Beschäftigte wollen Getrag-Pläne nicht kampflos hinnehmen – IG Metall droht mit Widerstand

Die IG Metall will zusammen mit den Beschäftigten um Standorte, Arbeitsplätze und die Einhaltung der Tarifverträge bei Getrag kämpfen. Das haben Betriebsräte und Gewerkschafter heute bei einem Treffen der Arbeitnehmervertreter des Getriebeherstellers in Stuttgart beschlossen. Das Unternehmen hat vor einigen Tagen bekannt gegeben, bis Ende 2012 mindestens 700 Arbeitsplätze abbauen und den Standort Ludwigsburg komplett schließen zu wollen. Von den geplanten Entlassungen wäre auch Getrag in Neuenstein betroffen.

Pressemitteilung von Kai Bliesener, Pressesprecher der IG Metall-Bezirksleitung Baden Württemberg

Beschäftigten von Getrag lassen sich nicht wie die Lämmer zur Schlachtbank führen

Frank Iwer von der IG Metall-Bezirksleitung erklärte dazu: „Die Beschäftigten von Getrag lassen sich nicht wie die Lämmer zur Schlachtbank führen. Sie werden für ihre Arbeitsplätze kämpfen und in den kommenden Wochen sichtbaren Widerstand gegen die Pläne des Unternehmens leisten.“ Für die nächste Zeit kündigte Iwer einen gemeinsamen Aktionstag aller deutschen Getrag-Standorte vor der Unternehmenszentrale in Untergruppenbach (Kreis Heilbronn) an. Die Details der Aktion und weitere Aktivitäten würden zwischen den Standorten in den kommenden Tagen abgestimmt.

Getrag braucht ein industrielles Zukunftskonzept

Dem Management von Getrag warf Iwer Versagen vor. „Wer ohne Kurs, Navigation und Zielhafen durch einen Sturm segelt, der kentert. Da rettet es auch nicht, wenn man Teile der Mannschaft über Bord werfen will. Das ist nur mit einem klaren Kurs und einem Ziel zu schaffen. Das heißt: Getrag braucht ein industrielles Zukunftskonzept. Genau das fehlt aber.“ Die Beschäftigten von Getrag haben in den letzten Jahren weit über 100 Millionen Euro in die Restrukturierung des Unternehmens eingebracht, betonte der Gewerkschafter. Sie seien zu keinen weiteren Zugeständnissen bereit.

Management lädt das eigene Versagen auf den Rücken der Beschäftigten ab

Iwer weiter: „Die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben sind sauer darüber, wie mit ihnen umgegangen wird. Das Management lädt das eigene Versagen auf den Rücken der Beschäftigten ab. Sie sollen die Lasten tragen und die glühenden Kohlen aus dem Feuer holen. Dabei sitzen die eigentlich Schuldigen ohne erkennbares Konzept in der Chefetage.“ Iwer forderte die Unternehmensleitung von Getrag erneut auf, geschlossene Verträge auch einzuhalten. Erst 2009 hatten sich IG Metall und Getrag auf einen Vertrag verständigt, der Standorte und Beschäftigung bis 31. Dezember 2011 sichert. Für den Standort Ludwigsburg gilt die Sicherung sogar bis Ende 2012. „Die Verträge gelten doch nicht nach dem Beliebigkeitsprinzip. Die Beschäftigten haben ihre Beiträge geleistet. Im Gegenzug erwarten wir, dass sich Getrag jetzt auch an geschlossene Verträge hält.“

Info:

IG Metall-Bezirksleitung Baden Württemberg
Stuttgarter Str. 23 – 70469 Stuttgart
Tel   +49 (0)711/16581-0
Fax  +49 (0)711/16581-75
Intrnet: www.bw.igm.de

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