„Firmen finden kaum noch Fachkräfte“ – Schwäbisch Halls Oberbürgermeister von Antwort der Arbeitsministerin enttäuscht

Die Region Schwäbisch Hall-Hohenlohe hat mit einer Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent (Juli 2011) statistisch gesehen nahezu Vollbeschäftigung erreicht und liegt damit in Baden-Württemberg auf Platz 2. Beim Verhältnis offener Stellen zu gemeldeten Arbeitslosen liegt die Region auf Platz 1 in Deutschland. Für die hiesigen Unternehmen wird es immer schwieriger, geeignete Arbeitskräfte zu finden.

Von der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall

Teure Bemühungen führten nicht zum Erfolg

Um diesem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, wurden seitens der Stadt (Anmerkung: Schwäbisch Hall) bereits zahlreiche Maßnahmen unternommen – beispielsweise Teilnahme an Job- und Wirtschaftsmessen und Werbeinitiativen gemeinsam mit der Agentur für Arbeit sowohl in Deutschland als auch in mehreren EU-Ländern. Diese teilweise recht kostenintensiven Bemühungen haben jedoch zu keinem Erfolg geführt.

Ministerin lehnt Aufhebung der Vorrangprüfung ab

Der Oberbürgermeister der Stadt Schwäbisch Hall, Hermann-Josef Pelgrim, hatte in einem Gespräch mit dem Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Volker Kauder, am 6. Mai 2011 in der Bausparkasse Schwäbisch Hall davon erfahren, dass eine Ausnahme von der sogenannten Vorrangprüfung auch für eine Region möglich sei. Bisher wird dies lediglich nur für bestimmte Berufsgruppen (Akademiker, IT-Fachkräfte und Ärzte) angewandt. Die Festlegung einer Ausnahme von der Vorrangprüfung liegt im Ermessen des Bundesarbeitsministeriums. Daraufhin hat sich Oberbürgermeister Pelgrim mit Schreiben vom 4. Juli 2011 an Bundesarbeitsministerin Dr. Ursula von der Leyen gewandt und um die Aufhebung der Vorrangprüfung für die Region Schwäbisch Hall-Hohenlohe gebeten. In ihrer Antwort vom 3. August 2011 hat die Ministerin dieses Ansinnen abgelehnt und Maßnahmen angeregt, die die Stadt Schwäbisch Hall allerdings schon lange verfolgt.

Arbeitskräftemangel wird immer gravierender

Diese Antwort ist aus Sicht der Stadt Schwäbisch Hall und der umliegenden Raumschaft daher leider höchst unbefriedigend. Der sich immer stärker abzeichnende Mangel an Arbeitskräften gefährdet die gute wirtschaftliche Entwicklung in der Region immer mehr. Die Unternehmen haben zunehmend Probleme, geeignetes Personal zu finden. Selbst die von Frau von der Leyen vorgeschlagenen Maßnahmen zeigen hier keinen Erfolg mehr. Demzufolge hat der Oberbürgermeister in einem Schreiben nochmals auf die Dringlichkeit dieser Problematik hingewiesen und darum gebeten, die Region Schwäbisch Hall beispielweise als Modellregion zu nutzen, welche eine Ausnahme von der Vorrangprüfung erteilt bekommt.

Der gesamte Briefwechsel als PDF-Dateien:

– Brief des Oberbürgermeisters an Dr. Volker Kauder: brief_an_kauder

– Antwort Volker Kauders an Oberbürgermeister Pelgrim: antwort_kauder

– 1. Schreiben des Oberbürgermeisters Pelgrim an Ministerin von der Leyen: ArbeitsMINvdLeyen_FachkräfteRegionalausnahme

– Antwort der Arbeitsministerin: antwort_von_der_leyen

– 2. Schreiben des Oberbürgermeisters Pelgrim an Ministerin von der Leyen: ArbeitsMINvdLeyen_Fachkräfte_Regionalausnahme(2)-1

Weitere Informationen und Kontakt:

www.schwaebischhall.de

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2 Gedanken zu „„Firmen finden kaum noch Fachkräfte“ – Schwäbisch Halls Oberbürgermeister von Antwort der Arbeitsministerin enttäuscht

  1. Wer hier in der Region schon mal, außerhalb der Verpackungs-Maschinenbranche, auf Arbeitssuche war oder leider noch ist, wird dem Gejammer wohl kaum mehr als ein müdes Lächeln abgewinnen können.

  2. Das Gejammere der Firmen kann ich nicht mehr hören. Wer war es denn, der in den letzten 20 Jahren aus Kostengründen immer weniger junge Menschen ausgebildet hat? Das rächt sich nun eben.

    Und außerdem: Mag der Fachkräftemangel vielleicht auf IT-Experten zutreffen, es gibt noch genügend Facharbeiter oder ausgebildete Kaufleute wie mich, die noch auf Arbeitssuche sind. Aber wenn man sich als Frau vor Jahren für Kinder und Familie entschieden hat und beim Wiedereinstieg nicht völlige Flexibilität an den Tag legt, erhält man keine Chance.

    Bevor die Firmenbosse so auf den Busch hauen, sollen sie sich mal an die eigene Nase fassen.

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