„Alle Geldmittel für Kernenergie streichen“ – Offener Brief der Energieinitiative Kirchberg/Jagst an den Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten (CDU)

Einen Offenen Brief zur Solarförderung hat der Verein Energieinitiative Kirchberg/Jagst an den CDU-Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten geschrieben. Am 25. Januar 2012 schickte der Verein den Brief an die Lokalzeitungen in den Landkreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohe. Hohenlohe-ungefiltert erhielt den Offenen Brief erst am Freitag, 17. Februar 2012. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Brief unten in voller Länge.

Offener Brief des Vereins Energieinitiative Kirchberg/Jagst

Sehr geehrter Herr von Stetten,

Dem Artikel „Heißer Draht zur Kanzlerin“ (Haller Tagblatt, 28.12.11) entnehmen wir, dass Ihr Einfluss als neuer Chef des Parlamentskreises Mittelstand (PKM) bei der Gestaltung der den Mittelstand betreffenden Wirtschaftspolitik stark gestiegen ist. Zu den mittelständischen Betrieben gehören auch viele Hersteller von Bauteilen der Solaranlagen und Handwerksbetriebe, die Solaranlagen vertreiben und montieren. Wir erwarten von Ihnen, dass Sie sich mehr als bisher um die Probleme dieser Betriebe kümmern und sich stärker als bisher für das Wohl dieses Personenkreises einsetzen.

Dies wäre das Aus für viele Betriebe in unserem Land

In zunehmenden Maß werden wieder einmal in den Reihen unserer Politiker die Einführung eines Deckels beim Bau von Fotovoltaikanlagen (z.B. maximal ein GW pro Jahr) und eine stärkere Absenkung der Vergütung von Solarstrom in Deutschland gefordert. Dies wäre das Aus für viele Betriebe in unserem Land.

Bitte vertreten und verteidigen Sie zum Wohl der Menschen unseres Landes gegen Politiker wie Herrn Rösler folgende Tatsachen und Positionen:

– Das EEG ist nicht der Preistreiber bei der Strompreiserhöhung.

– Der Merit Order-Effekt bewirkt, dass die von den Erneuerbaren Energien tatsächlich verursachten Strommehrkosten nur ungefähr halb so groß sind wie die EEG-Umlage.

– Das EEG schafft viele neue Arbeitsplätze. Dadurch steigen die Steuereinnahmen des Staats und die Mittel der Renten- und Krankenkassen. Außerdem sinken die Ausgaben der Arbeitslosenversicherung. Dies alles entlastet jeden Bürger finanziell, ohne dass er es direkt merkt. Es geht also darum, das EEG in seiner gesamten Wirkung zu betrachten und nicht nur einseitig als Strompreiserhöhung.

– Der Kauf von Solarmodulen aus anderen Ländern ist ein Teil des internationalen Handels. Dieser funktioniert langfristig nur, wenn die Bilanz ausgeglichen ist: Mehr Autos z.B. von hier nach China, mehr Solarmodule von dort zu uns.

– Chinesische Hersteller werden von ihrem Staat bei ihrer Produktion finanziell unterstützt. Dies ist bei uns nicht der Fall. Bitte suchen Sie nach einem Weg, diese Wettbewerbsverzerrung zu beenden, damit unsere Hersteller im Geschäft bleiben.

– Wir brauchen dringend ein Markteinführungsprogramm für Speicher. Dadurch wird nicht nur der Bedarf an neuen Stromleitungen reduziert. Es entstehen auch viele neue Arbeitsplätze in mittelständischen Betrieben.

– Wir schlagen vor, dass unsere Regierung möglichst schnell alle Geldmittel streicht, die immer noch in die Kernenergie fließen. Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass unser Land aus Euratom austritt, in Zukunft keine Hermesbürgschaften im Bereich der Atomenergie gewährt werden und die Beteiligung am ITER-Projekt zur Kernfusion beendet wird. Mit dem so eingesparten Geld kann Sinnvolleres realisiert werden.

Mit freundlichen Grüßen

Gerhard Kreutz, Kirchberg; gez.: Manfred Sturm, Michelbach; Werner Schweinzer, Klaus Schüler (Schwäb. Hall); Peter Kramer, Sulzdorf; Günther Fritz, Bibersfeld; Klaus Heger, Ingelfingen; Dieter Wolfarth, Crailsheim; Dietmar Kuschel, Ilshofen; Edwin Kraus, Kirchberg

Weitere Informationen und Kontakt:

Energie-Initiative Kirchberg e.V., Baron-Kurt-Straße 34, 74592 Kirchberg

Telefon: 07954/1220,

Fax: 07954/1321

Internet: http://www.energie-initiative.de/

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Ein Gedanke zu „„Alle Geldmittel für Kernenergie streichen“ – Offener Brief der Energieinitiative Kirchberg/Jagst an den Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten (CDU)

  1. Dafür zahlt die „Regierung“ Steuergelder und gewährt Bürgschaften:

    „Atomkraft ist ein Verbrechen an den nachfolgenden Generationen

    Die angeblich friedliche Atomenergie bedroht nicht nur bei den großen Katastrophen – Windscale, Harrisburg, Tschernobyl, Fukushima – alles Leben auf unserer Erde. Nein, die gesamte „Nukleare Kette“ vom Uranbergbau über die Uranverarbeitung, die weltweiten Atomtransporte, die alltäglichen Radionuklid-Emissionen aus den Reaktoren bis hin zum unlösbaren Problem des strahlenden Mülls – das alles ist ein Verbrechen an den nachfolgenden Generationen….“

    http://ippnw.blogspot.de/2012/04/atomkraft-ist-ein-verbrechen-den.html

    http://ippnw.blogspot.de/search/label/uranwaffen

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