Katastrophale Situation am Milchmarkt – Pressekonferenz heute in Schwäbisch Hall-Gottwollshausen

Eine Pressekonferenz zur Lage der Milchviehbetriebe findet am heutigen Dienstag, 22. Juni 2010, um 19 Uhr in Schwäbisch Hall-Gottwollshausen, im Hotel-Restaurant Sonneck, Fischweg 2, statt. Romuald Schaber Vorsitzender vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) und Präsident des Eeuropean Milkboard (EMB) sowie einige Milchviehhalter aus dem Landkreis Schwäbisch Hall/Hohenlohe stehen für Ihre Fragen zur Verfügung.

Vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM)

Milcherzeuger verurteilen die Vorschläge aufs schärfste

Bei der Pressekonferenz werden Fragen zur derzeitigen Situation von Milchviehbetrieben und zur aktuellen nationalen wie auch internationalen Milchmarktpolitik beantwortet. Schaber wird auch über die Ergebnisse der EU-High Level Expertengruppe berichten. Der endgültige Bericht der EU-High Level Expertengruppe zur Milch leistet keinen Beitrag zur Lösung der katastrophalen Situation am Milchmarkt – Milcherzeuger verurteilen die Vorschläge aufs schärfste.

Marktmacht der Produzenten wirkungsvoll stärken

Die Vorschläge, die die EU-High Level Expertengruppe zur Milch (HLGM) in ihrem endgültigen Bericht veröffentlicht hat, haben der Krise am Milchmarkt nichts entgegen zu setzen. Der Präsident des European Milk Board (EMB), Romuald Schaber, dazu: „Die Empfehlungen, die die HLGM der EU-Kommission gibt, können weder die Situation der Milcherzeuger, noch die der Verbraucher in Europa verbessern“. Einen stabilen Markt, stabile und angemessene Preise können weder Terminmärkte noch eine europäische Agentur, die die Verteilung der Margen in der Lebensmittelkette beobachtet, gewährleisten. Auch europäische Leitlinien für Verträge auf freiwilliger Basis zwischen Erzeuger und Molkereien, wie sie ebenfalls von der HLGM empfohlen werden, greifen ins Leere. “Verträge können auch jetzt schon geschlossen werden. Nur verhindert die schwache Marktmacht der Erzeuger, dass jene fair für sie ausfallen. Und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern, solange die Marktmacht der Produzenten nicht wirksam gestärkt wird. Dazu ist es unerlässlich, den Milcherzeugern mit einem geeigneten System die Möglichkeit zu geben, die Produktion gemeinsam an die Nachfrage nach Milch anzupassen“, betont Romuald Schaber. Das EMB fordert aus diesem Grund die Schaffung einer Monitoring- und Marktgestaltungsstelle auf EU- Ebene.

Belange der Milcherzeuger fast komplett ausgeblendet

Die HLGM sollte Lösungen für die katastrophale Situation am Milchmarkt finden. Die Milcherzeuger sind diejenigen, die die schwere Krise hart am eigenen Leibe erfahren – nicht die Industrie und nicht der Handel. Die HLGM hat bei ihrer Arbeit allerdings die Belange der Milcherzeuger fast komplett ausgeblendet. Es ist ernüchternd, dass die Vorschläge, die Stakeholdern wie das EMB vorgebracht haben, von der High Level Expertengruppe in keinster Weise beachtet wurden. Auch Empfehlungen des EU-Rechnungshofes, des deutschen Kartellamtes oder des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) hat man völlig außer Acht gelassen.

Milcherzeuger müssen sich einsetzen

Der endgültige Bericht der HLGM zeigt, dass eine wirkliche Auseinandersetzung mit den Problemen des Milchmarktes nicht stattgefunden hat. Der Grund für die starken Proteste, die Ende letzten Jahres stattfanden, besteht weiterhin. „Die Milcherzeuger des EMB werden sich daher für ihre Zukunft weiter stark einsetzen; stark einsetzen müssen. Ihre Existenz steht auf dem Spiel“, bekräftigt Romuald Schaber die Position des EMB.

Weiterführende Informationen unter www.europeanmilkboard.org

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