„Bank oder Casino? Was passiert mit unserem Geld?“ – Vortrag in Kirchberg/Jagst mit dem Finanzpolitiker Gerhard Schick

Einen Vortrag mit dem Titel „Bank oder Casino? Was passiert mit unserem Geld?“ hält der Finanzpolitiker der Grünen-Bundestagsfraktion, Gerhard Schick, am Freitag, 2. August 2013, um 19.30 Uhr im Landhotel in Kirchberg an der Jagst. Der Eintritt ist frei.

Vom Grünen-Wahlkreisbüro in Schwäbisch Hall

Fehlende Regulierung der Finanzmärkte

Die weltweite Finanzkrise zeigt: So können wir nicht weiterwirtschaften! Das kurzfristige Gewinnstreben von Bankern und Anlegern und die fehlende Regulierung der Finanzmärkte sind für die weltweite Krise verantwortlich. Deshalb gilt es, die Finanzmärkte neu zu ordnen. Grüne Vorschläge für neue Regeln für die Finanzmärkte zeigen mögliche Wege aus der Krise: ein zentraler Baustein ist etwa der Aufbau einer Fiskal- und Bankenunion, damit die Krisen von Banken nicht mehr wie bisher ganze Staaten in Mitleidenschaft ziehen.

Welche nachhaltigen Wege aus der Krise gibt es?

Was sind die Hintergründe der Finanzkrise? Wie steht es um den Euro und die europäische Idee? Welche Konsequenzen hat die Politik in Deutschland und Europa bisher gezogen? Und welche nachhaltigen Wege aus der Krise gibt es? Diese und weitere Fragen zur Finanzkrise wird Gerhard Schick in seinem Vortrag erörtern. Er deckt Hintergründe der Eurokrise und Machenschaften der Finanzwelt auf und beschreibt, wie eine am Gemeinwesen orientierte Finanzpolitik aussehen könnte. Im Anschluss an seinen Vortrag stehen die Bundestagsabgeordneten Gerhard Schick und Harald Ebner (Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe)) für Fragen und Diskussion zur Verfügung.

Kurzinformation:

Datum: Freitag, 2. August 2013, 19.30 Uhr
Ort: Landhotel, Eichenweg 2, Kirchberg an der Jagst

Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.harald-ebner.de/

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„Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR): Anträge bis 30. September stellen“

Das Land Baden-Württemberg hat für 2014 das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) neu ausgeschrieben. Anträge können bis zum 30. September 2013 bei der Stadt Schwäbisch Hall gestellt werden.

Von der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall

Arbeitsplätze sichern, leer stehende Gebäude umnutzen…

Wer im gewerblichen Bereich investiert und damit Arbeitsplätze sichert oder schafft oder wer in Ortskernlage leer stehende Gebäude zu Wohnraum umnutzt oder Wohnungen umfassend und familiengerecht modernisiert, kann eine Förderung beantragen.

1. Förderschwerpunkt „Arbeiten“

Unterstützt werden kann die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen in kleinen und mittleren Betrieben mit bis zu 100 Beschäftigten durch bauliche Investitionen, Erweiterungen und Neuansiedlungen. Der Regelfördersatz beträgt 10 Prozent der Investitionskosten, maximal 200.000 Euro. Strukturell besonders bedeutsame Vorhaben wie zum Beispiel die Verlagerung aus Gemengelagen oder die Reaktivierung von Gewerbebrachen werden mit bis zu 15 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben unterstützt.

2. Förderschwerpunkt „Grundversorgung“

Kleine Handwerksbetriebe und Handelsgeschäfte sowie Dorfwirtschaften können für Investitionen zur Sicherung der örtlichen Versorgung mit Waren und privaten Dienstleistungen einen Zuschuss von bis zu 20 Prozent, maximal 200.000 Euro erhalten.

3. Förderschwerpunkt „Wohnen“

Die Schaffung von Wohnraum innerhalb historischer Ortslage durch Umnutzung vorhandener leer stehender Gebäude oder durch Modernisierungs-Maßnahmen zur Erreichung zeitgemäßer und familiengerechter Wohnverhältnisse können mit einem Fördersatz von 30 Prozent, höchstens 20.000 Euro, bei Umnutzung höchstens 40.000 Euro je Wohnung unterstützt werden. Einzelmaßnahmen wie zum Beispiel Fassadenverschönerungen oder Dachgeschossausbauten sowie Energiesparmaßnahmen werden nicht gefördert. Neubaumaßnahmen in Baulücken sind nachrangig und nur auf bisher schon bebauten Flächen förderfähig.

4. Kummulierungsverbot

In Teilorten mit städtebaulichen Erneuerungsgebieten werden nur gewerbliche Investitionen unterstützt. Innerhalb des Stadtsanierungsgebiets ist die Anwendung des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum ganz ausgeschlossen. Unterstützt werden kann aber die Verlagerung von Gewerbe aus dem Stadtsanierungsgebiet. Betroffen von dieser Ausschlussregelung ist in unserer Gemeinde der Ort Schwäbisch Hall mit dem Stadtsanierungsgebiet „Nördliche Kernstadt Froschgraben“.

5. Sonderprogramm für Unternehmen (EFRE 2014-2020)

Die ELR Sonderausschreibung „Spitze auf dem Land! – Technologieführer in Baden-Württemberg“ ersetzt die bisherige RWB-Förderung. Dieses Sonderprogramm dient der Förderung von Unternehmen mit Potential zur Technologieführerschaft und eignet sich für größere Maßnahmen ab einer Investitionssumme von einer Million Euro bei kleineren und zwei Millionen Euro bei mittleren Unternehmen.

Richtlinien und Ausschreibung für das Jahr 2014 herunterladen

Bei allen Vorhaben sollte belegt werden, dass dem Umwelt- und Klimaschutz durch den Einsatz geeigneter ökologischer Verfahren Rechnung getragen wird. Die Richtlinien für das Programm sowie die Ausschreibung für das Jahr 2014 im Volltext und die entsprechenden Antragsformulare sind unter www.rp.baden-wuerttemberg.de, Formulare, Stichwort „ELR“ beziehungsweise „EFRE 2014-2020″nachzulesen.

Informationen in Schwäbisch Hall bei:

Fachbereich Wirtschaftsförderung und Liegenschaften, Angela Jais

Telefon: 0791/751-326

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„Der zweite Gerabronner Bahnhofsflohmarkt lockt“ – Ab sofort Standplätze sichern

Der zweite Gerabronner Bahnhofsflohmarkt findet am Samstag, 7. September 2013, von 10 bis 17 Uhr am Gerabronner Bahnhof statt. Am Tag darauf steigt das Bahnhofsfest.

Vom Förderverein Nebenbahn Blaufelden-Gerabronn-Langenburg

Wie können Sie mitmachen?

Die angegebenen Uhrzeiten entsprechen den Besuchszeiten des Flohmarkts. Sie sollten morgens schon eine bis zwei Stunden früher erscheinen, um sich rechtzeitig einen guten Stellplatz zu sichern. So haben Sie auch genügend Zeit Ihren Stand aufzubauen, bevor die ersten Schnäppchenjäger unterwegs sind.

Für Essen und Trinken ist gesorgt

Auto am Stand: In der Regel können Sie direkt am Auto aufbauen. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Bitte verlassen Sie am Abend Ihren Stellplatz so sauber wie Sie ihn morgens angetroffen haben. Kleinere Abfälle können im bereitgestellten Behälter entsorgt werden.
Sämtlich anfallender Sperrmüll – beschädigte oder verschmutzte Ware – muss wieder von Ihnen mitgenommen werden.

Wo können Sie sich anmelden?

Rufen Sie uns an: Telefon 07957-8583

E-Mail: flohmarkt@nebenbahn.info

Wie wird die Standgebühr berechnet?

Trödelware: 6 Euro pro Meter Standlänge

Keine Neuwaren!

Weitere Informationen und Kontakt:

Förderverein Nebenbahn Blaufelden-Gerabronn-Langenburg, Oliver Paul, Alte Strasse 2, D-74532 Ilshofen-Ruppertshofen

Telefon: ++49 7904 309

Internet: www.nebenbahn.info

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„Programm der Re-Regulierung des Arbeitsmarktes“ – LINKE-Parteivorsitzender Bernd Riexinger in Öhringen

Mit einem Sommerfest in Leonberg startete die Sommertour des Linke-Parteivorsitzenden Bernd Riexinger in Baden-Württemberg. Eine weitere Station am Donnerstag war in Öhringen (Hohenlohekreis): bei einer Verteilaktion zum Schichtwechsel vor zwei Industriebetrieben Huber packaging und Mahle Filter, gibt es trotz sommerlicher Hitze eine sehr gute Resonanz.

Von Kai Bock, Mitglied Kreisvorstand, DIE LINKE Schwäbisch Hall/Hohenlohe

 Betriebliche Konflikte in der Region

Beim anschließenden Gespräch mit lokalen Gewerkschaftssekretären informierte sich Riexinger gemeinsam mit dem Bundestagskandidaten Florian Vollert über aktuelle betriebliche Konflikte in der Region. Die Auseinandersetzung im Einzelhandel steht im Vordergrund, die betrieblichen Kämpfe werden aber massiv durch die Deregulierung des Arbeitsmarktes (Werkverträge, Minijobs, Befristungen) behindert. Bernd Riexinger stellte den betrieblichen Zustandsbeschreibungen das Programm der Re-Regulierung des Arbeitsmarktes entgegen.

Ausufernder Niedriglohnsektor

Am Abend stellte der LINKE-Chef und der Bundestagskandidat der LINKEN im Wahlkreis Schwäbisch Hall/Hohenlohe, Florian Vollert, in einer öffentlichen Mitgliederversammlung das frischgebackene Wahlprogramm vor. Den ausufernden Niedriglohnsektor, der auch im Hohenlohekreis jeden fünfte Arbeitnehmer trifft, will DIE LINKE mit wirksamen Gegenmaßnahmen, wie dem Verbot von Leiharbeit und der Einführung eines Mindestlohns von zehn Euro, eindämmen. Statt Milliarden für Bankenrettungen auszugeben, soll das Geld sinnvoller in die Daseinsvorsorge der Menschen investiert werde und in eine kostenfreie Bildung von der Kita bis zum Studium.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://die-linke-sha.de/

 

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„Keine Fremdvergabe des Hol- und Bringdienst im Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall“ – Info-Veranstaltung in der Kultbucht

Es geht um sechs Beschäftigte, aber betroffen ist eine ganze Klinik. Wie in den vergangenen Tagen in der Presse zu verfolgen war, plant das Diakonie-Klinikum in Schwäbisch Hall, seinen Hol- und Bringdienste fremd zu vergeben. Die Folge sind deutliche Lohneinbußen oder es droht die Arbeitslosigkeit.

Von Jochen Dürr, Vorsitzender Fachbereich 03 im Ver.di-Bezirk Heilbronn-Neckar-Franken

Schlechtere Patientenversorgung

Für die Klinik bedeutet die Ausgliederung eine Verschlechterung der innerbetrieblichen Abläufe und der Patientenversorgung. Wir möchten interessierten Bürgerinnen und Bürger sowie Beschäftigte des Diak über den aktuellen Stand informieren. Wir wollen diskutieren wie Alternativen aussehen könnten und gleichzeitig ein Zeichen der Solidarität setzen. Zudem sind die weiteren Aktivitäten zur Verhinderung der Fremdvergabe Thema. Das Diak braucht seinen Hol und Bringdienst und die Kolleginnen und Kollegen einen Arbeitsplatz im Diak. Dazu brauchen sie Ihre/Eure Unterstützung.

Öffentliche Veranstaltung in Schwäbisch Hall

Deshalb laden wir als Gewerkschaft ver.di im Bezirk Heilbronn-Neckar-Franken zur öffentlichen Veranstaltung am Donnerstag, 25. Juli 2013, um 19 Uhr in die Kultbucht im alten Schlachthaus in Schwäbisch Hall ein.

Zu Gast sind:

Beschäftigte aus dem Hol- und Bringdienst, Alexander Roth, Sonja Städele (Rechtsanwälte der Beschäftigten), Marianne Kugler-Wendt (ver.di Heilbronn-Neckar-Franken), Irene Gölz (ver.di Baden-Württemberg)

Weitere Informationen und Kontakt:

http://heilbronn.verdi.de/

http://gesundheit-soziales.verdi.de/

http://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++758a98f2-ee10-11e2-87ac-5254008a33df

Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Diakonischen Werk der Evangelischen Landeskirche Württemberg (AGMAV):

WIR! sind Diakonie.

Die Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Diakonischen Werk der Evangelischen Landeskirche Württemberg (AGMAV) ist der Zusammenschluss der betrieblichen Interessensvertretungen aller diakonischen Einrichtungen. Die AGMAV vertritt die Interessen von zirka 45.000 Mitarbeitenden. Ein wichtiges Thema für die Interessensvertretungen ist die Verhinderung weiterer Ausgründungen, mit denen die diakonischen Arbeitgeber die Verbindlichkeit des kirchlichen Arbeitsrecht unterlaufen und die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten weiter verschlechtern.

Ausgliederung des Hol- und Bringedienstes in eine Hausreinigungsfirma

Am 11. Juli 2013 tagte in Esslingen die Vollversammlung der AGMAV, das höchste Gremium der Organisation. Die Mitarbeitervertretung des Diakonieklinikums Schwäbisch Hall berichtete dort über die Ausgliederung des Hol- und Bringedienstes in eine Hausreinigungsfirma. Den in diesem Bereich Beschäftigten droht entweder der Verlust ihres Arbeitsplatzes oder aber deutlich verschlechterte Tarif und Arbeitsbedingungen. Die 230 Delegierten der Mitarbeitervertretungen beschlossen deshalb einstimmig die folgende Resolution:

Keine Ausgliederung des Hol und Bringedienstes im Diakonieklinikum Schwäbisch Hall!

Resolution der AGMAV Vollversammlung, einstimmig beschlossen am 11. Juli 2013 in Esslingen.

Im Diakonie-Klinikum (DIAK) in Schwäbisch Hall soll der Hol- und Bringedienst (H+B)  ausgegliedert werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des H+B erledigen Patienten- und Materialtransporte im Krankenhaus und arbeiten eng mit dem Pflegedienst zusammen.

Der H+B ist für Patienten und für alle Beschäftigten von hoher Bedeutung, da nur durch einen gut funktionierenden H+B die Qualität der Versorgung der Patienten gesichert wird. Gleichzeitig sind diese KollegInnen oft wichtige Ansprechpartner für Sorgen und Nöte der Patienten.

Seit Jahren hat das DIAK einen solch gut funktionierenden Dienst, mit sehr engagierten KollegInnen, die schon viele Jahre im Haus sind. Dieser Dienst soll jetzt unnötig zerschlagen und an eine Reinigungsfirma outgesourct werden. Schon seit langem wehren sich die Kolleginnen und Kollegen im H+B gegen die unterschiedliche Bezahlung. Sie wollen diakonische Mitarbeiter sein!

Um einen Klinikneubau zu finanzieren, wird von der DIAK-Geschäftsführung jede scheinbare Spargelegenheit genutzt. Acht Menschen sollen ihren Arbeitsplatz verlieren und sich für die gleiche Arbeit bei einer neuen Firma bewerben – zu wesentlich schlechteren Bedingungen. Wer nicht wechseln will, dem droht die Arbeitslosigkeit.

Die Ausgliederung wird in jedem Fall zu einer Verschlechterung der Qualität des H+B führen. Weitere erschwerende Folgen für das DIAK-Personal sind noch nicht absehbar. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DIAK haben sich in einer Mitarbeiterversammlung mit den KollegInnen des H+B solidarisiert.

Dieses Vorgehen des DIAK hat nichts mit der gerade im DIAK so sehr beschworenen Dienstgemeinschaft zu tun. „Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes und erhält die gleiche Aufmerksamkeit und Zuwendung“ – steht im Leitbild des DIAK. Die Vollversammlung der AGMAV fordert vom DIAK, diesen selbst gewählten Anspruch umzusetzen: Schicken Sie niemand in prekäre Arbeitsverhältnisse! Erhalten Sie die Arbeitsplätze der KollegInnen im H+B und gliedern Sie diese vollständig in das DIAK ein! Der Profit darf nicht über allem stehen.

Weitere Informationen und Kontakt:Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen (AGMAV) im Diakonischen Werk Württemberg, Heilbronner Straße 180, 70191 StuttgartTelefon: 0711-1656 266Fax: 0711-165649 266,

E-Mail: info@agmav-wuerttemberg.de ,

Internet: www.agmav-wuerttemberg.de

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„Stifter außer Kontrolle – Stiftungen sind undemokratische Einrichtungen“ – Artikel in der taz

„Bertelsmann, Bosch & Co. – Die Zahl der gemeinnützigen Stiftungen steigt, ihr Einfluss wächst. Was sich jetzt ändern muss“. Die Tageszeitung „taz“ gibt einen ersten Einblick.

Informationen zugesandt von einem Hohenlohe-ungefiltert-Leser

Auszug aus dem taz-Artikel:

„Wer stiftet, darf heute bis zu einer Million Euro von der Steuer absetzen. Was dazu führt, dass der Fiskus im Einzelfall annähernd 500.000 Euro zur Stiftungsfinanzierung zuschießt. Hinzu kommt: Gemeinnützige Stiftungen zahlen weder Körperschaftsteuer noch Gewerbesteuer, auch von Erbschaftsteuer und Schenkungsteuer sind sie befreit.“

Link zum taz-Artikel:

„Sifter außer Kontrolle“ http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=me&dig=2013%2F07%2F09%2Fa0093&cHash=b8ac907291657c33862d28a3c0ccd623

Auch noch interessant ist, wie die Grünen in Wahlkampfzeiten beim Thema Stuttgart 21 abtauchen.

Link zum Artikel in der Kontext:Wochenzeitung:

„Das Grüne Schweigen“ http://www.kontextwochenzeitung.de/pulsschlag/119/das-gruene-schweigen-1280.html

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„Ohne Betriebsrat kein Mitspracherecht“ – IG Metall Schwäbisch Hall informiert Beschäftigte von Firmen in der Region

Im Rahmen einer Flugblattaktion informierten Arno Siebert und Markus Albrecht von der IG Metall Schwäbisch Hall die Beschäftigten der Firma Rosenberg Ventilatoren in Künzelsau über den Tarifabschluss für die Metall- und Elektroindustrie.

Von der IG Metall Schwäbisch Hall

Bei Arbeitszeit, Überstunden und Urlaub mitsprechen

Außerdem klärten die beiden Gewerkschaftssekretäre die Belegschaft über die Möglichkeit einer Betriebsratwahl auf. Hintergrund für die Aktion ist, dass in vielen Betrieben in der Region noch keine Interessenvertretung der Beschäftigten existiert. Das bedeutet, sie haben kein Mitspracherecht im Rahmen des Betriebsverfassungsgesetzes zum Beispiel bei der Arbeitszeit, bei Überstunden oder beim Urlaub.

IG Metall bietet Unterstützung an

Viele Arbeitgeber sind außerdem nicht tarifgebunden und zahlen ihren Beschäftigten weniger Lohn als in vergleichbaren Betrieben mit Tarifbindung. Auch die Firma Rosenberg hat weder einen Betriebsrat noch ist sie an Tarifverträge gebunden. Für die IG Metall Anlass genug, die Beschäftigten über ihre Rechte und Möglichkeiten aufzuklären und ihre Unterstützung anzubieten.

Kein Betriebsrat bei KW Automotive in Fichtenberg

„Lohnerhöhungen, die sich nicht so anfühlen? Zuschläge auf freiwilliger Basis? Krank zur Arbeit wegen einer Gesundheitsprämie?“ Mit diesen Fragen wendet sich die IG Metall an die Beschäftigten der Firma KW Automotive in Fichtenberg und bietet ihre Unterstützung bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen an:

„Die IG Metall kann als starker Partner für die Beschäftigten von KW Automotive vieles regeln:

– gerechte Entlohnung
– geregelte Arbeitszeiten
– Arbeitsplatzgestaltung

Zusammen können wir viel erreichen. Versprochen!“ Der erste Schritt für die Kolleginnen und Kollegen wäre die Wahl eines Betriebsrates.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.schwaebisch-hall.igm.de/

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„Nur drei Prozent der Betriebe sind auf den demografischen Wandel vorbereitet“ – Ergebnisse einer Befragung der IG Metall zu den Herausforderungen der Arbeitswelt

Die Beschäftigten wollen eine sichere Arbeit, die ihren Lebensunterhalt gewährleistet. 3.000 Beschäftigte aus 35 Metall- und Textilbetrieben in der Region haben sich zwischen Februar und April an einer bundesweiten Befragung der IG Metall zu den Herausforderungen der Arbeitswelt beteiligt. Nun liegen die Ergebnisse vor.

Von der IG Metall Schwäbisch Hall

Defizite vor allem bei ergonomischer Gestaltung der Arbeitsumgebung…

Heidi Scharf, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Schwäbisch Hall, äußert sich in einer Stellungnahme vor allem zur Situation älterer Beschäftigter. Auf den demografischen Wandel sind nur drei Prozent der Betriebe vorbereitet. Defizite gibt es vor allem bei der ergonomischen Gestaltung der Arbeitsumgebung, bei Weiterqualifizierung und der Möglichkeit, Arbeitsmenge und Arbeitstempo selbst einteilen zu können.

Arbeitsvolumen hat sich kontinuierlich erhöht

Nur jeder Dritte geht davon aus, dass er bei gleichbleibenden Anforderungen seine Arbeit bis zum Renteneintritt ausüben kann, denn das Arbeitsvolumen hat sich kontinuierlich erhöht und die Arbeitnehmer haben Sorge, dem steigenden Druck auf Dauer nicht gewachsen zu sein. Daher sind der tariflich geregelte besondere Kündigungsschutz für Ältere, die Möglichkeit, früher aus dem Erwerbsleben auszuscheiden und die Rücknahme der Rente mit 67 wichtige Themen für die Belegschaften. Auch die paritätisch finanzierten sozialen Sicherungssysteme wie Rente, Pflege, Gesundheit und Arbeitslosenversicherung sollen vor diesem Hintergrund erhalten und ausgebaut werden.

Nur wenige können über 60 noch arbeiten

„Dieses Ergebnis bestätigt meine Erfahrungen. Die Menschen, auch hier in der Region, können nicht bis 67 arbeiten. Sie schaffen heute schon kaum ein Erwerbsalter, das über 60 liegt. Die Rente mit 67 wird damit zum Rentenabschlagsprogramm. Das muss sich ändern und wir brauchen dafür einen Kurswechsel in der Politik“ fordert Heidi Scharf.

Weitere Informationen und Kontakt:

IG Metall Schwäbisch Hall, Haller Straße 37, 74523 Schwäbisch Hall

Telefon: 0791 – 950 28 – 22

Fax: 079 1- 950 28 – 29

Internet:

hhttp://www.schwaebisch-hall.igm.de/

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„Unsere Schnäppchen – ihre Armut?“ – Gewerkschafter Heiner Köhnen berichtet über die Arbeitssituation der Näherinnen in Bangladesch

In einem Vortrag mit dem Titel „Unsere Schnäppchen – ihre Armut?“ berichtete in Schwäbisch Hall der Gewerkschafter Heiner Köhnen über die Arbeitssituation der Näherinnen in den Textilfabriken von Bangladesch.

Von Paul Michel, Schwäbisch Hall

Köhnen arbeitet beim Projekt „Exchains“

Ein breites Bündnis Schwäbisch Hall Organisationen hatte den Gewerkschafter Heiner Köhnen zum Thema Arbeitsbedingungen der Näherinnen in Bangladesch nach Schwäbisch Hall eingeladen. Köhnen arbeitet für die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi beim Projekt „Exchains“, das Solidarität zwischen Beschäftigten entlang der Textil-, Bekleidungs- und Einzelhandelskette zu schaffen versucht.

Beschäftigte arbeiten oft von 8 bis 22 Uhr

In der von 40 Menschen besuchten Veranstaltung  schilderte Köhnen die dramatische Arbeitssituation der Beschäftigten in den Textilfabriken von Bangladesh. Die überwiegende Zahl der ArbeiterInnen sind Frauen. Die Fabriken, oftmals umgebaute Wohnhäuser, weisen deutliche Mängel in der Gebäudesicherheit und im Brandschutz auf. Brandschutztüren werden regelmäßig verbarrikadiert. Der Grund: Damit soll verhindert werden, dass die ArbeiterInnen sich dem Zwang zu endlosen Überstunden entziehen. Denn Arbeitstage von 8 bis 22 Uhr sind dort keine Seltenheit – vor allem dann, wenn wegen kurzer Lieferfristen Aufträge unbedingt abgearbeitet werden sollen. Wenn aber, wie es in den letzten Jahren häufiger passierte, Brände ausbrechen oder gar ein Gebäudeeinsturz droht, sitzen die Arbeiterinnen in einer tödlichen Falle.

1700 Menschen starben seit 2005 wegen Bränden oder Einstürzen

Seit 2005 sind in Bangladesch 1700 Menschen in der Bekleidungsindustrie infolge von Bränden und Gebäudeeinstürzen verstorben. „Ermordet“, wie die Menschen in Bangladesch sagen, da alle Akteure in der Textilindustrie die Verhältnisse in diesen Fabriken kennen, aber nichts Wirksames unternehmen. Im Gegenteil: Die Politik in Bangladesch ist eng mit der Textilindustrie verbunden. 80 Prozent der Devisen Bangladeshs kommen aus der Bekleidungsproduktion und viele Politiker sind Besitzer einer Fabrik.

Miete frisst den Monatslohn von 30 Euro

Die Auftraggeber,  Firmen aus dem Westen, interessiert vor allem der niedrige Produktionspreis. Die ortsansässigen Firmen arbeiten deswegen tatsächlich oft an der Rentabilitätsgrenze. Deshalb versuchen sie, wo es nur geht, zu sparen – bei den Löhnen, bei den Arbeitsbedingungen und bei der Sicherheit. Die Beschäftigten erhalten lediglich den Mindestlohn von 30 Euro im Monat. Das reicht auch in Bangladesch nicht zum Leben, 30 Euro kostet die Miete in einem Wellblech-Zimmer. Auf Nachfragen aus dem Publikum, ob es Unterschiede bei der Produktion von Billigwaren und teurer Markenkleidung gebe, stellte Köhnen klar:  Im Prinzip sind die Arbeitsbedingungen überall miserabel. Billigstanbieter wie KiK haben allerdings Kleider, die aus noch schlechteren Verhältnissen stammen als etwa H&M, denen Köhnen zumindest die Bemühung um Arbeitssicherheit attestiert.

Löhne deutlich anheben, Arbeitsbedingungen verbessern

Köhnen sprach sich gegen eine Boykott der Kleidung aus Bangladesch aus. Vielmehr müssten die Löhne dort deutlich angehoben und die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Das Projekt „Exchains“, bei dem Köhnen mitarbeitet, fordert einen monatlichen Aufschlag von 50 Euro auf den Mindestlohn für die Näherinnen in Bangladesch. Das würde den Preis eines Kleidungsstücks um lediglich 12 Cent erhöhen, aber den Arbeiterinnen enorm helfen.

Deutsche ArbeiterInnen vernetzen sich mit KollegInnen in Bangladesh

Als Köhnen von der Vernetzung der Kolleginnen aus Deutschland und Bangladesch erzählte, waren die Zuhörer beeindruckt. Beschäftigte von H&M sowie ZARA besuchten ihre Kolleginnen in Bangladesch, um sich dort vor Ort zu informieren.  Die Beschäftigten wollen sich gegenseitig über die Arbeitsbedingungen in ihren jeweiligen Ländern informieren und in Konflikten mit ihren jeweiligen sich gegenseitig unterstützen. Die Näherinnen in Bangladesch legen Wert auf den Umstand, dass die Solidarität auf „gleicher Augenhöhe“  passiert. Den Gedanken, dass die KollegInnen in Deutschland ihre Probleme in Bangladesch lösen könnten, weisen sie zurück. Im Gegenteil:  Anlässlich der Tarifrunde im Einzelhandel  trafen bei Verdi Solidaritätsbotschaften aus Bangladesch ein.

Auftraggeber in Europa und USA in Haftung nehmen

Etwas Hoffnung auf Besserung der Verhältnisse in der Textilindustrie in Bangladesch brachte ausgerechnet der Einsturz des Fabrikgebäudes Rana Plaza, bei dem über 1100 Menschen getötet wurden. Unter dem Eindruck breiter internationaler Proteste in den Fabriken, erklärten sich eine Reihe von europäischen und amerikanischen Textilkonzernen erstmals zur Unterzeichnung eines Brandschutzabkommens bereit, das die betroffenen Arbeiterinnen miteinbezieht und im Falle von Unfällen die Auftraggeber in Europa und USA in Haftung nimmt.

Erst nach Katastrophe waren Textilkonzerne zur Kooperation bereit

Auf diesem Erfolg hoffen Köhnen und „Exchain“s aufbauen zu können. Aber: „Es ist traurig, dass es erst dieser Katastrophe bedurfte bis die Textilkonzerne zur Kooperation bereit waren“, so Köhnen.

Hintergrundartikel zur Textilindustrie in Bangladesh:

http://www.untergrund-blättle.ch/wirtschaft/bangladesh_die_naehstube_der_welt.html

Informationen über das Projekt Exchains:

http://handel-bawue.verdi.de/themen/exchains

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