Auflösung des Rätsels (3): Bundestagsabgeordneter Christian von Stetten (CDU) und die geheimnisvolle Frau

Etwas verloren sitzt er da: Christian von Stetten in einer Bushaltestelle am Öhringer Bahnhof.

Etwas verloren und versonnen sitzt er mit geschlossenen Augen da: Christian von Stetten am 1. Mai 2010 allein in einer Bushaltestelle am Öhringer Bahnhof.

„Wer ist auf dem unscharfen Fluchtbild zu sehen?“, lautete vor einigen Tagen die Rätselfrage (3) bei Hohenlohe-ungefiltert. Der Rätselartikel wurde zwar sehr häufig angeklickt, die Antworten lassen sich aber an einer Hand abzählen. Nur zwei Antworten waren teilweise richtig. Der Name des Mannes wurde zweimal erraten, die Frau erkannte allerdings niemand.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Die geheimnisvolle Dame

Hintergrund der Rätselfrage war vor allem: Wer ist die Frau an der Seite des Hohenloher Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten (CDU)? Denn, wer diese geheimnisvolle Dame ist, weiß auch keiner bei Hohenlohe-ungefiltert. Es bestand die vage Hoffnung, durch die Rätselfrage herauszufinden, wer diese Begleiterin ist und welche Rolle sie spielt.

Was ist dran an den Gerüchten?

Hat Christian von Stetten tatsächlich eine Lebensgefährtin? Auch Partei-Insider berichteten in den vergangenen Jahren immer wieder, dass dies seit Jahren nicht der Fall gewesen sei, obwohl der Freiherr von Schloss Stetten in Wahlkampfzeiten auf Nachfrage von Wählerinnen und Wählern nach seinen Lebensverhältnissen öfter von einer Partnerin in Hohenlohe berichtete. Doch selbst Parteifreunde waren darüber verwundert, weil sie keine solche Lebensgefährtin kannten. Es wurde vielerorts gemunkelt, dass Christian von Stetten in den Bundestagswahlkämpfen aus wahlkampftaktischen Gründen verbal den Biedermann-Hetero gegeben habe. Über die sexuelle Orientierung Christian von Stettens hatte es in den vergangenen Jahren viele Gerüchte gegeben. Ein Grund dafür – unter anderen – war, dass sein lange Jahre engster Mitarbeiter und Vertrauter schwul ist. Dieser Ex-Mitarbeiter und frühere Wahlkampfmanager Christian v0n Stettens sitzt seit Frühjahr 2009 wegen Beihilfe zum Heroinschmuggel in Haft.

Gerüchte sind eine öffentliche Diskussion wert

Zur Klarstellung und Einordnung dieses Artikels: Die sexuelle Orientierung eines Politikers spielt grundsätzlich überhaupt keine Rolle. Nur dann, wenn ein Politiker nach außen aus wahlkampftaktischen Gründen den Normalo mimen sollte, um Stimmen zu ködern, die er sonst im ländlichen Raum nicht bekommen würde. Von vielen Seiten wurde dies in den vergangenen Jahren über Christian von Stetten behauptet. Deshalb ist das Thema eine öffentliche Diskussion wert.

Also nochmals: Der Autor dieses Artikels hat absolut nichts gegen schwule oder lesbische Menschen. Er hätte nur etwas dagegen, wenn der einzige Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Schwäbisch Hall-Hohenlohe eine Frau nur dazu benützen würde, um nach außen den Schein als „Hetero-Normalo“ zu wahren.

Seltsames Versteckspiel eines Hohenloher Polit-Promis

Bei der Kundgebung am 1. Mai 2010 in Öhringen, wo die Bilder auf dieser Seite entstanden sind, hat sich folgendes abgespielt: Christian von Stetten stand längere Zeit im Publikum neben der abgebildeten Frau und hörte den Kundgebungs-RednerInnen zu. Als er bemerkte, dass er mit der besagten Frau in der Menge fotografiert werden sollte, versteckte er sich hinter anderen Personen, um nicht mit ihr zusammen abgelichtet zu werden. Kurz darauf verließ der Bundestagsabgeordnete den Platz mit dieser Frau. Mehrere Versuche, Christian von Stetten, mit der Dame zu fotografieren, scheiterten. Nur von hinten gelang ein unscharfes Bild von Christian von Stetten und der Frau „auf der Flucht“.

Christian von Stetten und die Frau trennten sich schließlich. Von Stetten lief zum Öhringer Bahnhof, an einer Kreuzung marschierte er auf der Fahrbahn schnurstracks bei Rot über die Ampel, umrundete das Bahnhofsgebäude, setzte sich hilflos in ein Buswartehäuschen und tippte hektisch auf seinem Handy herum (siehe Foto oben). Die Dame (siehe Foto unten) wurde hingegen nicht mehr gesehen.

Zur Info: Falls sich Leserinnen und Leser Gedanken darüber machen, ob Christian von Stetten und eine ihn begleitende Frau ohne Einwilligung fotografiert werden dürfen: Ja, sie dürfen 1. bei einer öffentlichen Veranstaltung (Versammlungen, Aufzüge, Kundgebungen oder ähnliche Veranstaltungen) fotografiert werden. 2. Als Personen der Zeitgeschichte müssen er und die Dame damit klar kommen, dass sie bei einer öffentlichen Veranstaltung fotografiert werden (siehe dazu http://datenschutz-buergerrechte.suite101.de/article.cfm/recht_am_eigenen_bild_und_persoenlichkeitsrechte).

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16 Gedanken zu „Auflösung des Rätsels (3): Bundestagsabgeordneter Christian von Stetten (CDU) und die geheimnisvolle Frau

  1. Wie kann man ein Unbekannte Frau als Personen der Zeitgeschichte bezeichnen und sie hier zur „Fahndung“ ausschreiben?
    Für sie gilt (KUrhG) Paragraphen 22,:
    dass Bilder nur mit der Einwilligung der Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden dürfen. Steht auch klar so in dem Link.

  2. kann mich Rumpelfüßler nur anschließen:
    PLUMP. Nichts anderes.

    Als Referenz für eine Bewerbung bei „Gala“ dürfte ist das auch schwach. Schülerzeitung?

  3. kann mich Rumpelfüßler nur anschließen:
    PLUMP. Nichts anderes.

    Als Referenz für eine Bewerbung bei „Gala“ ist das auch schwach. Schülerzeitung?

  4. …und dann werden kritische Kommentare zum Artikel auch noch gelöscht/nicht zugelassen.
    Wenn so der neue „unabhängige“ Journalismus im Web 2.0 aussieht – gute Nacht.

  5. Sehr geehrter Bürger,
    was meinen Sie mit „…dürfte ist das auch schwach.“?

    Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

  6. Sehr geehrter Wunderlich,
    die Frau ist in diesem Fall deshalb ebenfalls eine Person der Zeitgeschichte, weil sie mit einer Person der Zeitgeschichte bei einer öffentlichen Veranstaltung (Kundgebung) gewesen ist, der bislang in der Öffentlichkeit anzuzweifelnde Aussagen über seine persönlichen Lebensverhältnisse gemacht hatte. Nochmals, falls Sie den Text nicht verstanden haben: Über Christian von Stettens sexuelle Orientierung sind seit Jahren auch bei Parteifreunden verschiedene Gerüchte in Umlauf. Er selbst berichtete in Wahlkampfzeiten auf Nachfrage zu seinen persönlichen Lebensverhältnissen aber öfter von einer Lebenspartnerin in Hohenlohe. Ich selbst habe Christian von Stetten bei zahlreichen Veranstaltungen bisher noch nie zusammen mit einer Frau gesehen (erstmals am 1. Mai 2010). Auch da kann nicht gesagt werden, ob dies die oben bereits erwähnte „Lebensgefährtin“ ist, oder vielleicht nur eine Mitarbeiterin einer seiner zahlreichen Firmen oder eine einfache Bekannte. Ich konnte jedenfalls bisher noch niemanden ausfindig machen, der eine Lebensgefährtin von Christian von Stetten kennt oder ihn zweifelsfrei mit einer solchen schon gesehen hat.

    Der zentrale Punkt ist der: Es besteht konkret der Verdacht, dass Christian von Stetten im ländlichen Raum mit Aussagen zu seinen Lebensverhältnissen auf Stimmenfang geht, die möglicherweise so nicht zutreffend sind. Das wäre Betrug an den Wählerinnen und Wählern. Machen Sie sich nichts vor: In Hohenlohe hat ein in einer festen Beziehung lebende/r Bundestagskandidat/in größere Chancen, gewählt zu werden, als ein homosexueller, lesbischer oder bisexueller Mensch.

    Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

  7. Sehr geehrter Herr Garmatter,

    das „dürfte“ ist ein Relikt des Satzes den ich zuvor unvollständig gelöscht hatte: ein Fehler um den ich Sie natürlich höflichst um Verzeihung bitte!
    Es fiel mir erst auf als ich mein Kommentar absgeschickt hatte. Nachdem die Beiträge ja auf „Moderation“ warten – was früher angeblich nicht der Fall war – schickte ich die ausgebesserte Fassung und ging davon aus, dass ein aufmerksamer Moderator mein Malheur kapiert und nur den letzten Beitrag veröffentlicht. Über die Intention beide Beiträge freizuschalten, womit ich leben kann, und mich nach dem „dürfte“ zu Fragen kann sich hier jeder eine Meinung machen.
    Immerhin kann so jeder sehen, dass hier nichts gefiltert wird. 🙂
    Das war nicht immer so: ein ironischer Beitrag bzgl. ihrer Berichterstattung zur OB-Wahl in Crailsheim durften die Onlineleser nicht zu Gesicht bekommen. Mit Ironie kann Holufi wohl nur etwas anfangen wenn andere damit übergossen werden.
    Mit wem C.v.S. was hat, oder auch nicht, ist mir scheißegal – solange er sich nicht im rechtsfreien Raum befindet (gibt es da gerade nicht ein dringenderes Problem in der kath. Kirche?). Die Menschen regen sich über andere Lügen der Politiker auf, als solche über den Familienstand.
    Politiker die heute als homosexuell öffentlich bekannt sind, gingen von sich aus an die Öffentlichkeit und die Presse hatte das zuvor immer respektiert, bis auf wenige Ausnahmen: der selbstgefällige Küppersbusch ging mir vor 10 Jahren schon auf den Sack als er im Interview Westerwelle fragte, ob es denn in seiner Jugend schwer war mit Akne eine Freundin zu finden.
    Die Taktik mancher „Journalisten“ Unterstellungen auszukotzen und sie durch Wiederholungen wahr erscheinen zu lassen,ist übel – insbesondere wenn es in die Persönlichkeit geht.

    C.v.S und WW sind mir als Politiker schnuppe – Bürgerrechte und demokratische Kultur nicht!
    Also verabschiede auch ich mich mit diesem Beitrag aus diesem Forum.

    MfG
    Bürger

    p.s. die Frau ist hübsch !

  8. Ich wollte eigentlich hier nix mehr schreiben … aber das hier ist wirklich Schmierenjournalismus unter BILD-Niveau aus perönlichen, niederen Beweggründen. Einfach nur ekelhaft.

  9. Sehr geehrter Bürger,
    1. Von wem haben Sie denn die falsche Information, dass die Beiträge früher angeblich nicht freigeschaltet worden seien?

    2. Statt sich auf einen aufmerksamen Dritten zu verlassen, sollten Sie sich einfach selbst mehr Mühe beim Verfassen Ihres Kommentars geben.

    Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

  10. Papperlapapp! Wozu die ganze Aufregung? Man wird sich doch noch einen Scherz erlauben dürfen! „Der Spiegel“ hat seine Klatschseite und die alte Tante „Die Zeit“ hat ihr oft recht niveauloses Magazin.
    Ja wer liest denn schon eine Zeitung, die er gekauft hat, von vorn bis hinten durch? Warum ist man anscheinend bei einer Internetzeitung zur selektiven Wahrnehmung nicht in der Lage? Ich kündige doch nicht mein Abonnement, weil ab und zu das Zeitmagazin nach 2 Minuten durchblättern in den Papierkorb wandert.
    Allerdings glaube ich nicht, dass ein kompromissloses Stehen zur Homosexualität jemanden wirklich schadet, gerade in erzreaktionären Kreisen, wo sich viele von ihnen bewegen. Das beweist das Phänomen Jörg Haider, der gutaussehenden Journalisten oder Fotographen immer offen sein Interesse zeigte.
    Probleme hat „Schwesterwelle“ nicht, weil er sich zu seinen Lebensgefährten Mronz bekennt, der Feste für die „altrömische Dekadenz“ ausrichtet, sondern weil er seine Position benutzt, um diesen ins Geschäft zu bringen.
    Der Schwerpunkt der Kritik an Herrn von Stetten müsste deshalb ebenfalls ganz wo anders liegen. Wie hat er nur geschafft so ganz unbefleckt davon zu kommen, wenn sein ehemaliger engster Mitarbeiter einen Heroinhandel betrieben hat?

  11. wen interessierts, ob herr cvs nun frauen oder maenner bevorzugt? das geht uns alle (!) einen sowas von feuchten kericht an, auch einen noch so von sich ueberzeugten redakteur von hohenlohe-ungefiltert, oder besser hohenlohe-unverschaemt? was so unter dem deckmaentelchen des „journalismus“ an eigenen meinungen verbreitet wird, ist schon bedenklich. zumal kritik an derlei berichten ja weit von sich gewiesen werden, da der „journalist“ an sich ja unfehlbar ist. denkt er zumindest. irrtum!
    hier und auch in anderen medien werde ich mimmer mehr von meiner these bestaetigt, dass es sich heutzutage immer mehr um meldungen und schon lange nicht mehr um nachrichten handelt! leider!! der unterschied zwischen einer meldung und einer nachricht, sollte auch einem hohenlohe-ungefiltert redakteur klar sein… hoffe ich zumindest.

  12. Sehr geehrter dr. know,
    bitte den Artikel lesen und versuchen zu verstehen, warum dieser Artikel geschrieben worden ist. Das steht nämlich im Text klar und deutlich drin. Es geht um möglichen Stimmenfang mit vermutlich falschen Tatsachenbehauptungen eines Bundestagsabgeordneten im Wahlkampf. Daran besteht durchaus ein berechtigtes öffentliches Interesse. Ob Sie das persönlich wollen oder nicht ist hingegen Ihre Privatsache.

    Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

  13. Die meisten Kommentare sind sehr aufschlussreich und sicher aus entsprechender „Community-Sicht“ verfasst. Wer bewusst lügt um sich persönliche Vorteile zu verschaffen, und für diese Annahme sprechen doch eindeutige Hinweise, soll nun nicht als solcher bezeichnet werden dürfen bzw. der Verdacht geäußert werden? Es geht hier nicht um die sexuelle ausrichtung dieses Politikers sondern darum, dass er u.U. etwas wahrheitswidrig vortäuscht. Das Heucheln der „Community“ wird immer unerträglicher und unverschämter.

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