„Die Sorgen des Bürgermeisters sind leider berechtigt“ – Leserbrief zur „mangelhaften Ausbildungsfähigkeit“ vieler Schulabgänger

Beim 15. Kreßberger Neujahrsempfang hat sich – laut Hohenloher Tagblatt (HT) aus Crailsheim – Bürgermeister Robert Fischer aus der Gemeinde Kressberg im Altkreis Crailsheim folgendermaßen geäußert: Er mache sich weniger Sorgen um künftige Schulstandorte, sondern mehr um die Qualität künftiger Schulabgänger und deren Ausbildungsfähigkeit.

Leserbrief von Werner Schüpf, Kirchberg an der Jagst

1,5 Millionen junge Menschen in Deutschland haben keinen Schulabschluss

Wenn sich ein Bürgermeister solche Sorgen macht – und dies auch noch öffentlich ausspricht – dann finde ich das sehr mutig. Sind seine Sorgen berechtigt? Zunächst die Statistik: 1,5 Millionen junge Menschen in Deutschland haben keinen Schulabschluss. Jeder vierte Azubi ist nicht ausbildungsreif oder bricht seine Lehre ab. Wie soll Deutschland unter diesen Umständen seinen dringenden Bedarf an Facharbeitern decken?

Grenzenloser Egoismus, gepaart mit Rücksichtslosigkeit

Aus dieser Sorge heraus habe ich mich bei renommierten Firmen umgehört und mit Ausbildern gesprochen. Fazit: „Herr Bürgermeister Fischer, Ihre Sorgen sind – leider – berechtigt.“ Ich fasse zusammen: Die erste Frage bei manchem Vorstellungsgespräch lautet heute: „Sind Sie in einem Verein?“ Hier die Begründung einer Ausbildungsleiterin: „Die größte Inkompetenz mancher Auszubildenden liegt im Bereich Sozialverhalten, besonders in punkto Teamfähigkeit. Immer wieder begegnet mir ein grenzenloser Egoismus, gepaart mit Rücksichtslosigkeit und mangelnder Hilfsbereitschaft. Das ´Wird-schon-jemand-anderes-machen-Denken´ ist sehr verbreitet. Wenn zum Beispiel im Drucker ein Papierstau entsteht, dann laufe ich einfach weg, anstatt den Fehler zu beheben oder Hilfe zu holen.“ Was mich sehr geschockt hat, ist der Verweis auf die schlechten Umgangsformen: Grüßen, Bitte und Danke sagen – Fehlanzeige. Unpünktlichkeit und geringe Kommunikationsfähigkeit sind nicht selten.

Kaum einer beherrscht noch den Dreisatz

Als ehemaliger Mathelehrer konnte ich es zudem kaum glauben, dass auch bei Azubis mit mittlerem und sogar höherem Bildungsabschluss scheinbar kaum einer noch den Dreisatz beherrscht, das Prozentrechnen sowie das Umformen von Formeln und Einheiten. Auch das Auflösen einfacher Gleichungen bereitet Schwierigkeiten. Vom logischen Denken ganz zu schweigen. Bei Präsentationen wird die Rechtschreibung bemängelt und die Formulierung grammatikalisch richtiger Sätze dringend eingefordert.

„Die Zukunft unseres Landes wird durch Bildung (Ausbildung) gesichert.“

Auf der Wunschliste der Firmem stehen aber auch Kompetenzen wie Konzentrationsfähigkeit, selbstständiges Arbeiten, Eigeninitiative und das Annehmen von Herausforderungen. Die Einstellung, dass alles geliefert wird und man sich um nichts selbst kümmern muss, wird als kontraproduktiv eingestuft. Liebe tüchtige und engagierte Auszubildende, ich bitte um Ihr Verständnis, dass ich nach diesen Firmenstatements die Sorgen von Bürgermeister Fischer teile. Was sagte doch unser Kultusminister Stoch in Schrozberg: „Die Zukunft unseres Landes wird durch Bildung (Ausbildung) gesichert.“ Recht hat er!

   Sende Artikel als PDF   

„Weltmarktführer auf Kosten der Beschäftigten?“ – Veranstaltung der IG Metall in Schwäbisch Hall

Die Schattenseiten des vermeintlichen Erfolgs der Weltmarktführer will die IG Metall bei einer Veranstaltung mit dem Wirtschafts- und Finanzwissenschaftler Prof. Dr. Rudolf Hickel vom Institut für Arbeit und Wissenschaft aus Bremen beleuchten. Diese findet am Donnerstag, 30. Januar 2014, um 19.30 Uhr im Theatersaal des Alten Schlachthauses in Schwäbisch Hall statt.

Von der IG Metall Schwäbisch Hall

 Rechtliche Beurteilung der Arbeitsbedingungen in den Betrieben

Die Fragestellung lautet „Weltmarktführer auf Kosten der Beschäftigten?“ Eine rechtliche Beurteilung der Arbeitsbedingungen in den Betrieben wird Volpert Beyer, Rechtssekretär des Deutschen Gewerkschaftsbundes, vornehmen. Es moderiert Siegfried Hubele, DGB-Kreisvorsitzender Schwäbisch Hall.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.schwaebisch-hall.igm.de/

   Sende Artikel als PDF   

„Erziehung zur Toleranz ist eine wichtige Aufgabe unserer Bildungseinrichtungen“ – Annette Sawade (SPD) und Harald Ebner (Grüne) kritisieren Petition zum Bildungsplan 2015 in Baden-Württemberg

Die Bundestagsabgeordneten Annette Sawade (SPD) und Harald Ebner (Bündnis 90/ Die Grünen) aus dem Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe unterstützen den gemeinsamen Aufruf vieler baden-württembergischer Bundestagsabgeordneter für ein tolerantes und weltoffenes Baden-Württemberg.

Vom Wahlkreisbüro der Bundestagsabgeordneten Annette Sawade in Künzelsau

Für ein modernes und weltoffenes Land

Gleichzeitig kritisieren sie die Petition „Kein Bildungsplan unter der Ideologie des Regenbogens“ scharf. „Hier werden gezielt Falschaussagen und Vorurteile gestreut, die nicht mehr in unsere Zeit gehören“, so Harald Ebner. Sawade und Ebner freuen sich darüber, dass Abgeordnete aller im Bundestag vertretenen Parteien den Aufruf unterstützen, darunter alle baden-württembergischen Bundestagsabgeordneten der SPD, der GRÜNEN und der LINKEN. „Wir begrüßen den Entwurf des Bildungsplans von Kultusminister Andreas Stoch ausdrücklich und haben auch schon die Gegenpetition unterzeichnet. Wir hoffen, dass noch viele dazukommen und so zeigen, dass die Bürgerinnen und Bürger für ein modernes und weltoffenes Land stehen“, so Annette Sawade abschließend. Über Facebook haben sie auch bereits dazu aufgerufen, die Gegenpetition zu unterschreiben.

Hintergrundinformation:

Der Aufruf „Für ein tolerantes und weltoffenes Baden-Württemberg“ wurde von den Stuttgarter Bundestagsabgeordneten Ute Vogt (SPD), Dr. Stefan Kaufmann (CDU) und Cem Özdemir (GRÜNE) gestartet.

Hier der Wortlaut des Aufrufs und die bisherigen Unterstützer:

Baden-Württemberg ist ein Land der Vielfalt auf dem Fundament der Grundrechte. In diesem Geiste vertreten wir als Abgeordnete unsere Wahlkreise und unser Bundesland im Deutschen Bundestag. Zu Toleranz und Weltoffenheit gehören für uns auch die Akzeptanz sexueller Vielfalt und selbstbestimmter Lebensentwürfe. Wir haben daher kein Verständnis für den Inhalt und Geist der Online-Petition „Zukunft-Verantwortung-Lernen: Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens.“ Als Mitglieder des Deutschen Bundestages gehören wir verschiedenen Fraktionen an. In der Bildungspolitik vertreten wir teils gemeinsame, teils unterschiedliche Positionen. Doch parteiübergreifend sind wir der Ansicht, dass Erziehung zur Toleranz eine wichtige Aufgabe unserer Bildungseinrichtungen ist. Dazu gehört für uns selbstverständlich auch der tolerante Umgang mit sexueller Vielfalt und unterschiedlichen Lebensentwürfen. Das hat nichts mit „pädagogischer, moralischer und ideologischer Umerziehung“ zu tun, wie es in der Online-Petition heißt – sondern mit Menschenrechten und Demokratie.

Die UnterzeichnerInnen:

Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/GRÜNEN)
Rainer Arnold (SPD)
Heike Baehrens (SPD)
Karin Binder (Die Linke)
Lothar Binding (SPD)
Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/GRÜNEN)
Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/GRÜNEN)
Prof. Dr. Lars Castellucci (SPD)
Elvira Drobinski-Weiß (SPD)
Harald Ebner (BÜNDNIS 90/GRÜNEN)
Gernot Erler (SPD)
Saskia Esken (SPD)
Dr. Johannes Fechner (SPD)
Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/GRÜNEN)
Martin Gerster (SPD)
Annette Groth (Die Linke)
Olav Gutting (CDU/CSU)
Heike Hänsel (Die Linke)
Josip Juratovic (SPD)
Gabriele Katzmarek (SPD)
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/GRÜNEN)
Chris Kühn (BÜNDNIS 90/GRÜNEN)
Christian Lange (SPD)
Katja Mast (SPD)
Hilde Mattheis (SPD)
Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/GRÜNEN)
Richard Pitterle (Die Linke)
Stefan Rebmann (SPD)
Dr. Martin Rosemann (SPD)
Annette Sawade (SPD)
Michael Schlecht (Die Linke)
Dr. Dorothee Schlegel (SPD)
Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD)
Kai Whittaker (CDU/CSU)

Der Link zur Gegenpetition:

https://www.openpetition.de/petition/online/gegenpetition-zu-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens

Weitere Informationen und Kontakt:

ANNETTE SAWADE (SPD), Mitglied des Deutschen Bundestages, Wahlkreisbüro, Keltergasse 47, 74653 Künzelsau

Telefon: 07940 / 982 9947

Fax: 07940 / 982 4604

E-Mail: annette.sawade@wk.bundestag.de

Internet:

www.annette-sawade.de

www.facebook.de/AnnetteSawade

   Sende Artikel als PDF   

„Mauern um Europa? – Flüchtlingspolitik im 21. Jahrhundert“ – Vortrag in der Volkshochschule Schwäbisch Hall

„Mauern um Europa? – Flüchtlingspolitik im 21. Jahrhundert“ lautet der Titel eines Vortrags am Dienstag, 28. Januar 2014, um 19 Uhr in der Volkshochschule Schwäbisch Hall im im „Haus der Bildung“. Andreas Linder, Flüchtlingsrat Baden-Württemberg, leistet einen kritischen Blick auf die Lage der Flüchtlingspolitik im 21. Jahrhundert.

Von Marcel Miara, Volkshochschule Schwäbisch Hall e.V., Fachbereichsleiter Gesellschaft/Politik/Umwelt

Anspruch und Wirklichkeit liegen in Europa weit auseinander

Europa sieht sich als Kontinent der Menschenrechte. Doch der Umgang mit Flüchtlingen zeigt, dass Anspruch und Wirklichkeit nicht selten auseinander liegen. An den europäischen Grenzen werden viele Flüchtlinge am Zugang zu Schutz gehindert, tausende Menschen sind beim Versuch, Europa über das Meer zu erreichen, gestorben. Wie geht es weiter?

Weitere Informationen und Kontakt:

Marcel Miara, Volkshochschule Schwäbisch Hall e.V., Fachbereichsleiter Gesellschaft/Politik/Umwelt, Fachbereichsleiter Deutsch, Salinenstraße 6-10, 74523 Schwäbisch Hall

Telefon: 0791/97066-17

Fax: 0791/97066-29

   Sende Artikel als PDF   

„In Transition 2.0“: Film über Städte im Wandel – Veranstaltung der AG `Nachhaltig Leben´ heute (Mittwoch) in Schwäbisch Hall

Die AG „Nachhaltig Leben“ des Bürgerforums Schwäbisch Hall zeigt am heutigen Mittwoch, 15. Januar 2014, um 19.30 Uhr den Film „In Transition 2.0“ über Städte im Wandel. Der Film läuft im Haus der Bildung, Raum 1.09, in Schwäbisch Hall.

Von Matthias Wolf, Schwäbisch Hall

Vernetzung der Menschen für ein nachhaltiges Miteinander

Im Film geht es um die Zukunftsfähigkeit des städtischen Zusammenlebens, für heutige und spätere Generationen.  Im Zentrum steht die Vernetzung der Menschen für ein nachhaltiges Miteinander. Es werden beispielhaft internationale Initiativen gezeigt, zu Themen wie Selbstversorgung, Regio-Währung, essbare Stadt, alternative Energien und gemeinsames Feiern. Dabei stehen die Menschen und ihr direktes Umfeld im Mittelpunkt: Nachbarschaft, Wohnviertel, Gemeinde, Stadt. Die AG „Nachhaltig Leben“ veranstaltet den Filmabend als Auftaktveranstaltung und wendet sich an diejenigen Bürger Schwäbisch Halls, die bereit sind, hier und jetzt etwas für sich und die Menschen ihrer Stadt zu bewegen.

Kurzinfo:

Film „In Transition 2.0“ (GB 2012, 1:06 h)
Zeit: Mittwoch, 15. Januar, 19:30 Uhr
Ort: Schwäbisch Hall, Haus der Bildung, Raum 1.09

   Sende Artikel als PDF   

„Toleranz durch Wegsehen gibt es nicht“ – Jusos Schwäbisch Hall-Hohenlohe kritisieren schwulen- und lesbenfeindliche Petition

Die Jusos Schwäbisch Hall-Hohenlohe kritisieren die Petition „Keine Ideologie unter dem Regenbogen“ scharf: „Die Petition gibt zwar vor, man wolle tolerant sein und niemanden diskriminieren, die vorgebrachten Argumente und die Ausdrucksweise nehmen darauf allerdings keine Rücksicht“, so der Juso-Kreisvorsitzende Christian Gaus.

Christian Gaus, Kreisvorsitzender der Jusos Schwäbisch Hall-Hohenlohe

Offen zu den Gefühlen stehen können

„Die Argumente und Beispiel sind einfach nur hanebüchen und abstrus“, meint Gaus weiter. „Wenn wir unseren Kindern Toleranz, Weltoffenheit und Verständnis beibringen und vorleben wollen, können wir diese Themen nicht aus der Schule raushalten. Denn einige der Schülerinnen und Schüler werden sich irgendwann unweigerlich mit Homosexualität auseinander setzen müssen. Entweder weil es sie selbst betrifft oder weil es Bekannte und Freunde betrifft. Da reicht es nicht LSBTTIQ-Themen im Biologie-Unterricht am Rande als Abnormität zu behandeln, die mit HIV, Depressionen und hoher Selbstmordrate einhergeht. Dies muss in einem Sozialkunde-Unterricht verankert werden, weil es ein gesellschaftliches Anliegen ist. Nur so können wir es den Jugendlichen leicht machen, offen zu ihren Gefühle zu stehen ohne Angst vor Ablehnung oder Ausgrenzung haben zu müssen.“

Geistig tief in einem unzeitgemäßen Weltbild beheimatet

„In der Petition wird auch vorgeworfen, dass der neue Bildungsplan bestehende Geschlechterrollen infrage stellt – und dass die Liebe gleichgeschlechtlicher Paare weniger Wert ist. Dies ist abzulehnen und nur eine von vielen Stellen, an denen man sieht, dass die Petition geistig tief in einem unzeitgemäßen Weltbild beheimatet ist“, so der stellvertretende Juso-Kreisvorsitzende und Lehramtsstudent Felix Nestl.

Aufklärung ist nötig

„Gerade weil die Petition bereits so viele Unterstützer erreicht hat, ist dies ein Zeichen, an den Plänen festzuhalten. Die große Zahl an Unterstützern zeigt, wie nötig Aufklärung ist. Und mit dieser Aufklärung helfen wir auch den Jugendlichen. Es wird gezeigt, dass sie keine Angst oder Sorgen vor Ihren Gefühlen haben müssen, dass sie nicht allein sind. Eine Toleranz durch Wegsehen gibt es nicht“, sagt Christian Gaus, der im Dezember zum stellvertretenden Landesvorsitzenden der Schwusos Baden-Württemberg (Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in der SPD) gewählt worden ist.

Die Jusos Schwäbisch Hall-Hohenlohe rufen daher auf die Gegenpetition zu unterstützen:

https://www.openpetition.de/petition/online/gegenpetition-zu-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens

   Sende Artikel als PDF   

„Vielfalt gewinnt“ – Appell gegen schwulen- und lesbenfeindliche Petition unterschreiben

Seit einigen Tagen sorgt eine bundesweite Online-Petition für Schlagzeilen: Ein Realschullehrer diffamiert darin den neuen Bildungsplan von Baden-Württemberg, der bei Schüler/innen Verständnis und Akzeptanz von schwulen und lesbischen Lebensentwürfen fördern soll.

Von der Organisation Campact

Rechter Rand trommelt für die Petition

Schon fast 100.000 Menschen haben unterschrieben. Der rechte Rand trommelt für die Petition. Für sie ist Homosexualität nicht ein Menschenrecht, sondern ein auszumerzendes Übel.

Mutiger Hitzlsperger

Kurz nach dem mutigen Coming-Out des Fußballprofis Thomas Hitzlsperger wird klar, wie viel Feindseligkeit Menschen wie er noch immer ertragen müssen. Jetzt wollen wir mit einem Eil-Appell gegenhalten und die wegweisenden Pläne der baden-württembergischen Landesregierung unterstützen. Sobald wir 100.000 Unterschriften zusammen haben, werden wir unseren Appell unter dem Motto „Vielfalt gewinnt!“ in der Stuttgarter Zeitung als Anzeige veröffentlichen. Damit die hässliche Fratze der Homophobie nicht wieder hoffähig wird.

Unterschreiben Sie hier für Vielfalt und Toleranz an unseren Schulen!

https://www.campact.de/vielfalt-gewinnt/appell/teilnehmen/?utm_campaign=%2Fvielfalt-gewinnt%2F&utm_term=Unterzeichnen+Sie+unseren+Eil-Appell+f%26uuml%3Br+Vielfalt+und+Toleranz!&utm_content=random-a&utm_source=%2Fvielfalt-gewinnt%2Fappell%2F&utm_medium=Email

Abwertende Kommentare

„Du Schwuchtel“, „Schwule Sau!“, „Du bist pervers!“, „Schwuler Pass!“ – auf unseren Schulhöfen sind solche Aussprüche allgegenwärtig. Sie sind es, die bei vielen Jugendlichen mit homo-, trans- und intersexuellen Gefühlen Angst vor Diskriminierung erzeugen. Nach einer europaweiten Umfrage der EU-Grundrechteagentur unter mehr als 90.000 Befragten haben Zweidrittel der homo-, trans- und intersexuellen Menschen in der Schule ihre sexuelle Ausrichtung verheimlicht. Mindestens 60 Prozent von ihnen waren dort mit abwertenden Kommentaren konfrontiert.

Akzeptanz und Toleranz für eine Vielfalt an Lebensentwürfen schaffen

„Wenn Jugendliche erleben müssen, dass ihre sexuelle Orientierung nicht geduldet wird, erleben wir immer wieder massive psychische Probleme, massiven Leistungsabfall und damit verbundene Schwierigkeiten im weiteren Berufsleben“, schreibt die Bundesintegrationsbeauftragte Christine Lüders in der Süddeutschen Zeitung von gestern. Dies zu verhindern und zugleich bei allen Schüler/innen Akzeptanz und Toleranz für eine Vielfalt an Lebensentwürfen zu schaffen – darum geht es dem Bildungsplan Baden-Württembergs. Und eben nicht um „eine pädagogische, moralische und ideologische Umerziehung“, wie es die Petition „Kein Bildungsplan unter der Ideologie des Regenbogens“ behauptet.

Einzel-Aktion eines Lehrers hat Wellen geschlagen

Was als Einzel-Aktion eines Lehrers begann, hat Wellen geschlagen: Die in Baden-Württemberg sehr konservativ ausgerichteten Landeskirchen kritisieren den neuen Bildungsplan. Und der FDP-Fraktionschef im Landtag, Hans-Ulrich Rülke erklärt, dass er andere Lebensformen keineswegs gleichwertig zur klassischen Familie sieht – sehr zum Entsetzen liberaler Parteimitglieder. Noch schlimmer: Rechte und rassistische Kreise wie die Plattform „Politically Incorrect“ springen auf und wittern Morgenluft.

Noch mehr Druck und Mobbing

Für homosexuelle Jugendliche bedeutet das zusätzlichen Druck und Mobbing in dem ohnehin schon oft homophoben Klima an Schulen. Eine solche Schule wollen wir nicht. Wir stehen an der Seite von Lehrer/innen, Bildungspolitiker/innen und Schüler/innen, die gemeinsam für eine offene Schule streiten, in der Toleranz und Vielfalt gelehrt und vorgelebt werden.

Appell unterschreiben:

https://www.campact.de/vielfalt-gewinnt/appell/teilnehmen/?utm_campaign=%2Fvielfalt-gewinnt%2F&utm_term=Unterzeichnen+Sie+unseren+Eil-Appell+f%26uuml%3Br+Vielfalt+und+Toleranz!&utm_content=random-a&utm_source=%2Fvielfalt-gewinnt%2Fappell%2F&utm_medium=Email

Text der Unterschriftenaktion:

Sehr geehrter Herr Kultusminister Andreas Stoch,
sehr geehrte Abgeordnete des Landtages von
Baden-Württemberg,

wir sind tief besorgt über die populistische Hetze, mit der im Internet gegen den Bildungsplan Ihres Landes Stimmung gemacht wird. Jugendlichen Akzeptanz für die Vielfalt an Lebensstilen und sexuellen Orientierungen zu vermitteln – dies ist unabdingbar für eine freie Persönlichkeitsentfaltung und den sozialen Zusammenhalt in unseren Schulen.

Lassen Sie sich nicht einschüchtern. Wir wollen eine Gesellschaft, die aus gelebter Vielfalt und Toleranz erwächst. Wir freuen uns, wenn Menschen sich lieben.

Mit freundlichen Grüßen

(Name und Ort werden angehängt)

Weitere Informationen zur Aktion:

Vielfalt gewinnt

Eine Online-Petition gegen den Bildungsplan in Baden-Württemberg sorgt für Wirbel in den Medien und im Internet. Rechte Kreise springen auf das Thema auf und hetzen gegen eine vermeintliche „Indoktrinierung“ und „Umerziehung“ der Jugendlichen im Ländle. Was steckt dahinter?

Die Petition „Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens“ wendet sich dagegen, dass in den fünf Leitprinzipien des Bildungsplans für Baden-Württemberg jeweils auch der Gesichtspunkt der Akzeptanz sexueller Vielfalt genannt wird. Sie befürchtet eine „pädagogische, moralische und ideologische Umerziehung an den allgemeinbildenden Schulen.“

In einer ersten Fassung des Appelltextes (hier dokumentiert), bezeichnet der Initiator der Petition die Bemühungen des Ministeriums als „strukturelle Gewalt“. Diese wurde von der Petitionsplattform Openpetition wegen diskriminierender Passagen abgelehnt. Aber auch in ihrer abgeschwächten Formulierung entbehren die Befürchtungen des Petenten jeglicher Grundlage. Die Petition fußt auf genau den Vorurteilen und Ressentiments, die durch den Bildungsplan überwunden werden sollen.

Unterzeichnen Sie unseren Eil-Appell für Vielfalt und Toleranz:

https://www.campact.de/vielfalt-gewinnt/appell/teilnehmen/?utm_campaign=%2Fvielfalt-gewinnt%2F&utm_term=Unterzeichnen+Sie+unseren+Eil-Appell+f%26uuml%3Br+Vielfalt+und+Toleranz!&utm_content=random-a&utm_source=%2Fvielfalt-gewinnt%2Fappell%2F&utm_medium=Email

Warum findet sich Akzeptanz sexueller Vielfalt im Bildungsplan 2015 des Landes Baden-Württemberg?

Lesbische, schwule, bisexuelle und Transgender-Schüler/innen und -Studierende erfahren häufig Mobbing und Belästigungen. Darunter leiden ihre Leistungen, ihr Gesundheitszustand und ihr Wohlbefinden. Die Folge können ernsthafte Krisen und Schulabbruch sein. Die Schulbehörden in der gesamten EU widmen diesem beunruhigenden Phänomen nur wenig Aufmerksamkeit und, Lehrern fehlen oft die Sensibilität, Ausbildung und Instrumente zum Erkennen und zur wirksamen Inangriffnahme dieses Problems, wie der Bericht der EU-Grundrechteagentur über Homophobie und Ausgrenzung aufgrund der sexuellen Orientierung nachweist.

„Angst, Isolation und Diskriminierung sind bei homo-, trans- und intersexuellen Menschen weit verbreitet. Zwei Drittel von ihnen haben in der Schule ihre sexuelle Ausrichtung verborgen oder verheimlicht. Mindestens 60 Prozent von ihnen wurden in der Schule mit abwertenden Kommentaren bedacht oder begegneten dort negativem Verhalten, wie eine Umfrage der EU-Grundrechteagentur unter mehr als 90 000 Befragten in ganz Europa ergab. Diese Ergebnisse decken sich voll und ganz mit den Erfahrungen aus der Beratung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes “, schreibt Christine Lüders, ehemalige Lehrerin und Leiterin der Beratungsstelle am 11. Januar in der Süddeutschen Zeitung. Weiter stellt sie fest: „Wenn Jugendliche erleben müssen, dass ihre sexuelle Orientierung nicht geduldet wird, erleben wir immer wieder massive psychische Probleme, massiven Leistungsabfall und damit verbundene Schwierigkeiten im weiteren Berufsleben.“

Das durch Homophobie vergiftete Klima an den Schulen macht für einzelne Jugendliche den Bildungserfolg unmöglich. Für alle macht es die Schule zu einem weniger offenen und toleranten Ort. Eine Schule ohne Angst und Diskriminierung ist für das Lernen und für den Start ins Leben die bessere Alternative.

Unterschreiben Sie hier für Vielfalt und Toleranz an unseren Schulen:

https://www.campact.de/vielfalt-gewinnt/appell/teilnehmen/?utm_campaign=%2Fvielfalt-gewinnt%2F&utm_term=Unterzeichnen+Sie+unseren+Eil-Appell+f%26uuml%3Br+Vielfalt+und+Toleranz!&utm_content=random-a&utm_source=%2Fvielfalt-gewinnt%2Fappell%2F&utm_medium=Email

Was genau sieht der Bildungsplan vor?

Die Diskussion bezieht sich darauf, dass bei allen fünf Leitprinzipien des Planes (Berufliche Orientierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Medienbildung, Prävention und Gesundheitsförderung, Verbraucherbildung) jeweils auch der Gesichtspunkt der Akzeptanz sexueller Vielfalt genannt wird.

Darunter fallen zum Beispiel folgende Lernziele:

Schülerinnen und Schüler haben einen vorurteilsfreien Umgang mit der eigenen und anderen sexuellen Identitäten; (S. 9)

Schülerinnen und Schüler entwickeln eine Sensibilität für Stereotype und können diese hinterfragen; (S. 9)

Schülerinnen und Schüler kennen die verschiedenen Formen des Zusammenlebens von/mit LSBTTI-Menschen und reflektieren die Begegnungen in einer sich wandelnden, globalisierten Welt. Klassische Familien, Regenbogenfamilien, Single, Paarbeziehung, Patchworkfamilien, Ein-Eltern-Familien, Großfamilien, Wahlfamilien ohne verwandtschaftliche Bande; (S. 12)

Schülerinnen und Schüler reflektieren die Darstellung von Geschlechterrollen und sexueller Vielfalt in Medien und Werbung und entwickeln eine Sensibilität für Stereotype; (S. 23)

Inwiefern ist die Petition homophob?

Der Initiator der Petition nennt Homosexualität als Ursache von Suizid und verdreht damit einen wichtigen Zusammenhang. Jugendliche bringen sich nicht um, weil sie schwul oder trans sind, sondern weil sie Gewalt und Ausgrenzung erfahren oder befürchten müssen.

Er bezeichnet sexuelle Orientierung als „Lebensstil“ und als Gegenstand einer möglichen „Umerziehung“. Tatsächlich kann sexuelle Orientierung weder an- noch aberzogen werden. Sie auszuleben ist keine Frage des Lebensstils, sondern ein Menschenrecht.

Das Grundgesetz sagt: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts erstreckt sich der Schutz vor Diskriminierung selbstverständlich auch auf homo-, bi- und transsexuelle Menschen.

Die Petition sieht im Bildungsplan eine „Überbetonung einzelner Gruppen und ihrer Interessen“. Damit verzerrt sie bewusst den Charakter des Bildungsplans. Dazu schreibt das Kultusministerium Baden-Württemberg: „Die Information über die Pluralität von Lebensentwürfen wie auch sexueller Ausrichtungen soll die Kinder und Jugendlichen darin bestärken, sich selbst, aber auch ihr Gegenüber mit Wertschätzung zu betrachten und so zu einer selbstbestimmten Persönlichkeit zu werden. Die Verankerung der genannten Aspekte ist also keine einseitige Berücksichtigung von Partikularinteressen. Sie ordnet sich vielmehr in den Kontext allgemeiner Erziehungsziele ein.“

Die Petition wird auf rechten Plattformen im Internet wie „Politically Incorrect“ intensiv beworben. Auch das ist ein deutliches Indiz für ihren Charakter.

   Sende Artikel als PDF   

„Flüchtlinge kommen ins Kirchberger Adelheidstift“ – Landkreis Schwäbisch Hall mietete das Gebäude vom Deutschen Roten Kreuz (DRK)

Flüchtlinge werden ab Februar 2014 in der ehemaligen DRK-Kurklinik Adelheidstift in Kirchberg an der Jagst untergebracht. Der Lokalzeitung Hohenloher Tagblatt nannte das Landratsamt Schwäbisch Hall die Zahl von zunächst 29 Flüchtlingen ab Februar 2014. Die tatsächliche Anzahl der Menschen, die dort untergebracht werden können, werde derzeit geprüft. Als Kurklinik hatte das Adelheidstift 54 Betten.

Vom Landratsamt Schwäbisch Hall

Adelheidstift als Gemeinschaftsunterkunft

Bis Ende 2012 wurde das Gebäude vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) als Mutter-Kind-Kur-Einrichtung betrieben. Der Betrieb wurde Ende 2012 aus finanziellen Gründen eingestellt. Landratsamt und DRK haben nun einen Mietvertrag über die Nutzung des Gebäudes zur Unterbringung von Flüchtlingen vereinbart. „Wir suchen seit Monaten händeringend nach geeigneten Unterbringungsobjekten. Mit dem Adelheidstift als Gemeinschaftsunterkunft und den geplanten Bauten in Crailsheim sowie noch einiger anderer kleinerer Objekte im Landkreis können wir 2014 unsere Quote hoffentlich erfüllen“, so Landrat Gerhard Bauer.

Landkreis muss 2014 knapp 400 Flüchtlinge unterbringen

Die Zugangszahlen der Flüchtlinge in Deutschland steigen dramatisch an. Die Landratsämter in Baden-Württemberg sind verpflichtet, die ihnen von der Landeserstaufnahmeeinrichtung zugeteilten Flüchtlinge nach den Bestimmungen des Flüchtlingsaufnahmegesetzes unterzubringen. Nach den derzeitigen Prognosen müssen vom Landratsamt Schwäbisch Hall im Jahr 2014 knapp 400 Menschen untergebracht werden. „Wir wissen, dass die Unterbringung in den Gemeinden diese vor große Herausforderungen stellt. Landratsamt, Gemeinden und Ehrenamtliche werden weiterhin eng zusammenarbeiten, um die bestmögliche Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge zu gewährleisten“, sagt der Landrat.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.lrasha.de/aktuellesLandkreisAktuell_DEU_WWW.php?&publish[id]=325892&publish[start]=

   Sende Artikel als PDF   

„Gute Betreuungs- und Bildungsangebote für junge Menschen bereitstellen“ – SPD-Neujahrsempfang 2014 am Sonntag in Schrozberg

Der SPD-Ortsverein Schrozberg und die SPD-Stadtratsfraktion laden ein zum SPD-Neujahrsempfang 2014, am Sonntag, 12. Januar 2014, um 11 Uhr in den Kultursaal (im Schloss) der Stadt Schrozberg. Gastredner ist Andreas Stoch (SPD), Minister für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg.

Vom SPD-Ortsverein Schrozberg

Verwirklichung des eigenen Lebenskonzepts

Eine der zentralen Aufgaben der Politik ist es, gute Betreuungs- und Bildungsangebote für junge Menschen bereitzustellen. Denn gute Bildungsangebote nützen jedem einzelnen jungen Menschen, ermöglichen gesellschaftliche Teilhabe, wirtschaftlichen Erfolg und letztlich auch die Verwirklichung des eigenen Lebenskonzepts. Hiervon profitiert auch die Gesellschaft insgesamt in hohem Maße.

Soziale Gerechtigkeit

Um dies zu erreichen, setzt sich der Kultusminister Andreas Stoch gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport ein. Soziale Gerechtigkeit, eine konsequente Förderung von den ersten Lebensjahren an, gute ganztägige Bildungs- und Betreuungsangebote, leistungsfähige Schullandschaften auch unter den Bedingungen des Schülerrückgangs sowie ein verantwortungsvoller Umgang mit den finanziellen Ressourcen unseres Bundeslandes sind ihm dabei wichtige Ziele.

Intensiven, konstruktiven Dialog mit allen Interessierten

Die Bildungspolitik in Baden-Württemberg steht vor großen Herausforderungen, die nur gemeinsam, in enger Zusammenarbeit aller beteiligten Partner zu bewältigen sind. Deshalb setzt der Minister auf einen intensiven, konstruktiven Dialog mit allen, die sich für Bildungspolitik interessieren oder von ihr betroffen sind. Für diesen Dialog gibt es sicherlich im Anschluss an den offiziellen Teil die Möglichkeit mit allen anwesenden Politikern aus dem Kommunalen-, Landes- und Bundesbereich, ins Gespräch zu kommen.

Weitere Informationen und Kontakt:

Internet: www.spd-schrozberg.de

   Sende Artikel als PDF