>Ausbildungsreport 2009< des DGB soeben erschienen

Im Ranking der 25 häufigsten Ausbildungsberufe werden die FachinformatikerInnen am besten beurteilt, gefolgt von IndustriemechanikerInnen und Bankkaufleuten. Auf den letzten drei Rängen sind FachverkäuferInnen im Lebensmittelhandwerk, Hotelfachleute und Restaurantfachleute gelandet. Hauptkritikpunkt ist die hohe Zahl an Überstunden. Fast 72 Prozent der angehenden Restaurantfachleute und 65 Prozent der Köche/Köchinnen berichten von regelmäßigen Überstunden.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Aus dem Fazit:
„Insgesamt scheint es, dass bestehende Benachteiligungen weiblicher Auszubildender, die deutlich aus den Befragungen hervorgegangen sind, eher auf strukturellen Unterschieden und Diskriminierungen ihrer Ausbildungsberufe zurückzuführen sind denn auf individuelle Ungleichbehandlung an ihren Arbeitsplätzen. Der entscheidende Mechanismus dabei ist das geschlechtsspezifische Berufswahlverhalten. Hier manifestiert sich zum einen erstmals der gender pay gap, da traditionell weibliche Ausbildungsberufe geringer vergütet sind als männliche. Zudem wird deutlich, dass Wünsche an den Beruf wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oft nur Zuschreibungen sind, die mit der beruflichen Realität wenig zu tun haben. Denn aus den Zahlen geht deutlich hervor, dass fehlender Überstundenausgleich und Mitspracherechte bei der Festlegung des Urlaubszeitpunktes gerade bei weiblichen Azubis ein Problem sind.

Zum weiteren Abbau dieser Ungleichheiten gilt es daher zum einen, weitere Maßnahmen zu ergreifen, die darauf abzielen, das Berufswahlspektrum von Mädchen zu erweitern und sie für Berufe zu interessieren, in denen die strukturellen Rahmenbedingungen und Perspektiven günstiger sind als in den »klassischen« Frauenberufen. Zum anderen, und dies trifft neben den hier betrachteten Berufen im Dienstleistungsbereich vor allem auch für die weiblich dominierten Berufe in den Bereichen Gesundheit, Erziehung und Soziale Arbeit zu, muss darauf hingewirkt werden, die Attraktivität dieser Berufe zu erhöhen, indem die auch im Rahmen dieser Studie festgestellten Unterschiede bei der Bezahlung sowie bei den Arbeits- und Urlaubszeiten reduziert und die Leistungen der Beschäftigten angemessen honoriert sowie gesellschaftlich an – erkannt werden.“

Hier geht es zur Studie:
http://www.dgb.de/presse/pressemeldungen/pmdb/pressemeldung_single?pmid=3498

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