„Blockupy Aktionstage: Knüppeldemokratie in Frankfurt – 275 verletzte DemonstrantInnen“ – Kommentar von Paul Michel

Frankfurt, Blockupy, 1. Juni 2013: Das hessische Innenministerium hat am 1. Juni 2013 in Frankfurt unter fadenscheinigen Vorwänden die Demonstrationsfreiheit ausgehebelt.

Kommentar von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Angriff nach Drehbuch

Um kurz nach 12 Uhr startete am Samstag, 1. Juni 2013 die Demo des Blockupy-Bündnisses am Baseler Platz mit vielen tausend Kapitalismuskritikern und Antikapitalisten aus ganz Europa – die Polizei spricht von 7000, Blockupy von „mindestens 20.000″ Teilnehmern – friedlich, bunt und laut. Sie kamen aber nur einen Kilometer weit. Dann wurde die Demo von massiven Polizeikräften gestoppt, just vor der Stelle, wo sich der Weg gabeln sollte in die einige Tage davor von den Verwaltungsgerichten Kassel und Frankfurt genehmigten Route und die Route, die die Polizei von Anfang an als einzige hatte erlauben wollen.

Transparente durften nur drei Meter lang sein

Die Polizei begründete den Stopp der Demo mit der Vermummung einiger AktivistInnen sowie Verstößen gegen gerichtliche Auflagen, etwa dass Transparente nur eine maximale Länge von drei Metern (!!) haben durften. Der Eindruck vor Ort war ein durchaus unaufgeregter: Die Demonstranten hatten Seitentransparente und Regenschirme dabei. Eine Leuchtrakete flog in die Luft, eine andere in ein Gebüsch, die Demo war insgesamt überaus friedlich – und Blockupy hatte einen klaren Aktionskonsens: „Von uns wird dabei keine Eskalation ausgehen.“ Daran hielten sich praktisch alle Protestierer vor Ort, weshalb die Organisatoren einen ganz anderen Grund hinter dem harschen Vorgehen der Polizei vermuten: „In der Demo war es friedlich, alles deutet darauf hin, dass diese Eskalation von der Polizeiführung in Wiesbaden von langer Hand vorbereitet wurde und der Kessel an dieser Stelle von vornherein geplant worden ist“, sagte Blockupy-Sprecherin Ani Dießelmann.

Acht Stunden lang festgehalten

Hier wurde die Demonstration acht Stunden lang  festgehalten. Im vorderen Teil des Zuges kesselte die Polizei etwa 1000 Demonstrierende ein. Kompromissangebote, dass die Demonstranten ihre Regenschirme und Seitentransparente ablegen, wurden zunächst von der Polizei angenommen, dann wurde jedoch die Forderung nachgeschoben: Leibesvisitation und Aufnahme der Personalien für alle im Kessel. Es folgten Provokationen: Einzelne wurden mit Greiftrupps, teils auf brutale Weise, aus dem Kessel herausgezogen. Die Demonstranten beklagen laut Angaben der Organisatoren an die 275 Verletzte, einige davon schwer. Vor allem Pfefferspray setzte die Polizei in großen Mengen ein – das ist ein Giftgasangriff im Nahkampf.

Hessisches Innenministerium: Politische Vergeltung

Am Vortag war es rund  3000 DemonstrantInnen gelungen, trotz miesen Wetters bis 10.30 Uhr mit entschlossenen, aber durchwegs friedlichen Aktionen die EZB erfolgreich zu blockieren. Die wenigen Angestellten der EZB, die trotz langen Wochenendes zu ihrem Arbeitsplatz im Glashochhaus am Willy-Brandt-Platz wollten, mussten wieder umkehren.

Abschiebungsdrehscheibe Frankfurt

Am Nachmittag gab es diverse Aktionen in Frankfurt, am Flughafen eine Demonstration gegen die Abschiebungsdrehscheibe Frankfurt, an verschiedenen Objekten der Immobilienspekulation in der Innenstadt die Aktion „Krisenakteure markieren“ und in Frankfurts Einkaufsmeile „Blockupy Zeil“. Dort wurde vor verschiedenen Modegeschäften wie H& M, C& A, Kaufhof, Karstadt, Primark oder KIK gegen die skandalösen und zum Teil mörderischen Arbeitsbedingungen protestiert, denen die ProduzentInnen der Kleidung etwa in Pakistan, Indien oder Bangla Desh ausgesetzt sind. Die Aktionen waren nachdrücklich so, dass einige der Geschäfte den Betrieb teilweise einstellten, aber auch kreativ, so dass sie bei der Bevölkerung recht gut ankamen. Hinzu kam, dass im Lichte der Öffentlichkeit die massiv vertretenen Polizeikräfte auf Prügelaktionen verzichteten. Entsprechend war die Berichterstattung in den elektronischen Medien am Freitagabend und in den Zeitungen am Samstagmorgen fast durchwegs positiv. Mit der geplanten breiten Demonstration am Samstag sprach vieles dafür, dass sich die Blockupy-Aktionstage zu einem Modell entwickeln, das Schule machen könnte.

Örtlicher Polizei wurde die Zuständigkeit entzogen

Das sollte offenbar nach dem Willen der politisch Verantwortlichen im hessischen Innenministerium verhindert werden. Die Demonstrationsleitung und das Komitee für Grundrechte und Demokratie, aber auch zahlreiche in- und ausländischen Beobachter, sind der Meinung, dass das, was an der Hofstraße passierte, nichts mit dem realen Ablauf der Demonstration zu tun hatte, sondern von der Polizeiführung beziehungsweie dem hessischen Innenministerium, von vornherein geplant war. Dafür spricht auch, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt am Samstagnachmittag der örtlichen Polizeiführung die Zuständigkeit für die Verhandlungen entzogen und einer Einsatzleitung in Wiesbaden übertragen wurde. Ab diesem Moment reagierte die Polizei nicht mehr auf Verhandlungsangebote der Demonstrationsleitung. Werner Rätz, der Anmelder der Demonstration, sagte der Frankfurter Rundschau (FR), er habe sich in Verhandlungen mit dem Einsatzleiter vor Ort, darauf geeinigt, dass die zum Teil vermummten DemonstrantInnen ihre Vermummung abnehmen. Mit dem Verweis auf Vorgesetzte im hessischen Innenministerium sei dieser Kompromiss von Seiten der Polizei plötzlich wieder aufgekündigt worden.

Ausufernder Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken

In den nächsten Stunden der Einkesselung griffen Polizeieinheiten auf Befehl “von oben” immer wieder ohne jeden Anlass die Eingekesselten an, aber auch jene DemonstrantInnen außerhalb des Kessels, die sich mit den Eingekesselten solidarisierten. Dabei kam es zu ausuferndem Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken. ATTAC erklärte, es habe „erschütternde Szenen“ gegeben.  Es gab Hunderte von verletzten Menschen auf Seiten der DemonstrantInnen.

Kritik an Polizeiexzessen wird lauter

Den DemonstrantInnen wurden ihre nach Verfassung und Gerichtsbeschluss zustehende Demonstration und ihre sogar durch Gerichtsbeschluss bestätigte Demonstrationsroute gewaltsam verweigert.  Innenministerium und Polizeiführung verletzten ohne Skrupel und öffentlich politische  Grundrechte. Ihr Vorgehen stellt eine neue Stufe politischer Willkür dar. Inzwischen gibt es deutliche Kritik am Polizeieinsatz  – auch aus Ecken, aus denen man es nicht erwartet. Die Süddeutsche Zeitung titelt: „Eine Schande für Frankfurt.“ Selbst die großbürgerliche Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) schildert einige Polizeiübergriffe und titelt: „Polizei gerät nach Einsatz in Erklärungsnot.“ Die BILD-Zeitung schreibt: „Mehrere Polizisten bestätigen BILD gegenüber: Der Kessel war geplant.“

Jusos fordern Rücktritt des hessischen Innenministers

Die Jusos Hessen fordern den Rücktritt des hessischen Innenministers, Boris Rhein. Der Vorsitzende der Links-Fraktion im hessischen Landtag, Ulrich Wilken von der hessischen Linkspartei beurteilt die Vorgänge an diesem Samstag als „eine unverschämte Verletzung der Versammlungsfreiheit“.

Brutale Exzesse und Gewaltorgie

Inzwischen wird der Druck auf die verantwortliche Polizeiführung und den hessischen Innenminister Boris Rhein stärker. Auf der Pressekonferenz von Minister Rhein und Polizei-Einsatzleiter Harald Schneider sprachen Medienvertreter, die selbst Pfefferspray abbekommen hatten, von „brutalen Exzessen“ und einer „Gewaltorgie“. Es ist höchste Zeit, dass zumindest der Innenminister und der Einsatzleiter von ihren Posten entfernt werden. Alles andere wäre ein schlimmes Zeichen.

Stellungnahme von TeilnehmerInnen der Demonstration in Frankfurt:

So war es nicht!

Gegen die Ausgrenzung gesellschaftlicher Opposition durch Polizei und Teile der Medien

Wir, politisch und sozial aktive Menschen aus dem Rhein-Main-Gebiet und TeilnehmerInnen der Demonstration des Blockupy-Bündnisses am 1. Juni 2013 in Frankfurt am Main, sehen uns angesichts der Darstellung der Polizei und ihrer teilweise immer noch unkritischen Verbreitung zu einer Stellungnahme veranlasst.

Wir widersprechen den Klischees, wonach die Polizei durch einige „Chaoten“ und „Randalierer“ gezwungen gewesen sei, Maßnahmen zur Herstellung von öffentlicher Ordnung, Gesetz und Sicherheit zu ergreifen. Auch wenn sich erfreulicherweise einige Tageszeitungen diesem Tenor nicht anschließen, entsteht vor allem durch Verlautbarungen der Polizei und deren unkritische Verbreitung in Teilen der Öffentlichkeit doch wieder dieses Bild. Aber es entspricht nicht den Tatsachen.

Wir, die VerfasserInnen und UnterzeichnerInnen dieses Briefes, haben an unterschiedlichen Orten an der Demonstration teilgenommen und über Stunden das Geschehen direkt verfolgt und teilweise dokumentiert.

Wir halten fest:

– Der „Schwarze“ Block war bunt.

– Die „Vermummung“ bestand vor allem aus Sonnenbrillen und Regenschirmen.

– Der unmittelbare Vorwand der Einkesselung von über 1000 Personen über insgesamt 9 Stunden war das Abbrennen von drei bengalischen Feuern.

– Der Vorwurf der „passiven Bewaffnung“ ist aberwitzig und – wie Urteile aus Berlin bereits zeigen – unendlich dehnbar. Schon der Ausdruck „passive Bewaffnung“ verdreht die Tatsachen:

– ein Styropor-Schild beispielsweise ist ein Schutz, keine Waffe.

– Im Blockupy-Bündnis bestand erklärtermaßen Konsens, dass von den DemonstrantInnen keine Eskalation ausgehen sollte – entsprechend verhielten sich die DemonstrantInnen, und zwar sowohl außerhalb wie innerhalb des Polizeikessels.

– Dagegen war das Verhalten vieler PolizistInnen in hohem Maße übergriffig und unmittelbar körperverletzend.

– Polizeitrupps sind mehrfach (wie auch schon am Vortag) in die stehende Menschenmenge hineingestürmt und haben DemonstrantInnen überrannt und niedergeworfen.

– Vor unseren Augen ist Menschen ohne Vorwarnung, ohne Beteiligung an einer Rangelei und ohne, dass eine Gefahrensituation vorgelegen hätte, Pfefferspray aus unmittelbarer Nähe direkt ins Gesicht gesprüht worden (über die Erblindungsrate der Pfefferspray-Wirkung wird derzeit diskutiert).

– Vor unseren Augen sind wehrlose DemonstrantInnen misshandelt worden, indem ihnen bspw. der Kopf nach hinten gezogen und Mund und Nase zugehalten worden ist. Einige brachen daraufhin zusammen. Sie sind nur Dank der Initiative von TeilnehmerInnen der Demonstration versorgt worden.

– Vor unseren Augen ist Menschen, die an Armen und Beinen zur Personalienfeststellung davon getragen wurden, von den sie tragenden Polizisten in die Seite und in den Unterleib getreten worden.

– Vor unseren Augen wurde Menschen der Hals verdreht und die Arme verrenkt.

– Vor unseren Augen erhielten Menschen, die sitzenblieben, als sie von der Polizei aufgefordert wurden, aufzustehen, ohne Vorwarnung Faustschläge mit Protektorenhandschuhen ins Gesicht.

– Die so vorgehenden PolizistInnen waren vermummt und insgesamt gibt es weder Namens- noch Nummerkennzeichnungen, so dass weder die Betroffenen noch wir als ZeugInnen die Möglichkeit hatten, diejenigen PolizistInnen zu identifizieren, die brutale körperliche Gewalt gegen Personen offenbar für ihre Dienstaufgabe halten.

Es geht hier nicht nur um das Recht auf freie Meinungsäußerung und Demonstration. Darüber hinaus geht es um das Recht auf körperliche Unversehrtheit derjenigen, die sich für gesellschaftliche Veränderungen engagieren und demonstrieren. Auf der Demonstration insgesamt, und insbesondere unter den betroffenen Eingekesselten und Verletzten, finden sich viele junge Menschen, jene also, die bekanntermaflen von den aktuellen sozialen Entwicklungen in Europa (Stichwort Jugendarbeitslosigkeit) besonders hart getroffen sind. Diese jungen Menschen – und mit ihnen viele andere Demonstrierende – auf das Klischee der irrationalen Störer zu reduzieren, ist nicht nur konkret unangemessen, es ist insgesamt politisch fahrlässig. Es verunglimpft Menschen, die sich um die krisenhaften Entwicklungen in unseren Gesellschaften in Europa sorgen und die sich deshalb engagieren. Und es behindert und diffamiert die dringend notwendige gesellschaftliche Debatte über eine Neuausrichtung der europäischen Politik in der Perspektive sozialer Partizipation und demokratischer Inklusion.

Dr. Stefanie Hürtgen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialforschung Frankfurt am Main.

Dr. Isolde Ludwig, Mitarbeiterin des DGB-Bildungswerks Hessen

Dr. Thomas Sablowski, Mitarbeiter des Instituts für Gesellschaftsanalyse der Rosa Luxemburg Stiftung

Dr. Nadja Rakowitz, Geschäftsführerin des Vereins demokratischer Ärztinnen und Ärzte.

Kirsten Huckenbeck, Redakteurin und Lektorin, Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Frankfurt am Main, Bildungsreferentin.

Dr. Margit Rodrian Pfennig, Goethe Universität Frankfurt am Main.

Michael Hintz, Buchhändler und Lehrbeauftragter an der Europäischen Akademie der Arbeit und der Fachhochschule Frankfurt am Main.

Michael Burbach, Frankfurt.

Kristina Weggenmann, Diplompädagogin

Dr. Bernhard Winter, Mitglied des Vorstands des Vereins demokratischer Ärztinnen und Ärzte.

Ralf Kliche, Lehrer an der Schule für Erwachsene Dreieich.

Dr. Jürgen Behre, Maintal.

Martin Dörrlamm, Sozialarbeiter Frankfurt am Main.

Edgar Weick, Frankfurt

Hagen Kopp, Aktivist der Gruppe „kein mensch ist illegal“, Hanau.

Katharina Vester, Frankfurt am Main

Kommentar des Stuttgarter Bündnisses für Versammlungsfreiheit:

Zu den Polizeiangriffen auf die Blockupy Proteste erklärt das Stuttgarter Bündnis für Versammlungsfreiheit am 5. Juni 2013:

Polizeigewalt und Schikanen

Tausende Menschen gingen am Samstag gegen das Krisenregime der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds in Frankfurt vom 1. Juni 2013 bis zum 3. Juni 2013 auf die Straße. Erneut wurden nach 2012 die antikapitalistischen Blockupy-Proteste von Exzessen der Polizeigewalt und Schikanen gegen friedliche Demonstrationsteilnehmer überschattet.

Blockupy-Proteste: „Von uns gehen keine Eskalationen aus“

Angeblich und laut eigener Darstellung sei die Polizei durch einige „Chaoten“ und „Randalierer“ gezwungen gewesen, diese Maßnahmen zur Herstellung von öffentlicher Ordnung, Gesetz und Sicherheit zu ergreifen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Der Konsens der Blockupy-Proteste „Von uns gehen keine Eskalationen aus“ wurde eingehalten.

Es gab keinen „Schwarzen Block“

Die Darstellung der Ereignisse durch die Polizei wurde von einer Reihe Medienberichte kolportiert, wodurch offenbar öffentlich der Eindruck entstehen sollte, die Eskalationen seien von den Demonstrantinnen ausgegangen und dass man sich an den Protesten gegen die EU-Krisenpolitik besser nicht beteiligen soll. Als Legitimation für diese Aktion diente ein angeblich vermummter und bewaffneter Schwarzer Block, den es jedoch nicht gab. Sonnenbrillen, Regenschirme, Schals und Transparente mussten der Polizei als Vermummungsgegenstände und Bewaffnungen herhalten. Damit setzten sich die Verantwortlichen über eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Frankfurt hinweg, das die Route des Blockupy-Bündnisses erlaubt hatte, und setzten somit das Grundrecht auf
Versammlungsfreiheit außer Kraft.

Zynismus der Bundesregierung

Es wirkt zynisch, wenn die Bundesregierung in Anbetracht der erst zwei Tage zuvor stattgefundenen Rechtsbrüche in Frankfurt am 3. Juni 2013 die Türkei wegen der Polizeiübergriffe auf Demonstranten im Gezi Park zur Besonnenheit mahnt und darauf hinweist, dass Meinungs- und Versammlungsfreiheit Grundrechte sind und der Staat verhältnismäßig reagieren müsse.

Europäische Krisenpolitik ist wirkungslos

Angesichts der unübersehbaren Wirkungslosigkeit der europäischen Krisenpolitik ist das Außerkraftsetzen demokratischer Grundrechte offensichtlich zum Hauptinstrument gegenüber kapitalismuskritischen Protesten geworden. Krisenzeiten sind Zeiten des legitimen Protestes. Dieser muss gerade auch dann möglich sein und durchgesetzt werden, wenn es denen, gegen die protestiert wird, nicht passt. Berichte, nach denen bereits im Vorfeld seitens der Polizei derartige Übergriffe auf die Proteste geplant sein sollen, unterstreichen das nochmals.

Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen

Wir fordern von der hessischen Landesregierung, den Polizeieinsatz vom 1. Juni 2013 für unrechtmäßig und nicht verhältnismäßig zu erklären, auf dieser Basis die Opfer zu entschädigen und die politisch Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Trüten, Stuttgarter Bündnis für Versammlungsfreiheit

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„Selten wurden wir vor einer Wahl so getäuscht“ – Kommentar auf den Nachdenkseiten

„Selten wurden wir vor einer Wahl so getäuscht“, schreibt Wolfgang Lieb auf den Nachdenkseiten. Merkel und ihre Wahlkampstrategen nutzen jede Gelegenheit aus, um die kalte und machtbesessene Kanzlerin in ein menschlich-sympathisches Licht zu rücken.

Informationen von den Nachdenkseiten

Merkel verkohlt die Wählerinnen und Wähler

Systematisch wird an ihrem öffentlichen Anschein gearbeitet, der ihr tatsächliches politisches Handeln verdeckt, ja geradezu darüber hinwegtäuschen soll. Merkel lenkt mit ihren öffentlichen Auftritten geplant von den Folgen ihrer Politik ab. Sie verkohlt die Wählerinnen und Wähler und sie lässt mit Hilfe von willigen Medien ein Bild von sich und ihrer Politik malen, das mit ihrem vorausgegangenen politischen Handeln nichts zu tun hat, vielmehr erkennbar davon abzulenken versucht, ja noch mehr, eine bewusste Täuschung ist.

Link zum ganzen Artikel auf den Nachdenkseiten:

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„Alltägliche Ausgrenzung und Diskriminierung“ – Solidaritätserklärung mit Flüchtlings-Bustour

Der Esslinger Kreisverband der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen“ (VVN-BdA) solidarisierte sich mit der Refugee Liberation Bustour, die am Pfingstsamstag auch im Kreis Esslingen Halt machte (http://thevoiceforum.org/node/3196).

Vom Kreisverband Esslingen der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen“ (VVN-BdA)

Menschenwürdiges Leben für Flüchtlinge

Die Refugee Liberation Bus Tour ist ein Zusammenschluss von Flüchtlingen, die auf ihre menschenunwürdige Situation in Deutschland aufmerksam machen. Die Tour startete am 26. April 2013 und führt seitdem durch mehrere Städte in Baden-Württemberg und Bayern. An den jeweiligen
Sammelunterkünften kommt sie mit den dort untergebrachten Flüchtlingen direkt in Kontakt. Dabei erhalten diese die Chance, als Betroffen vor Ort zu Wort zu kommen und über die alltägliche Ausgrenzung und Diskriminierung, die ihnen hier wiederfährt, zu berichten. Ziel der Aktion ist es, den Alltag in den Unterkünften in der Öffentlichkeit zu skandalisieren und der Forderung nach einem menschenwürdigen Leben für Flüchtlinge Nachdruck zu verleihen.

Stimmungsmache gegen Flüchtlinge von rechtsgerichteten Gruppen und Parteien

Am Samstag, 18. Mai 2013, machte die Tour einen Halt in Esslingen und Göppingen. In Esslingen ist seit einiger Zeit Stimmungsmache gegen Flüchtlinge von rechtsgerichteten Gruppen und Parteien zu beobachten. Im vergangen Jahr wandte sich der Ortsverband der CDU in einer Pressemitteilung gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in Altbach und begründete dies durch deren angebliches „Gefahrenpotential“, vor dem sich die Bürger und Bürgerinnen fürchten würden. Diese Gefahr glaubten im März diesen Jahres in Folge einer tödlichen Auseinandersetzung vor dem Asylbewerberheim in Kirchheim/Teck offenbar Neonazis bestätigt. Dabei griffen sie die von der CDU geschürte Angst der Bevölkerung auf und nutzten diese Steilvorlage, um alle Flüchtlinge über einen Kamm zu scheren und in Flugblättern als „kriminelle Ausländer“ zu diskreditieren.

Diffamiert und unterdrückt

Auch in Göppingen, dem zweiten Stopp der Tour, scheinen Flüchtlinge wenig willkommen. Am 10. April 2013 schilderte die Neue Württembergische Zeitung, wie der Sozialausschuss bei den einzelnen Städten im Kreis Göppingen regelrecht um die Schaffung neuer Plätze für Asylbewerber betteln muss. Zudem verbreiten dort die selbsternannten „Autonomen Nationalisten Göppingen“, eine der aktivsten Neonazigruppen in Süddeutschland, seit Jahren weitestgehend ungestört ihre fremdenfeindliche Propaganda und schrecken auch nicht vor Gewalt gegen Andersdenkende und MigrantInnen zurück. Gegen sie gerichteter Protest wurde in der Vergangenheit oftmals von Stadt, Polizei und bürgerlichen Parteien, allen voran der CDU, diffamiert und unterdrückt.

Von der Ausländerbehörde verhängtes Hausverbot

Die Refugee Liberation Bus Tour wurde bei ihren bisherigen Zwischenhalten immer wieder mit staatlicher Repression konfrontiert. In Offenburg wurde ein von der Ausländerbehörde verhängtes Hausverbot gegen die AktivistInnen durch Polizeigewalt und mehrere zwischenzeitliche Festnahmen umgesetzt. Auch in Mannheim kam es zu Angriffen durch die Polizei und in Heilbronn sollten Auflagen das Betreten eines Sammellagers verbieten. Die Aktionen der Flüchtlinge scheinen den staatlichen Institutionen und Behörden ein Dorn im Auge zu sein. Die Dokumentation ihres Alltags, der unter anderem das Leben in viel zu kleinen Unterkünften, die Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit durch die Residenzpflicht und permanente Kontrollen und Sondergesetze gegen sie umfasst, ist offenbar nicht erwünscht.

Gegen Kriminalisierungsversuche und rassistische Polizeigewalt

Dass die Flüchtlinge sich politisch austauschen und organisieren, um sich gegen die Zumutungen zu wehren, denen sie der deutsche Staat tagtäglich aussetzt, soll zur Not auch mit Gewalt verhindert werden. Wir solidarisieren uns hiermit mit den AktivistInnen der Refugee Liberation Bus Tour und allen Flüchtlingen weltweit. Die Forderung nach einem selbstbestimmten, freiheitlichen Leben ist ein Anliegen, für das weiter gekämpft werden muss und wird. Wir verurteilen die Kriminalisierungsversuche und die rassistische Polizeigewalt, mit der gegen die Bus Tour seit ihrem Beginn vorgegangen wird. Den rechten Hetzern, die solcher Unterdrückung den politischen Rückhalt liefern, werden wir uns auch in Zukunft aktiv entgegenstellen.

Refugees Welcome – in Esslingen, Göppingen und überall auf der Welt!

Weitere Informationen und Kontakt:

Thomas Trüten, Kreisvorstand VVN-BdA Esslingen

Internet: http://esslingen.vvn-bda.de/

„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

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„Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten“ – Bundestagsabgeordnete Annette Sawade zum Jubiläum 150 Jahre SPD

„150 Jahre – das sind anderthalb Jahrhunderte alte Werte und Traditionen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Es ist die Geschichte des steten Kampfes um Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Darauf bin ich stolz, sowohl als Sozialdemokratin als auch als Bürgerin dieses Landes“, sagt die Bundestagsabgeordnete Annette Sawade anlässlich des Jubiläums ihrer Partei am 23. Mai 2013.

Vom Wahlkreisbüro von Annette Sawade in Künzelsau

 Grundwerte verteidigen

Der 23. Mai 1863, als Ferdinand Lassalle in Leipzig den „Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein“ (ADAV) ins Leben rief, gilt als Geburtsstunde der deutschen Sozialdemokratie. Dieser Jahrestag sei gerade vor dem Hintergrund der gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Herausforderungen zu würdigen und keinesfalls „in die Mottenkiste“ zu packen, merkt Annette Sawade an. „Denn die SPD ist und war eine Partei, die stets um ihre politischen Positionen gerungen hat, die diskutiert hat, dabei auch mal übers Ziel hinausgeschossen ist, Fehler gemacht, Folgen nicht bedacht hat, weil die Gesellschaft um sie herum sich auch verändert hat, und der „Mainstream“ in der Gesellschaft ging auch an ihr nicht vorüber.

Für eine gerechtere Gesellschaft

„Entscheidend ist doch, dass wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten uns unsere Grundhaltung bewahrt haben und unsere Grundwerte verteidigen.“ So seien Bildungsgerechtigkeit, Gleichstellung und gerechte Löhne nur wenige von weit umfangreicheren Zielen, für die die SPD unermüdlich kämpfe – und der Kampfbegriff sei hier nicht im Kontext der anstehenden Bundestagswahl, sondern vielmehr im Sinne einer insgesamt gerechteren Gesellschaft, in der die starken Schultern die schwächeren tragen, zu verstehen. Die älteste Partei Deutschlands sei wahrlich nicht am Ende, sondern, im Gegenteil, um es mit Willy Brandts Worten zu sagen: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“

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„Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität“ – Videobotschaft der Europaabgeordneten Evelyne Gebhardt zum Jubiläum 150 Jahre SPD

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) feierte gestern (23. Mai 2013) ihr 150-jähriges Bestehen. Zu diesem Jubiläum beglückwünscht Evelyne Gebhardt ihre Partei in einer im Europäischen Parlament in Straßburg aufgenommenen Videobotschaft.

Vom Europabüro in Künzelsau

Die Videobotschaft ist im Internet auf folgender Seite zu finden:

https://www.youtube.com/watch?v=DUekTIbhkx0

Weitere Informationen und Kontakt:

Europabüro Künzelsau, Keltergasse 47, 74653 Künzelsau

Telefon: 0 79 40 – 5 91 22
Fax: 0 79 40 – 5 91 44

E-Mail: egebhardt.mdep@t-online.de

Internet:

www.evelyne-gebhardt.eu

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„Vollkommen willkürlich wurde in die Menschenmenge geschlagen“ – Polizeigewalt gegen Revolutionäre 1. Mai Demonstration in Stuttgart

Zum zehnten Mal in Folge fand 2013 in Stuttgart eine „Revolutionäre 1. Mai-Demonstration statt. Die Route führte vom Schlossplatz zum Erwin-Schöttle-Platz im Stadtteil Heslach. Auf Höhe Marienplatz kam es zu einem massiven Polizeieinsatz gegen den Demonstrationszug.

Von Thomas Trüten, Stuttgarter Bündnis für Versammlungsfreiheit

20 Verletzte mussten ins Krankenhaus

Sanitäter, die bei der Demonstration im Einsatz waren, berichteten von bis zu 20 Verletzten. Mehrere Personen mussten zur Behandlung ins Krankenhaus. Der Sprecher des Stuttgarter Bündnisses für Versammlungsfreiheit, Thomas Trüten, der selbst zusammen mit mehreren VertreterInnen des Bündnisses zur Beobachtung vor Ort war, berichtet: „Bei diesem Angriff durch die Polizei war keine Zielsetzung zu erkennen. Vollkommen willkürlich wurde in die Menschenmenge geschlagen.“

Versammlungsfreiheit weiterhin massiv eingeschränkt

Politisch bewertet Trüten das Geschehen: „Trotz grün-roter Landesregierung und grünem Oberbürgermeister wird die Versammlungsfreiheit weiterhin massiv eingeschränkt. Dass immer wieder Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Demonstrationen durch die Polizei mit Tränengas und Knüppeln angegriffen werden ist für uns nicht hinnehmbar!“ Das Stuttgarter Bündnis für Versammlungsfreiheit fordert eine Aufklärung der Vorfälle.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.versammlungsrecht.info

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„Ku Klux Klan ist wieder in Schwäbisch Hall aktiv“ – Informationen des Landeskriminalamts Baden-Württemberg

„In Schwäbisch Hall gibt es einen neuen Ableger des rassistischen Geheimbundes Ku-Klux-Klan (KKK).“ Dies berichtet der Südwestrundfunk (SWR) auf seiner Internetseite. Die Gruppe stehe unter Beobachtung, bestätigte das Landeskriminalamt (LKA) am Samstag dem SWR. „Die Grünen im Stuttgarter Landtag fordern Aufklärung“, so der SWR weiter.

Informationen zusammengestellt von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Zum SWR-Artikel:

http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=11379962/id303q/index.html

Weitere Informationen zum Ku Klux Klan in Schwäbisch Hall:

http://www.stern.de/politik/deutschland/ku-klux-klan-baden-w-rttemberg-rassistisch-geheimbund-lka-2006533.html

http://www.sueddeutsche.de/panorama/baden-wuerttemberg-ku-klux-klan-in-deutschland-wieder-aktiv-1.1665230

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kriminalitaet-ku-klux-klan-in-baden-wuerttemberg-wieder-aktiv.9476d918-78a8-4866-8c05-5e30dc5bc749.html

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.ku-klux-klan-die-neuen-zipfelmuetzen-von-schwaebisch-hall.384a18aa-e416-4f52-8b79-5123100adc4f.html

http://www.gea.de/nachrichten/politik/lka+chef+ku+klux+klan+im+land+wieder+aktiv.3147667.htm

http://www.bild.de/newsticker-meldungen/home/07-klu-klux-30266882.bild.html

http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/ku-klux-klan-ist-in-deutschland-wieder-aktiv-sektion-in-schwaebisch-hall-gegruendet-2e3a8-51ca-29-1494298.html

http://www.focus.de/panorama/welt/lka-praesident-warnt-ku-klux-klan-ist-in-baden-wuerttemberg-wieder-aktiv_aid_980088.html

Politisch motivierte Kriminalität: Bilanz 2012
Innenminister Reinhold Gall: „Politisch motivierte Gewalt stark gesunken – aber mehr rechtsextremistische Delikte“

http://www.im.baden-wuerttemberg.de/de/Meldungen/298745.html?referer=81115&template=min_meldung_html&_min=_im

Landtags-Grüne zum Thema Ku Klux Klan:

http://www.gruene-landtag-bw.de/archiv/suche.html

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„Kirchengemeinde Hornberg steht vor dem Aus“ – Nach dem Rücktritt zweier Kirchengemeinderäte wurden nicht genügend Nachfolger gefunden

Einst ist Hornberg – im heutigen Kreis Schwäbisch Hall gelegen – eine kleine selbstständige Landgemeinde gewesen. Wirtschaftlich arm, aber stolz und selbstbewusst. In den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten hat der Ort mit derzeit rund 180 Einwohnern viel von seiner früheren Eigenständigkeit eingebüßt.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Fusion mit Kirchengemeinde Kirchberg/Jagst

Eine starke Zäsur war 1972 die Eingemeindung nach Kirchberg/Jagst. Nun soll auch die bislang selbstständige Kirchengemeinde Hornberg aufgelöst werden. Sie fusioniert mit Kirchberg/Jagst zur Gesamtkirchengemeinde Kirchberg/Jagst.

Nur noch zwei blieben übrig

Was ist geschehen? Die ehrenamtliche Vorsitzende Marliese Krauß (57 Jahre) und Wolfgang Bück (72) sind die letzten amtierenden Kirchengemeinderäte des Ortes Hornberg. Zum Ende des Jahres 2012 hatten ihre beiden Kollegen Willi Baierlein (74) und Manfred Pröger (48) ihren vorzeitigen Rücktritt eingereicht. Willi Baierlein legte sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Bei der Verabschiedung erhielt er für seine 40-jährige Mitarbeit im Hornberger Kirchengemeinderat (KGR) die Brenz-Medaille in Bronze. Manfred Pröger hat wegen seiner Kleinmaschinen-Servicefirma nicht mehr genügend Zeit für die kirchliche Gremienarbeit. Er wurde mit einer Urkunde verabschiedet.

Schon lange ohne eigenen Kirchenpfleger

Der vierköpfige Hornberger Kirchengemeinderat, plus Kirchbergs Pfarrer Alfred Holbein, waren schon seit längerem kein völlig eigenständiges Gremium mehr. Der Hornberger KGR tagte jedes Jahr nur im Februar alleine – wenn die  Gottesdiensttermine fürs ganze Jahr festgelegt wurden. Sonst fanden die monatlichen Sitzungen schon seit Jahren gemeinsam mit dem Kirchberger Gremium statt. Etwa seit der Eingemeindung in den 1972 hatte Hornberg auch keinen eigenen Kirchenpfleger mehr. Über die kirchlichen Finanzen Hornbergs wurde gemeinsam mit dem größeren Kirchberger Gremium entschieden. „Das war für uns aber kein Nachteil, wir wurden fair behandelt“, sagt Marliese Krauß.

„Zu wenig über Hornberger Themen gesprochen“

Ihr Kollege Wolfgang Bück kritisiert jedoch, dass in den gemeinsamen Sitzungen zu wenig über Hornberger Themen diskutiert worden sei. „Es ging fast immer nur um Kirchberg“, sagt der 74-Jährige. Deshalb und aus gesundheitlichen Gründen habe er schon seit längerem nur noch an den jährlichen Sitzungen in Hornberg teilgenommen.

Nur einen weiteren Kandidaten gefunden

Der Rücktritt von Willi Baierlein und Manfred Pröger wäre für Hornberg noch kein größeres Problem gewesen, wenn es genügend Kandidaten als Nachfolger gegeben hätte. Für die anstehende Kirchengemeinderatswahl am 1. Advent 2013 ist dies aber trotz intensiver Suche nicht gelungen. Nur noch ein Mann aus dem Ort hätte sich neben Marliese Krauß und Wolfgang Bück für den Hornberger Kirchengemeinderat beworben.

Schon im August 2012 läuteten die Alarmglocken

Drei Kandidaten sind aber zu wenig, um Hornberg als selbstständige Kirchengemeinde weiter existieren lassen zu können. Mindestens vier Kandidaten seien dafür notwendig, schrieb Pfarrer Holbein bereits in einem Brief im August 2012 an alle Mitglieder der Kirchengemeinde Hornberg. Schon zu diesem Zeitpunkt läuteten also die Alarmglocken. Diese wurden aber nicht ausreichend gehört, nicht ernst genommen oder ignoriert.

Nur sieben kamen zur Gemeinde-Vollversammlung

Bei der Gemeindeversammlung im September 2012 jedenfalls fanden sich keine weiteren Bewerber. Die Versammlung war für Marliese Krauß eine einzige Enttäuschung. Außer den vier damals amtierenden Kirchengemeinderäten waren nur drei weitere evangelische Einwohner Hornbergs zur Gemeinde-Vollversammlung erschienen. Ein Bewohner hatte sich bei Pfarrer Alfred Holbein vorab aus beruflichen Gründen entschuldigt. 98 evangelische Menschen leben nach Auskunft der Landeskirche in Hornberg.

„Gott scheint nur noch in der Not wichtig zu sein“

Dieses Debakel machte Marliese Krauß als ehrenamtliche Vorsitzende des Hornberger Kirchengemeinderats traurig. „Die Leute brauchen den lieben Gott  anscheinend nicht mehr, oder nur noch, wenn sie in Not sind“, sagt die 57-Jährige Monate später noch immer sichtlich gerührt. Auch, dass in Hornberg überdurchschnittlich viele Menschen neuapostolischen Glaubens, der Zeugen Jehovas und Konfessionslose leben, taugt nicht als ausreichende Erklärung für die Misere.

Über Jahre hinweg eine gut besuchte Kinderkirche

Marliese Krauß erinnert sich noch gut an nicht allzu lange zurückliegende Zeiten, als in Hornberg über Jahre hinweg eine gut besuchte Kinderkirche stattfand und die Kirche bei Gottesdiensten gut gefüllt war. „Wenn man die Leute aber heute hört, dann haben sie immer weniger  Zeit“, berichtet die gelernte Hauswirtschafterin. „Fast keiner will sich mehr verbindlich für etwas engagieren.“ Für die Eigenständigkeit hätte sich Marliese Krauß auch verkämpft. „Wenn aber aus dem Ort so wenig Rückhalt kommt, dann hat es keinen Zweck“, meint sie leicht resigniert.

„Hast du ein Amt, so walte deines Amtes“

Bis zu den Kirchengemeinderatswahlen am 1. Dezember 2013 will sie sich aber weiterhin im Kirchengemeinderat für die Hornberger Belange einsetzen. „Hast du ein Amt, so walte deines Amtes“, zitiert sie ihre verstorbene Großmutter Marie Eberlein. Ob sie dann für den gemeinsamen Kirchengemeinderat Kirchberg-Hornberg kandidieren will, weiß sie derzeit noch nicht.

Wolfgang Bück befürchtet immer weniger Gottesdienste in Hornberg

Das Protokoll zur Auflösung der Kirchengemeinde Hornberg hat sie als einzige der ehemals vier ehrenamtlichen Hornberger Kirchengemeinderäte nicht unterschrieben. „Darunter wollte ich meine Unterschrift nicht setzen“, meint die streitbare Vorsitzende. Unter den neuen Bedingungen steht Wolfgang Bück für keine neue Amtszeit zur Verfügung. Er ist auch Hornberger Mesner und befürchtet, dass immer weniger Gottesdienste in dem kleinen Ort abgehalten werden, wenn Hornberg keinen eigenen Kirchengemeinderat mehr hat. Doch das können die Hornberger durch eifrigen Gottesdienstbesuch selbst verhindern.

Kirchendach muss saniert werden

Dringend saniert werden müsste laut Wolfgang Bück und Marliese Krauß das Dach  der 1873 erbauten Hornberger Kirche. „Wenn da nichts getan wird, drohen Schäden an der Bausubstanz“, meinen sie.

Einen kleinen Lichtblick gab es gestern am 28. April 2013 in Hornberg. In der dortigen Kirche wurden zwei Mädchen und ein Junge konfirmiert. Sonst finden die Konfirmationen von Hornberger Jugendlichen fast immer in Kirchberg statt.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.kirchenwahl.de/

http://www.kirchenbezirk-blaufelden.de/cms/startseite/kirchengemeinden/hornberg/

http://www.kirchenbezirk-blaufelden.de/cms/startseite/kirchengemeinden/kirchberg-an-der-jagst/

Fragen von Hohenlohe-ungefiltert an die Evangelische Landeskirche in Württemberg zur Auflösung der Evangelischen Kirchengemeinde Hornberg (Antworten unten):

1. Wurde von der Kirchengemeinde Kirchberg/Jagst und/oder der Kirchengemeinde Hornberg ein Antrag auf Auflösung der ehemaligen Kirchengemeinde Hornberg gestellt? Wenn ja, wann?
2. Wurde von der Kirchengemeinde Kirchberg/Jagst und/oder der Kirchengemeinde Hornberg ein Antrag auf Fusion mit der Kirchengemeinde Kirchberg/Jagst gestellt?
3. Wurde von der Evangelischen Landeskirche, dem Oberkirchenrat bereits über die Auflösung entschieden? Wenn ja: Wie lautet das Ergebnis? Wenn
nein: Wann soll entschieden werden? Welches ist das entscheidende Gremium?
4. Die Kirchengemeinde Kirchberg/Jagst gibt als Grund für die Auflösung und geplante Fusion, dass es bei der Kirchengemeinderatswahl 2013 zu wenige Kandidaten gebe. Ist das richtig? Vier Kandidaten seien notwendig, nur zwei oder drei hätten sich gefunden.
5. Die Kirchengemeinderatswahl findet erst am 1. Dezember 2013 statt. Es wäre demnach noch viel Zeit für Bewerbungen und Kandidaten. Warum soll die Kirchengemeinde aufgelöst werden, obwohl die Bewerbungsfrist für die Kirchengemeinderatswahl noch lange nicht abgelaufen ist? Ist das rechtlich zulässig? Wann beginnt die Bewerbungsfrist für die Kirchengemeinderatswahl und wann endet sie?
6. Wäre es als selbstständige Kirchengemeinde möglich, dass Mitglieder der Kirchengemeinde Hornberg gewählt werden, ohne dass sie auf dem Wahlzettel stehen – vorausgesetzt, sie nehmen hinterher die Wahl an?
7. Kritiker sagen, die Kirchengemeinde Hornberg werde zu früh (voreilig) aufgelöst. Wie ist die rechtliche Situation? Ist die geplante Auflösung anfechtbar? Wenn ja, von wem?
8. Welche Rechte und Pflichten verliert die Kirchengemeinde Hornberg, wenn sie nicht mehr selbstständig ist?
9. Seit wann ist die Kirchengemeinde Hornberg selbstständig gewesen?
10. Gibt es im Bereich der Württembergischen Landeskirche weitere Kirchengemeinden, die in der jüngsten Vergangenheit aufgelöst wurden oder wo es derzeit ein gleichgeartetes Auflösungs- und Fusionsverfahren gibt – wenn ja, wie viele Gemeinden sind dies und wie heißen die Gemeinden?
11. Ist der Fall Hornberg also ein Einzelfall – oder ist er Teil eines landeskirchenweiten Trends? Wenn es weitere, sich auflösende Kirchengemeinden gibt: Woran liegt das? Was sind die Ursachen?
Zusatzfrage:
12. Wird der Ortsname Hornberg bei der Namensgebung der Gesamtkirchengemeinde nicht mehr vor?
Antworten von Oliver Hoesch, Sprecher der Landeskirche:

Oliver Hoesch: Folgendes können wir Ihnen zu Ihren Fragen sagen:

Zunächst weisen wir darauf hin, dass es neben den beiden Kirchengemeinden auch die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Kirchberg gibt, durch die die Kirchengemeinden Kirchberg und Hornberg verbunden sind. Die Evangelische Kirchengemeinden Kirchberg und Hornberg haben beantragt, zu einer Kirchengemeinde zusammengeschlossen zu werden. Formal wird man dabei so vorgehen, dass die beiden Kirchengemeinden aufgelöst werden. Anschließend bleibt die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Kirchberg als Kirchengemeinde und Körperschaft des öffentlichen Rechts übrig. Sie hat nun den Charakter einer „normalen“ Kirchengemeinde und wird umbenannt in Evangelische Kirchengemeinde Kirchberg an der Jagst. Die Änderungen werden seitens des Oberkirchenrats verfügt und treten rechtzeitig vor der Kirchenwahl, die am 1. Dezember 2013 stattfinden wird, in Kraft. Das bedeutet, dass die Wahl schon in der neuen Struktur stattfinden wird. Es wird also nur noch ein Kirchengemeinderat gewählt statt bisher zwei. Vor einer Entscheidung sind wir gemäß § 24 KirchensteuerG verpflichtet, das Landratsamt Schwäbisch Hall zu hören. Das haben wir mit Schreiben vom 18. Dezember 2012 getan. Nach der Anhörung wird die Änderung durch den Oberkirchenrat verfügt.

Hornberg hat nur 98 Gemeindeglieder

Die Kirchengemeinde Hornberg hat lediglich 98 Gemeindeglieder und entsprechend wenige Wahlberechtigte (passiv und aktiv). Es hat sich gezeigt, dass es schwierig ist, die notwendige Zahl von mindestens vier Kandidaten für die Kirchengemeinderatswahl zu finden. In der Kirchengemeinde Kirchberg stellt sich das Problem nicht in gleicher Weise dar. Wie schon erwähnt gibt es bereits bisher die Gesamtkirchengemeinde Kirchberg, die schon jetzt für das Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen zuständig ist. Das bedeutet, dass ein Großteil der kirchengemeindlichen Aufgaben dort wahrgenommen wird. Auch aus Sicht der Beanspruchung der Ehrenamtlichen und der pfarramtlichen Versorgung erscheint es sinnvoll, die Strukturen möglichst schlank anzulegen. Wenn es mit den Bedürfnissen der örtlichen Kirchengemeinden vereinbar ist, ist es günstiger lediglich mit einem Kirchengemeinderat zu arbeiten und nicht wie bisher mit zwei Kirchengemeinderäten und einem Gesamtkirchengemeinderat.

Wahlvorschläge im Juli oder August 2013

Die Kandidatensuche ist jederzeit möglich. Die offizielle Aufforderung zur Einreichung von Wahlvorschlägen im Hauptgottesdienst ist entweder für den 28. Juli oder den 4. August 2013 vorgesehen.

Frist für Wahlvorschläge endet am 25. Oktober 2013

Die Frist zur Einreichung von Wahlvorschlägen endet am 25. Oktober 2013, um 18 Uhr. Da das Verfahren für solche Strukturveränderungen Zeit in Anspruch nimmt, müssen derartige Entscheidungen rechtzeitig vorher feststehen. Sie sind dann auch ausschlaggebend für die Vorbereitung der Wahl (Aufstellung der Wählerliste, Aufforderung zur Einreichung von Wahlvorschlägen …).
Gemäß § 28 Abs. 1 Wahlordnung bleiben Namen, die dem Stimmzettel neu hinzugefügt wurden, unberücksichtigt (http://www.kirchenrecht-wuerttemberg.de/showdocument/id/17152).

Kirchengemeinderat könnte anfechten

Die Entscheidung des Oberkirchenrats kann allenfalls von den betroffenen Kirchengemeinden und hier durch deren Vertretungsorgan, den jeweiligen Kirchengemeinderat angefochten werden. Da der Oberkirchenrat auf Antrag der Kirchengemeinden entscheidet, gehen wir nicht davon aus, dass Rechtsmittel eingelegt werden.

Nur noch eine Kirchengemeinde

Da die Kirchengemeinden Kirchberg und Hornberg aufgelöst werden sollen, können sie auch nicht mehr Inhaberinnen von Rechten und Pflichten sein. Diese werden dann von der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Kirchberg, dann Kirchengemeinde Kirchberg an der Jagst, wahrgenommen.

Kirchengemeinden gibt es als Rechtspersonen erst seit 1887

Kirchengemeinden sind als Rechtspersonen erst 1887 durch königliches Gesetz entstanden. Schon damals gab es Hornberg als so genannte Filialkirchengemeinde des Mutterortes Kirchberg an der Jagst. In der Auflistung der evangelischen Kirchenstellen von 1908 wird erwähnt, dass die Kirchengemeinde damals 248 evangelische Gemeindeglieder hatte und dass die dortige Kirche 1873 neu erbaut wurde.

Nachtrag der noch unbeantworteten Fragen:

5. Die Kirchengemeinderatswahl findet erst am 1. Advent 2013 statt. Es wäre demnach noch viel Zeit für Bewerbungen von Kandidaten. Warum soll die Kirchengemeinde aufgelöst werden, obwohl die Bewerbungsfrist für die Kirchengemeinderatswahl noch lange nicht abgelaufen ist? Als Begründung für die Auflösung wird aufgeführt, dass es nicht genügend Kandidaten gebe. Dabei hat die eigentliche Bewerbungsfrist noch überhaupt nicht begonnen. Ist das rechtlich zulässig?

Hoesch: Es ist sinnvoll, neue Strukturen so rechtzeitig zu gestalten, dass sie bei der anstehenden Wahl zugrunde gelegt werden können. Das ist nicht mehr möglich, wenn die Frist zur Einreichung von Wahlvorschlägen abgelaufen ist. Im konkreten Fall liegen die Erfahrungswerte der letzten Wahlperiode und der vorausgegangenen Wahlen vor. Beispielsweise war es nach meiner Kenntnis nicht mehr möglich, den Kirchengemeinderat auf die erforderliche Zahl von vier (nach den Richtzahlen der Kirchengemeindeordnung wären es sogar fünf) gewählten Mitgliedern zu ergänzen. Im Übrigen haben Sie die Hornberger Situation in Ihrem Artikel im Gemeindeblatt ja eindrücklich beschrieben. Auf die Entwicklung der Gemeindegliederzahlen habe ich bereits hingewiesen. Und ja, es ist rechtlich zulässig.

7. Kritiker sagen, die Kirchengemeinde Hornberg werde zu früh (voreilig) aufgelöst. Wie ist die rechtliche Situation?

Rechtsgrundlage für Entscheidungen des Oberkirchenrats ist im Blick auf die Struktur von Kirchengemeinden § 5 Kirchengemeindeordnung. Dort werden, abgesehen von der Beteiligung der Kirchengemeinderäte, des Pfarramts und des Dekanatamts, keine konkreten Voraussetzungen genannt, die vorliegen müssen, damit der Oberkirchenrat über eine Strukturänderung entscheiden kann. Gemeindefusionen gehen – so war es bisher und auch in diesem Fall – von den Kirchengemeinden selber aus, die sie in der Regel beim Oberkirchenrat (OKR) beantragen. Denn sie müssen die Bedürfnisse für die Gemeindearbeit vor Ort formulieren. Kriterium für eine solche Entscheidung des OKR ist, dass die neue Struktur den in § 1 Kirchengemeindeordnung genannten Zielen mindestens genauso gut dienen muss, wie die bisherige.

8. Welche Rechte und Pflichten verliert die Kirchengemeinde Hornberg, wenn sie nicht mehr selbstständig ist?

Wenn die Kirchengemeinden Kirchberg und Hornberg aufgelöst und die Gesamtkirchengemeinde Kirchberg, dann als „normale“ Kirchengemeinde (die nicht aus einzelnen Kirchengemeinden zusammen gesetzt ist) fortbesteht, gehen alle Rechte und Pflichten auf diese über.

10. Gibt es im Bereich der Württembergischen Landeskirche weitere Kirchengemeinden, die in der jüngsten Vergangenheit aufgelöst wurden oder wo es derzeit ein gleichgeartetes Auflösungs- und Fusionsverfahren gibt – wenn ja, wie viele Gemeinden sind dies und wie heißen die Gemeinden?

Es gab und gibt weitere Fusionen von Kirchengemeinden, in den vergangenen zehn Jahren lag die Zahl etwa im mittleren zweistelligen Bereich.

11. Ist der Fall Hornberg also ein Einzelfall – oder ist er Teil eines landeskirchenweiten Trends? Wenn es weitere, sich auflösende Kirchengemeinden gibt: Woran liegt das? Was sind die Ursachen?

Es ist kein Einzelfall, dass Gemeinden fusionieren, aber von einem Trend zu sprechen, halte ich für übertrieben. Gemeinden regen Fusionen an, wenn sie es für ihre kirchliche Arbeit vor Ort für sinnvoll halten, zum Beispiel im Blick auf personelle Ressourcen oder den Immobilienbestand.

Zusatzfrage:
12. Kommt der Ortsname Hornberg bei der Namensgebung der Gesamtkirchengemeinde nicht mehr vor?

Für die „neue“ Kirchengemeinde wurde der Name „Evangelische Kirchengemeinde Kirchberg an der Jagst“ beantragt. Hier folgt der Oberkirchenrat in der Regel dem Antrag der Gremien vor Ort.

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„Jörg Schmidt gewinnt bei der Bürgermeisterwahl in Frankenhardt“ – Schmidt erhielt 62,8 Prozent der Stimmen, Martin Blessing 36,6 Prozent

Nach dem vorläufigen amtlichen Wahlergebnis der heutigen Bürgermeisterwahl (21. April 2013) in Frankenhardt wurde Jörg Schmidt mit 62,8 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt.

Nach Informationen der Gemeinde Frankenhardt

Neuer Bürgermeister ist ab 1. Juli 2013 im Amt

Dies gab der noch bis Ende Juni 2013 amtierende Bürgermeister Willi Karle als Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses vor wenigen Minuten den zahlreich erschienenen Interessierten sowie den anwesenden Bürgermeister-Kandidaten bekannt. Der zweitplatzierte Martin Blessing aus Kirchberg/Jagst erhielt rund 36,6 Prozent der gültigen Stimmen.
Dieser Wahlausgang mag für einige überraschend kommen, da im Vorfeld bei den Kandidatenvorstellungen die Meinungen der Wähler sehr unentschlossen waren.
Jörg Schmidt wird nun die Nachfolge von Willi Karle ab dem 1. Juli 2013 antreten. Karle tritt dann nach 39 Jahren als Frankenhardter Bürgermeister in den Ruhestand.

Zweitplatzierter Martin Blessing gratulierte

Bürgermeister Karle, Mitglieder des Gemeinderats, die Wahlhelfer, einige Bürgermeister der Nachbargemeinden, der Zweitplatzierte Martin Blessing mit Familie und zahlreiche Interessierte waren zur Ergebnisverkündung in den Bürgersaal nach Gründelhardt gekommen, um Jörg Schmidt zu seinem Wahlsieg zu gratulieren.

Das Wahlergebnis vom 21. April 2013:

Jörg Schmidt erhielt insgesamt 1532 Stimmen (entspricht: 62,8 Prozent)

Martin Blessing: insgesamt 893 Stimmen (36,6 Prozent)

Sandra Müller: 6 Stimmen

Tobias Schoch: 4 Stimmen

Sonstige: 6 Stimmen

Ungültige Stimmen: 6

Wahlberechtigte insgesamt: 3749

Wähler: 2447

Wahlbeteiligung: 65,27 Prozent

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.frankenhardt.de/data/rathausAktuell.php?id=300017

 

 

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