Gegenpetition zu „Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens“ – Aufruf zur Mahnwache am Samstag in Stuttgart-Degerloch

Eine schwulen- und lesbenfeindliche Veranstaltung findet am Samstag, 11. Januar 2014, ab 9 Uhr, im evangelischen Gemeindehaus Stuttgart-Degerloch statt. Titel der Veranstaltung ist „Kein Bildungsplan unter der Ideologie des Regenbogens“. Jochen Dürr aus Schwäbisch Hall ruft dort zu einer Mahnwache auf.

Zugesandt von Jochen Dürr, Schwäbisch Hall

Gegenpetition unterschreiben

Eine Gegenpetition zu „Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens“ kann auf folgender Internetseite unterschrieben werden https://www.openpetition.de/petition/online/gegenpetition-zu-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens

Der Inhalt der Gegenpetition:

Ich wende mich gegen die Petition „Zukunft – Verantwortung – Lernen: Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens“ (www.openpetition.de/petition/online/zukunft-verantwortung-lernen-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens), da ich die Umsetzung der „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ nur unterstützen kann. Bei SchülerInnen ein Bewusstsein zu schaffen, wonach Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle und Intersexuelle (LSBTTI) nichts „Abnormales“ sind, halte ich für wichtig und richtig.

LSBTTI müssen offen leben dürfen

Die Argumentation, LSBTTI sei gefährlich, halte ich für falsch und vollkommen verquer. Es verhält sich – meiner Ansicht nach – vielmehr so, dass sich bei LSBTTI deshalb ein erhöhtes Suizidverhalten zeigt, weil Teile der Gesellschaft ihnen immer noch – und eben u.a. gerade durch solche Petitionen – das Gefühl geben, abnormal zu sein, sodass es schwierig wird, sich selbst zu akzeptieren. Daraus, weil nicht kleine Teile der Gesellschaft einem das Gefühl geben „falsch“ zu sein, resultiert die erhöhte Suizidrate, nicht durch die Zugehörigkeit zu den oben genannten Gruppen. Und genau deshalb ist es so wichtig, zukünftigen Generationen zu vermitteln, das LSBTTI keinesfalls „falsch“ sind und dass sie offen leben dürfen, was sie sind, ohne sich dessen schämen zu müssen oder von anderen beschimpft oder angegafft zu werden.

Dies ist mir ein wichtiges Anliegen, das hoffentlich viele teilen.

Im Namen aller Unterzeichner/innen.

Esslingen am Neckar, 07.01.2014 (aktiv bis 06.03.2014)

Mehr Infos zu der homophoben Veranstaltung in Stuttgart-Degerloch:

Kein Bildungsplan unter der Ideologie des Regenbogens

Confessio e.V. hält die Überlegungen des Kultusministeriums, an den Schulen eine Erziehung einzuführen, die Kinder ständig mit abnormalen sexuellen Lebensformen konfrontiert und eine Toleranz einfordert, die intolerant ist im Blick auf eine vernünftige, gesunde Abgrenzung gegenüber diesen Deviationen vom Natürlichen und gegenüber der Leugnung der allgemeingültigen Lebensordnung Gottes für Mann und Frau, für verantwortungslos und unchristlich.

Deshalb unterstützt Confessio die kritische Petition von Herrn Gabriel Stängle und einen Studientag der ev. Lehrer – und Erziehergemeinschaft in Württemberg e.V. mit dem Realschullehrer Gabriel Stängle und der Ärztin Frau Dr. Vonholdt.

Was kommt auf uns zu?

Die tiefgreifenden Folgen des Bildungsplans 2015 für Christen

Samstag, 11. Januar 2014

Programm:

9.00 Uhr: Brezelfrühstück

9.30 Uhr: Begrüßung, Musik,

9.45 Uhr: „Was uns 2015 blüht“: Einführung von Gabriel Stängle Lehrer und Verfasser der Online-Petition

10.00 Uhr: Diskussion um den Bildungsplan 2015 im Landtag und in der Kultuspolitik
Sabine Kurtz MdL, kulturpolitische Sprecherin und Initiatorin der Landtagsanfrage zum Bildungsplan 2015

10.15 Uhr: Musik

10.20 Uhr: Die Identitätsentwicklung von Jungen und Mädchen und die Auseinandersetzung mit der LSBTTIQ-Ideologie Hauptvortrag von Dr. Christel Vonholdt, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Leiterin des Deutschen Instituts für Jugend und Gesellschaft (DIJG)

11.15 Uhr: Pause

11.30 Uhr: Diskussion

12.15 Uhr: Information und Gespräch über Maßnahmen gegen die Pläne, u.a. Verabschiedung einer Stellungnahme

12.45 Uhr: Mittagessen

Ort: Großer Saal des Evangelischen Gemeindehauses, Erwin-Bälz-Str.62, 70597 Stuttgart-Degerloch

Kosten: 15 Euro inklusive Brezelfrühstück, Getränke und Mittagessen (vor Ort zu bezahlen)

Anmeldung:
Hans-Hermann Pfeiffer, Lange Steggasse 14/2, 71272 Renningen, E-Mail hhh.pfeiffer@t-online.de, Telefon 07159-5183

Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Anmeldeschluss ist zwei Tage vor der Veranstaltung. Federführender Veranstalter: Evangelische Lehrer- und Erziehergemeinschaft in Württemberg e.V.

QUELLE: http://www.confessio-wue.de/

Zur Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/zukunft-verantwortung-lernen-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens

Offizielle Stellungnahme Referat 32 „Grundsatzfragen und Qualitätsmanagement allgemein bildender Schulen, Kultusministerkonferenz:

Das Kultusministerium weist darauf hin, dass die Thematik im Koalitionsvertrag der die neue Landesregierung tragenden Parteien explizit aufgegriffen wird, und zwar folgendermaßen:

„Durch die Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern werden wir Baden-Württemberg künftig ein neues, tolerantes Gesicht geben und als Landesregierung respektvoll und weltoffen handeln. […] Aufklärung und Sensibilisierung sind entscheidend, um zu Verständnis und gegenseitiger Wertschätzung zu gelangen. […]“ (vgl. ebd, S. 76).

Die obengenannten Haltungen der Wertschätzung, Toleranz und Weltoffenheit bilden die Grundlage für die Verankerung der Thematik in den Bildungsplänen 2015/2016. Sie sind eine wichtige Basis für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft.

Bei der Entwicklung der neuen Bildungspläne nehmen Aspekte wie Heterogenität/Diversität, Empathie, Respekt und Toleranz gerade auch angesichts der weiteren Pluralisierung von Lebensstilen einen wichtigen  Stellenwert ein. Das Thema „Lesben, Schwule, Transgender“ soll dabei im Zusammenhang mit der Frage nach sexueller Orientierung und nach Entwicklung einer sexuellen Identität junger Menschen altersgemäß in verschiedenen Fächern aufgegriffen werden.

In den neuen Bildungsplänen sind fünf Leitprinzipien – Berufliche Orientierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Medienbildung, Prävention und Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung – vorgesehen. Ein eigenes Leitprinzip zum Thema „sexuelle Vielfalt“ soll nicht eingeführt werden, jedoch enthalten die oben genannten Leitprinzipien Hinweise zur Verankerung der Thematik als Grundlage für die Arbeit der Bildungsplankommissionen.

Die Information über die Pluralität von Lebensentwürfen wie auch sexueller Ausrichtungen soll die Kinder und Jugendlichen darin bestärken, sich selbst, aber auch ihr Gegenüber mit Wertschätzung zu betrachten und so zu einer selbstbestimmten Persönlichkeit zu werden.

Die Verankerung der genannten Aspekte ist also keine einseitige Berücksichtigung von Partikularinteressen. Sie ordnet sich vielmehr in den Kontext allgemeiner Erziehungsziele ein.

Bei der Weiterentwicklung der Bildungspläne ist der Landesregierung die Beteiligung ein wichtiges Anliegen. Anregungen und Rückmeldungen der interessierten Öffentlichkeit werden unter Mitwirkung der zuständigen Schul- und Fachreferate des Kultusministeriums in einem sorgfältigen Auswertungs- und Abwägungsverfahren in den Reformprozess einbezogen und den Bildungsplankommissionen mit Hinweisen zur Verfügung gestellt.

Daneben erfolgt die Beteiligung durch verschiedene weitere Elemente. Zunächst ist hierbei das übliche Anhörungsverfahren zu nennen, bei dem die Beteiligten wichtige Impulse und Rückmeldungen zu allen Bereichen des Reformprojekts geben können.
Darüber hinaus ist ein Beirat mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik eingerichtet worden, der die Bildungsplanreform konstruktiv-kritisch begleitet und Leitimpulse einbringen kann.

Weitere Informationen zur Bildungsplanreform und zu den Beteiligungsmöglichkeiten finden Sie im Internet unter www.kultusportal-bw.de (Schule in Baden-Württemberg/Bildungspläne).

Mit freundlichen Grüßen

Carmen Vollrath, Referat 32 „Grundsatzfragen und Qualitätsmanagement allgemein bildender Schulen, Kultusministerkonferenz“, Kultusministerium

Artikel in der Tageszeitung „taz“:

http://www.taz.de/Sexuelle-Vielfalt-im-Unterricht/!130274/ Sexuelle Vielfalt im Unterricht

Auszug aus dem taz-Artikel:

Herr Stängle wittert Unfreiheit

In Baden-Württemberg soll Wissen über „sexuelle Vielfalt“ vermittelt werden. Ein Lehrer führt die Protestbewegung dagegen an und erntet Zuspruch.

„Akzeptanz sexueller Vielfalt“ sollen Kinder in Baden-Württemberg künftig in der Schule vermittelt bekommen. So steht es im Bildungsplan 2015, der momentan entwickelt wird. Gegen das Vorhaben ziehen konservative Kräfte ins Feld. Wortführer ist der Realschullehrer Gabriel Stängle aus dem Schwarzwald. Er fürchtet, dass Schule zum „Aktionsfeld von LSBTTIQ-Vertretern“ wird, und hat eine Onlinepetition gegen den Bildungsplan gestartet. „LSBTTIQ“ steht für „lesbisch-schwul-bisexuell-transsexuell-transgender-intersexuell und queer“ (…).

Artikel über Thomas Hitzlsperger, der sich vor einigen Tagen als homosexuell geoutet hat:

http://www.zeit.de/sport/2014-01/thomas-hitzlsperger-homosexualitaet-fussball

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„Armut und Ausgrenzung verhindern“ – Die Weihnachts- und Neujahrsansprachen von Joachim Gauck, Angela Merkel und Winfried Kretschmann

Hohenlohe-ungefiltert dokumentiert die Weihnachts- und Neujahrsansprachen von Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Zusammengestellt von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Weihnachtsansprache 2013 von Bundespräsident Joachim Gauck:

http://www.youtube.com/watch?v=OfAH1fhmDQY

Neujahrsansprache von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Jahreswechsel 2013/2014:

http://www.youtube.com/watch?v=hY54DqDXPU8

Neujahrsansprache des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) zum Jahreswechsel 2013/2014:

http://www.youtube.com/watch?v=PEWFMOC6DQI

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„Nazis bekamen in Jagstberg 1933 nur vier Stimmen“ – Große Unterschiede bei den Wahlergebnissen in katholischen und evangelischen Orten der heutigen Gemeinde Mulfingen

Große Unterschiede bei den drei Reichstagswahlen der Jahre 1932 und 1933 gab es zwischen den mehrheitlich katholischen Ortschaften und den mehrheitlich evangelischen Orten der heutigen Gemeinde Mulfingen im Hohenlohekreis. Die Wählerinnen und Wähler in den katholischen Orten wählten bis ins Jahr 1933 mit großer Mehrheit die katholische Zentrumspartei. In den evangelischen Orten bekam die Nazi-Partei 1932 und 1933 die weitaus meisten Stimmen.

Zusammengestellt von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Wahlergebnisse sind im Künzelsauer Stadtarchiv einsehbar

Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht die Ergebnisse der Reichstagwahl vom 5. März 1933, der Reichstagswahl vom 6. November 1932 und vom 31. Juli 1932 auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Mulfingen im Hohenlohekreis. Als Quelle dienten Veröffentlichungen der Wahlergebnisse in der Künzelsauer Lokalzeitung aus den Jahren 1932 und 1933, die im Stadtarchiv Künzelsau einsehbar sind.

Anmerkung: Der Autor dieses Artikels ist nicht katholisch.

Ergebnisse der Reichstagswahlen in Deutschland vom 5. März 1933:

Oberamt Künzelsau:

Stimmberechtigt: 15633
Abgegebene Stimmen: 14184
Gültige Stimmen: 14135

NSDAP: 6128
Zentrum: 5072
Bauern- und Weingärtnerbund: 1086
SPD: 701
KPD: 266
Kampffront Schwarz-Weiss-Rot: 397
CSV: 244
DDP: 142
DVP: 85
DBP: 14

Erläuterung:

1.    Der „Bauern- und Weingärtnerbund“ war eine antisemitische Partei.
2.    Die Partei „Zentrum“ wurde vor allem von Katholiken gewählt.
3.    Die „KPD“ war die Kommunistische Partei Deutschlands.
4.    SPD: Sozialdemokratische Partei Deutschlands
5.    Die „Kampffront Schwarz-Weiss-Rot“ war 1933 ein Zusammenschluss von Parteien, die sich das deutsche Kaiserreich zurückwünschten.

Die Stimmergebnisse in den Ortschaften der heutigen Gemeinde Mulfingen (Ortschaften in alphabetischer Reihenfolge):

Ailringen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 301
Abgegebene Stimmen: 287
Gültige Stimmen: 286

Zentrum: 263
NSDAP: 18
Bauern- und Weingärtnerbund: 3
DDP: 1
KPD: 1
SPD: 0

Buchenbach:
(Bevölkerung mehrheitlich evangelisch)

Stimmberechtigt: 424
Abgegebene Stimmen: 383
Gültige Stimmen: 383

NSDAP: 322
Bauern- und Weingärtnerbund: 42
Kampfbund Schwarz-Weiss-Rot: 7
SPD: 4
KPD: 3
CSV: 3
Zentrum: 2

Eberbach:
(Bevölkerung mehrheitlich evangelisch)

Stimmberechtigt: 175
Abgegebene Stimmen: 147
Gültige Stimmen: 147

NSDAP: 81
Bauern- und Weingärtnerbund: 40
Kampfbund Schwarz-Weiss-Rot: 24
SPD: 2
KPD: 0
Zentrum: 0

Hollenbach:
(Bevölkerung mehrheitlich evangelisch)

Stimmberechtigt: 370
Abgegebene Stimmen: 349
Gültige Stimmen: 347

NSDAP: 281
Bauern- und Weingärtnerbund: 58
Kampfbund Schwarz-Weiss-Rot: 4
DDP: 2
DVP: 1
DBP: 1
SPD: 0
KPD: 0
Zentrum: 0

Jagstberg:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 263
Abgegebene Stimmen: 246
Gültige Stimmen: 246

Zentrum: 242
NSDAP: 4
SPD: 0
KPD: 0

Mulfingen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 439
Abgegebene Stimmen: 396
Gültige Stimmen: 394

Zentrum: 356
NSDAP: 24
Bauern- und Weingärtnerbund: 9
SPD: 2
KPD: 1

Simprechtshausen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 206
Abgegebene Stimmen: 200
Gültige Stimmen: 200

Zentrum: 185
NSDAP: 13
DDP: 1
DBP: 1
SPD: 0
KPD: 0

Zaisenhausen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 195
Abgegebene Stimmen: 186
Gültige Stimmen: 185

Zentrum: 162
NSDAP: 22
Kampfbund Schwarz-Weiss-Rot: 1

Reichstagswahlen vom 6. November 1932:

Oberamt Künzelsau:

Stimmberechtigt: 15624
Abgegebene Stimmen: 12404
Gültige Stimmen: 12311

Zentrum: 4894
NSDAP: 3552
Bauern- und Weingärtnerbund: 1667
SPD: 739
KPD: 523
DNVP: 276
CSV: 251
DDP: 171
DVP: 132
Rest: Andere Parteien

Die Stimmergebnisse in den Ortschaften der heutigen Gemeinde Mulfingen (Ortschaften in alphabetischer Reihenfolge):

Ailringen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 302
Abgegebene Stimmen: 276
Gültige Stimmen: 275

Zentrum: 255
Bauern- und Weingärtnerbund: 10
SPD: 4
NSDAP: 3
KPD: 1
CSV: 1

Buchenbach:
(Bevölkerung mehrheitlich evangelisch)

Stimmberechtigt: 414
Abgegebene Stimmen: 253
Gültige Stimmen: 250

NSDAP: 163
Bauern- und Weingärtnerbund: 65
SPD: 11
CSV: 5
DNVP: 3
Zentrum: 2
KPD: 1

Eberbach:
(Bevölkerung mehrheitlich evangelisch)

Stimmberechtigt: 172
Abgegebene Stimmen: 92
Gültige Stimmen: 91

NSDAP: 41
Bauern- und Weingärtnerbund: 32
DNVP: 8
SPD: 4
KPD: 3
DDP: 1

Hollenbach:
(Bevölkerung mehrheitlich evangelisch)

Stimmberechtigt: 172
Abgegebene Stimmen: 266
Gültige Stimmen: 266

NSDAP: 142
Bauern- und Weingärtnerbund: 114
RPDM: 3
DNVP: 2
CSV: 1
SPD: 0
KPD: 0

Jagstberg:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 311
Abgegebene Stimmen: 238
Gültige Stimmen: 238

Zentrum: 231
NSDAP: 5
Bauern- und Weingärtnerbund: 2
SPD: 0
KPD: 0

Mulfingen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 432
Abgegebene Stimmen: 395
Gültige Stimmen: 394

Zentrum: 363
Bauern- und Weingärtnerbund: 14
SPD: 6
NSDAP: 5
KPD: 4
DNVP: 1
DDP: 1

Simprechtshausen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 202
Abgegebene Stimmen: 183
Gültige Stimmen: 181

Zentrum: 171
Bauern- und Weingärtnerbund: 4
NSDAP: 3
KPD: 2
DDP: 1
SPD: 0

Zaisenhausen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 193
Abgegebene Stimmen: 180
Gültige Stimmen: 177

Zentrum: 169
NSDAP: 5
Bauern- und Weingärtnerbund: 2
DDP: 1
SPD: 0
KPD: 0

Reichstagswahl vom 31. Juli 1932:

Oberamt Künzelsau:

Stimmberechtigt: 15561
Abgegebene Stimmen: 13314
Gültige Stimmen: 13256

Zentrum: 5461
NSDAP: 4382
Bauern- und Weingärtnerbund: 1329
SPD: 860
KPD: 378
Evangelische Bewegung: 297
DNVP: 210
DDP: 112
DVP: 103
Radikaler Mittelstand: 8
Rest: Andere Parteien

Die Stimmergebnisse in den Ortschaften der heutigen Gemeinde Mulfingen (Ortschaften in alphabetischer Reihenfolge):

Ailringen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 299
Abgegebene Stimmen: 282
Gültige Stimmen: 282

Zentrum: 266
Bauern- und Weingärtnerbund: 6
NSDAP: 4
SPD: 2
DVP: 2
CSV: 1
VRP: 1

Buchenbach:
(Bevölkerung mehrheitlich evangelisch)

Stimmberechtigt: 416
Abgegebene Stimmen: 255
Gültige Stimmen: 255

NSDAP: 159
Bauern- und Weingärtnerbund: 62
SPD: 10
CSV: 9
KPD: 4
DNVP: 4
Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands: 2
DVP: 2
Zentrum: 1

Eberbach:
(Bevölkerung mehrheitlich evangelisch)

Stimmberechtigt: 170
Abgegebene Stimmen: 93
Gültige Stimmen: 93

NSDAP: 58
Bauern- und Weingärtnerbund: 28
SPD: 2
KPD: 2
DNVP: 2
Zentrum: 1

Hollenbach:
(Bevölkerung mehrheitlich evangelisch)

Stimmberechtigt: 380
Abgegebene Stimmen: 297
Gültige Stimmen: 294

NSDAP: 197
Bauern- und Weingärtnerbund: 87
DVP: 3
SPD: 2
DBP: 2
KPD: 1

Jagstberg:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 312
Abgegebene Stimmen: 267
Gültige Stimmen: 266

Zentrum: 260
NSDAP: 4
KPD: 1
DNVP: 1
SPD: 0

Mulfingen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 432
Abgegebene Stimmen: 402
Gültige Stimmen: 398

Zentrum: 375
Bauern- und Weingärtnerbund: 10
KPD: 3
NSDAP: 3
SPD: 2
DNVP: 1
DBP: 1

Simprechtshausen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 206
Abgegebene Stimmen: 194
Gültige Stimmen: 194

Zentrum: 193
Bauern- und Weingärtnerbund: 1
NSDAP: 0
SPD: 0
KPD: 0

Zaisenhausen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 191
Abgegebene Stimmen: 185
Gültige Stimmen: 185

Zentrum: 176
NSDAP: 6
Bauern- und Weingärtnerbund: 2
SPD: 1
KPD: 0

Reichstagswahl vom 14. September 1930

Oberamt Künzelsau:

Stimmberechtigt: 15314
Abgegebene Stimmen: 12860
Gültige Stimmen: 12813

Zentrum: 5135
Bauern- und Weingärtnerbund: 3970
SPD: 978
NSDAP: 810
DVDS: 725
CSV: 322
KPD: 231
DNVP: 164
VRP: 144
NVG: 128
RPDM: 114
DBP: 75
Haus- und Grundbesitzer: 4

Die Stimmergebnisse in den Ortschaften der heutigen Gemeinde Mulfingen (Ortschaften in alphabetischer Reihenfolge):

Ailringen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 297
Abgegebene Stimmen: 292
Gültige Stimmen: 291
Zentrum: 259
Bauern- und Weingärtnerbund: 21
DBP: 5
CSV: 2
DVDS: 2
SPD: 1
VRP: 1

Buchenbach:
(Bevölkerung mehrheitlich evangelisch)

Stimmberechtigt: 405
Abgegebene Stimmen: 276
Gültige Stimmen: 275

Bauern- und Weingärtnerbund: 222
NSDAP: 21
SPD: 14
NVG: 8
DVP: 4
CSV: 3
Zentrum: 2
VRP: 1

Eberbach:
(Bevölkerung mehrheitlich evangelisch)

Stimmberechtigt: 174
Abgegebene Stimmen: 112
Gültige Stimmen: 111

Bauern- und Weingärtnerbund: 96
DBP: 5
DVP: 4
DVDS: 3
SPD: 1
NVG: 1
NSDAP: 1

Hollenbach:
(Bevölkerung mehrheitlich evangelisch)

Stimmberechtigt: 399
Abgegebene Stimmen: 348
Gültige Stimmen: 348

Bauern- und Weingärtnerbund: 288
NSDAP: 35
DNVP: 12
DBP: 6
CSV: 3
RPDM: 2
NVG: 2
SPD: 0

Jagstberg:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 296
Abgegebene Stimmen: 275
Gültige Stimmen: 275

Zentrum: 262
Bauern- und Weingärtnerbund: 8
SPD: 1
KPD: 1
RPDM: 1
VRP: 1

Mulfingen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 422
Abgegebene Stimmen: 395
Gültige Stimmen: 389

Zentrum: 343
Bauern- und Weingärtnerbund: 19
NSDAP: 8
SPD: 5
DNVP: 4
KPD: 3
NVG: 3
DBP: 2
DVDS: 1
RPDM: 1

Simprechtshausen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 194
Abgegebene Stimmen: 180
Gültige Stimmen: 177

Zentrum: 169
Bauern- und Weingärtnerbund: 5
KPD: 1
NSDAP: 1
DBP: 1
SPD: 0

Zaisenhausen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 182
Abgegebene Stimmen: 173
Gültige Stimmen: 171

Zentrum: 157
Bauern- und Weingärtnerbund: 11
DVDS: 2
DBP: 1
SPD: 0
NSDAP: 0

Reichstagswahl vom 20. Mai 1928

Oberamt Künzelsau:

Stimmberechtigt: 15141
Abgegebene Stimmen: 11251
Gültige Stimmen: 11139

Zentrum: 4321
Bauern- und Weingärtnerbund: 4106
SPD: 787
DDP: 431
DVP: 364
DNVP: 315
VRP: 296
NSDAP: 182
KPD: 138

Die Stimmergebnisse in den Ortschaften der heutigen Gemeinde Mulfingen (Ortschaften in alphabetischer Reihenfolge):

Ailringen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 303
Abgegebene Stimmen: 273
Gültige Stimmen: 270

Zentrum: 238
Bauern- und Weingärtnerbund: 24
DVP: 3
DDP: 2
VRP: 2
DNVP: 1
SPD: 0
NSDAP: 0

Buchenbach:
(Bevölkerung mehrheitlich evangelisch)

Stimmberechtigt: 391
Abgegebene Stimmen: 267
Gültige Stimmen: 263

Bauern- und Weingärtnerbund: 220
SPD: 20
DVP: 5
NSDAP: 4
VRP: 3
CSR: 2
DDP: 2
KPD: 1
DVP: 1
Zentrum: 1
Völkisch-Nationaler Block: 1

Eberbach:
(Bevölkerung mehrheitlich evangelisch)

Stimmberechtigt: 175
Abgegebene Stimmen: 105
Gültige Stimmen: 105

Bauern- und Weingärtnerbund: 100
DNVP: 2
SPD: 1
KPD: 1
NSDAP: 1
Zentrum: 0

Hollenbach:
(Bevölkerung mehrheitlich evangelisch)

Stimmberechtigt: 376
Abgegebene Stimmen: 298
Gültige Stimmen: 296

Bauern- und Weingärtnerbund: 280
DNVP: 8
DVP: 4
DBP: 2
DDP: 1
SPD: 0
KPD: 0
Zentrum: 0

Jagstberg:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 297
Abgegebene Stimmen: 246
Gültige Stimmen: 246

Zentrum: 226
Bauern- und Weingärtnerbund: 15
VRP: 2
DDP: 1
DNVP: 1
Völkisch-Nationaler Block: 1
SPD: 0

Mulfingen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 419
Abgegebene Stimmen: 320
Gültige Stimmen: 319

Zentrum: 267
Bauern- und Weingärtnerbund: 33
SPD: 7
VRP: 4
DDP: 3
DVP: 2
NSDAP: 2
DNVP: 1

Simprechtshausen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 203
Abgegebene Stimmen: 189
Gültige Stimmen: 189

Zentrum: 169
Bauern- und Weingärtnerbund: 17
SPD: 1
DVP: 1
CSR: 1
KPD: 0
NSDAP: 0

Zaisenhausen:
(Bevölkerung mehrheitlich katholisch)

Stimmberechtigt: 183
Abgegebene Stimmen: 167
Gültige Stimmen: 164

Zentrum: 119
Bauern- und Weingärtnerbund: 39
DVP: 2
DDP: 2
DBP: 1
Alte Sozialdemokratische Partei: 1
SPD: 0
KPD: 0
NSDAP: 0

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„Schwäbisch Hall gipfelt – Wir gipfeln alternativ“ – Gegengipfel zum Treffen der „Weltmarktführer“ in Schwäbisch Hall

Beherzte Schwäbisch Haller Initiativen veranstalten von 23. Januar bis 31. Januar 2014 einen kritischen und aufklärenden Alternativ-Gipfel zum „Gipfeltreffen der Weltmarktführer“. Dazu sind zahlreiche Veranstaltungen in Schwäbisch Hall geplant.

Von den Schwäbisch Haller Initiativen attac, IG-Metall/DGB, Gesprächskreis Zeitgenossen, Umfairteilen

Gipfel-Prolog

Wir haben das Glück, in einer Region und einem Land zu leben, wo erfolgreiche Betriebe und Konzerne von der Globalisierung profitieren, hier Arbeitsplätze schaffen und ein hohes Ansehen genießen. Aufgabe einer kritischen demokratischen Öffentlichkeit ist es, da genau hinzuschauen und auf die Schattenseiten der globalen Weltwirtschaft hinzuweisen.

Antisozial und antiökologisch

Das ganze wahre Gesicht des Weltmarkts ist auf diesem Kongress nicht zu erkennen, wo die „Besten“ ihr Wissen weitergeben, um besser zu sein, als die Konkurrenz. In den letzten Jahrzehnten hat sich ein globales Wirtschaftssystem aus Finanzkapital, multinationalen Konzernen und Börsenspekulanten entwickelt: antisozial und antiökologisch. Rigide Betriebswirtschaftslehre, nach Effizienz und grenzenlosem Wachstum strebende Manager und Unternehmensberater setzen sich überall durch und beeinflussen auch die Politik.

Wir brauchen ein neues am Gemeinwohl orientiertes Wirtschaftsleben

Ziel einer humanen Ökonomie ist es, allen Menschen auf Erden Wasser und Nahrung, Wohnraum, Arbeit und Zukunftschancen zu geben. Wir fragen die Weltmarktführer nach humanen, sozialen und ökologischen Standards. Wir wollen unsere Unzufriedenheit über diese Wirtschaft zum Ausdruck bringen, unser Unbehagen an der Welthunger- und Kriegsökonomie, die unsere Ressourcen plündert und das Weltklima zerstört. Wir brauchen ein neues am Gemeinwohl orientiertes Wirtschaftsleben.

Viele Arme und Unterbezahlte

Schon jetzt gibt es überall auf der Welt Initiativen, Genossenschaften und andere konkrete Projekte, die eine solche solidarische Zukunft vorwegnehmen. Noch leben wir im Widerspruch zu diesen Zukunftsimpulsen, verfangen in der herrschenden materialistischen
Konsumgesellschaft mit vielen Profiteuren und der verdrängten Schattenseite: viele Arme und Unterbezahlte, Obdachlose und ausländische Billigarbeiter, die am Existenzminimum leben. Darf das so bleiben?

Der Film zum Gegengipfel:

DramaConsult

Donnerstag, 23. Januar und Freitag, 24. Januar 2014, um 20 Uhr im Kino im Schafstall Schwäbisch Hall

Ein Film von Dorothee Wenner (2013). DramaConsult hat eine ethnographische Expedition von Afrika nach Europa initiiert. Die Protagonisten sind reale Geschäftsleute aus Lagos: Ein Autoteilehändler, ein Immobilienentwickler und ein Schuhproduzent mit hochfliegenden Plänen, die sich in Begleitung von zwei Business Consultants aufmachen, um in Berlin, Frankfurt und Hamburg zukünftige Partner und Investoren zu treffen. Der Film verfolgt diesen Prozess der wirtschaftlichen Intervention als eine Abenteuerreise im Globalisierungszeitalter.

Veranstalter: Club Alpha

Der Gipfel-Sonntag:

26. Januar 2014, 16 Uhr, Schlachtsaal, im Alten Schlachthaus

Zur offiziellen Eröffnung des Gegengipfel „Hall gifpelt“ gibt es spaßige, humorvolle, ironische, spontane, witzige aber auch ernste Beiträge: Musik, Performance, Slapstick, Poetry Slam, Kabarett und mehr. Alle können  mitmachen, ob jung oder alt, klein oder groß, dick oder dünn, arm oder reich… Bringen Sie Spaß an gemeinsamer Freude und Freude an gemeinsamen Spaß mit. Für das fröhliche „Gala-Gipfel-Büffet“ bringen Sie bitte kleine Häppchen herzhaft/sauer/scharf oder kleine süße Stückchen mit. Getränke gibt es aus der KULTBUCHT. Es geschieht, was wir zusammen geschehen lassen!

Veranstalter: Gesprächskreis Zeitgenossenschaft

Der Gipfel-Montag, 27. Januar 2014, 20 Uhr, Schlachtsaal im Alten Schlachthaus:

Die Bausparkasse, die Stadt und die Steuern

Vortrag von Hermann-Julius Bischoff (Ex-Autor von Alphapress und intimer Kenner des Genossenschaftswesens im Allgemeinen und der Bausparkasse SCHWÄBISCH HALL im Besonderen). Der Weltmarktführer, der sich mit dem Namen einer Stadt schmückt, zahlt an eben diese Stadt seit über zehn Jahren praktisch keine Gewerbesteuer mehr – trotz Rekordgewinnen. Wie ist das möglich? Ist das gerecht?

Veranstalter: Umfairteilen Schwäbisch Hall

Der Gipfel-Dienstag, 28. Januar 2014, 18 bis 24 Uhr, Schlachtsaal, im Alten Schlachthaus:

Lange Filmnacht zur Globalisierungskritik und Vorstellung einer Attac-Schülerbücherei

Renommierte Dokumentarfilme liegen bereit wie „Inside Job“ von Charles Fergusson, „Kapitalismus – eine Liebesgeschichte“ von Michael Moore, „Collapse“ von Mike Ruppert oder„The corporation“ von Mark Achbar und Jennifer Abbott oder„Lets make Money“ von Erwin Wagenhofer – neu von ihm „alphabet“.

Die Attac-Schülerbücherei klärt auf über kritische Aspekte der Globalisierung, stellt Informationen wie den Globalisierungsatlas vor, gibt Hinweise über die katastrophalen Folgen unserer Weltwirtschaft und weist hin auf wichtige Bücher über Alternativen zur herrschenden Volks- und Betriebswirtschaft. Nur so kann jungen Menschen die Realität des Globaldarwinismus im Zeitalter der Herrschaft des Finanzkapitals gezeigt werden – nicht nur Informationen der IHK und Deutschen Bank sollen Studierende bekannt sein.

Veranstalter: Hans Graef

Der Gipfel-Mittwoch, 29. Januar 2014, 20 Uhr, Schlachtsaal im Alten Schlachthaus:

Der Run auf dem Weltmarkt und die Weltmarktführer – wem nutzt das? Wie funktioniert das?

Vortrag von Peter Schönhoffer (Attac Mainz, Soziologe und Theologe). Zur Kritik der globalisierten Märkte und des geplanten Freihandelsabkommens TTIP zwischen EU und USA.

Veranstalter: Attac Schwäbisch Hall

Der Gipfel-Donnerstag, 30. Januar 2014, 20 Uhr, Schlachtsaal im Alten Schlachthaus:

Betriebsräte? – Zeitarbeit? – Sozial-ökologischer Umbau?

Ein Forum mit Professor Dr. Rudolf Hickel, emeritierter Professor für Politische Ökonomie (Bremen), Gründungsdirektor des Instituts Arbeit und Wirtschaft, gehört dem wissenschaftlichen Beirat von Attac an. Forschungsschwerpunkten Politische Ökonomie der
Kapitalismusentwicklung, Makroökonomie, Geld- und Finanzpolitik, Finanzmärkte, Eurosystem. Zudem die Bezirksleiterin von ver.di Marianne Kugler-Wendt und der (zukünftige) Bezirksleiter der IG Metall Roman Zitzelsberger. Wir erleben die kapitalistische Ideologie jeden Tag in den hiesigen Betrieben und konfrontieren die Arbeitgeber auch damit, wenn sie noch nicht mal bereit sind Tarifverträge abzuschließen, an die ohne Betriebsrat kommen wir gar nicht erst ran.

Veranstalter: IGM/DGB Schwäbisch Hall

Der Gipfel-Freitag, 31. Januar 2014, 15 bis 17 Uhr:

Radio Sthörfunk (FM 97,5 MHz

Hans Graef liest in seiner Sendung Radio AKTIV „Erfolgsgeheimnis Führungskultur“ von Professor Dr. Reinhold Würth sowie  „UND ICH? – Identität in einer durchökonomisierten Gesellschaft“ des Psychoanalytikers Paul Verhaeghe.

Der Gipfel-Freitag, 31.1.2014, 20 Uhr, Theatersaal, im Alten Schlachthaus:

Konzert Klaus der Geiger mit Tochter Anja

Klaus (von Wrochem), ehemaliger kein „Alt- 68er“, sondern ein bis heute praktizierender 68er. Neben seiner Kunst hat er immer wieder Zeit, Partei zu ergreifen in den Spannungsfeldern von Arm und Reich, Krieg und Frieden, Rassismus und Faschismus: Klaus der Geiger! Nach wie vor will er die „Verhältnisse zum Tanzen bringen“. Er ist ein großartiger Musiker und begnadeter Provokateur und mit 70 Jahren immer noch ein einzigartiges Energiebündel, eine Naturgewalt. Bei aller Rebellion bringt Klaus der Geiger Lebensfreude und Lebenslust in seinen Liedern, in seinem Auftreten und in seiner ganzen Ausstrahlung zum Ausdruck. Seinen Stil hat er konsequent durchgehalten und bei aller Popularität konsequent gelebt. Im Programm auch einige Valentin- Sketche!

Veranstalter: Hans Graef

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.attac-netzwerk.de/schwaebisch-hall/startseite/

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„Steuerfrei – Wie Konzerne Europas Kassen plündern“ – Veranstaltungen der attac-Gruppe Schwäbisch Hall

Drei Veranstaltungen kündigt die attac-Gruppe Schwäbisch Hall an. Das Neue Jahr geht gut los: Auf der neuen Internetseite http://www.attac-netzwerk.de/schwaebisch-hall/startseite/  können Sie sich regelmäßig über aktuelle Veranstaltungen informieren und Dokumente herunterladen.

Von Uli Simon und Uli Gierschner, attac-Gruppe Schwäbisch Hall

Im Januar ist einiges geboten:

Wir zeigen am Donnerstag, 16. Januar 2014, um 20 Uhr bei unserem attac-Schwäbisch Hall-Plenum den Dokumentarfilm „Steuerfrei – Wie Konzerne Europas Kassen plündern“. Am Donnerstag, 23. Janar 2014, beginnt die Veranstaltungsreihe „Hall gipfelt“, ein Alternativgipfel zum aufgeblasenen Event unseres ehemaligen Wirtschaftsministers und Liebling des Haller Tagblatts, Walter Döring.

TTIP hinter den Kulissen verhandelt

Und am 13. März 2014, um 19.30 Uhr begrüßen wir Elke Schenk aus Stuttgart zu einem Vortrag über das geplante und hinter den Kulissen verhandelte „Transatlantische Handels- und Investitions-Partnerschafts-Abkommen“ (TTIP) zwischen den USA und der EU.

Einen guten Start ins neue Jahr wünschen

Uli Simon, Uli Gierschner

Weitere Informationen und Kontakt:

http://www.attac-netzwerk.de/schwaebisch-hall/startseite/

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„38 Gutscheine im Wert von mehreren hundert Euro“ – Klimasparbuch für Schwäbisch Hall erschienen

Wertvolle Anregungen für umweltgerechtes und nachhaltiges Verhalten, ergänzt durch eine Vielzahl von Gutscheinen, angefangen von einer kostenlosen Tasse Kaffee aus fairem Handel bis hin zu Rabatten auf ökofaire Mode oder einen Zuschuss zu einer Energieberatung – so kann man in aller Kürze das Anfang Dezember erschienene Klimasparbuch für Schwäbisch Hall charakterisieren.

Von der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall

Kleiner Ratgeber, viele Informationen

Klimasparbücher gibt es schon seit längerer Zeit für Großstädte wie München oder Frankfurt. In einem bundesweiten Pilotprojekt, das auch finanziell von der Deutschen Bundesstiftung gefördert wird, wurde nun erstmals ein solches Buch für den ländlichen Raum erstellt. Natürlich sollen die 38 Gutscheine im Wert von mehreren Hundert Euro ein Anreiz sein, den kleinen Ratgeber zu erwerben, das eigentlich Wertvolle sind jedoch die Informationen im vorderen Teil.

Nachhaltig, ökologisch, fair

Wer weiß schon, wie viel eine effiziente LED-Lampe gegenüber einer herkömmlichen Glühbirne einspart, oder wie viel Kohlendioxid derjenige einspart, der mit dem Bus seinen täglichen Weg zur Arbeit zurücklegt anstatt mit dem Auto? In allen Lebensbereichen „Gesünder Essen und genießen“, „Bewusster Leben und konsumieren“, „Nachhaltig unterwegs in Alltag und Freizeit“, „Grüner und schöner Wohnen“ und „Ökologischer Bauen und Sanieren“ lädt das Klimasparbuch dazu ein, mit der Vielzahl an einfachen Tipps seinem Lebensstil eine nachhaltige und ökofaire Richtung zu geben.

Im Buchhandel und in der Tourist Information

Das Klimasparbuch ist gegen eine Schutzgebühr von 4,95 Euro erhältlich im Buchhandel und in der Tourist Information am Marktplatz Schwäbisch Hall.

Weitere Informationen und Kontakt:

www.schwaebischhall.de

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„Winterzeit – Märchenzeit“ – Führungen und Workshops in den Weihnachtsferien im Hällisch-Fränkischen Museum Schwäbisch Hall

Im Rahmen der Sonderausstellung „Russische Kinderbuchillustrationen“ bietet das Hällisch-Fränkische Museum am Donnerstag, 2. Januar 2014, um 14.30 Uhr für Kinder ab 9 Jahren einen Malworkshop an.

Vom Hällisch-Fränkischen Museum Schwäbisch Hall

Malworkshop für Kinder ab 9 Jahren

Bei einem Rundgang durch die Ausstellung sammeln die Kinder Anregungen, um danach unter Anleitung von Silke Karl selbst ein Bild zu einem russischen Märchen oder von einer der vielen Märchenfiguren zu gestalten. Anmeldungen werden unter Telefon 0791/751-289 erbeten.

Marionettentheater: Es klopft bei Wanja in der Nacht

Am Samstag, 4. Januar 2014, um 15 Uhr ist im Hällisch-Fränkischen Museum das Marionettentheater „Pendel“ zu Gast. Es zeigt im Rahmen der Sonderausstellung „Russische Kinderbuchillustrationen“ das Stück „Es klopft bei Wanja in der Nacht“: An einem frostigen Winterabend pocht es an Wanjas Haus. Vor der Tür stehen ein Hase, gefolgt von einem Fuchs und einem Bär. Die eigentlich feindlichen Tiere begehren wegen des heftigen Schneesturms Einlass. Sie versprechen, in Wanjas Haus Frieden zu halten. Als Wanja am nächsten Morgen erwacht, ist er allein. Die Spuren im Schnee zeigen ihm, dass er den Besuch der Tiere nicht geträumt hat. Eintrittskarten gibt es ab sofort im Hällisch-Fränkischen Museum (Telefon: 0791/751-289).

Russische Kinderbuchillustrationen – Führung in russischer Sprache

Am Sonntag, 5. Januar 2014, um 14.30 Uhr wird in der Sonderausstellung „Russische Kinderbuchillustrationen“ im Hällisch-Fränkischen Museum die Sammlerin Irina Stezhka eine Führung in russischer Sprache halten. Irina Stezhka sammelt seit mehr als 30 Jahren russische bibliophile Kinderbücher und Künstlergrafik, die als Vorlagen für deren Bebilderung dienten. Die gezeigten Arbeiten geben nicht nur einen Einblick in die russische Jugendliteratur, sondern auch in die verschiedenen Strömungen der Kunst.

Weitere Informationen und Kontakt:

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„Revolution der zärtlichen Liebe“ – Eine Zusammenfassung des Lehrschreibens Evangelii Gaudium von Papst Franziskus

Der Vatikan hat das Lehrschreiben „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus zum Ende „Jahres des Glaubens“ veröffentlicht. Bernd Hagenkord, Redaktionsleiter der deutschsprachige Redaktion von Radio Vatican fasst das Lehrschreiben zusammen.

Von der Internetseite Laudeatur Jesus Christus/Radio Vatican Blog

Keine „endgültige oder vollständige Aussage zu allen Fragen“

„Die Freude des Evangeliumserfüllt das Herz und das gesamte Leben derer, die Jesus begegnen: „So beginnt die Apostolische Exhortation „Evangelii Gaudium“, mit der Papst Franziskus das Thema der Verkündigung der Frohen Botschaft in der Welt von Heute entwickelt. Dazu zieht er unter anderem die Arbeiten der Bischofssynode heran, die vom 7. bis zum 28. Oktober 2012 im Vatikan zum Thema der Neuevangelisierung getagt hatte. Die Exhortation ist aber keine „postsynodale“, sich also ausschließlich auf diese Synode beziehender Text. Er habe sich auch Rat geholt und seine eigenen „Besorgnisse zum Ausdruck zu bringen, die mich in diesem konkreten Moment des Evangelisierungswerkes der Kirche bewegen“ (16). Der Papst benennt auch klar die Grenzen, die er sich und seinem Schreiben setzt, auch vom päpstlichen Lehramt könne man keine „endgültige oder vollständige Aussage zu allen Fragen“ erwarten. Es sei nicht angebracht, die Ortsbischöfe in der Bewertung aller Probleme zu ersetzen. „In diesem Sinn spüre ich die Notwendigkeit, in einer heilsamen „Dezentralisierung“ voranzuschreiten.“ (16).

Von Freude geprägt

„In diesem Schreiben möchte ich mich an die Christgläubigen wenden, um sie zu einer neuen Etappe der Evangelisierung einzuladen, die von dieser Freude geprägt ist, und um Wege für dem Lauf der Kirche in den kommenden Jahren aufzeigen.“ (1) Der Papst spricht alle Getauften an, er spricht von einem „Zustand permanenter Mission“ (25), den wir aufsuchen müssen, um allen Menschen die Liebe Gottes zu bringen und die große Gefahr zu vermeiden, in der die Welt heute lebt: Die individualistische Traurigkeit, wie Papst Franziskus es nennt; eine Verbindung von Begehren, Oberflächlichkeit und innerer Abgeschottetheit (2).

Verkündende Dynamik

„Neue Wege“ und „kreative Methoden“ sollen dazu dienen, die „ursprüngliche Frische der Frohen Botschaft“ neu zu erschließen. Jesus soll aus den „langweiligen Schablonen“ befreit werden, in die wir ihn gepackt haben (11). Der „Weg einer pastoralen und missionarischen Neuausrichtung (..), der die Dinge nicht so belassen darf wie sie sind“ (25) ist das eine, eine Reform der Strukturen der Kirche das andere, was es dazu braucht.

„Reform des Papsttums“

Papst Franziskus denkt dabei auch an eine „Reform des Papsttums“, weil er dazu berufen sei, das zu leben, was er von anderen verlange (32). Auch sein Amt müsse immer mehr der Bedeutung treu werden, die Christus ihm geben wollte und „mehr den gegenwärtigen Notwendigkeiten der Evangelisierung entspricht“ (32). Mit Bezug darauf spricht der Papst etwa von der Bedeutung der Bischofskonferenzen, die „Subjekte mit konkreten Kompetenzbereichen (..) auch einschließlich einer gewissen authentischen Lehrautorität“ werden sollten, wie es das Zweite Vatikanische Konzil gewünscht habe. „Eine übertriebene Zentralisierung kompliziert das Leben der Kirche und ihre missionarische Dynamik, anstatt ihr zu helfen.” (32) Man dürfe keine Angst haben, die Dinge anzugehen, die zwar historisch gewachsen seien, aber nicht direkt mit dem Evangelium zusammen hingen (43).

Offene Kirchen schaffen

Ein Zeichen für die Annahme Gottes sei es, überall offene Kirchen zu haben. Menschen auf der Suche ertrügen nicht die „Kälte einer verschlossenen Tür“. „Auch die Türen der Sakramente dürften nicht aus irgendeinem beliebigen Grund geschlossen werden“, so Franziskus (47), was besonders für die Taufe gelte. Die Eucharistie sei „nicht eine Belohnung für die Vollkommenen, sondern ein großzügiges Heilmittel und eine Nahrung für die Schwachen.“ (47) Das habe auch pastorale Konsequenzen, so der Papst weiter, und man müsse diese „mit Besonnenheit und Wagemut“ angehen. Noch einmal betont Franziskus: „Mir ist eine ‚verbeulte’ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber, als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist.“ (49)

Grauer Pragmatismus des kirchlichen Alltags

Papst Franziskus weist in seinem Schreiben auf die Versuchungen für die Seelsorger und Hirten hin: Individualismus, Krise der Identität, Rückgang des Eifers etc (78). Die größte Gefahr aber sei der „graue Pragmatismus des kirchlichen Alltags, bei dem scheinbar alles mit rechten Dingen zugeht, in Wirklichkeit aber der Glaube verbraucht wird und ins Schäbige absinkt“, zitiert Franziskus Kardinal Josef Ratzinger (83). Man solle Zeichen der Hoffnung sein und nicht in einen sterilen Pessimismus absinken (84, 86), um eine „Revolution der zärtlichen Liebe“ zu erreichen (88). Zu oft fliehe man in eine „’Spiritualität des Wohlbefindens“ ohne Gemeinschaft“ oder eine „’Theologie des Wohlstands’ ohne brüderlichen Einsatz“ (90), in denen die geistliche Weltlichkeit die Oberhand gewinne. Diese Weltlichkeit suche immer nur das eigene Wohl und nicht Gott (93).

Schreckliche Korruption mit dem Anschein des Guten

Papst Franziskus spricht von denen, die sich für etwas Besseres halten, die einem Stil von Katholizismus anhingen, welcher der Vergangenheit angehören, die sich um eine übertriebene Pflege der Liturgie zuwenden, die gesellschaftliche Anerkennung suchen, die zu Funktionären werden. Papst Franziskus zählt die Versuchungen auf, die alle den einen Kern hätten: Hier fehle Christus (95). „Es ist eine schreckliche Korruption mit dem Anschein des Guten. Man muss sie vermeiden, indem man die Kirche in Bewegung setzt, dass sie aus sich herausgeht, in eine auf Jesus Christus ausgerichtete Mission, in den Einsatz für die Armen.“ (97)

Nicht in gegenseitigen Neid und Gegnerschaft verfallen

Papst Franziskus appelliert an die Gemeinschaft der Kirche, nicht in gegenseitigen Neid und Gegnerschaft zu verfallen, „Wie viele Kriege innerhalb des Gottesvolkes und in den verschiedenen Gemeinschaften!“ (98) Der Schmerz derer, die unter Verwundungen leiden, soll nicht übergangen werden, aber trotzdem stelle ich beim Betrachten der Auseinandersetzungen die Frage: „Wen wollen wir mit diesem Verhalten evangelisieren?“ (100)

Wirksamere weibliche Gegenwart in der Kirche erweitern

Franziskus unterstreicht die Notwendigkeit, die Verantwortung der Laien für die Kirche zu verstärken, teilweise durch mangelnde Ausbildung, teilweise durch einen „ausufernden Klerikalismus“ spielten sie nicht die Rolle, die sie spielen sollten, auch müssten die „Räume für eine wirksamere weibliche Gegenwart in der Kirche noch erweitert werden,“ vor allem dort, wo die wichtigen Entscheidungen getroffen würden. (92,93) „Die Beanspruchung der legitimen Rechte der Frauen (…) stellt die Kirche vor tiefe Fragen, die sie herausfordern und die nicht oberflächlich umgangen werden können“. (104) Im gleichen Zusammenhang stellt Papst Franziskus aber noch einmal fest, dass das den Männern vorbehaltene Priestertum nicht zur Diskussion stehe, aber „Anlass zu besonderen Konflikten geben (kann), wenn die sakramentale Vollmacht zu sehr mit der Macht verwechselt wird“ (104). Auch die Jugendlichen müssten eine größere Rolle spielen, so der Papst weiter (106).

Authentische Katholizität drückt sich in der Verschiedenheit aus

Der Papst geht auch auf die Fragen des Zusammenhanges von Glaube und Kultur ein, die unter dem Begriff der ‚Inkulturation’ zusammen gefasst werden. Die Kirche verfüge nicht über ein einziges kulturelles Modell, die „authentische Katholizität drücke sich in der Verschiedenheit aus“ (116). Die Kirche könne nicht erwarten, dass die gesamte Welt das Modell übernähme, das sich in der Geschichte Europas herausgebildet hätte (118): „Die Kultur ist etwas Dynamisches, das von einem Volk ständig neu erschaffen wird“ (122). Hier sei besonders die Volksfrömmigkeit von Bedeutung, so Franziskus, „in der der empfangene Glaube in einer Kultur Gestalt angenommen hat und ständig weitergegeben wird“ (123). Um diese Weitergabe fruchtbar zu machen, ruft der Papst die Theologen auf, den Dialog und die Begegnung zu fördern und zu reflektieren. „Doch ist es für diese Aufgabe nötig, dass ihnen die missionarische Bestimmung der Kirche und der Theologie selbst am Herzen liegt und sie sich nicht mit einer Schreibtisch-Theologie zufrieden geben.“ (133)

Gerechtigkeit und Menschlichkeit

„In der Wurzel ungerecht” nennt Papst Franziskus das aktuelle ökonomische System (59). Diese Form der Wirtschaft töte, denn in ihr herrsche das Gesetz des Stärkeren. Der Mensch sei nur noch als Konsument gefragt, und wer das nicht leisten könne, der werde nicht mehr nur ausgebeutet, sondern ganz ausgeschlossen, weggeworfen. Diese Kultur des Wegwerfens habe etwas Neues geschaffen. „Die Ausgeschlossenen sind nicht „Ausgebeutete“, sondern Müll, „Abfall“.“ (53) Die Welt lebe in einer neuen Tyrannei des „vergötterten Marktes“, die manchmal sichtbar, manchmal virtuell sei. Hier regiere die Finanzspekulation, die Korruption und Egoismen, die sich etwa in Steuerhinterziehung ausdrückten (56).

Neuen Situationen der Christenverfolgung

Franziskus weist auch auf Angriffe auf die Religionsfreiheit hin, auf die „neuen Situationen der Christenverfolgung, die in einigen Ländern allarmierende Stufen des Hasses und der Gewalt erreicht haben.“ (61)

Tiefe kulturelle Krise der Familie

Auch die Familie durchlaufe eine tiefe kulturelle Krise, so Franziskus. Sie sei der Ort des Lernens, mit Verschiedenheiten umzugehen und zu reifen, werde aber „tendenziell als eine bloße Form affektiver Befriedigung gesehen“ (66). Dagegen zerstöre „der postmoderne und globalisierte Individualismus“ die Bindungen zwischen Menschen und die Familienbande. (67)

Verbindung zwischen der Verkündigung und der Förderung der Menschlichkeit

Der Papst betont die Verbindung zwischen der Verkündigung und der Förderung der Menschlichkeit, „die sich notwendig in allem missionarischen Handeln ausdrücken und entfalten muss“ (178). Man könne von der Kirche nicht erwarten, dass sie den Glauben ins Privatleben verlege und so keinen Einfluss mehr habe auf das soziale Zusammenleben. „Wer würde es wagen, die Botschaft des heiligen Franz von Assisi und der seligen Teresa von Kalkutta in ein Gotteshaus einzuschließen und zum Schweigen zu bringen?“ (183) Franziskus zitiert an dieser Stelle Papst Johannes Paul II.: Die Kirche könne nicht abseits stehen, wenn es um das „Ringen um Gerechtigkeit“ geht.

Ich wünsche mir eine arme Kirche für die Armen

Die Armen seien für die Kirche zuerst eine theologische Kategorie, dann erst eine soziologische oder politische. „Aus diesem Grund wünsche ich mir eine arme Kirche für die Armen.“ (198) Jede Gemeinschaft in der Kirche, welche die Armen vergesse, stehe in der „Gefahr der Auflösung“ (207), weil das religiöse Tun fruchtlos werde und in einer „spirituellen Weltlichkeit“ aufgehe.

Sorge um die Schwächsten

Papst Franziskus lädt zu einer Sorge um die Schwächsten ein: Die Kirche müsse den „neuen Formen von Armut und Hinfälligkeit –  Obdachlosen, den Drogenabhängigen, den Flüchtlingen, den eingeborenen Bevölkerungen, den immer mehr vereinsamten und verlassenen alten Menschen usw.“ Aufmerksamkeit schenken, außerdem besonders auch den Flüchtlingen, hier ruft er zu einer „großherzigen Öffnung auf, die, anstatt die Zerstörung der eigenen Identität zu befürchten, fähig ist, neue kulturelle Synthesen zu schaffen.“ (210)

Neue Formen der Sklaverei

Ein brennendes Thema seien auch die neuen Formen der Sklaverei, die unsere Gesellschaft hervorbringe, so der Papst. Es seien diejenigen, die wir jeden Tag umbringen würden durch Arbeit in einer illegalen Fabrik, im Netz der Prostitution, in den zum Betteln missbrauchten Kindern. „Es gibt viele Arten von Mittäterschaft. Die Frage geht alle an! Dieses mafiöse und perverse Verbrechen hat sich in unseren Städten eingenistet, und die Hände vieler triefen von Blut aufgrund einer bequemen, schweigenden Komplizenschaft.“ (211)

Ungeborene Kinder gehören zu den Schwächsten

Zu den Schwächsten, derer sich die Kirche annehme, gehörten auch die ungeborenen Kinder, denen die Würde des menschlichen Lebens verweigert würde (213). Die Kirche werde ihre Einstellung in dieser Frage nicht ändern, es sei keine Frage der „Modernität“, der sich die Kirche anpassen müsste. Allerdings müsse die Kirche sich auch fragen, ob sie genug getan habe und Verständnis aufgebracht habe für die Frauen, die durch eine Schwangerschaft in Notlagen geraten (214).

Dialog mit politischen, sozialen, religiösen und kulturellen Institutionen und Gruppen

Die Verkündigung impliziere den Weg des Dialogs, so der Papst. Dieser Weg öffne die Kirche für die Zusammenarbeit mit politischen, sozialen, religiösen und kulturellen Institutionen und Gruppen (238). Hier hinein gehört auch die Ökumene, die ein unaufgebbarer Teil der Verkündigung sei, die Spaltung der Christen verhindere das glaubwürdige Zeugnis. Außerdem könnten die Christen viel voneinander lernen, Franziskus weist hier auf die orthodoxen Kirche und ihre Tradition der Synodalität hin“ (246).

Freundschaft mit den Kindern Israels

Der Dialog und die Freundschaft mit den Kindern Israels sei ebenfalls ein Teil des Lebens der Jünger Jesu (248). Auch der interreligiöse Dialog, geführt mit einer „klaren und freudigen Identität“, sei eine notwendige Bedingung für den Frieden in der Welt und verdunkle die christliche Verkündigung keineswegs (250,251). Demütig bitte er die Länder mit islamischer Tradition darum, „in Anbetracht der Freiheit, welche die Angehörigen des Islam in den westlichen Ländern genießen, den Christen Freiheit zu gewährleisten, damit sie ihren Gottesdienst feiern und ihren Glauben leben können.“ (253)

Verkündiger im Heiligen Geist

Im Abschlusskapitel spricht Papst Franziskus von den Evangelisatoren, die sich dem Handeln des Heiligen Geistes öffnen. „Der Heilige Geist verleiht außerdem die Kraft, die Neuheit des Evangeliums mit Freimut (parrhesía) zu verkünden, mit lauter Stimme, zu allen Zeiten und an allen Orten, auch gegen den Strom.“ (259). Dies seien Verkünder, die beteten und arbeiteten, sie seien überzeugt, dass „die Mission (..) eine Leidenschaft für Jesus (ist), zugleich aber eine Leidenschaft für sein Volk.“ (268) Eingeladen, Zeugnis abzulegen für den Grund unserer Hoffnung würden sie das nicht als Feinde, die verurteilten (271). Der Papst ermutigt: „Da wir nicht immer diese aufkeimenden Sprossen sehen, brauchen wir eine innere Gewissheit und die Überzeugung, dass Gott in jeder Situation handeln kann, auch inmitten scheinbarer Misserfolge, denn ‚diesen Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen’ (2 Kor 4,7).“ (279)

Das Revolutionäre der Zärtlichkeit und der Liebe

Die Exhortation schließt mit einem Mariengebet, „denn jedes Mal, wenn wir auf Maria schauen, glauben wir wieder an das Revolutionäre der Zärtlichkeit und der Liebe.“ (288)

Von der Internetseite Laudeatur Jesus Christus/Radio Vatican Blog:

http://blog.radiovatikan.de/revolution-der-zaertlichen-liebe/

Weitere Informationen:

„Revolution der zärtlichen Liebe“

Veröffentlicht am 26. November 2013

Der Blogger: Pater Bernd Hagenkord SJ, geboren 1968, seit 1992 Mitglied im Jesuitenorden.

Seit 2009 Leiter der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan.

Studium der Geschichtswissenschaften und der Journalistik in Gießen und Hamburg, Magister Artium in Geschichtswissenschaft an der LMU München. Studium der Philosophie und Theologie in München und London.

1997 bis 1999 Jugendseelsorger in Berlin und 2002 bis 2008 für die KSJ in Hamburg, für kurze Zeit auch Mitarbeit beim Domradio in Köln. Nach einem siebenmonatigen Aufenthalt in Chile Umzug nach Rom.

Begonnen habe ich den Blog anlässlich der Reise Papst Benedikt XVI. nach Deutschland im September 2011. Es soll aber kein Reiseblog sein, es soll danach auch weiter gehen. Also füge ich – vorsichtig – zu meiner Lebenswegbeschreibung die Kategorie „Internetjournalist“ hinzu.

Worum geht es bei diesem Weblog?

Es geht um den Papst, um den Vatikan, um die Weltkirche.  Aus vatikanischer Perspektive, aber auch mit den Augen der deutschsprachigen Kultur und Kirche will ich auf Papst und Vatikan, Weltkirche und Glauben schauen. Denn dieser Blick lohnt sich.

Pater Bernd Hagenkord

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Bernd Hagenkord
Redaktionsleiter Deutschsprachige Redaktion
Piazza Pia
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Telefon:     0039 06 698 83551
Telefax:     003906 698 77670
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Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV:

Bernd Hagenkord, Radio Vaticana, 00120 Città del Vaticano

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„Anstacheln und anstiften zur Auflehnung“ – Hessischer Landbote 2013 zum Herunterladen

Der Hessische Landbote 2013 will, wie Georg Büchner es in seiner Zeit getan hat, in aller Kürze und Schärfe die Wahrheit über diese Verhältnisse aussprechen, den Schleier der tagtäglichen Verdummung wegziehen, den Täuschungen, die landauf landab verbreitet werden, mit Aufklärung und engagiertem Widerstand entgegentreten und für diesen Widerstand einen Stachel bereithalten, anstacheln und anstiften zur Auflehnung. In acht Kapiteln wird Anklage erhoben, doch es bleibt nicht bei der Anklage.

Vom Verein Die Anstifter, Stuttgart

„Die Zeit ist reif“

Was Büchner 1834 noch nicht aussprechen konnte: Im Hessischen Landboten 2013 heißt es in einem Schlusskapitel „Die Zeit ist reif“. Mit diesem Text wird der Revolutionär Georg Büchner ernst genommen. Zitate seiner Schriften sind den Kapiteln vorangestellt. Geschrieben im Herbst 2013 zum 200. Geburtstag von Georg Büchner, der am 17. Oktober 1813 im hessischen Goddelau geboren wurde und nach einem kurzen Leben am 19. Februar 1837 in Zürich starb.

Friede den Hütten – Krieg den Palästen

Das war 1834 der Kampfruf des Hessischen Landboten. Er ist aktuell geblieben, wenn wir uns die Zustände in dieser Welt vor Augen halten, den unermesslichen Reichtum in den Händen Weniger und das Elend und die Armut von Millionen. Es gilt noch immer, was Karl Marx wenige Jahre nach dem Hessischen Landboten geschrieben hat, „alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.“

Schleier der tagtäglichen Verdummung wegziehen

Deshalb wollen wir uns wie Büchner damals auf die hiesigen Verhältnisse einlassen mit unserem Aufruf. Wir wollen in aller Kürze und Schärfe die Wahrheit über diese Verhältnisse aussprechen, den Schleier der tagtäglichen Verdummung wegziehen, den Täuschungen, die landauf landab verbreitet werden, mit Aufklärung und engagierten Widerstand entgegentreten, ja, für diesen Widerstand einen Stachel bereithalten, anstacheln und anstiften zur Auflehnung.

Flugschriften müssen Taten folgen

Das ist die Absicht, die wir mit dieser Flugschrift verfolgen. Mit Verleumdungen ist eher nicht zu rechnen, wohl mit der Unterstellung unredlicher Absichten. Wahrscheinlich können wir sogar mit einer Toleranz der Herrschenden rechnen, bei denen immer noch gilt: Räsoniert so viel Ihr wollt, aber gehorcht! Erst wenn den vielen Flugschriften Taten folgen, wird diese Toleranz ein Ende finden.

Diesen Hessischen Landboten 2013 haben verfasst Bernd Heyl, Hagen Kopp, Martin van de Rakt, Edwin Schudlich, Franz Segbers, Edgar Weick, Helmut Weick, Eva Zinke.

Der Hessische Landbote 2013, 48 Seiten broschiert, 3,00 € + Porto, Peter-Grohmann-Verlag | D 70182 Stuttgart | Olgastraße 1 A
Bezug: Über den Buchhandel oder Bestellung beim Verein Die Anstifter. Flugschrift auch online unter www.die-anstifter.de

Den Hessischen Landboten zum Herunterladen im Internet:

https://www.die-anstifter.de/2013/10/der-hessische-landbote-2013/

Weitere Informationen im Internet:

http://www.gew.de/Der_Hessische_Landbote_2013.html

 

 

 

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