„Der Wirtschaftsjournalismus hat beim Thema Finanzkrise versagt“ – Ernüchterndes Urteil der Otto-Brenner-Stiftung

„Wirtschaftsjournalismus in der Krise – Zum massenmedialen Umgang mit Finanzmarktpolitik“ lautet der Titel einer Studie der Otto-Brenner-Stiftung in Frankfurt/Main, veröffentlicht im Arbeitsheft 63, März 2010. „Wenn eine Gruppe von Bankern hunderte Milliarden Dollar an Boni dafür kassiert, dass sie weltweit Billionen Dollar an Vermögen und hundert Millionen Arbeitsplätze vernichten, …“ (John Talbott, ehemaliger Banker von Goldman-Sachs) … dann wollen wir wissen, welche Rolle der Journalismus dabei gespielt hat.

Gefunden von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Die wichtigsten Befunde der Studie der Otto-Brenner-Stiftung:

„Der tagesaktuelle deutsche Wirtschaftsjournalismus ist ein gläubiger Diener des Mainstreams, kein kritischer Träger der Aufklärung. Im Bereich der Wirtschaft, den die Gesellschaft selbst für ihren wichtigsten hält, leistet sie sich einen tagesaktuellen Journalismus, der wenig Information bietet und viel Desorientierung verursacht. Der tagesaktuelle deutsche Wirtschaftsjournalismus hat als Beobachter, Berichterstatter und Kommentator des Finanzmarktes und der Finanzmarktpolitik bis zum offenen Ausbruch der globalen Finanzmarktkrise schlecht gearbeitet; Pfusch am Bau nennt man das im Handwerk. Die besten Tageszeitungen dieser Republik sind erst mit dem Krach der Krise publizistisch und journalistisch “erwacht”. DPA und ARD-Aktuell machten auch dann in ihrer handwerklich schlechten Alltagsroutine einfach weiter wie zuvor.“

Zur Studie der Otto-Brenner-Stiftung über das Versagen des Wirtschaftsjournalismus:

http://www.otto-brenner-stiftung.de/otto-brenner-stiftung/aktuelles/wirtschaftsjournalismus-in-der-krise-zum-massenmedialen-umgang-mit-finanzmarktpolitik.html

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feldhamsterverleih.de – ein kompetenter Serviceanbieter in Sachen Blockade durch Naturschutz

Feldhamster – Cricetus cricetus

Feldhamster – Cricetus cricetus

Der kompetente Serviceanbieter in Sachen Blockade durch Naturschutz, wurde im Jahr 2002 gegründet. Anlass war die ständige Zunahme von Landschaftsverbrauch durch Verkehrswegebau und industrielle Neuansiedlungen (sog. “Industriegebiete” oder “Gewerbeparks”). Bedrohte Arten der Fauna und Flora geraten so immer mehr ins Hintertreffen und verschwinden schließlich endgültig. Aber auch Anwohner und Anlieger derartiger Projekte sind oft negativ davon betroffen (z. B. Lärm und Feinstaubbelastung durch ein gesteigertes Verkehrsaufkommen) und wünschen sich eine geeignete Handhabe, um gegen diese Verschwendung natürlicher Ressourcen vorgehen zu können.

http://www.feldhamsterverleih.de

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144 psychisch Kranke oder behinderte Menschen aus Hohenlohe wurden in Grafeneck ermordet – Opferliste der einzelnen Ortschaften

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden Verbände, die sich „Eugenik“, der gezielten Verbesserung von Erbanlagen durch „Züchtung“ zum Ziel gesetzt hatten. Unter dem nationalsozialistischen Regime wurden diese Ansätze Regierungspolitik. Über 10.000 psychisch kranke Menschen, Menschen mit Behinderungen, aber auch politisch unliebsame Menschen ermordeten die Nazis in der Anstalt Grafeneck im heutigen Landkreis Reutlingen. Darunter waren auch 129 Menschen aus dem heutigen Landkreis Schwäbisch Hall und 15 aus dem heutigen Landkreis Hohenlohe.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

„Vorläufige Opferliste“

Auf Nachfrage von Hohenlohe-ungefiltert haben Mitarbeiter des „Dokumentationszentrums Gedenkstätte Grafeneck“ eine „vorläufige Opferliste“ der Menschen aus den heutigen Landkreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohe zusammengestellt. Zu den Opferzahlen in Schwäbisch Hall macht das „Dokumentationszentrums Gedenkstätte Grafeneck“ folgende Anmerkung: „Die 88 Personen sind die Personen die aus der Diakonie-Anstalt nach Grafeneck deportiert wurden. Diese Personen müssen nicht zwangsläufig aus der Region kommen.“

Die Zahl der Opfer aus Ortschaften im heutigen Landkreis Schwäbisch-Hall:

Bächlingen    1
Beimbach    1
Brettheim    1
Bühlertann    1
Braunsbach    1
Crailsheim    2
Dürrmenz    2 (fragwürdig, ob beide Personen in Grafeneck ermordet wurden)
Erlenhof    1
Eutendorf    1
Fichtenberg    2
Gaildorf    1
Gnadental    1
Hengstfeld    1
Herlebach    1
Honhardt    1
Jagstheim    1
Kirchberg    1
Klopfhof    1
Michelbach/Bilz    1
Michelbach (Heide)    1
Michelfeld    1
Niederwinden    1
Oberasbach    1
Obersontheim    1
Oberspeltach    1
Obersrot    1
Oberweiler    1
Ottenried (Gaildorf)    1
Schrozberg    1
Schwäbisch Hall    88 (fragwürdig, ob alle 88 Personen in Grafeneck ermordet wurden)

Steinbach bei Hall    1
Tiefenbach    1
Untergröningen    1
Vellberg    1
Waldtann    1
Wiesenbach    2
Wildenstein    1
Wilhelmsglück    1

Die Zahl der Opfer aus Ortschaften im heutigen Landkreis Hohenlohe:

Berlichingen    1
Dörzbach    1
Forchtenberg    1
Döttingen/Künzelsau     1
Künzelsau    2
Kupferzell    1
Nagelsberg    1
Neuenstein    2
Oberkessach    1
Öhringen    2
Pfedelbach    2

Weitere Informationen:

Gedenkstätte Grafeneck
Dokumentationszentrum
Grafeneck 3
72532 Gomadingen
Tel. 07385/966-206
Fax 07385/966-208
email: info@gedenkstaette-grafeneck.de

Internet: www.gedenkstaette-grafeneck.de

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„Jüdisches Leben und Widerstand in Hohenlohe-Franken“ – Busfahrt an historische Orte rund um Crailsheim

Jüdisches Leben und Widerstand in Hohenlohe-Franken“ lautet das Thema eines Exkursionstages am Sonntag, 25. April 2010 in Crailsheim und Umgebung. Zu dieser historischen Busrundfahrt sind noch Plätze frei (Stand: 31. März 2010). Interessenten können sich im Internet bei der Landeszentrale für politische Bildung anmelden.

Von der Landeszentrale für politische Bildung in Stuttgart

Viele Juden ließen sich in Hohenlohe-Franken nieder

Als im 13. bis 14. Jahrhundert die Juden aus vielen europäischen Ländern vertrieben wurden, ließen sie sich unter anderem in Hohenlohe-Franken nieder. Die Stationen der Rundfahrt vermitteln, wie die jüdische Bevölkerung in vergangenen Zeiten dort lebte, gibt Einblicke in den reichen Schatz jüdischer Kultur und führt die Verluste durch die Zerstörung des Nationalsozialismus vor Augen. Eine Stadtführung in Crailsheim folgt den Spuren jüdischen Lebens unter verschiedenen Fragestellungen: Wie beteiligte sich die jüdische Bevölkerung im kulturellen und sozialen Leben der Stadt? Was trugen sie zum wirtschaftlichen Aufschwung bei? Welche Auswirkungen hatte die Zeit des Nationalsozialismus? Auch der Widerstand der Geschwister Scholl gegen den Nationalsozialismus wird ein Thema sein (Hans Scholl wurde in Crailsheim-Ingersheim geboren). Die Exkursion führt darüber hinaus zur Synagoge in Michelbach/Lücke und zum jüdischen Friedhof in Schopfloch.

Kurzinformationen:

Veranstaltungsort: Crailsheim und Umgebung / Datum: Sonntag, 25. April 2010 / Kosten: 40 Euro inklusive Führungen, Busfahrt und Mittagessen

Weitere Informationen und Anmeldung:

http://www.lpb-bw.de/offene_seminare.html?&tx_crilpbeventmodule_pi1%5BshowUid%5D=5322&tx_crilpbeventmodule_pi1%5B0%5D=0&cHash=ca2acc6adf

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Ausstellung „Dorf unterm Hakenkreuz“ verlängert – Großes Publikumsinteresse auch in Schwäbisch Hall-Wackershofen

Der ehemalige Kreisbauernführer Friedrich Niklas aus Riedbach. Gezeichnet 1946 von einem Mithäftling im Internierungslager Ludwigburg.

Der ehemalige Kreisbauernführer Friedrich Niklas aus Riedbach. Gezeichnet 1946 von einem Mithäftling im Internierungslager Ludwigburg.

Auch zwei Generationen nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur 1945 ist das Erinnern an die Verbrechen und die Aufarbeitung der Zusammenhänge weiterhin wichtig. Über die großen Ereignisse ist viel geschrieben und gesprochen worden, und doch bleibt der Blick auf das Leben der Menschen vor Ort weiterhin eine wichtige Aufgabe. Wie funktionierte die Diktatur auf dem Land? Wie erlebten die Menschen die Zeit von 1933 bis 1945? Wer profitierte, wer wurde zum Opfer?

Von den Freilandmuseen in Baden-Württemberg

Sonderausstellungen bis 7. November 2010

Diesen und anderen Fragen geht das gemeinschaftliche Ausstellungsprojekt „Dorf unterm Hakenkreuz“ nach, das im Jahr 2009 gestartet ist. Das große Interesse bei Besuchern und Medien hat fünf der sieben Freilandmuseen in Baden-Württemberg veranlasst, ihre Ausstellungen bis 2010 zu verlängern.

Zwei Sonderausstellungen in Wackershofen zum Thema Nationalsozialismus

Das Hohenloher Freilandmuseum Schwäbisch Hall-Wackershofen nimmt den „Reichsnährstand“ in den Blick. Diese zentrale nationalsozialistische Organisation der Bauern war zuständig für die
Regelung des landwirtschaftlichen Marktes. Unter anderem wird in der Ausstellung die politische Laufbahn des Kreisbauernführers Friedrich Niklas aus Riedbach (heute Teilort der Stadt Schrozberg) dargestellt. Die Sonderausstellung „Dorf unterm Hakenkreuz“ in Wackershofen ist bis zum 7. November 2010 geöffnet. Auch die Sonderausstellung „Eugenik und Euthanasie – Rassenpolitik im Dritten Reich“ mit Beispielen aus Schwäbisch Hall und Hohenlohe ist in Wackershofen noch bis zum 7. November 2010 zu sehen (http://www.wackershofen.de/freilandmuseum/cms/front_content.php?idcat=41&lang=1).

Kinderlandverschickung

Das Odenwälder Freilandmuseum Walldürn-Gottersdorf konzentriert sich auf die Kinderlandverschickung. Die Evakuierung von Kindern aus den vom Luftkrieg bedrohten Städten hinterließ nicht selten einschneidende Erfahrungen im Leben der Betroffenen.

Rolle der Frauen und Mädchen – NS-Propaganda zielte auch auf Bauern

Die Rolle der Frauen und Mädchen im Nationalsozialismus behandelt das Freilichtmuseum Beuren. Das Oberschwäbische Museumsdorf Kürnbach richtet das Augenmerk auf die NS-Propaganda, die sich stark auf die Bauern konzentrierte. Diesen verklärten Zerrbildern werden die Probleme der in der Landwirtschaft tätigen Menschen gegenübergestellt. Die Zwangsarbeiter, ihre oft bedrük-
kende Lebenswirklichkeit und ihre bewegenden Schicksale sind der Gegenstand des Bauernhaus-Museums Wolfegg.

Informationen über Politik, Sozialstruktur, Kultur und Wirtschaft,

Die fünf Ausstellungen ergänzen sich gegenseitig und informieren über Politik, Sozialstruktur, Kultur und Wirtschaft, auch wenn nicht der Anspruch erhoben werden soll, ein vollständiges Gesamtbild zu zeigen. Es lohnt sich also, sich auf den Weg zu machen und mehrere Ausstellungen zu besuchen. Die Vielschichtigkeit des Themas lässt sich so vielleicht am besten erfassen. Großer Dank gebührt dem Land Baden-Württemberg und der Landesstiftung Baden-Württemberg für die freundliche Unterstützung dieses Projektes.

Weitere Informationen im Internet: www.dorf-unterm-hakenkreuz.de und http://www.wackershofen.de/freilandmuseum/cms/front_content.php?idcat=41&lang=1

Buchtipp: „Dorf unterm Hakenkreuz – Diktatur auf dem Land im deutschen Südwesten 1933 – 1945, Herausgegeben von der Landesstelle für Museumsbetreuung Baden-Württemberg und der Arbeitsgemeinschaft der sieben regionalen ländlichen Freilichtmuseen in Baden-Württemberg, Redaktion: Axel Burkarth/Bernd Holtwick, 176 Seiten mit 152 Abbildungen, 20x25cm, Broschur 16,90 Euro, ISBN978-3-7995-8044-1

Die einzelnen Themenbeiträge dieses Sammelbandes zum Nationalsozialismus auf dem Dorf ergänzen und bereichern sich gegenseitig. Sie werfen Schlaglichter auf die Vielschichtigkeit und nicht selten Widersprüchlichkeit der nationalsozialistischen Diktatur, die über sechzig Jahre nach ihrem Ende immer noch Kontroversen und Debatten hervorruft. Es handelt sich um eine Publikation der sieben ländlichen regionalen Freilichtmuseen in Baden-Württemberg und ist konzipiert als Begleitbuch für die Ausstellungen zum Thema „Dorf unterm Hakenkreuz“, die in den Freilichtmuseen 2009 gezeigt wurden und auch 2010 in fünf der sieben Freilichtmuseen zu besichtigen sind.

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„Die Regierung schläft!“ – attac-Gruppe Schwäbisch Hall legt der Dresdner Bank-Filiale Ketten an

„Es ist Aufgabe der Politik, Ketten für die Finanzindustrie zu schmieden und ihr anzulegen.“ Das forderte Otto Steinmetz. Bis vor zwei Jahren war er im Vorstand der Dresdner Bank zuständig für Risikogeschäfte. Die attac-Gruppe Schwäbisch Hall machte vor einigen Tagen ernst. Sie legte der Filiale der Dresdner Bank-Filiale in Schwäbisch Hall tatsächlich Ketten an.

Von der attac-Gruppe Schwäbisch Hall

Ex-Banker setzt sich in Steueroase ab

Der Ex-Kollege von Otto Steinmetz, Jens-Peter Neumann, war verantwortlich für einen Rekord-Verlust von 5,7 Milliarden Euro. Trotzdem bekam er eine Bonuszahlung von drei Millionen Euro und erstritt sich vor Gericht auch noch eine Abfindung von 1,5 Millionen Euro. Heute lebt Neumann auf der Steueroase Zypern.

Die Commerz/Dresdner Bank wird von uns Steuerzahlern mit 18 000 000 000 (18 Milliarden) Euro gestützt. Statt den Banken endlich Ketten anzulegen, schläft die Bundesregierung vor sich hin und beschäftigt sich mit Randproblemen (z.B. Steuersenkung für Hotels oder Sozialhilfe-Missbrauch). Deshalb werden wir aktiv und legen der Commerzbank/Dresdner Bank selber Ketten an – frei nach Erich Kästner „Es gibt nichts Gutes – außer man tut es!“

Die attac-Gruppe Schwäbisch Hall in ihrem Flugblatt: „Mit diesem Wert-Papier wollen wir Sie über die Hintergründe unserer Aktion informieren.“

„Als einzige sinnvolle Finanzinnovation fällt mir nur der Geldautomat ein!“ Paul Volcker, früherer us-amerikanischer Notenbankchef und Berater von Obama

Quellen:
Süddeutsche Zeitung 29.1.10: „Die Politik muss den Banken  Ketten anlegen“ Interview mit O.Steinmetz
OMGUS, Ermittlungen gegen die Dresdner Bank, Nachdruck: Nördlingen 1986, Stuttgarter Zeitung 18.2.2006: „Die Dresdner Bank – einst Komplize des NS-Regimes“.
Werner Rügemer, internet-website
Tank = Panzer/

Dresdner Bank und Commerzbank – Nicht zum ersten Mal mit Steuergeldern gerettet

„Bankenrettung“ durch den Staat gab es schon einmal – 1931! Schon damals stürzten die Dresdner und die Commerzbank  ab wegen  Bilanzfälschungen und Spekulationen. Das End’ vom Lied’ war: die christliche Reichsregierung stützte die Dresdner mit damals unglaublichen 300 Millionen Reichsmark und die Bank war zu 75 Prozent Staatseigentum. Sie sollte aber „weiterhin (!) nach streng (!?) privatwirtschaftlichen Maximen geführt werden“. Dafür sollte dann die Bank sieben Prozent Dividende auszahlen und zwei Staatssekretären im Aufsichtsrat einen Sitzplatz gewähren.
1933 stellte die Nazi-Reichsregierung sofort noch einmal weitere 100 Millionen Reichsmark Steuergeld zur Verfügung und verzichtete großzügig auf die Dividenden.

Die Banker zeigten sich erkenntlich…

„Wir sind die SS-Bank“, so das Vorstandsmitglied Emil Mayer über die lukrative Verbindung zur Terror-Organisation der Nazis. Das betraf nicht nur die Beteiligung der Dresdner Bank beim Bau der Gaskammern und Krematorien im Menschenvernichtungslager Auschwitz. Die Dresdner Bank war von Anfang an, also bereits 1933, aggressiv tätig bei der Aneignung jüdischen Vermögens („Arisierung“ genannt). Den Raubzügen im Inneren des Landes folgten die Ausplünderung der überfallenen Länder und die Ausbeutung der Zwangsarbeiter. So hieß es in einem Brief an das Vorstandsmitglied Dr. Rasche: „Wir hören von unserem Kundenkreis einen scherzhaften, für Sie aber schmeichelhaften Vers:

Wer marschiert hinter dem ersten Tank ? Das ist Dr. Rasche von der Dresdner Bank!“

Wen wundert es, dass sich die Rendite der Dresdner nach der Fast-Pleite 1931 bis 1945 auf 14,42 Prozent steigerte. Nachzutragen wäre noch, dass jener Dr. Rasche der einzige Privatbankier nach 1945 war, der überhaupt für seine Untaten zu einer harmlosen siebenjährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde… Der Pubizist Werner Rügemer fasst dies so zusammen: „Die drei Großbanken Deutsche, Commerz und Dresdner Bank gingen gestärkt aus der Weltwirtschaftskrise Anfang der 30er Jahre dank Staatshilfe hervor.“

Commerzbank 2009: Wie „still“ darf der Staat sein?

Nie mehr soll eine Bank nur wegen ihrer Größe gerettet werden müssen, das wurde 2009 gebetsmühlenartig von Politikern gemahnt. Gehandelt wird ganz anders: Bei der Commerzbank tritt der Staat mit 18,2 Milliarden Euro ein, davon zehn Milliarden Euro als neues Eigenkapital der Bank. Bei einem damaligen Aktienwert von über 4 Milliarden Euro wäre das eine Staatsbeteiligung über 71 Prozent… Doch die CDU/SPD-Regierung zeigte Demut vor dem Kapital: sie begnügte sich mit einer Sperrminorität über 25 Prozent und einer Aktie. Ein Treppenwitz der Finanzgeschichte: 16,2 Milliarden Euro Steuergeld wurden nur als „stille Einlage“ getätigt, also ohne Stimmrecht.

Lachende Dritte: Allianz AG

Das Interessanteste an der Operation von CDU und SPD war aber, dass die Commerzbank das Geld im wesentlichen für einen Aufkauf der noch maroderen Dresdner Bank einsetzte. Lachender Dritter war der Versicherungskonzern Allianz, der die Dresdner 2001 gekauft hatte, den Verlustbringer (2008: Verlust über 2,4 Milliarden Euro) seit längerem wieder loswerden wollte, doch bis dato keinen Käufer fand…  Der Deal hat sich gelohnt: Allianz machte im Krisenjahr 2009 einem Supergewinn über 4,3 Milliarden Euro. Und die „staatliche“ Commerzbank einen Superverlust von 4,5 Milliarden Euro… „Auch heute können die stärksten Finanzakteure, vom Staat subventioniert, die Finanzkrise zur „Neuordnung“, sprich zur weiteren Monopolbildung nutzen.“ (Rügemer)

Was haben Banken mit Atomkraftwerken gemeinsam?

Nun, der neue Commerzbankchef Martin Blessing sieht da gewisse Gemeinsamkeiten: „Ja, wir brauchen eine schärfere Regulierung, denn es hat eindeutig Fehlverhalten gegeben…Wir brauchen dabei aber für unterschiedliche Banken auch einen unterschiedlichen Härtegrad an Regulierung. Wer riskantere Geschäfte macht, muss stark reguliert werden. So ist es ja zum Beispiel auch im Energiesektor: Dort werden Wasserkraftwerke auch anders reguliert als Atomkraftwerke.“ Gut gebrüllt, Löwe! Und er muss es wissen: seine Frau ist Investmentbankerin bei Goldman Sachs, sein Schwager Vorstandschef von Hypo Real Estate, sein Vater saß im Vorstand der Deutschen Bank. Das müssen nette Familientreffen sein…

Die zentrale Commerzbank-Immobilie in Frankfurt gehört unter anderem sieben Briefkastenfirmen auf der Kanalinsel und Steueroase Jersey.

Dresdner und Commerzbank 2003: 49 Millionen Euro Bußgeld wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung und eine Freiheitsstrafe auf Bewährung für einen früheren Dresdner-Vorstand

Quellen:
Werner Rügemer auf seiner internet-website Süddeutsche Zeitung 2.12.09 Interview mit Commerzbankchef M.Blessing: „Banken dürfen ihre Probleme nicht beim Staat abladen“

Nächster Termin von attac:

attac-Banken-Tribunal in Berlin vom 9. bis 11. April 2010

attac-Plenum Schwäbisch Hall am 15. April 2010, um 20 Uhr im Café Gänsberg (AWO), Langestraße.

Analysen und Termine:
www.attac.de
www.hohenlohe-ungefiltert.de
www.steuer-gegen-armut.org

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Großdemonstrationen und Menschenketten gegen Atomkraft – Für Busfahrten anmelden

Es sind noch gut vier Wochen bis zum Samstag, 24. April 2010. Dann wollen wir bundesweit mit zigtausenden Menschen gegen eine Aufkündigung des Atomausstiegs protestieren. Im Norden organisiert Campact im Bündnis mit vielen Organisationen eine Aktions- und Menschenkette vom Pannenreaktor Krümmel bis zum AKW Brunsbüttel. Im Süden steigt eine zweite Großaktion: Mit tausenden Menschen sollen die Atomreaktoren in Biblis umzingelt werden.

Pressemitteilung von Kerstin Schnatz, vom Mit-Organisator Campact

Auseinandersetzung um die Zukunft der Atomkraft geht in die heiße Phase

Die Aktion findet genau zum richtigen Zeitpunkt statt: Nach der Landtagswahl Anfang Mai in Nordrhein-Westfalen geht die Auseinandersetzung um die Zukunft der Atomkraft in die heiße Phase. Zudem jährt sich an diesem Wochenende die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zum 24. Mal. Die mitten im Rhein-Main-Gebiet gelegenen Reaktoren bieten sich an, um an die Risiken der Atomkraft zu erinnern. Aus Hessen, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland fahren Busse nach Biblis. Sind Sie mit dabei? Dann buchen Sie jetzt Ihr Ticket, damit die Organisatoren vor Ort planen und genügend Busse bestellen können!

Informieren Sie sich über die Demo und die Buchung von Bustickets http://www.anti-atom-umzingelung.de/kettenreaktion/mitfahrgelegenheiten.html#b

Weitere Infos zur AKW-Umzingelung in Biblis http://www.campact.de/atom2/kette/biblis

Infos zur Menschenkette vom Pannenreaktor Krümmel bis zum AKW Brunsbüttel
http://www.campact.de/atom2/kette/home

Wenn sich die atompolitische Auseinandersetzung nach der NRW-Wahl weiter verschärft, sollen am 28. Mai 2010 an den Atomreaktoren in Biblis zehntausende schwarz-gelbe Ballons als „radioaktive Wolke“ aufsteigen. Mitten im Rhein-Main-Gebiet gelegen, stehen die beiden Uralt-Meiler besonders für die Gefahren der „tödlichen Nachbarn“.

Lassen auch Sie einen Ballon gegen längere AKW-Laufzeiten steigen https://www.campact.de/atom2/sn7/signer

Bestellen Sie Postkarten zur Ballonaktion zum Verteilen im Freundes- und Bekanntenkreis
https://www.campact.de/atom2/od5/form

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„Schwingungsausströmende“ Installation „Enthusiasmus“ – Künstlerin und Heilerin stellt im Kirchberger Schloss aus

Sue Gurnee, Künstlerin und professionelle Heilerin bringt ihr weltweites visionäres Vorhaben nach Deutschland. Ab April 2010 ist eine Installation von ihr im Schloss Kirchberg/Jagst zu sehen.

Pressemitteilung von Wilma Reiß, Kirchberg/Jagst-Hornberg

Telefonische Voranmeldung ist erforderlich

Im April präsentiert sie, im historischen Schloß von Kirchberg, ihr schwingungsausströmendes gerahmtes Werk “Enthusiasmus“. Seit den 1980er Jahren schafft sie „Resonanz-Kunst“, die in Klinken, Spas, auf Chefetagen und in Privathäusern hängt. Diese Bilder beinhalten sorgfältig angeordnete Energiemuster, die Betrachter positiv beeinflussen. In Studien, bei denen der galvanische Hautwiderstand gemessen wurde, konnte gezeigt werden, dass bei der Betrachtung von Frau Gurnee´s Kunst, auf feinen Ebenen Veränderungen auftreten.

Um Sue Gurnee´s Kunst im Schloss Kirchberg/Jagst zu sehen und zu erfahren ist eine telefonische Kontaktaufnahme mit Wilma Reiß, Telefon 07954/921 721, erforderlich.

Mehr Informationen über die weltweiten Kunstinstallationen von Sue Gurnee im Jahre 2010 sind im Internet auf der Seite www.suegurnee.com

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Freundschaftstag mit Integrationsmesse in Crailsheim geplant – Gesucht werden Ideen und Mitwirkende

Das Landratsamt Schwäbisch Hall veranstaltet am Sonntag, 4. Juli 2010 gemeinsam mit dem „Pakt Zukunft“ am ehemaligen Schloss und auf dem Schlossplatz in Crailsheim einen „Freundschaftstag  mit Integrationsmesse“.

Pressemitteilung der Stadtverwaltung Crailsheim

Bei den Organisatoren melden

Weitere Bevölkerungsschichten sollen in den Integrationsprozess eingebunden werden, um Zuwanderern aus den unterschiedlichsten Ländern das Eingewöhnen in unserer Stadt und der  Gesellschaft zu erleichtern. Organisationen und Personen sind aufgerufen, sich mit Ständen und Aktionen aktiv zu beteiligen. Gesucht werden Ideen, Vorschläge und Mitwirkende. Wer etwas beitragen kann, meldet sich beim Amt für Migration des Landratsamtes Schwäbisch Hall, Telefon 0791755-7512, E-Mail c.zahlmann@landkreis-schwaebisch-hall.de oder kommt zur Informationsveranstaltung  am Dienstag, 13. April 2010, um 18 Uhr nach Crailsheim in das Kreuzberg-Gemeindehaus, Kurt-Schumacher-Straße 3.

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