334/nid=660334/did=5926894/2abo65/index.html

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