100 Gewerkschafter aus der Region bei DGB-Demo in Berlin – Für ein soziales Europa ohne Armut, Ausgrenzung und Arbeitslosigkeit

Berlin_Hall

Demo-Teilnehmer aus Hohenlohe (von links) Richard Neumann, Betriebsratsvorsitzender von Getrag in Neuenstein und daneben Heidi Scharf 1. Bevollmächtigte der IG-Metall.

Für ein soziales Europa, das Armut, Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung bekämpft, sind während der Aktionstage des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) vom 14. bis 16. Mai in Madrid, Brüssel, Berlin und Prag insgesamt 330.000 Menschen auf die Straße gegangen. In Berlin protestierten rund 100.000 Menschen gegen unsoziale Politik. Der Südwestpresse Ulm war diese Großdemonstration in der Bundeshauptstadt keine Zeile wert.

Von der IG Metall Schwäbisch Hall

Etwa 100 Gewerkschaftsmitglieder aus Hohenlohe protestierten

Aus der Region Hohenlohe beteiligten sich rund 100 Gewerkschaftsmitglieder an der Demo in Berlin. Es waren vor allem Metallerinnen und Metaller von Getrag, Huber, Stahl, Terex, Voith und weiteren Betrieben, die sich am Freitagnacht in einem Sonderzug auf den Weg nach Berlin machten. Die Demonstration des DGB stand unter dem Motto „Die Krise bekämpfen. Sozialpakt für Europa“.

Berthold Huber: „Schutzschirm für Beschäftigte und Betriebe

Der Erste Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, hat angesichts der Wirtschaftskrise einen „Schutzschirm für Beschäftigte und Betriebe“ gefordert. Mit Hilfe von Krediten, Bürgschaften und öffentlichem Beteiligungskapital müsse die Politik dafür sorgen, dass industrielle Kerne in Deutschland erhalten blieben. „Viele Betriebe stehen vor dem Aus, wenn die Politik nicht eingreift. Hunderttausende von Existenzen stehen auf dem Spiel“, warnte Huber in seiner Rede auf einer Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) am Samstag in Berlin. „An die Regierungen in Bund und Ländern appelliere ich deshalb: Lassen Sie die Industrie und ihre Arbeitsplätze nicht absaufen.“ Politiker oder Parteien, die Beschäftigte – egal ob in Industrie oder in Dienstleistungen – im Regen stehen ließen, hätten keinen Anspruch auf die Stimmen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, betonte der IG Metall-Vorsitzende.

Forderung: Mehr Mitbestimmung in der Wirtschaft für Arbeitnehmer

Der Demo-Zug an der Berliner Siegessäule.

Der Demo-Zug an der Berliner Siegessäule.

Der Gewerkschafter forderte darüber hinaus mehr Mitbestimmung der Arbeitnehmer in der Wirtschaft. „Die Mitbestimmung auf der Unternehmensebene muss den Arbeitnehmern die gleichen Rechte geben wie der Kapitalseite.“ Nach dem Vorbild des VW-Gesetzes solle in Zukunft in den Aufsichtsgremien von Unternehmen bei Standortverlagerungen, Betriebsschließungen und anderen bedeutenden unternehmerischen Fragen nicht gegen die Arbeitnehmer entschieden werden können. Der Protest der Menschen richte sich gegen Arbeitsplatzvernichter, gegen Spekulanten an den Finanzmärkten und gegen die Profitjäger und Finanzjongleure in den Unternehmen, sagte der IG Metall-Vorsitzende.

Weitere Infos:

Berliner Rede von IG-Metall-Chef Berthold Huber als PDF-Datei: rede_b_huber

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