„Bürger und Mandatsträger werden bei Stuttgart 21 getäuscht und belogen“ – Großdemonstration am Samstag in Stuttgart

„Stuttgart 21 ist unumkehrbar“, lautete die Schlagzeile in der Heilbronner Stimme am Mittwoch, 8. Dezember 2010. Erneut darf sich der geneigte Leser fast mit einer kompletten Seite voller Unwahrheiten, Inkompetenz und Mutmaßungen der neuen Projektsprecher Andriof und Dietrich auseinandersetzen.

Von Michael Schwager, Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Landesvorstand Baden-Württemberg, VCD-Regionalverband Hall-Heilbronn-Hohenlohe

Bahn ging bereits Ende 2008 von Kosten in Höhe von fünf Milliarden Euro aus

Am selben Tag lesen wir in der Stuttgarter Zeitung, dass die Deutsche Bahn bereits Ende 2008 von Kosten in Höhe von 5 Milliarden Euro bei S 21 ausging und dies absichtlich beim Unterzeichnen der Finanzierungsvereinbarung verschwiegen hat.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2736722_0_9223_-stuttgart-21-bahn-behielt-wissen-fuer-sich.html

Für wichtige Bauabschnitte gibt es keine Freigabe

Erneut zeigt sich, dass die Öffentlichkeit und Mandatsträger im Zusammenhang mit S 21 systematisch getäuscht und belogen werden. Und als wäre dies nicht genug, will die DB nun mitten im Winter mit den Bauarbeiten an der Neubaustrecke beginnen, obwohl es für wichtige Bauabschnitte längst keine Freigabe gibt und noch nicht einmal geklärt ist, wer das alles bezahlen wird…

Am Samstag, 11. Dezember 2010, ab 14 Uhr, gibt es wieder eine Großdemonstration „Stuttgart ist überall! NEIN zu Stuttgart 21“ vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof.

Weitere aktuelle Termine:

Freitag, 10.12., 19 Uhr Heilbronner Gewerkschaftshaus:
Buchvorstellung „Stuttgart 21 – Oder: Wem gehört die Stadt“ mit der Mitherausgeberin und verkehrspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Sabine Leidig. Danach berichtet Gangolf Stocker vom Bündnis gegen Stuttgart 21 von den Schlichtungsgesprächen.

Freitag, 10.12.10, 19:30 Uhr Ludwigsburg:
Werner Wölfle: Stuttgart 21 – Wie weiter nach der Schlichtung?
Ehemalige Hüller-Kantine, Grönerstraße 7, Ludwigsburg
Infos unter http://www.ludwigsburg-besser-unterwegs.de/termine/

Freitag, 10.12., ca. 19.00 Uhr Backnang:
Infoabend im Nachgang zur Schlichtung u.a. mit Brigitte Dahlbender, BUND-Landesvorsitzende
Bürgerhaus (direkt am Bahnhof) in Backnang
Veranstalter: Bündnis Rems-Murr gegen S21 – weitere Infos unter
http://www.rems-murr-gegen-s21.de/index.php?subject=Arg1

Samstag, 11.12., 14 Uhr Stuttgart vor dem Hauptbahnhof:
überregionale Großdemo „Stuttgart ist überall! NEIN zu Stuttgart 21“
Weitere Infos unter http://www.kopfbahnhof-21.de

Heilbronner fahren per Bahn um 12.26 Uhr ab Hauptbahnhof mit Gruppentickets nach Stuttgart (mit Halt u.a. in Nordheim, Lauffen und Kirchheim). Anmeldungen bei Florian Vollert (florian.vollert@gmx.de), Telefon. 07131-8971992.

Ab 17 Uhr gibt es in den Wagenhallen am Nordbahnhof eine tolle Kulturveranstaltung zum Thema „Kultur in der Demokratie-Krise“, u.a. mit Musikbeiträgen von Konstantin Wecker und verschiedenen Abgeordneten wie Gregor Gysi, Sahra Wagenknecht, Ulrich Maurer, Peter Conradi, Hannes Rockenbauch.

Weitere Termine unter http://www.parkschuetzer.de/termine/kalender und http://kopfbahnhof-21.de/index.php?id=44

Eine Liste mit der landes- und bundesweit stattfindenden Schwabenstreiche findet sich unter
http://www.parkschuetzer.de/mitmachen/schwabenstreiche

Infos zu K21 bzw. S21 gibt es z.B. auf folgenden Internetseiten:

Die facebook-Gruppe „Kein Stuttgart 21“:
http://www.facebook.com/keinstuttgart21

Im Weblog „Bei Abriss Aufstand“ die neusten Infos und Links zu Presseartikeln:
http://www.beiabrissaufstand.de/

Alle Infos rund um S 21 und die Alternative „Moderner Kopfbahnhof“:
http://www.kopfbahnhof-21.de

Diese Woche gibt es bereits fast 32.000 Parkschützer:
http://www.parkschuetzer.de

Der Stuttgarter Appell für ein sofortiges Moratorium bei Stuttgart 21 mit fast 88.000 Unterstützern:
http://stuttgarterappell.de/

Weitere Informationen aus der Region Heilbronn-Franken:

http://stadtbahn.wordpress.com
http://frankenbahn.wordpress.com

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2 Gedanken zu „„Bürger und Mandatsträger werden bei Stuttgart 21 getäuscht und belogen“ – Großdemonstration am Samstag in Stuttgart

  1. Das erste was ich von Stuttgart zu sehen bekam war der Bahnhof. Als 16 jähriger Heimatloser bin ich hier angekommen. Als 18 jähriger habe ich dann geholfen am Ostflügel des Bahnhofs die Kriegsschäden zu beseitigen. Hierbei stürzte einer meiner Kollegen, der nicht viel älter war als ich, zusammen mit einem großen Sandstein den er rausbrechen sollte,in die Tiefe. Er wurde vom Stein erschlagen. – Später habe ich in einem sehr kalten Winter als Monteur, nachts auf den Stahlträgern sitzend, die Bahnsteinüberdachungen mit montiert. Ich habe noch viele gute und schlechte Erinnerungen an diesem Bahnhof. Trotzdem ist mir dieser Bahnhof auch heute noch als ein gutes Stück Stuttgart ans Herz gewachsen. Eigentlich sollte ich gegen Stuttgart 21 sein. Aber nach reiflicher Überlegung und gründlicher Information bei den beiderseits Beteiligten bin ich für die Stuttgart 21 Lösung.

    Aufgefallen ist mir hierbei die große emotionale Agressivität der 21 Gegner. Warum das so ist, weiß ich bis heute nicht. Dagegen hatte ich bei den Befürwortern von Stuttgart 21 immer pragmatische Zuhörer und Diskussionspartner.
    Auch bei Gegenargumenten wurde ich nicht angebrüllt, so wie es mir bei den Gegnern sehr oft passiert ist.
    Stuttgart hat sich seit dem Krieg enorm gewandelt. Ich habe mich über die Entwicklung von einer ziemlich steifen, schwäbischen Großstadt zu einer modernen, freundlichen, Stadt mit einem mediterranen flair, sehr gefreut.
    Stuttgart muß da weiter machen und dazu passt das Konzept Stuttgart 21 sehr gut. Ich habe noch die alten Fotos vom U-Bahn bzw. dem unterirdischen S-Bahnbau. Riesige Baugruben in der ganzen Stadt. Kein einziger Bürger hat demonstriert. Das war auch gut so. Hätte man dieses Projekt nicht durchgezogen, dann hätte Stuttgart heute ein riesiges Problem.
    Stuttgart in Verbindung mit dem Land hat oft zu kurz gedacht. Man denke nur an die Dauerbaustelle Echterdinger Ei, oder die Prag. Es gibt da noch einige weitere Beispiele. Davon sollte man sich lösen. Modern sein bedeutet auch die dafür erforderliche Infrastruktur zu bieten. Ich habe noch kein Argument gehört, das schlüssig gegen Stuttgart 21 spricht… und ich habe mir sehr viel Zeit gelassen um zu meiner Meinung zu kommen.

    (Dieser Kommentar ist bei uns irgendwie hinten runter gefallen, deswegen erscheint er erst jetzt. Sorry, die Redaktion)

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